Eisbaden für die Performance

Eisbaden
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Im Eiswasser schneller regenerieren (und glücklich werden)

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Dir steht das eiskalte Wasser bis zum Hals? Gut so, denn das ist das Prinzip beim Eisbaden – und super gesund! Wir sagen dir, wie es funktioniert
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Dir läuft es allein schon bei dem Wort "Eisbaden" kalt den Rücken herunter? Schade eigentlich, denn Eisbaden – Baden bei Temperaturen um den Gefrierpunkt – bietet der Gesundheit eine Vielzahl von Vorteilen.

Die Kälte stärkt Willenskraft und Immunsystem, verbessert den Schlaf und beschleunigt die Regeneration. Klingt gut? Das fanden wir auch und haben den Experten Daniel Ruppert gefragt, wie du vom Eisbaden profitieren kannst und was du dabei beachten musst.

Was versteht man unter "Eisbaden"?

Beim Eisbaden steigt man einige Minuten bis zum Hals ins eiskalte Wasser. Das Wasser hat eine Temperatur um den Gefrierpunkt, wodurch dein Körper einem starken Reiz ausgesetzt ist und ebenso heftig reagiert: die Gefäße in der Haut verengen sich und die Durchblutung wird angeregt. Gleichzeitig werden Hormone wie Adrenalin und freigesetzt, während sich das Stresshormon Cortisol senkt.

Wieso ist Eisbaden so gesund?

Bei einer solchen Vielzahl positiver Effekte, verwundert es nicht, dass Eisbaden immer populärer wird. In den Feeds der Social Media-Kanäle, Neujahr am Strand – überall erfreut man sich am kalten Nass. "Wenn man ins Eisbad geht, läuft eine Kaskade physiologischer Prozesse an, die man Thermoregulation nennt", sagt Experte Daniel Ruppert, zertifizierter Atemtrainer, Meditationstrainer und Life Coach. In seinen Wim Hof Coachings leitet er Teilnehmer zum Baden im eiskalten Wasser an.

Was genau passiert auf physiologischer Ebene?

"Beim Eisbaden durchläuft man drei Phasen", sagt Daniel Ruppert, "Wärmerückhaltung, das Blut wird in das Zentrum zurückgedrückt, chemische Thermogenese, das heißt Wärmeerzeugung durch Stoffwechselerhöhung und mechanische Thermogenese, also Wärmeerzeugung durch Muskelzittern."

Jede dieser Phasen ist mit Hormonen (Adrenalin, Serotonin, Melatonin, Dopamin) verbunden, mit einer gewissen Stoffwechselveränderung (Erhöhung und Immunsystemaktivierung) und mit einer mentalen Veränderung im Körper. Der Körper lernt dabei, vom Kampf-Modus in den Entspannungs-Modus zu wechseln. Die Kälte ist ein natürlicher Stressor und der Körper hat aufgrund seiner Entwicklung in der Natur eine natürliche Antwort, um zu überleben. "Diese Antwort des Körpers ist perfekt und das Resultat seiner Antwort ist ein gesunder Körper und eine glückliche Geisteshaltung. Der Körper benötigt solche Stressoren, um seine natürlichen Heilungskräfte zu aktivieren", sagt Daniel Ruppert.

So wirkt Eisbaden

Das Baden in eiskaltem Wasser hat verschiedenste Auswirkungen auf verschiedene Bereiche deines Körpers. Das hier sind die wichtigsten Effekte.

  • Eisbaden reduziert Entzündungen und verbessert das Immunsystem
  • Eisbaden verbessert den Schlaf und die Stressresistenz
  • Eisbaden führt zu mentaler Stärke und mehr Lebensfreude
  • Eisbaden fördert die Gesundheit (vor allem im Bereich der Autoimmunkrankheiten)

Ab ins Eis und schnell wieder aufwärmen: Produkte fürs Eisbaden

Nach dem Eisbaden willst du's schnell wieder gemütlich haben. Diese kleinen Helfer sind wie geschaffen dafür:

So entdeckte Wim-Hof-Experte Daniel Ruppert das Eisbaden für sich

Eisbade-Profi Daniel Ruppert hat uns im Interview verraten, wie er zum Eisbaden gekommen ist und welche positiven Effekte er bei seinen Teilnehmer:innen beobachtet.

Wie bist du eigentlich zum Eisbaden gekommen, Daniel?

Durch Zufall: Ich habe eine Zeit in Asien gelebt. In China habe ich sechs ältere Leute bei starker Kälte beim Eisbaden gesehen. Es waren Minus 10 Grad, sie lachten und sie waren glücklich. Ich selbst litt zu diesem Zeitpunkt an den Auswirkungen eines Burnouts als Unternehmer. Ich fand es faszinierend, wie diese Menschen so glücklich sein konnten, obwohl ihre Umgebung doch so "feindlich" wirkte.

In deinen Coachings dreht sich alles um die Wim-Hof-Methode, benannt nach dem Niederländer Wim Hof, der für seine extremen Erfahrungen im Eisbaden berühmt ist. Was lehrt er?

Bei der Wim-Hof-Methode dreht sich alles um die Kombination der drei Säulen Atmung, Kälte, Mindset. Dabei geht es um die Art, mit natürlichen Stressoren zu arbeiten und den Körper darin zu trainieren, seine biochemischen und mentalen Puffersysteme aufzubauen. Diese Methode ist sehr effizient. Ich kenne viele Mindfulness- und Entspannungs-Methoden, bin über Jahre in Meditation und Kampfkunst ausgebildet worden, aber die WHM ist aus meiner Sicht die einfachste und schnellste Methode mit unmittelbarem Resultat und nachhaltiger Wirkung.

Was war die beeindruckendste Veränderung, die du je an einem Klienten nach deinem Coaching gesehen hast?

Mich beeindruckt das Lachen am meisten, die Freude und die Überraschung, die viele meiner Teilnehmer im Gesicht haben. Oft sagen sie: "Das hätte ich mir nicht zugetraut, aber es war gar nicht so schwer." Sie haben sich selbst mit ihrer neuen Fähigkeit überrascht, mit der Fähigkeit etwas zu können, was sie sich vorher nicht zugetraut hatten – das ist wundervoll, fast schon magisch, denn das verändert so vieles. Auch danach. Ich bin sehr dankbar, Zeuge sein zu dürfen und ihnen mit der Wim Hof Methode die Möglichkeit zu geben, diese Erfahrung machen zu können.

Gibt es auch "hoffnungslose Fälle" – Menschen, die einen Lehrgang bei dir buchen und sich dennoch nicht zum Eisbaden überwinden können?

Das ist mir noch nie passiert. Die Leute, die buchen, wissen, worauf sie sich einlassen, was sie wollen. Die haben sich meistens auch gut eingelesen und schon vorbereitet, indem sie schon die Wochen davor ihre Dusche mit einem kalten Schauer beendet haben, oder sich zumindest mental schon darauf vorbereitet haben. Der Workshop ist auch von mir so gestaltet, dass alles genau erläutert wird, die drei Säulen sehr gut trainiert werden und ich lege sehr viel Wert darauf, meinen Teilnehmern das Gefühl der Sicherheit zu geben. Ich nutze dazu die folgenden drei Sätze: "Es wird kalt! Ich kann das! Ich will das!" Mit diesem Mantra geht es gut vorbereitet ins Eisbad.

Sollte man beim ersten Mal Eisbaden eine Begleitperson bei sich haben?

Vor allem sollte man vor dem ersten Eisbad einen Workshop besuchen. Das muss nicht bei mir sein, alle WHM-Instruktoren sind erstklassig ausgebildet. Dort lernt man, wie man sich sicher und gut auf das Eisbad vorbereitet, um das Maximum an Gesundheit und Spaß zu erreichen. Und ja, man sollte nicht allein zu den ersten Eisbädern gehen, immer in Begleitung. Das macht auch mehr Spaß.

Welche Veränderungen brachte dir das Eisbaden?

Ich wurde ruhiger, gleichzeitig hatte ich den ganzen Tag über das Gefühl, mehr Energie zu haben und ich war glücklicher, zufriedener mit mir und meinem Tun, was schließlich über die Zeit der regelmäßigen Anwendung in einer großartigen Motivation mündete. Es war und ist ein großartiges Gefühl, nach einem Eisbad seine Zellen, sein Blut, seinen Herzschlag zu spüren und gleichzeitig eine tiefe mentale Freude zu empfinden.

Eisbaden ist eine tolle Möglichkeit, deinen Körper an seine Grenzen zu bringen, um dich belastbarer, vitaler, leistungsfähiger zu fühlen. Du kannst ganz langsam starten: Beende jede Dusche mit einem kalten Schauer und arbeite dich langsam vor. Idealerweise bereitest du dich auf deine Eisbade-Erfahrung in einem Workshop vor.

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