- Welche unterschiedlichen Eigenschaften gibt es?
- Gewicht
- Akku
- Leistung und Stufen
- Ausstattung
- Kaufberatung: Das solltest du vor dem Kauf wissen
- Wie funktionieren die Massagepistolen?
- Was können die Massagetools – und was nicht?
- Wofür sind die verschiedenen Massageaufsätze?
- Wie wende ich die Massagepistole am besten an?
- 1. Wo wende ich die Massagepistole an?
- 2. Wann ist eine Anwendung effektiv?
- 3. Wie benutze ich das Tool am besten?
- 4. Wer darf die Massagepistole nicht benutzen?
Muskelkater und Verspannungen kannst du ab jetzt in den Wind schießen – und zwar mit einer Massagepistole. Dieses Gerät, das aussieht wie eine Kreuzung aus Nagelpistole und Vibrator, soll nämlich tiefer und intensiver die Muskeln lockern als alle Massagetools zuvor.
Das klingt verrückt? Ist es aber nicht. Wie so eine Massage-Knarre funktioniert und wie du sie am besten anwendest, erfährst du in diesem Artikel.
Welche unterschiedlichen Eigenschaften gibt es?
Du willst Verspannungen mit einer Massagepistole den Kampf ansagen? Dann kannst du online aus einem großen Angebot schöpfen. Achte dabei aber auf diese Dinge:
Gewicht
Ist die Pistole zu schwer, hast du nach der Anwendung zwar einen entspannten Oberschenkel, aber einen lahmen Arm. Zur Orientierung: Die meisten Geräte wiegen zwischen 0,8 und 1,5 Kilo. Wie zum Beispiel diese Massagepistole von Gobees.
Akku
Die volle Massage kann schnell mehr als 30 Minuten dauern, das sollte der Akku mindestens aushalten. Wenn du das Tool zum Beispiel oft ins Gym mitnehmen willst, ist ein ausdauernder Akku besonders wichtig. Beispiel: Massagepistole von VanSmaGo, kann bis zu 6 h massieren, wenn sie einmal aufgeladen wurde.
Leistung und Stufen
Die "Percussion", also die Stöße oder Vibration, wird in Schlägen pro Minute gemessen. Hochwertige Pistolen haben meist etwa 3.300 Schläge/min. Wichtig ist aber, dass das Gerät auch genug Abstufungen hat, um zur Not die Intensität zu senken. Die Massagepistole von Unimi hat mit 30 Stufen mit maximal 3200 Schlägen/min.
Ausstattung
Je nachdem, wie du das Gerät anwenden willst, sind unterschiedliche Features sinnvoll: Mehr Aufsätze für zielgerichtetere Massagen, robustes Design und besonders langer Akku für unterwegs, Lautstärke von unter 40 Dezibel für hellhörige Wohnungen… Ein guter Begleiter: dieMassagepistole von WELTEAYO, Lautstärke unter 45 Dezibel.
Kaufberatung: Das solltest du vor dem Kauf wissen
Wie funktionieren die Massagepistolen?
Das wichtigste Element der Massagepistole oder Massage Gun ist der Kopf. Der vibriert oder macht schnelle Klopfbewegungen, mit denen du dich selbst massieren kannst. Diese Bewegungen werden auch "Percussions" genannt. Und die Dinger haben ziemlich Wumms:
"Selbst auf der niedrigsten Stufe dringen die intensiven Stöße deutlich tiefer in den Muskel als zum Beispiel eine Faszienrolle", erklärt Physiotherapeutin Jennifer Dajka von med2sports in Hamburg. Die Muskeln werden durch die Vibration besser durchblutet und mit mehr Nährstoffen versorgt.
"Das lockert das Gewebe und man ist nach dem Training schneller wieder leistungsfähig", sagt die Physiotherapeutin. Bedeutet: Der Muskelkater ist schneller wieder weg. Und auch verspannte Muskeln, etwa vom langen Sitzen am Schreibtisch, kannst du mit der Pistole lockerrütteln.
Was können die Massagetools – und was nicht?
Für alle, die häufig unter Verspannungen leiden oder noch effizienter trainieren wollen, kommen die Geräte wie gerufen: Die intensive Lockerung der Massagepistolen wird nur noch durch einen teuren und aufwändigen Besuch beim Masseur oder Physiotherapeuten übertroffen. Mit dem handlichen Gerät kannst du dagegen deine verspannten oder erschöpften Muskeln ganz easy von zuhause aus entspannen – ideal für den Feierabend und nach dem Training.
Ein Allrounder und Wunderheilmittel sind sie allerdings nicht: "Vor dem Training würde ich die Massage nicht empfehlen, da lockere Muskeln instabiler sind und dem Trainingseffekt damit entgegenwirken", erklärt Dajka. Auch bei Versprechen wie Linderung von Entzündungen oder Gelenkbeschwerden oder die Aktivierung des Lymphsystems rät die Physiotherapeutin zur Vorsicht: "Die starken Stöße können in sensiblen Bereichen eine Gegenreaktion auslösen und die Beschwerden eher verschlimmern." Auch langjährige Verspannungen oder andere gravierende Beschwerden heilt die Pistole nicht, da muss dann doch ein Profi ran.
Wofür sind die verschiedenen Massageaufsätze?
Die meisten Modelle kommen direkt mit mehreren Aufsätzen für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Das hier sind die gängigsten:
- Kugel: Diesen Standard-Aufsatz kannst du überall benutzen, größere Kugeln eignen sich besonders gut für große Muskeln, kleinere für kleinere Muskeln.
- Platte: Mit der flachen Oberfläche sollen die Stöße weniger tief in den Muskel eindringen. Dieser Aufsatz ist besonders für große Muskelgruppen gedacht.
- Bullet oder Zylinder: Dieser schmale Kopf ist ideal für die tiefe Massage von Triggerpunkten und Knoten.
- Gabel, U- oder Y- Form: Hiermit erreichst du Muskelstränge, die um oder neben Sehnen oder Knochen liegen - Perfekt für den Wirbelsäulenbereich, Nacken oder den Bereich um die Achillessehnen.
- Schaufel: Der flache Kopf gleitet besonders leicht über den Bereich zwischen Schulter und Nacken.
Achtung: Einige Hersteller liefern auch Aufsätze mit Luftkissen oder spezieller Federung, die dann für sensible Bereiche wie Gelenke eingesetzt werden können. Das ist aber eher ein Schuss in den Ofen: "Ich würde aber immer davon abraten, andere Stellen als den Muskel zu massieren, schon gar nicht ohne medizinischen Rat", warnt Daijka. Gelenke und Entzündungen brauchen zur Heilung oft eine sanftere Methode, zum Beispiel Kühlpacks oder Sportsalben.
Wie wende ich die Massagepistole am besten an?
Du siehst: Die Massagepistole hat genug Power unter der Haube, um auch die fiesesten Verspannungen zu lösen. Aber eben auch andere Bereiche zu schädigen. "Grundsätzlich sollten deshalb nur körperlich gesunde Menschen die Massagepistolen benutzen", rät die Expertin. Für den optimalen Effekt hat die Physiotherapeutin diese Tipps:
1. Wo wende ich die Massagepistole an?
Besonders geeignet sind die großen Muskeln wie Beinmuskeln, Rücken, Po, Arme oder Brustmuskeln. Richte den Kopf dafür auf den "Muskelbauch", also die Mitte des Muskelstrangs. "Dagegen sollte man nicht über Gelenke, Knochen, entzündete oder verletzte Bereiche gehen. Tabu sind Kopf, Intimbereich und auf der Wirbelsäule."
2. Wann ist eine Anwendung effektiv?
Benutze das Gerät zur Entspannung, also zum Beispiel an trainingsfreien Tagen. Auch nach Feierabend oder nach dem Workout kann die Massage guttun.
3. Wie benutze ich das Tool am besten?
Stelle die Stufe erst einmal so niedrig ein, dass es nicht unangenehm ist (sonst verkrampft der Muskel, statt zu entspannen). Dann bewegst du während der Anwendung die Massagepistole die ganze Zeit, zum Beispiel kreisförmig oder hoch und runter. Die Physiotherapeutin rät: Massiere jeden Muskel maximal 2-3 Minuten. Für die Rückenpartie massiert es sich am besten mit einer helfenden Hand, um an die Punkte mit dem „Genau da“-Effekt zu kommen.
4. Wer darf die Massagepistole nicht benutzen?
Wenn du Probleme wie Osteoporose, Diabetes, Krampfadern oder andere Gefäß-, Gelenk- und Knochenerkrankungen hast oder in letzter Zeit viel Kortison genommen hast, wende die Massagepistole nicht ohne Rat vom Experten an. Menschen mit Herzschrittmacher oder künstlichen Gelenken sollten das Gerät komplett meiden.
Massagepistolen lösen zwar keine schwereren gesundheitlichen Probleme. Dafür ist sie die perfekte Lösung, um zuhause Muskelkater und Verspannungen zu lösen und vorzubeugen. So bist du schnell wieder locker und fit.