Die meisten Singles wissen es: Partnersuche ist ein Leistungssport. Und selbst wenn du dann jemanden gefunden hast, der nett ist und dir gefällt, ist die Arbeit nicht vorbei. Dann geht es um die Frage, ob es wirklich passt mit euch beiden. Die Suche nach Gemeinsamkeiten ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Partnerwahl.
Paarpsychologen sagen, dass Gegensätze sich zwar anziehen können – langfristig aber eher abstoßen. In der Liebe gilt eher die Regel „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Insbesondere beim Alter, Bildung, politischen Einstellungen, Lebenszielen, Werten, Meinungen und allgemeinen Lebensauffassungen sind Ähnlichkeiten von erheblicher Bedeutung. (Wichtige Warnsignale: 9 Anzeichen, dass er dich nicht heiraten wird.)
Worüber streiten Paare?
Meistens geht es um ganz grundsätzliche Dinge: Gemeinsames Konto, gemeinsame Kinder, gemeinsame Zukunft. Aber auch an Stellen, wo du das vielleicht nicht erwartest, ist es gut, zweimal hinzuschauen, ob sich da vielleicht beim künftigen Partner Differenzen auftun. (Mehr: Diese 5 Fragen solltest du deiner neuen Liebe stellen.)
Genau deswegen wäre es auch so wichtig, dass alle im eigenen Online-Flirt-Profil absolut ehrlich sind, damit du nicht in die Beziehungshölle kommst. Oft nützen die Selbstbeschreibungen im Online-Dating nicht viel, denn wer erzählt schon wirklich alles von sich, und wie flexibel er oder sie da oder dort ist?
Was sind mögliche Gründe für Streit?
Die folgenden Punkte entscheiden nicht allein, ob die Liebe von Dauer sein kann – aber du solltest darauf achten, dass sich nicht zu viele dieser Differenzen in die Beziehung schleichen und sie später unnötig komplizieren.
1. Schaut ihr beide die gleichen Serien?
Früher drehte sich der Kampf um die Fernbedienung noch um die Frage: ARD oder ZDF? Heute geht es um mehr. Um Netflix oder Amazon, um linear oder Stream, Live-TV oder Mediathek. Und letztlich dann auch um die Frage: "Gangs of London" oder "Little Fires Everywhere"? Es mag verrückt klingen, aber es kann tatsächlich wichtig für deine Beziehung sein, ob ihr beide einen ähnlichen TV- und vor allem Seriengeschmack habt.
Serien sind DAS Medienkonsumformat des 21. Jahrhunderts, die Leute verbringen immer mehr Zeit damit. Willst du das etwa immer ohne den liebsten Menschen in deinem Leben tun? Wie wollt ihr dann über die Dinge reden, die euch derzeit bewegen, wenn gerade die neueste Staffel deiner Lieblingsserie läuft – und er die ganze Zeit nur seine glotzt?
Es muss eine Regelung her. Das heißt natürlich nicht, dass ihr immer alles gemeinsam gucken müsst. Natürlich ist es kein Problem, wenn du gern noch einmal alle Staffeln von „Friends“ bingen willst und er auf seinem Laptop alles über die "Walking Dead“ inhaliert (oder im Linear-TV die Sportschau guckt). Aber es sollte auch Serien geben, die ihr beide gut findet und gemeinsam schauen könnt.
Wie dringend ihr das klären solltet: Kommt drauf an, wie süchtig ihr seid – am besten also rechtzeitig vor Beginn der nächsten Staffel deiner Lieblingsserie.
2. Seid ihr beide Social-Media-Fans?
Du machst ein schönes Selfie und eine Story, auf denen er mit drauf ist. Du willst beides bei Instagram posten, er protestiert und hält einen Vortrag über "diese ganze nervige Social-Media-Grütze". Das ist für den Moment schnell geklärt, indem die Dinger nicht ins Netz stellst oder etwas anderes nur von dir wählst. Aber auf Dauer?
Das kann ganz schön schwierig werden, wenn du immer wieder mit ihm abstimmen musst, was du von dir und deiner Beziehung preisgeben darfst. Umgekehrt bist du genauso irritiert, wenn er der Social-Media-Fan ist und du nicht. Wenn ihr da nicht frühzeitig eine klare Absprache findet, mit der beide gut leben können, ist das eine Belastung für die Beziehung.
Auch spannend: Wenn er Twitter liebt und du Facebook und/oder Instagram. Da ist dann immer die Frage: "Was hast du denn da wieder über mich in DEINEM Netzwerk geschrieben?" Das lässt sich aber einfacher klären, weil immerhin bei beiden eine Affinität zur Selbstveröffentlichung vorhanden ist.
Wie dringend ihr das klären solltet: Irgendwann demnächst, jedenfalls bevor die ersten Bademoden-Selfies im Urlaub anstehen...
3. Liebt ihr beide Haustiere?
Der Trend geht zum Hund. Oder zur Katze. Jedenfalls haben immer mehr Singles ein Haustier. Und wenn aus zwei Singles dann ein Paar wird, ist es gut möglich, dass Welpen aufeinanderprallen. Es ist schwer zu sagen, ob es schlimmer ist, wenn eine Seite ein Tier einbringt und die andere nicht – oder wenn eine Hundeliebhaberin sich in einen Katzenbesitzer verliebt. In beiden Situationen kann es mit dem Zusammenziehen schwierig werden.
Im ersten Fall kommt es auf die Einstellung des Unbetierten an, denn die Person mit Tier wird ihre/n Gefährten/in niemals aufgeben. Ist der Tierlose tierlieb, aber kein Fan? Dann geht einiges. Mag er Tiere nur gut durchgebraten mit einem feinen Sößchen und hält Haustiere ansonsten für kotproduzierenden Ballast? Dann könnt ihr die Sache wahrscheinlich vergessen.
Ist die Person ohne Tier allergisch gegen Tierhaare, sieht es ähnlich aus. Bringen beide ein Tier in die Beziehung ein, wird es auch spannend, besonders bei Hund und Katze. Ihr werdet euch wundern, wie wenig erotisch eure abendlichen Schlafzimmer-Zusammenkünfte werden, wenn vor der Tür Mimi und Bello zähnefletschend den Endfight um die Vorherrschaft austragen. Das gilt übrigens ebenfalls bei Hund-Hund- und Katze-Katze-Konstellationen sowie bei der Kombi Katze-Wellensittich, tschilp-miau.
Wie dringend ihr das klären solltet: Sehr dringend. Allein schon wegen der Tiere. Am besten noch bevor DEIN Hund den Geruch SEINER Katze an DEINEN Klamotten erspürt. GRRRR-FAUCH!
4. Ist nur eine/r von euch (Nicht-) Raucher/in?
Es heißt, man gewöhnt sich an alles, aber das genügt so nicht. Denn manchmal ist die Gewohnheit ein gefährliches Laster, und da sollte niemand irgendwen mit hineinziehen. Wenn er Raucher ist und du dich vor Zigarettenrauch ekelst, hat eure Liebe ein Problem.
Denn selbst, wenn er zum Qualmen brav nach draußen oder auf den Balkon geht, wird er immer danach riechen, und selbst diese Ausdünstungen werden krebserregend sein. Selbst wenn du dich an den Geruch gewöhnst, dein Körper kann das nicht. So traurig das ist: Wenn der rauchende Teil der Beziehung nicht aufhört, bringt er den nichtrauchenden langsam um. Das geht nicht. Und wenn beide rauchen? Dann solltet ihr beide aufhören – nur eben nicht, euch zu lieben.
Wie dringend ihr das klären solltet: Sehr dringend. Es geht um eure Gesundheit!
5. Esst ihr beide Fleisch?
Es ist so einfach, über Veganer und Veganerinnen Witze zu reißen. Letztlich tun das Menschen, um sich nicht wirklich darüber Gedanken zu machen, was Veganer*innen tun. Wenn du als Fleischesserin dich in einen Veganer verknallst – oder umgekehrt – werdet ihr gezwungen sein, darüber ganz anders nachzudenken.
Egal wie die Rollenverteilung aussieht: Letztlich bedeutet es für den Veganer oder die Veganerin mehr Überwindung und Toleranz, mit einem Menschen zusammen zu sein, der weiterhin tote Tiere isst oder anzieht oder ihren Babys die Milch wegtrinkt. Der Fleischesser muss nur ein bisschen Sojamilch und Tofuwurst dulden. Langfristig müssen Veganer diese Entscheidung für sich treffen – und die Nicht-Veganer sollten froh sein, wenn diese zu ihren Gunsten ausfällt. Und darum dann auch wenigstens keine Veganer-Witze mehr machen.
Wie dringend ihr das klären solltet: Oh, keine Sorge. Das Thema wird sich selbst aufdrängen, spätestens beim ersten gemeinsamen Restaurantbesuch...
Die Geister scheiden sich oft an Kleinigkeiten, auch und gerade in der Liebe. Darum solltet ihr die scheinbar unwichtigen Details wie Fernsehgewohnheiten oder Online-Vorlieben so bald wie möglich besprechen, damit der großen Liebe kein Kleinkram im Weg steht.