10.000 Schritte: So viele Kalorien verbrennst du – und so kannst du die Fettverbrennung steigern

Fettverbrennung steigern
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10.000 Schritte: So viele Kalorien verbrennst du wirklich

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Eignet sich Spazierengehen zum Abnehmen? Definitiv! WalkActive-Coach Joanna Hall gibt Tipps, wie du mit der richtigen Gehtechnik und einfachen Tools deine Fettverbrennung steigern kannst
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Wie lange es dauert, 10.000 Schritte zu gehen, und wie weit du dabei kommst, hängt von mehreren Faktoren ab – genauso wie die Anzahl der Kalorien, die dabei verbrannt werden. Es gibt keine feste Formel wie "x Schritte = y Kalorien", aber letztlich lohnt sich regelmäßiges Walken quasi für alle.

Hier erfährst du alles Wichtige dazu: Wie viele Kalorien du durchschnittlich mit 10.000 Schritten verbrennst, welche Faktoren erheblichen Einfluss auf den Kalorienverbrauch haben und wie deine Gehtechnik, Beweglichkeit, Schrittlänge, Kadenz und eine Gewichtsweste den Gesamtverbrauch steigern können.

Wie viele Kalorien verbrennen 10.000 Schritte?

Beim Gehen verbrennt jede Person eine unterschiedliche Anzahl an Kalorien, da individuelle Faktoren wie Gewicht, Gehgeschwindigkeit und Intensität eine Rolle beim Kalorienverbrauch spielen.

Unsere Expertin, WalkActive-Coach Joanna Hall, erklärt, dass laut aktueller Forschung das Körpergewicht über 10.000 Schritte hinweg nur einen geringen Einfluss auf den Kalorienverbrauch hat. Durchschnittlich verbrennt man mit 10.000 Schritten, was etwa 7-8 Kilometern entspricht, rund 400-500 Kalorien. Eine genauere Berechnung ist mit folgender Formel möglich:

Kalorienverbrauch = 0,0175 x MET-Wert (Intensität des Gehens) x Körpergewicht (kg) x 90 Minuten

Zur Orientierung: Ein zügiger Spaziergang liegt bei etwa 4-5 METs, während ein langsames Gehen bei 2-3 METs angesiedelt ist.

Ist der Kalorienverbrauch bei einer einzigen 10.000-Schritte-Session gleich hoch wie bei mehreren kürzeren Spaziergängen?

"Der Gesamtenergieverbrauch (Total Daily Energy Expenditure, TDEE) ist der entscheidende Faktor. Deshalb rate ich, den Ansatz zu wählen, der am besten in dein Leben passt", erklärt Joanna Hall. Vielen fällt es vermutlich leichter, 10.000 Schritte über den Tag verteilt zu sammeln, da man so häufiger in einem höheren Tempo gehen kann, ohne zu ermüden und sich durch ein höheres Tempo der Kalorienverbrauch insgesamt steigert. Zudem zeigt aktuelle Forschung, dass ein Spaziergang direkt nach einer Mahlzeit helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und die Glukoseverarbeitung zu verbessern. Dies wiederum kann den Stoffwechsel ankurbeln und den Fettabbau unterstützen.

Laut der Sport- und Bewegungsmedizinerin Dr. Rebecca Robinson kann ein Spaziergang nach dem Essen den Kalorienverbrauch und die Gewichtsabnahme fördern. "Direkt nach einer Mahlzeit zu gehen, scheint effektiver zu sein, um sowohl den Blutzucker (Glukose) als auch den Glukosespiegel in der Interstitialflüssigkeit (der dünnen Flüssigkeitsschicht, die die Körperzellen umgibt) zu senken. Wenn man nicht sofort nach dem Essen geht, wird überschüssige Glukose im Blutkreislauf durch Insulin gespeichert und möglicherweise als Fett eingelagert", erklärt sie. "Die Muskelkontraktionen beim Gehen erhöhen die Glukoseaufnahme, da die Glukose von den Muskeln zur Energiegewinnung verstoffwechselt wird. Dies reduziert die Zuckermenge im Blutkreislauf. Auch die Verdauung verbraucht Glukose für Energie, doch Gehen erhöht den gesamten Stoffwechselaufwand des Körpers nach dem Essen."

Wie kann ich den Kalorienverbrauch beim Gehen steigern?

Folgende Techniken können laut Joanna Hall den Kalorienverbrauch erhöhen:

  1. Technik verbessern: Eine optimierte Gehtechnik aktiviert größere Muskelgruppen in der Körperrückseite, insbesondere die Oberschenkelrückseite und die Gesäßmuskulatur, was den Kalorienverbrauch erhöht.
  2. Schrittlänge und Beweglichkeit optimieren: Eine bessere Mobilität der Hüftbeuger ermöglicht größere Schritte. Idealerweise sollte die Schrittlänge über 75 cm betragen – der Durchschnitt liegt bei etwa 60 cm. Wer größere Schritte macht, legt mit jedem Schritt mehr Strecke zurück und steigert damit die Gesamtdistanz pro 10.000 Schritte.
  3. Kadenz steigern: "Die Schrittfrequenz (Schritte pro Minute) sollte erst nach den vorherigen Anpassungen erhöht werden. Wer dies zuerst tut, riskiert Fehlhaltungen und eine übermäßige Beanspruchung der Hüftbeuger, was Rücken- und Knieschmerzen verursachen kann."
  4. Zusätzliches Gewicht einsetzen: Eine gewichtete Weste erhöht den Widerstand und damit den Kalorienverbrauch. Hierbei ist jedoch auf eine saubere Technik zu achten, um Fehlhaltungen oder Verletzungen zu vermeiden.

Faktoren, die den Kalorienverbrauch über 10.000 Schritte beeinflussen

Joanna Hall verweist darauf, dass es neben der Berechnungsformel weitere Faktoren gibt, die den tatsächlichen Kalorienverbrauch beeinflussen:

  • Gewicht: Während früher angenommen wurde, dass schwerere Personen mehr Kalorien verbrennen, zeigt die aktuelle Forschung, dass dieser Faktor weniger entscheidend ist. Wer gezielt mehr verbrennen möchte, kann mit einer Gewichtsweste arbeiten, sollte dabei aber stets auf eine saubere Technik achten. Eine Studie zeigte, dass eine Gewichtsweste mit 22 Prozent des eigenen Körpergewichts den Energieverbrauch um 12,4 Prozent erhöhte. Eine Gewichtsweste mit 66 Prozent des Körpergewichts konnte den Energieverbrauch sogar um 41,2 Prozent steigern.
  • Tempo: Hall empfiehlt, das Gehtempo zu variieren: "Langsames Gehen zum Beispiel hilft wissenschaftlich erwiesenermaßen, ängstliche Gedanken zu reduzieren und sich präsenter zu fühlen." Für die körperliche Fitness gelte eine Geschwindigkeit von über 4,8 km/h als ideal, da sie das Risiko für Krankheiten senke und die Lebenserwartung erhöhe.
  • Steigung: Wer bergauf geht, verbrennt mehr Kalorien, selbst bei geringerer Geschwindigkeit. Bereits ein Anstieg von 3,5 Prozent auf dem Laufband oder eine leichte Steigung im Gelände kann den Kalorienverbrauch signifikant erhöhen.
  • Technik: Eine gute Technik kann nicht nur den Gehstil verbessern, sondern auch die Geschwindigkeit erhöhen. In einer Studie, die an der London Southbank University durchgeführt wurde und die WalkActive-Technik untersucht hat, konnte gezeigt werden, dass Personen, die ihre Technik optimieren, langfristig schneller und effizienter gehen und dadurch mehr Kalorien verbrennen. Besonders wichtig sei es laut Hall, größere Muskelgruppen wie die Gesäßmuskulatur und die Körpermitte aktiv einzusetzen, um den Energieverbrauch zu maximieren.

Kann Gehen beim Abnehmen helfen?

Ja, wie Studien zeigen, kann sogar gemütliches Gehen beim Abnehmen helfen. Tägliches Gehen erhöht den Kalorienverbrauch und lässt sich zudem leicht in den Alltag integrieren. Um Abnehmerfolge zu erzielen, müssen es nicht mal 10.000 Schritte am Tag sein, so erklärt Joanna Hall: "Mit der WalkActive-Methode nehmen Teilnehmer:innen mit 7.500 Schritten täglich effektiv ab, vorausgesetzt, sie wenden eine gute Technik an, die den ganzen Körper stärkt, die Muskeln aktiviert und für eine gute Körperhaltung sorgt."

Des Weiteren erläutert sie: "Ich würde wetten, dass Gehen effektiver zur Gewichtsabnahme ist als Laufen. Das Problem beim Laufen ist die Verletzungsrate. Obwohl es so oft als eine gute Form des Ausdauertrainings zur Gewichtsabnahme angesehen wird, liegt die jährliche Verletzungsrate bei 50 Prozent. Laufen hilft dir nicht nur bei der Gewichtsabnahme, sondern auch dabei, diese mit einer realistischen und nachhaltigen Routine aufrechtzuerhalten. Andere Studien haben auch gezeigt, dass Läufer:innen aufgrund der konstant erhöhten Herzfrequenz eher Glykogen (im Gegensatz zu Fett) verbrennen, was deren Fitness- oder Abnehmziele beeinträchtigen kann."

Fazit: Mit diesen Tipps wird jeder Spaziergang zum Kalorienbooster

Abnehmen muss nicht immer mit intensiven Workouts verbunden sein. Mit der richtigen Gehtechnik und einfachen Anpassungen wie einer Gewichtsweste kannst du deinen Kalorienverbrauch steigern und gleichzeitig deine Fitness verbessern. Spazierengehen wird so zu einem effektiven, nachhaltigen Training, das sich problemlos in deinen Alltag integrieren lässt.

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