So bringen Sie Ihren Darm zur Ruhe

Reizdarmsyndrom
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So bringen Sie Ihren Darm zur Ruhe

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Wenn im Darm die Hölle los ist und das keine organischen Ursachen hat, bleibt nur noch ein Bündel besänftigender Maßnahmen
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Die Chinesen vermuten schon seit Tausenden Jahren die Seele im Bauch. Und in gewisser Weise haben sie recht damit. Denn der Darm ist tatsächlich mehr als nur eine sechs Meter lange "Verdauungsröhre".

Sie leiden unter folgenden Beschwerden:

  • Völlegefühl
  • Verstopfung
  • Bauchweh
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • Stuhlunregelmäßigkeiten oder einem Blähbauch
  • Mitunter Rücken-, Gelenk- oder Kopfschmerzen

Wenn der Arzt Sie komplett durchgecheckt, aber keine organischen Ursachen gefunden und auch keine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt hat, ist als Ergebnis der so genannten Ausschlussdiagnostik die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie an einem Reizdarm leiden. Inzwischen weiß man, dass bei einem Reizdarm die Darmbewegungen gestört sind, manche Patienten  eine erniedrigte Schmerzschwelle im Darm aufweisen und die Darmschleimhaut für mechanische und chemische Reizungen besonders empfindlich ist. 

Kopf und Darmn sind miteinander vernetzt

Neue Untersuchungen von Wissenschaftlern der Universität Bonn haben ergeben, dass bestimmte überaktive Immunzellen, die Mastzellen, die Ursache des Reizdarm-Syndroms sein könnten – zumindest in schweren Fällen.

Die Hauptursachen für einen Reizzustand sind zu viel Stress , Kummer und Hektik. Wenn es Ihnen zu viel wird, sind Sie gereizt – Ihrem Darm geht es nicht anders. Der Darm scheint alles zu merken, was sich in Ihrem Kopf an Gemütsregungen abspielt. Neben unserem eigentlichen Gehirn bzw. dem Zentralen Nervensystem (ZNS) gibt es im Darm nämlich noch eine zweite Steuerungszentrale, das enterische Nervensystem (ENS). Und beide, ZNS und ENS, sind miteinander über Nervenfasern "verdrahtet". Damit wird klar, warum Nervosität vor wichtigen Terminen dazu führt, dass Sie ungewöhnlich oft die Toilette aufsuchen müssen. Die eingangs genannten Beschwerden können ganz plötzlich auftreten. Manchmal machen sie sich auch im Gefolge von Ernährungsfehlern und einer Magen-Darm-Infektion bemerkbar.


Wie Sie Ihren Darm besänftigen können

Heilbar ist Ihr Reizdarm nicht, aber behandelbar. Bei milden Reizdarmformen kann eine Ernährungsberatung ausreichen. Nahrungsmittel, die Ihnen nicht gut tun, sollten Sie am besten von vornherein meiden. Dazu gehören normalerweise all jene Nahrungsmittel, die den Darm ganz allgemein belasten z.B. blähendes Gemüse, Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, scharfe Gewürze und Kaffee. Da insbesondere Stress eine große Rolle bei der Entstehung des Reizdarms spielt, können bei stärkeren Beschwerden alle Maßnahmen helfen, mit denen sich Stress abbauen lässt. Ruhe und spezielle Kräutertees wie z.B. eine Mischung aus Baldrianwurzel, Melissenblätter und Johanniskraut beeinflussen den Reizdarm positiv.

Wärme wirkt entkrampfend. Legen Sie sich mit einer heißen, in ein Leintuch gewickelten Wärmeflasche auf dem Bauch ins Bett. Bei den Auslösern der Beschwerden setzt die Psychotherapie an. Mit ihr können Sie Strategien erlernen, die es Ihnen erleichtern, Konflikte zu bewältigen. Auch Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation, autogenes Training und Yoga sind hilfreich.

Ihre Beschwerden können sich bessern, wenn Sie sich ballaststoffreich ernähren. Allerdings sollten Sie die Menge an Ballaststoffen langsam steigern, da auch sie Blähungen machen können. Flohsamen und Leinsamen sind gut, weil sie den Stuhl gleitfähiger machen. Weizenkleie sollten Sie meiden.

Im Notfall Medikamente

Sie werden nicht alle Symptome auf einmal haben. Je nachdem, welches Symptom vorherrschend ist, können Sie gezielt mit Medikamenten dagegen vorgehen. Bei Verstopfung kann z.B. Laktulose, d.h. Milchsäure, helfen. Milchsäure zieht Wasser in den Darm, so dass der Stuhl weicher wird. Bei Durchfall wird der Arzt zu Loperamid oder Cromoglicinsäure raten. Gegen Bauchschmerzen helfen krampflösende Präparate wie Butylscopolamin.

Wenn bei Ihnen Reizdarm und leichte Depressionen oder Ängste Hand in Hand gehen, kann Ihnen auch ein niedrig dosiertes Antidepressivum helfen. Wenn Sie ein Reizdarm-Syndrom ohne Verstopfung haben, können Sie laut zweier neuer Studien vom Antibiotikum Rifaximin profitieren.

Wichtig ist auch, dass Sie langsam und ganz bewusst essen und kauen. Verwenden Sie möglichst naturbelassenes Essen, Gemüse, Salat und frisches Obst – keine Fertigprodukte mit Zusatzstoffen. Und trinken Sie viel. Nur dann kann Ihr Darm optimal arbeiten. Sie werden feststellen, dass diese Maßnahmen nicht nur Ihrem Darm gut tun, sondern Ihrem ganzen Organismus.

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