Mut ist wie ein Ticket zu einer größeren Welt – wer sich mehr traut, erlebt und sieht mehr, begegnet mehr Menschen. Das Ticket ist nicht einfach zu bekommen. Okay, einige sind so mutig, die stehen quasi auf der ewigen Gästeliste. Andere hingegen haben es nicht so leicht. Das lässt sich ändern. Wir sagen dir, wozu Mut alles gut ist und wie du deinen mit einfachen Mitteln steigerst.
Mut entsteht, wenn du ihn zeigst
Eine Studie mit Schlangen zeigte, dass Menschen, die sich selbst dazu zwangen, eine Angst zu überwinden, tatsächlich den Bereich im Gehirn aktivierten, der für Mut zuständig ist. Sprich: Wer Mut zeigt, wird dadurch quasi von selbst mutiger. Du musst es ja nicht gleich mit Schlangen ausprobieren – aber vielleicht mal dem vorlauten Kollegen widersprechen.
Sozialer Mut ist lernbar
Eine Situation, in der wir uns oft mehr Mut wünschen, ist die, wenn wir jemanden Fremdes ansprechen. Eine Studie im Journal of Consumer Psychology zeigt nun, dass diese Furcht sich durch soziale Netzwerke aufweichen lässt. Wer online über Facebook, Instagram und Co. mit Fremden kommuniziert, sichtbar Beiträge postet und dafür Zuspruch erhält, legt seine Furcht vor Interaktion immer mehr ab. Ach ja: Debatten mit Trollen und Hatern machen nicht mutiger, die kannst du direkt blocken.
Es geht nicht um Wagemut
Das ist ein kleiner, gewaltiger Unterschied. Du musst nie Bungee springen oder Achterbahn fahren, um mutig zu sein. Im Gegenteil: Fährt oder springt deine ganze Clique johlend mit, ist es viel mutiger, Nein zu sagen.
Courage macht attraktiv
Mut ist tatsächlich wichtiger als Aussehen: In einer großen Studie der University of Southern California (USA) zum Thema Attraktivität gaben 75 Prozent der Teilnehmer an, dass sie mutige Menschen anziehend finden. Mut landete sogar im Gesamt-Ranking der Merkmale klar vor Schönheit.
Etwas Angst ist okay
Wenn du ein eher ängstlicher Mensch bist, heißt das nicht, dass du nicht zugleich auch mutig sein kannst. Freiheitskämpfer Nelson Mandela sagte: "Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht, sondern der Triumph darüber.“ Es ist also okay, Angst zu haben – du musst dich ihr aber stellen und sie überwinden.
Sei lieber mutig als perfekt
Diese Forderung wird in der Kultur des Scheiterns immer lauter. Die Botschaft: Was nützt es, etwas gut zu können, wenn du zu schnell aufgibst? Oft braucht es mehrere Anläufe, bis Leute merken, wie gut du etwas kannst. Und wenn du zu lange an etwas feilst, bis es perfekt ist, überholt dich vielleicht jemand, der einfach den Mut hatte, etwas Unfertiges zu präsentieren.
Für mehr Mut braucht es mutige Frauen
Wenn du als Frau mutiger sein willst, helfen mutige Vorbilder – und zwar weibliche. Eine Untersuchung der University of Toronto (Kanada) zeigte, dass Vorbilder vor allem dann positive Wirkung auf Frauen haben, wenn sie – Girlpower! – ebenfalls weiblich sind. Also, befasse dich mit den Biographien von Frauen, die etwas gewagt haben in ihrem Leben, etwa Frida Kahlo, Marie Curie, Amelia Earhart oder Ada Lovelace.
Mut antrinken funktioniert nicht
Vor dem Date noch schnell ’nen Prosecco? Der beschwingt – aber er macht dich nicht mutiger. Alkohol steigert nicht deinen Mut, er senkt nur die Hemmschwelle, weil er die Kontrollfähigkeit im präfrontalen Cortex reduziert, dem Bereich des Gehirns, der für das Treffen von Entscheidungen und soziales Verhalten zuständig ist. Was du für mehr Selbstvertrauen hältst, ist in Wahrheit weniger Halt. Also, vorsichtig mit "liquid courage“, wie’s im Englischen so schön heißt.
Mut ist nicht nur etwas für Männer
Eine Studie, die zuletzt im Journal of Positive Psychology erschien, legt nahe, dass Mut nichts mit dem Geschlecht zu tun hat. Eine andere Untersuchung der University of Chicago sagt sogar, dass es mehr mutige Frauen als Männer gibt. Wussten wir’s doch!
Für Kreativität ist Mut nicht wichtig (aber fürs Präsentieren)
Du hast eine kreative Ader, traust dich aber nicht, sie offen auszuleben? Da bist du nicht allein – mehrere Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Ängstlichkeit und Kreativität gibt. Manche behaupten sogar, ohne Sensibilität wäre Kreativität gar nicht möglich. Die beste Lösung: Gleichgesinnte suchen und sich gegenseitig den Rücken stärken. Was glaubst du, warum es so viele Künstlergruppen gibt? Genau!
Welcher Persönlichkeitstyp bist du?

4 Tipps, wie du sofort mutiger wirst
1. Erlaube dir Fehler zu machen
Klingt einfach, erfordert aber Umdenken: Eigene Fehler wertschätzen, statt sie zu verbergen. Feiern wir aktiv unsere Fails, werden wir im Alltag automatisch mutiger.
2. Male dir das Schlimmste aus
Wenn der Kopf wieder "Das traue ich mich nicht“ flüstert, sich kurz ernsthaft fragen: Was könnte allerschlimmstens passieren? Werde ich gefeuert, lande ich auf der Straße, sterbe ich? Eher nicht. Also kann es nicht so schlimm sein. Die Psychologie nennt das: Entkatastrophisieren. Wir nennen das: Hell yeah!
3. Halte den Blickkontakt (also, fast)
Klar ist es megahart, jemandem die Meinung ins Gesicht zu sagen. Fällt der Blickkontakt schwer, hilft dieser Trick: Einfach auf die Nasenwurzel zwischen den Augen schauen, unser Gegenüber merkt das nicht und du fühlst dich sofort mutiger.
4. Übe deine Power-Pose
Forscher haben bewiesen: Wenn du kurz wie eine Superheldin dastehst – breitbeinig, Fäuste auf die Hüften, Kinn und Nase nach oben – senkt das nicht nur dein Stresslevel, sondern steigert gleich die bevorstehende Performance! Am besten immer morgens im Bad üben, bevor du zur Arbeit gehst.
Na los, trau dich! Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu wagen.