Die Zeiten, in denen ein Männerwort die Welt stillstehen ließ sind längst vorbei. Die meisten Männer wissen das auch und kommen damit gut klar. Aber es gibt noch ein paar Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, Sprüche aus den Untiefen der Macker-Schatulle, welche die alte Weltordnung wieder aufblitzen lassen. Wir haben 5 dieser Kleinode gesammelt und stellen sie dir hier vor und sagen dir auch gleich, wie du damit umgehen solltest.
Natürlich sollte nicht alles so heiß gegessen werden, wie es gekocht wird. Aber bei einigen so genannten Lappalien kann sich schonmal Ärger entladen, der sich länger aufgestaut hat. Denn da geht es dann um mehr als nur ein Wort. Da geht es um Respekt. Und den solltest du dir verschaffen.
„Nun komm, geh nur einmal etwas mit mir trinken!“
Die Situation: Er hört einfach nicht auf, dich um ein Date zu bitten. Dabei hast du ihm mehrfach gesagt, dass du nicht interessiert bist. Und du fragst dich: Was bildet der sich ein, dass er dich nicht in Ruhe lässt? Ja, okay, es gibt Filme, in denen der Typ mit dieser hartnäckigen Masche Erfolg hat und sich dann doch echt als ganz süß herausstellt. Aber das Leben ist kein Hollywood-Streifen, und du wirst schon deine Gründe gehabt haben, dem Typen beim ersten Anlauf einen Korb zu geben. Und beim zweiten.
Was nervt: Allein die Tatsache, dass er das nicht respektiert, dass er deine Entscheidung einfach übergeht und weiter drängelt, ist ein Grund, ihn in die Wüste zu schicken. Vor allem weil seine Bitte ja schon zeigt, dass er sich selbst vorstellen kann, dass es bei diesem einen Date bleibt. Er will nur nicht abblitzen, sich die Blöße nicht geben, er will gewinnen, und du bist der Preis. Wie du dich dabei wirklich fühlst, ist ihm egal. Und was du jetzt empfindest auch, denn natürlich ist das kein gutes Gefühl, jemanden immer und immer wieder abweisen zu müssen.
Was du sagst: "Nein", natürlich. Und wenn er dann immer noch nicht locker lässt, weist du ihn freundlich aber bestimmt darauf hin, dass das bereits Stalking ist, was er da tut. Dabei bloß kein schlechtes Gewissen. Es ist okay ihn wegzuschicken, auch zum dritten oder vierten Mal. In der Liebe ist kein Platz für Drückerkolonnen-Methoden.
„Nun lächle doch mal!“
Die Situation: Du bist genervt, Du hattest einen stressigen Tag, und du hast weitere solche Tage in Aussicht. Sprich: Du hast dir deine miese Laune sauer und redlich verdient. Und dann kommt dieser Typ und labert dich mit diesem Macho-Spruch aus der Flirt-Vorhölle an.
Was nervt: Diese Ignoranz. Es ist irgendein kruder Mix aus Harmoniesucht und Allmachtsfantasie, der Männer dazu veranlasst, so etwas Dummes zu Frauen zu sagen. Diese männliche Vorstellung, per Befehl gute Laune herstellen zu können – wundervoll. Nicht. Es gibt so viele Dinge, die dich zum Lächeln bringen können, und vielleicht sind da sogar Sachen dabei, die genau er jetzt sagen könnte (zum Beispiel: „Schau, ich habe dir deinen Lieblingsdrink gekauft. Drei Mal!“). Aber Lächeln geht doch nicht per DIENSTANWEISUNG!
Übrigens: In den USA gilt die Aufforderung „Smile more!“ längst als sexistisches Macho-Gehabe, weil es tendenziell immer von Chauvis zu Frauen gesagt wird, weil die ja lächelnd so viel hübscher aussehen. Frauen sind aber nicht dafür da, dass für Männer die Welt hübscher aussieht!
Was du sagst: "Ich lächle wenn du weg bist. Versprochen." Und haut er nicht binnen 3 Sekunden ab, gehst du.

„Komm doch mit, das wird dir gefallen!“
Die Situation: Du hast schon 5-mal gesagt, dass du keine Lust hast auf dieses komische Event mit fußballspielenden Robotern oder den Bartfrisuren-Wettbewerb, aber er kommt einfach immer wieder damit.
Was nervt: Ja, es ist wieder so eine Überredungsnummer. Aber dieses Mal seid ihr beide vertrauter, und das macht es eigentlich noch schlimmer. Müsste er nicht kapieren und akzeptieren, dass du weißt, was du willst, und was nicht? Jedenfalls besser als er. Warum überlässt er dir nicht die Entscheidung? Warum glaubt er, er könne sie dir abnehmen? Du bist erwachsen, du bist open-minded und nicht doof.
Was du sagst: "Wenn du mich unbedingt mit etwas überraschen willst, verbinde mir die Augen und entführ' mich in einer Limousine zum Candlelight-Dinner beim besten Italiener der Stadt. Oder zu etwas anderem, das ich sicher MAG. Aber versuch nicht, mich zu etwas zu überreden, wozu ich erklärtermaßen keine Lust habe!"
„Vertrau mir!“
Die Situation: Er hat etwas vor, er sagt nicht was – und dann kommt er mit diesem Spruch.
Was nervt: Spätestens wenn in einem Film eine der Hauptfiguren diesen Satz sagt, weiß das Publikum: Dem kannste nicht trauen. Bloß weg! Und auch wenn das Leben kein Film ist – in diesem Falle ist die Regel übertragbar. Dieser Spruch ist – ganz entgegen seinem Klang – schlichtweg die Bankrotterklärung der Vertrauenswürdigkeit. Wer diesen Satz sagt, hat keine Argumente mehr und stellt stattdessen die Vertrauensfrage wie so ein abgehalfterter, angezählter Regierungschef. Oder aber er kann seine wahren Motive nicht offen erklären, weil er Ihnen etwas verschweigt, und ist eben genau deswegen ihr Vertrauen nicht wert.
Was du sagst: "Sag mir, warum ich dir vertrauen soll und wobei!" Wenn er diesen Spruch häufiger ablässt, solltest du ihm nicht nur in dieser Sache nicht folgen – du solltest ihm grundsätzlich misstrauen. (Ausnahme: Er will Ihnen die Augen verbinden, um dich zu einem Picknick zu entführen. Tja, alles nicht so einfach.)
"Jetzt nimm das doch nicht so ernst, das war ein Scherz!"
Die Situation: Er hat etwas Blödes, Gehässiges oder Eklig-Schlüpfriges gesagt und tut jetzt so, als wäre nicht sein Spruch das Problem, sondern dass du keinen Humor hast.
Was nervt: Ja, Frauen wollen Männer, die sie zum Lachen bringen. Ja, dafür ist es nötig, dass er auch mal Scherze macht. Aber diese durchschaubare Umetikettierung einer Aussage im Nachhinein, weil sie offensichtlich nicht gut ankam, ist etwas anderes. Da will er sich aus einer Nummer rausstehlen, die er anders lösen könnte – aber eben auf eine Weise, die viele Männer nicht über die Lippen bringen: Er könnte sich einfach entschuldigen. Er könnte sagen: "Tut mir leid, das war jetzt blöd."
Was du sagst: Egal wie – mache ihm klar, dass er sich in Zukunft besser für die Entschuldigung entscheidet. Und nicht dafür, dir Humorlosigkeit zu unterstellen, nur weil er sein Mundwerk nicht unter Kontrolle hat.

„Stell dich nicht so an!“
Was er sagt: Ob an der Wildwasserrutsche, beim Eklige-Spezialitäten-Essen oder im Bett: Oft, wenn du etwas nicht willst, drückt er dir mit so einer grinsenden Onkelvisage diesen Spruch.
Was nervt: Nerven ist gar kein Ausdruck. Dieser Satz ist das Ende von allem. Wer damit kommt, kann gehen. Es ist nicht deine Aufgabe, seiner Vorstellung einer wilden, wagemutigen oder experimentierfreudigen Frau zu entsprechen. Und selbst wenn du grundsätzlich Lust an der Grenzüberschreitung hast, entscheidest immer noch du, wann, wie und wo das passiert. Dieser Spruch sollte bei dir immer das genaue Gegenteil bewirken.
Was du sagst: "Es ist meine Entscheidung, was ich tue, und wenn ich etwas nicht tun will, ist das kein 'Anstellen', sondern ein Klarstellen. Kapiert? Halt dich dran oder geh alleine spielen."
Natürlich können zwischen Mann und Frau Wünsche geäußert und gerade in einer Beziehung auch erfüllt werden. Aber manche Forderung geht zu weit, mancher locker dahergesagte Satz ist in Wahrheit übergriffig. Viele Sprüche sind Ansprüche, die du nicht erfüllen musst. Da solltest du auf Abstand gehen und dein eigenes Ding machen.