Als Frau im American Football: Mona Stevens verrät ihre geheime Superkraft
Manche Menschen strotzen einfach vor Energie. Mona Stevens gehört dazu. Die 31-Jährige aus Saarbrücken hat einen ganz normalen Job, ist aber auch Quarterback von drei (!) Football-Teams und verbringt viele Stunden im Gym.
Ihr Erfolgsrezept: früh schlafen gehen und ab und zu Pommes mit Mayo essen. Was Mona bewegt, erfährst du hier! Trainieren wie ein Football-Star? Hier zeigt Mona ihr Training zum Nachmachen!
Ballverliebt: Das ist unser Covergirl Mona Stevens
Auf der Dezember-Ausgabe der Women's Health strahlt die Footballerin. Wie Mona so fit bleibt? Neben dem Football-Training trainiert sie als Mitglied bei der deutschlandweiten Fitness-Studio-Kette FitX, die mit der NFL kooperiert. Ihr Sport-Outfit zum Nachshoppen: BH von New Balance (52 €), Leggins von LuluLemon (69 €), Schuhe von New Balance (170 €):
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NFL-Expertin Mona Stevens im Interview
Mona, wie bist du zum Football gekommen? Das ist nicht unbedingt ein typischer Frauensport …
Durch meinen damaligen Freund. Ich bin Physiotherapeutin und habe sein Football-Team betreut. Am Anfang stand ich bei Spielen nur an der Seitenlinie und habe nachgefragt, wie was funktioniert. So fand ich mich nach und nach rein. Erst Ende 2013 spielte ich zum ersten Mal selbst.
Dabei klingt dein Nachname so, als wärst du in den USA mit dem Sport aufgewachsen?
Tatsächlich hatte ich bis dahin nie etwas mit Football zu tun. Ich habe zwar immer viel Sport gemacht – von Speed-Skating über Klettern bis hin zu Judo –, aber an keinem Sport bin ich so hängen geblieben wie am American Football.
Was macht die Faszination aus?
Das Spiel ist für mich so spannend und vielseitig. Man muss so viel beachten: Welcher Spielzug kommt jetzt, was macht meine Nebenfrau, wie steht die Defense, man hat gar keine Chance, an etwas anderes zu denken. Wenn ich aufs Feld gehe, vergesse ich meinen Alltag komplett. Trotz der Anstrengung ist es für mich wie Erholung.
Du warst so begeistert, dass du ein eigenes Team gegründet hast.
Genau, die Saarland LadyCanes. Bislang gab es noch keine Frauenmannschaft im Saarland. Also habe ich kurzerhand eine geheime Gruppe auf Facebook gegründet, wo sich Mädels mit mir über Football austauschen konnten. 100 hatten Interesse, 80 kamen zum ersten Training. Da ich ja die Herren von der Physioseite betreute, haben sie uns im Gegenzug trainiert. Mittlerweile spielen wir in der 1. Damen-Bundesliga.
In gleicher Besetzung?
In meinem Team sind noch 5 oder 6 Frauen, die von Anfang an dabei waren. Momentan sind wir 35 spielfähige Frauen und 4 weitere sind verletzt.
Oh, aber klar, man sollte als Spielerin hart im Nehmen sein, richtig?
Man muss das Tacklen, also den Körperkontakt, mögen. Nach dem ersten Tackle weißt du, ob es dir gefällt oder nicht – unabhängig davon, ob du eine harte Nuss bist oder nicht. Wir haben jedes Jahr offene Tryouts, wo man sich ausprobieren kann. Wir tragen überall am Körper Schutzausrüstung, Shoulder Pads, eine spezielle Hose mit Schutzpolstern und einen Helm, sodass das Fallen nicht wehtut. Dadurch kann dir schon mal die Angst genommen werden, dass es mit dem Kontakt zu hart wird.
Sollten Frauen beim Football mehr auf sich achten als Männer?
Frauen sind etwas anfälliger für Verletzungen, bestes Beispiel ist der Kreuzbandriss. Zudem erbringen Frauen in ihren verschiedenen Zyklusphasen unterschiedlich starke Leistungen. Zum Glück wächst zu diesem Thema die Aufmerksamkeit und Toleranz. Auf dem Niveau der Nationalmannschaft und in der medizinischen Abteilung wird in Zukunft berücksichtigt, dass während der Periode – und den damit oft verbundenen starken Unterleibsschmerzen – geringere Leistungen erbracht werden.
Mal schwach zu sein gilt nicht als Schwäche, sehr gut! Welche körperlichen Voraussetzungen brauche ich?
Keine. Es gibt für jede Körperstatur die perfekte Position. Wir haben die Kräftigen, die in der Offensive Line stehen und blocken. Andere müssen schnell rennen und Bälle fangen, das macht den Sport so zugänglich für alle.
Welche Aufgabe hast du denn?
Ich bin Quarterback. Sprich, ich habe ständig den Überblick übers ganze Spiel, weiß, wer wo steht und vor allem muss ich den Ball werfen können. Kleiner Fun Fact: Damals bei den Bundesjugendspielen in der Schule wurde bei mir die Disziplin Werfen gestrichen. Ich war zu schlecht (lacht). Sprich, ich musste hart daran arbeiten, meinen Ballwurf zu verbessern.
Respekt. Ist dein Ehrgeiz das, was andere von dir lernen können?
Mein Rat an Frauen lautet, stets das Positive zu sehen und nie aufzugeben. Ich habe von Grund auf eine optimistische Lebenseinstellung, versuche, das Beste aus jeder Situation zu machen.
Ist es für dich eine gute Situation, einfach mal auf der Couch zu liegen?
Eher nein. Vielleicht kurz, dann kommt der Drang, produktiv zu sein. Das geht nur im Urlaub, dann kann ich auf der Liege liegen und lesen. Ich reise gerne, das habe ich von meinen Eltern. Die sind seit 7 Jahren mit ihrem umgebauten Lkw auf Weltreise.
Kommst du bei deinem vollen Tag abends gut runter?
Schlafen ist meine Superkraft! Ich kann sofort einschlafen. Meine Schlafroutine ist das Einzige, wo ich keine Kompromisse zulasse. Ich gehe abends konsequent so ins Bett, dass um 22 Uhr das Licht aus ist und ich morgens um 5.30 Uhr aufstehen kann. Auch am Wochenende. Das ist mein Luxus und daher hole ich meine Energie. Auf Reisen nehme ich mein eigenes Kopfkissen mit. Seitdem ich das tue, kann ich wirklich überall gut schlafen.
Für die ganzen Spiele bist du oft unterwegs – reist du mit viel Gepäck?
Ich versuche minimalistisch zu bleiben, trotzdem will ich alles dabeihaben, also so mittel. Die Ausrüstung packe ich in eine Tasche und halte den Helm meistens in der Hand. Gibt es am Flughafen Probleme, setze ich ihn auf. Dann lachen alle und plötzlich geht’s.
Witzig. Aber sicher auch anstrengend. Wie lange magst du den Football-Zirkus noch mitmachen?
Mein großes Ziel ist Olympia 2028. Da Flag Football olympisch wird – das wurde dieses Jahr entschieden – wird mein Fokus darauf liegen, dabei zu sein. Beim Tackle Football muss ich mal gucken, wie lange das noch klappt, zeitlich und was mein Körper so hergibt. Ich warte eh erst mal ab, wie sich das mit RTL und der NFL entwickelt. Mein Traum ist es, semiprofessionell Sportlerin zu sein – oder sogar hauptberuflich. Die Expertinnen-Rolle würde ich dann im Winter übernehmen und im Sommer spielen.
Klingt gut! Hast du mittlerweile durchs TV einen Promi-Status?
Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich berühmt bin. Aber ich werde manchmal in der Öffentlichkeit erkannt, ja. Vor allem natürlich bei Football Events und von Leuten, die mit dem Sport vertraut sind.
Monas Tipps für mehr Produktivität
6 Volltreffer für mehr Produktivität. Gefühlt hat Monas Tag 36 Stunden. Wie sie das macht? Lies selbst:
Setting fixen: „Mich stresst Unordnung. Bevor ich produktiv sein kann, muss alles aufgeräumt sein.“
Dinge verbinden: „Ich erzählte meinen Physio-Kunden viel von meinem Osteopathie-Studium, erklärte, wo welche Nerven entlanglaufen. Das interessierte sie sehr und half mir, Inhalte zu festigen.“
Mindset prüfen: „Meine Arbeitszeit und mein Training sind feste Termine. Ich muss also nur den Rest planen.“
Grenzen kennen: „Sobald ich leicht kränkele und schnell müde werde, weiß ich: Das war zu viel Training. Also schraube ich es zurück.“
Atem einsetzen: „Vor wichtigen Spielen oder Moderationsauftritten hilft mir Breathwork, um runterzukommen. Eine meiner häufigsten Übungen ist die Box-Atmung: Ich atme dazu 4 Sekunden lang ein, halte die Luft 4 Sekunden lang an und atme 4 Sekunden lang aus.“
Positiv denken: „Nach einer Niederlage ärgere ich mich nicht lange, sondern fokussiere mich auf etwas Positives. Zum Beispiel, mit dem Team essen zu gehen."
Top-fit und motiviert – Football-Star Mona Stevens hat ein Ziel: Olympia 2028. Du hast dir auch Ziele gesetzt? Dann können Monas Tipps dir helfen, sie zu erreichen. Hier zeigt Mona ihr Training zum Nachmachen!
Du möchtest stärker, schneller und beweglicher werden? Dann haben wir genau das Richtige für dich, einen strukturierten abwechslungsreichen Athletik-Plan:
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