Selbstbefriedigung Frauen: Wichtige Fakten

Selbstbefriedigung bei Frauen
:
So masturbieren Frauen am liebsten

© shutterstock.com/Marian Weyo
Wir haben 1300 Frauen befragt und zeigen hier die Antworten, wie, wo, wann, wie häufig oder womit sie es am liebsten tun
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Alleine lesen ist völlig normal, alleine joggen auch. Aber wenn es darum geht, alleine Sex zu haben, wird von manchen immer noch die Nase gerümpft. Solo-Sex oder auch Selbstbefriedigung klingt für so einige immer noch irgendwie verwerflich. Warum eigentlich? DIY oder auch "Do it yourself" ist das Motto bei so vielen Dingen. Warum nicht auch beim Sex? Wenn der oder die passende Partner:in gerade nicht zur Verfügung steht, ist das noch lange kein Grund, auf Sex zu verzichten. Und wenn du jemanden hast, auch nicht!

Wir sagen: Masturbation ist eine der schönsten und vor allem auch unkompliziertesten Formen des sexuellen Glücks! Die Wissenschaft hat außerdem bewiesen: Selbstliebe ist gesund, das zeigen Studien. Expert:innen bestätigen, dass die Solo-Lust das sexuelle Selbstbewusstsein stärken (Studie), Schlafprobleme mildern (Studie) und Schmerzen lindern (Studie) kann und die Fähigkeit verbessert, zum Orgasmus zu kommen.

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Okay, natürlich wissen die meisten Frauen, wie gut es tut zu masturbieren. In einer Umfrage unter Women's-Health-Leserinnen zeigte sich: Fast alle legen selbst Hand an. 98 Prozent sagten bei unserer Online-Umfrage, dass sie es tun oder taten. Und das aus gutem Grund. Studien zufolge kommen Frauen solo doppelt so oft zum Orgasmus (59 Prozent immer, 32 Prozent meistens) wie mit dem oder der geliebten Partner:in im Bett. Einer Studie zufolge masturbieren über 90 Prozent der Frauen auch dann, wenn sie in einer festen Beziehung sind. Also wollen wir dir hier nochmals alle Vorzüge und Spielarten der Selbstbefriedigung nahebringen.

Wie oft und wie lange masturbieren Frauen?

Das ist natürlich von Frau zu Frau und von Gelegenheit zu Gelegenheit unterschiedlich. Aber wir haben ja viele Frauen gefragt. Hier sind ihre Antworten zu Häufigkeit und Dauer.

Masturbierst du?

Darauf antworteten Frauen

  • Mit "Ja": 91 Prozent
  • Mit "Bisher nur ein paarmal" 7 Prozent
  • Mit "Nein" 2 Prozent

Wie oft masturbierst du?

Darauf antworteten Frauen

  • zu 10 Prozent mit "Mehr als 1-mal pro Tag"
  • zu 45 Prozent mit "2- bis 3-mal pro Woche"
  • zu 24 Prozent mit "einmal pro Woche"
  • zu 21 Prozent mit "Seltener als einmal pro Woche"

Wie lange masturbierst du?

Auch eine spannende Frage, ebenso interessant die Antworten:

  • "1-5 Minuten" sagten 24 Prozent
  • "5-15 Minuten" gaben 49 Prozent an
  • "15-30 Minuten" antworteten 20 Prozent
  • "30-60 Minuten" berichten 5 Prozent
  • Und "länger als 60 Minuten" sind es bei 2 Prozent

Wann und wo masturbieren Frauen?

Natürlich in größtmöglicher Privatsphäre, im Detail heißt das:

  • Dass sie es am liebsten am Abend tun, sagen 45 Prozent der Befragten,
  • 43 Prozent masturbieren direkt vor dem Schlafengehen, naheliegenderweise im Bett
  • Immerhin 25 Prozent mögen es am Morgen – auch wenn man sagen muss, dass Männer technisch gesehen da das leichtere Spiel haben, weil sie am Morgen eine erhöhte Testosteronausschüttung haben, was die Erregung begünstigt. Im Umkehrschluss brauchen Frauen morgens etwas länger, um in Fahrt zu kommen. (Mehr zum Solo-Sex: Darum machen wir es uns am liebsten selbst.)

Was soll ich beim Masturbieren am besten machen?

Es gibt keinen Königsweg, oder besser gesagt: Königinnenweg. Alles ist erlaubt, was Lust macht (okay, außer in der Öffentlichkeit). Was genau erregt und befriedigt, sollte jede Frau für sich ausprobieren. Die einfachste und unkomplizierteste Art ist, mit den Fingern bzw. Fingerkuppen die Klitoris zu reiben. So kannst du Geschwindigkeit, Druck und Art der Reibung kontrollieren, wie du es magst.

Weil im reinen Handbetrieb alles intuitiv glattgeht, machen es 81 Prozent der von uns befragten Frauen auf diese Weise. Doch es gibt auch diverse Hilfsmittel und Varianten, die wir nicht vorenthalten möchten.

Mit welchen Tipps wird die Selbstbefriedigung noch besser?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Du kannst den Weg zum Höhepunkt unterschiedlich in Angriff nehmen: Liegend, hockend oder unter der Dusche stehend, mit den Fingern, mit technischer Hilfe oder ohne. Hier noch einige Tipps:

1. Mit etwas Gleitgel

Es kann das Gefühl noch intensiver, die Fingerführung noch feinfühliger machen. Nimm einen kleinen Klecks in eine Hand und verteile immer wieder ein wenig davon mit Hand oder Finger an der und um die Klitoris.

Unser Produkt-Tipp: Intense Orgasmic Gel von Durex verspricht intensivere Orgasmen, indem es die Haut empfindlicher macht.

2. Mit dem Vibrator

37 Prozent unserer Befragten benutzen einen Vibrator. Vorschlag an alle anderen: Probiere es einfach aus! Professorin Laura Berman von der Northwestern University zeigte in einer Studie, dass Frauen, die ihn nutzen, leichter zum Höhepunkt kommen als Nicht-Nutzerinnen. Hier kannst du herausfinden, welcher Vibrator zu dir passt.

Die andere Art von Vibrator: Der bekannte Satisfyer ist ein sehr beliebter Auflegevibrator, der deine Klitoris auf ungekannte Weise stimuliert. In unserem Bericht liest du mehr darüber, wie gut der Satisfyer wirklich ist.

© shutterstock.com/Oleg Elkov

Wer bisher noch keinen Vibrator benutzt hat, sollte es unbedingt mal ausprobieren

3. Mit doppeltem Einsatz

Werde gleich doppelt aktiv! Verwöhne die Klitoris mit dem Finger, während du mit dem Vibrator die G-Zone an der vorderen Vaginalwand massierst. Lust auf mehr? Bewege ihn dort hin und her.

4. Mit der Dusche

23 Prozent, also fast jede Vierte, nutzt auch die Dusche zur Entspannung. Achtung: Den Strahl nie direkt in die Vagina richten, so wäschst du leicht die guten Bakterien ab, die die Scheidenflora in Balance halten.

5. Mit optischer Vorlage

Nicht nur Männer erregt die visuelle Stimulation: 41 Prozent der befragten Frauen schauen bei der Selbstbefriedigung Pornos. Auch empfehlenswert: erotische Literatur.

6. Lust aus der Ferne

Dein:e Partner:in möchte mitmachen, wenn du dich selbst befriedigst? Auch wenn er oder sie in einer anderen Stadt ist? Tja, auch das ist mittlerweile möglich. Vibratoren wie der Lush (ab €119) oder der ausgefallene Magic Motion Flamingo (ab €80) können per App gesteuert werden. Von der anderen Bettseite – oder vom anderen Ende der Welt:

An wen denken Frauen, wenn sie sich selbst befriedigen?

Das ist kein heikles Thema, nein. Was glaubst du, woran dein:e Partner:in denkt, wenn er oder sie mit sich alleine ist? Immer nur an dich? Sorry, meine Liebe, da wirst du ziemlich enttäuscht sein. Das heißt aber umgekehrt auch, dass du gedanklich völlig frei bist. Was also fantasieren Frauen beim Solo-Sex? Hier ein paar Umfrage-Ergebnisse:

34 Prozent träumen während der Selbstmassage von Mr. oder Mrs. Unbekannt. Immerhin 28 Prozent denken an ihre:n Partner:in. Wertung? Keine. Denn alle Männer oder Frauen in deinem Kopf dienen in dem Moment allein deiner Lust.

27 Prozent sprechen offen mit ihrem oder ihrer Partner:in darüber, dass sie sich befriedigen. Das müssen mehr werden! Erzähle ihm oder ihr ruhig davon, er oder sie wird es wahrscheinlich ziemlich spannend finden. Okay, den Teil mit Mr. oder Mrs. Unbekannt vielleicht nicht.

Die häufigsten Fragen ums Masturbieren

Viele zögern, beim Gynäkologen oder bei der Gynäkologin konkrete Fragen zur Masturbation zu stellen. Wir tun's. Auf die Fragen antwortet Katharina Rohmert, Ärztin bei Pro Familia in Darmstadt.

Ich komme bei der Masturbation nicht immer. Ist das schlimm?

"Gar nicht. Ob es zum Orgasmus kommt, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von der körperlichen und psychischen Verfassung am jeweiligen Tag. Frauen dürfen nicht erwarten, dass sie dasselbe Lustgefühl immer eins zu eins herstellen können. Nur wenn plötzlich Beschwerden wie z. B. Schmerzen auftauchen, sollte man zur Gynäkologin gehen."

Riskiere ich beim Masturbieren mit Spucke eine Infektion?

"Nein, aber ich rate trotzdem zu Gleitmitteln, weil Spucke zu 99 Prozent aus Wasser besteht und schnell verdunstet. Das reizt die Schleimhäute, was eine Eintrittspforte für Keime schafft. Gels auf Wasserbasis wirken gut, noch gleitfähiger sind Silikone und Öle. Ich empfehle gern biologisches Gleitgel aus der Kiwipflanze oder Kokosöl. Aber Achtung, falls der Liebste doch mitmacht: Öl und Latexkondome sind nicht kompatibel!"

Ohne meine:n Partner:in ist es viel befriedigender. Wie gehe ich damit um?

"Das ist normal. Klappt es mit ihm kaum, sei am besten offen, sonst bestimmt Unehrlichkeit die Beziehung. Hole erst mal die Selbststimulation in den Paarsex: Tue es, während er dabei ist, oder beide erregen sich gegenseitig. Leite seine Hand. Und redet miteinander! Vielleicht sind beide Partner es nicht gewohnt, so offen zu sein. Aber sonst kommt man als Paar nicht weiter."

Fazit: Masturbation ist völlig normal und hat viele Vorteile

Sie stärkt dein Selbstbewusstsein, hilft beim Schlafen und lindert sogar Schmerzen. Außerdem kommst du dabei oft leichter zum Orgasmus. Also, Selbstliebe ist gesund und unkompliziert (vor allem mit unseren Tipps und Tools) – warum sollte sie nicht genauso selbstverständlich sein wie Joggen oder Lesen?

Erwähnte Quellen

David Farley Hurlbert und Karen Elizabeth Whittaker (2015): The Role of Masturbation in Marital and Sexual Satisfaction: A Comparative Study of Female Masturbators and Nonmasturbators. Journal of Sex Education and Therapy, doi 10.1080/01614576.1991.11074029, zuletzt abgerufen am 13.11.2024

Tillmann H C Krüger et al. (2002): Orgasm-induced prolactin secretion: feedback control of sexual drive? Neuroscience and biobehavioral reviews, doi 10.1016/s0149-7634(01)00036-7, zuletzt abgerufen am 13.11.2024

Beverly Whipple und Barry R Komisaruk (1985): Elevation of pain threshold by vaginal stimulation in women. Pain, doi 10.1016/0304-3959(85)90164-2, zuletzt abgerufen am 13.11.2024

Andrea Burri und Ana Carvalheira (2019): Masturbatory Behavior in a Population Sample of German Women. The journal of sexual medicine, doi 10.1016/j.jsxm.2019.04.015, zuletzt abgerufen am 13.11.2024

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