Vor Kurzem noch Geheimtipp von Beauty-Bloggerinnen und Hautpflege-Expertinnen, finden sich chemische Peelings für den Hausgebrauch nun bei vielen von uns im Badezimmer. Aber sind Säurepeelings eigentlich wirklich so gut, dass jeder unbedingt eins haben muss? Wir haben uns angeschaut, was die vermeintlichen Geheimwaffen können und dafür mit Afrula Repas, Hautpflegeexpertin von Paula's Choice über den Skincare-Hype gesprochen.
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Was sind Säurepeelings und wie funktionieren sie?
Säurepeelings sind auch als chemische Peelings bekannt. Wie man sie auch nennt: Es klingt erst einmal nach einer ziemlich rabiaten Chemiekeule, die man ungern an seine Gesichtshaut lässt. Aber falsch gedacht! Säurepeelings sind das sanfte, aber umso wirkungsvollere Pendant zu mechanischen Scrub-Peelings. Gesichtspflegeprodukte mit mechanischem Peelingeffekt, also beispielsweise mit winzigen Partikeln aus Mikroplastik oder zermahlenen Aprikosenkernen, lösen durch Reibung trockene und verhornte Hautstellen. Das kann sich im ersten Moment gut anfühlen, im schlimmsten Fall aber zu kleinen Verletzungen der empfindlichen Gesichtshaut führen. Chemische Exfoliant-Peelings hingegen arbeiten mit Säuren, die unsere hauteigenen Erneuerungsprozesse anregen – ganz sanft, ohne aggressives Rubbeln.
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Für wen eignen sich chemische Peelings?
"Für alle, die eine gesunde und junge Haut erhalten wollen. Für alle, die Probleme mit unreiner, fettiger oder trockener Haut haben. Und für alle mit Pickeln oder sogar sensibler Haut mit Entzündungen. Chemische Peelings sind wirklich etwas für jeden Hauttyp", erklärt Produktexpertin Afrula Repas von der Hautpflege-Marke Paula’s Choice. Die Textur hängt dabei vom jeweiligen Hauttyp ab: Peeling-Lotionen sind für trockene Haut geeignet, Gels für Mischhaut und flüssige Texturen für Misch- bis fettige Haut. Das Tolle an Säurepeelings ist, dass die Haut von alten Hautschüppchen befreit wird und dadurch die Wirkstoffe aus der nachfolgenden Pflege optimal aufnehmen kann.
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Welches Säurepeeling ist das richtige für meine Haut?
Zunächst einmal wird zwischen AHA- und BHA-Peelings unterschieden. AHA steht für Alpha-Hydroxysäure (Glykolsäure), BHA für Beta-Hydroxysäure (Salicylsäure). AHA und BHA wirken unterschiedlich und sind daher auch für verschiedene Hauttypen und -probleme geeignet.
- So wirken AHA-Peelings:
Die Glykolsäure AHA mildert Alterserscheinungen und regt die Hauterneuerung an. Peelings damit sind für unkomplizierte bis trockene Haut geeignet und werden bei Sonnenschäden und als Anti-Aging-Mittel empfohlen.
- So wirken BHA-Peelings:
Die Salicylsäure BHA hingegen löst Verhornungen, tote Hautschüppchen und klärt die Poren nachhaltig. Daher eignet sich diese milde Säure für fettige bis Mischhaut mit Unreinheiten wie Pickeln oder Mitessern. Aber auch für sensible Haut mit Rosazea oder ähnlichen Problemen sind BHA-Peelings geeignet.
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Sind Peelings beim Hautarzt effektiver?
Professionelle Fruchtsäurepeelings beim Hautarzt zeichnen sich durch eine deutlich stärkere Säurenkonzentration und einen niedrigeren pH-Wert aus. Dadurch sind sie zwar noch wirksamer, sie müssen aber auch nach wenigen Minuten neutralisiert und damit gestoppt werden, da sie sonst sogar Hautschäden verursachen können. Auch sollten zwischen den einzelnen Terminen Pausen von 1 bis 4 Wochen liegen. Säurepeelings für den Hausgebrauch sind dagegen milder formuliert und können sogar täglich genutzt werden.
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Was sollte man bei chemischen Peelings beachten?
"Die Wirkung unserer Peelings wird innerhalb einiger Stunden erzielt, daher ist es wichtig, dass sie nicht abgewaschen werden", erklärt Afrula Repas. Vor dem Peeling sollte man sein Gesicht gründlich mit einem Cleanser und gegebenenfalls einem Tonic reinigen. Flüssige Peelings werden mit einem getränkten Wattepad aufgetragen, Gels und Lotionen einfach direkt auf die Haut gegeben. Da Säurepeelings die Haut lichtempfindlicher machen, sollten Sie unbedingt täglich einen Sonnenschutz auftragen.
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Wie oft sollte man ein Säurepeeling benutzen?
"Das ist von Haut zu Haut unterschiedlich", sagt Afrula Repas. "Grundsätzlich sind unsere Peelings für den täglichen Gebrauch formuliert. Es gibt aber Menschen mit sehr sensibler Haut, die eine so häufige Anwendung nicht vertragen. Hier erfordert es einiges an Ausprobieren, bis man die richtige Dosierung für sich gefunden hat." Beginnen Sie also damit, alle 2-3 Tage ein Peeling zu machen und beobachten Sie, wie Ihre Haut reagiert. Ein leichtes Prickeln oder Bitzeln direkt nach dem Auftragen ist normal, hält es an, vertragen Sie entweder das Produkt oder die Häufigkeit der Anwendung nicht.
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Ran an die Säurepeelings!
Wer sich bislang nicht an die chemischen Power-Bomben herangetraut hat, ist jetzt hoffentlich überzeugt. Wir jedenfalls wollen nicht mehr auf unsere BHA- und AHA-Lieblinge verzichten, die für klare Haut und vor allem viel, viel Glow sorgen! Aber Achtung: Sonnenschutz nicht vergessen!
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