Schlechte Angewohnheit: 9 Unarten, die gesund sind

Schlechte Angewohnheit
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Warum du ruhig mal auf die Regeln pfeifen solltest

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Perfektionismus macht auf Dauer krank. Schlechte Angewohnheiten dagegen tun manchmal richtig gut. Diese 9 Unarten solltet du dir ab und zu erlauben
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Betreten verboten! Iss dies, nicht das! Ruhe bewahren! Na, auch schon keine Lust mehr? Was gibt es nicht alles für Regeln, geschriebene wie ungeschriebene, an die du dich halten sollst.

Und weißt du was was? In vielen Fällen sorgen diese Gebote nur für Stress und schlechte Gefühle. Darum sagen wir: Pfeif drauf. Wenigstens ab und zu. Besonders diese 9 Regelbrüche legen wir dir dringend ans Herz.

Kaue öfter mal Kaugummi!

Auch wenn es oft immer noch als unfein gilt: Die Kauerei hat gleich mehrere positive Aspekte für die Gesundheit. So schützt zuckerfreies Kaugummi zum Beispiel tatsächlich deine Zähne. Denn säurehaltige Lebensmittel wie Obst oder Säfte greifen den Zahnschmelz an. Folge: Das Karies-Risiko steigt. 20-minütiges Kaugummikauen nach den Mahlzeiten kann das verhindern, weil durch die erhöhte Speichelkonzentration die schädigende Säure neutralisiert wird.

Eine englische Studie an der University Northumbria in Newcastle fand zudem heraus, dass fleißiges Kauen die Leistung deines Kurz- und Langzeitgedächtnisses um 35 Prozent verbessert. Studienteilnehmer, die Kaugummi kauten, konnten sich deutlich besser Zahlen und Bilder merken als ihre nicht kauenden Konkurrenten. Mehrere Untersuchungen zeigten außerdem, dass Kaugummi-Fans weniger Kalorien zu sich nehmen. Scheinbar regt das Kauen Nerven in den Kiefermuskeln an, die dann an das Gehirn funken: "Du hast doch schon genug gekaut und bist also satt!"

Flippe ruhig ab und zu mal aus!

Sauer? Genervt? Dann zeige es! Rumbrüllen, gegen den Schrank hauen – alles ist erlaubt. Hauptsache, raus mit den negativen Gefühlen! US-Wissenschaftler der Carnegie Mellon University in Pittsburgh haben herausgefunden, dass Wut die Ausschüttung von Cortisol senkt. Das Hormon gilt als Herzfeind und Dickmacher. Ist der Cortisol-Spiegel niedrig, sind wir ruhiger und souveräner, können sogar das Für und Wider in kniffligen Situationen besser abwägen.

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Raste ruhig mal ein bisschen aus, das befreit!

Die Psychologin Julie Norem vom Wellesley College im amerikanischen Cambridge weiß, warum Frauen so ungern ausflippen. "Die Gründe liegen in unserer Erziehung. Frauen wird eher vermittelt, dass Gefühle wie Ärger und Wut negativ und unerwünscht sind. Daher wissen wir oft nicht mit ihnen umzugehen und unterdrücken sie. Zum Wohle unserer Gesundheit sollten wir sie aber rauslassen", sagt die Buchautorin ("Die positive Kraft negativen Denkens", Scherz, um 7 Euro).

Pflege deinen Schuhtick!

Wie sieht es unter deinem Schreibtisch aus? Hoffentlich wie im Schuhgeschäft: mit diversen High Heels, Sneakers, Dianetten und Ballerinas. Denn an langen Arbeitstagen mit unendlich vielen Gängen hier wie dorthin brauchen deine Füße Abwechslung.

"Bei hohen Absätzen wird der Vorfuß oft stark belastet. 80 Prozent des Gesamtgewichts drücken auf die empfindlichen Mittelfußköpfchen, das Gewölbe des Fußes verändert sich schmerzhaft", warnt die Orthopädin Dr. Carina Ferrari aus Schwalmtal. Häufiger die Schuhe zu wechseln tut auch Muskeln und Bändern gut: Sie ermüden weniger schnell. Also: Schuh the Shuffle!

Lege öfter mal die Füße auf den Tisch!

In dieser Haltung entlastest du nämlich deine Bandscheiben und verhinderst Nacken- und Rückenschmerzen. "Wer viele Stunden am Computer arbeitet, leidet oft unter Verspannungen", sagt Sportwissenschaftler Marco Beutler aus Michelstadt im Odenwald. "Bedingt durch eine falsche Körperhaltung kommt es zu einer deutlichen Spannungserhöhung der Muskulatur, die zu Schmerzen führt."

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Im Büro Füße auf dem Tisch? Beste Idee! Dein Rücken freut sich.

Beutler rät, den Büroalltag auch sonst durch kleine Tricks bewegter zu machen: "Aufstehen, wenn das Telefon klingelt, statt einfach nur den Hörer abzunehmen. Nicht alles in Griffweite stellen, das schränkt den Bewegungsraum zusätzlich ein." Nicht nur wegen des Feinstaubs sind Drucker und Faxgeräte also in einem anderen Büroraum besser aufgehoben.

Ziehe ruhig mal die Nase hoch!

Okay, vielleicht nicht im Meeting mit dem Vorstand. Fakt ist: So schützt du deine Nebenhöhlen. Kräftiges Ausschnauben erhöht den Innendruck in der Nase 10-mal stärker als Niesen, ergab eine Studie der University of Virginia in Charlottesville. Mögliche Auswirkung: Der infektiöse Schleim wird in die Nebenhöhlen gedrückt und kann dort schmerzhafte Entzündungen (zum Beispiel eine Sinusitis) auslösen. Deswegen raten viele HNO-Ärzte, das Sekret sanft hochzuziehen.

Wer das jedoch auf keinen Fall will, sollte immer nur ein Nasenloch einzeln ausschnäuzen und das andere während dieser Zeit zuhalten, um möglichst geringen Druck in der Nase zu erzeugen.

Dusche lieber weniger!

Erstens solltest du kürzer duschen: Denn schon 4 Minuten unter einem heißen Wasserstrahl genügen, um den empfindlichen Schutzfilm der Haut zu schädigen. Seife, parfümierte Kosmetikprodukte und lange Schaumbäder sind eine weitere Belastung für dein größtes Organ.

Zweitens heißt es: seltener unter die Dusche. Hautärzte empfehlen tatsächlich, nur 2- bis 3-mal pro Woche zu duschen. Vor allem Frauen mit sehr trockener Haut können durch die tägliche Brause sogar Ekzeme bekommen. Nimm also hautfreundliche Waschlotion und rückfettendes Öl. Nach dem Duschen den Körper nicht kräftig abrubbeln, sondern nur sanft trocken tupfen.

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Mal so richtig mit der Freundin ablästern? Gute Idee! Das reinigt die Seele!

Lästere mal richtig ab!

Keine Frage: Sehr nett ist Lästern nicht. Aber Studien belegen, dass Tratschen Spannungen abbaut und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.

Historiker vermuten, dass der Klatsch als weibliche Methode zum Aggressionsabbau entstand, während die Männer sich bei Zoff direkt auf die Mütze hauten. Von daher: Tu es ruhig ab und zu, allerdings nur mit guten Freund*innen. Und lasst euch auf keinen Fall erwischen!

Mache einfach nie dein Bett!

Damit senkst du aktiv dein Asthma-Risiko, denn in einem nur aufgeschlagenen Bett gibt es statistisch gesehen weniger Allergien auslösende Milben als in einem ordentlich gemachten.

Der Grund: Die in der Matratze steckende Feuchtigkeit und Wärme aus der Nacht kann besser entweichen, wenn keine Decke darauf liegt. Sonst wird das Bett zur perfekten Brutstätte für ungebetene Schlafgäste.

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Ungemachtes Bett? Super! Denn das hassen Milben, was gut ist für deine Atemwege.

"Die Matratze tagsüber zum Lüften einfach schräg vom Bettgestell ziehen, im Sommer zusätzlich draußen kräftig ausklopfen und in der Sonne stehen lassen", empfiehlt Dr. Frank Bartram, Vorsitzender des Bundesverbands der Umweltmediziner in Berlin.

Putze seltener die Wohnung!

Umweltmediziner Bartram rät Putzteufeln zur Gelassenheit: "Übertriebene Hygiene in der Wohnung hat oft die gegenteilige Wirkung. Vor allem Raumdüfte sind eine Belastung für Atemwege und Nervensystem." Denn die chemisch hergestellten Aromen können deine Entgiftungssysteme schädigen: Leber, Lymphe und Haut sind mit dem Abtransport überlastet, und Umwelterkrankungen können auftreten.

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Keinen Bock auf Putzen? Prima! Weniger nützt da eh mehr.

Der Umweltmediziner rät auch, bei Reinigungsmitteln generell besser zur flüssigen Variante statt zu Sprays mit Treibgasen zu greifen. Und: Wechsele einmal pro Woche die Schwämme und Küchentücher.

Natürlich solltest du nicht alle Regeln brechen, die es gibt (vor allem im Straßenverkehr keine). Aber bei manchen ungeschriebenen Gesetzen bietet es sich an, mal in die Opposition zu gehen. Also: Pfeife manchmal auf die Regeln!

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