So habe ich als Ü50-Jährige noch mit Yoga angefangen
Der Yoga-Funke, der viele ihrer Freundinnen und Kolleginnen begeistert, ist bei Katja nie übergesprungen. Ihre Leidenschaft gehört der Leichtathletik, dem Fußball, dem Volleyball und in letzter Zeit vor allem den Power-Kursen im Fitness-Studio.
Allerdings machten sich bei ihr in letzter Zeit immer mehr Zipperlein bemerkbar, die auf Muskel-Verspannungen und -Verkürzungen zurückzuführen sind. Darum ließ sich unsere Sales Directorin auf das Experiment Yoga ein. Ihre Geschichte liest du hier:
Meine Voraussetzungen: Kein Yoga-Fan, aber neugierig
Yoga ist für meinen Geschmack viel zu ruhig. Und nach grauenvollen Stunden beim Singen im Schwangerschafts-Yoga war die Sache schon vor Jahren für mich erledigt. Wir werden keine guten Freunde, Punkt.
Warum ich dennoch darüber nachdenke, es zu testen? Nun ja. Meiner Beweglichkeit würde ich jetzt die Note 3 Minus geben. Und meine Schultern inklusive des oberen Rückens sind total verspannt. Schön ist anders, angenehm erst recht.
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Mein Start: Ich bin voll auf Yoga-Kurs
Also dann doch Yoga. Ist bestimmt nur eine Sache der Einstellung. Und schließlich soll eine Challenge auch eine Challenge sein: Ich ersetze nahezu alle Sport-Einheiten wie Workouts, Laufen und Spinning durch Yoga-Kurse. Die Location muss ich dazu gar nicht wechseln. Mein Fitness-Studio in Hamburg, die KAIFU-LODGE, bietet endlos viele Kurse an.
Zusammen mit Yoga-Trainerin Karo Wiebel, die mir als Personal Coach zur Seite steht, suche ich Kurse aus, die sich für mich als Anfängerin eignen, aber auch anstrengend sein sollen – wie zum Beispiel Flow Yoga oder Power Yoga. Damit ich in eine Routine komme, besuche ich 3 bis 4 Kurse pro Woche. Welche Yoga-Richtung zu dir passt, kannst du hier nachlesen!
Woche 1 und 2: Beweglichkeit hat ihre Grenzen
Die Anfangszeit ist hart: Ich bin die unbeweglichste Person in jedem Kurs, das ist eine echte Durststrecke, die ich da aushalte. Ich schiele ständig zu den anderen, weil ich die Namen der einzelnen Übungen nicht kenne. Eine Viertelstunde im Schneidersitz ohne Polster? Undenkbar! Der „Herabschauende-Hund“-Muskelkater in Schulter und Armen ist mein ständiger Begleiter. Und manchmal sollen wir die Augen zu machen, dann wird es sehr schwierig mit dem Abschauen ...
Yogalehrerin Karo erklärt Katja, wie sie trotz Verspannung den richtigen Dreh kriegt
Woche 3 und 4: Power kommt ins Spiel
Das ständige Katergefühl ändert sich dann aber doch schnell. Ich kann es selbst kaum glauben, aber die Stunden machen mir Spaß! Und ich komme tatsächlich ins Schwitzen. Ich spüre, wie ich stetig beweglicher werde. Und kräftiger! Was ich also jetzt schon sagen kann: Wer Power braucht, kann den auch beim Yoga bekommen. Und das sicher knie-schonender als beim Laufen oder einer hochintensiven Intervall-Einheit.
Das war noch nicht alles: Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass regelmäßige Yoga-Einheiten den Abbau von grauen Zellen im Gehirn verlangsamt. Das heißt, die Gedächtnisleistung geht auch im Alter nicht so leicht verloren, zudem wird das Risiko für eine Demenz reduziert.
Woche 5 und 6: Ich bin auch im Urlaub ganz Yogi
Ich habe Urlaub und verreise in Richtung Süden. Also kann ich weder mein Studio noch meine Trainerin mitnehmen. Daher bekomme ich von Karo einen Trainingsplan, der sich auf meinen Anfänger-Status bezieht. Du möchtest wissen, was Karo der 52-jährigen Katja empfiehlt? Hier gelangst du zum Yoga-Plan Ü50:
Nach wenigen Wochen sind Schulter-, Arm und Handmuskulatur deutlich stärker geworden, meine Beweglichkeit viel besser. Und das Beste: Ich komme bei den Kursen ins Schwitzen, es ist anstrengend und trotzdem fühlt man sich hinterher – Savasana sei Dank – nicht ausgelaugt.
Woche 7 und 8: In neuen Yoga-Klamotten auf die Zielgerade
Ich bin total addicted, ich will gar nicht mehr ohne Yoga und habe mir sogar extra Yogaklamotten gekauft. Letzten Sonntag hatte ich ein Erlebnis der anderen Art: Ich bin in einen Intensive-Yoga-Kurs gegangen, der klar Level 3 war, also fortgeschrittenst, was ich erst während des Kurses bemerkte. Von 20 Leuten konnten 18 die schwierigsten Asanas, beispielsweise beim Pfau habe ich einfach nur große Augen und sonst nichts gemacht. Demütig werde ich erstmal wieder auf mein Flow Yoga und Basic Yoga oder den einfacheren Intensiv-Kurs zurückgehen. Erstmal.
Das ist Katjas Lehrerin: Die 53-jährige Karo Wiebel unterrichtet seit 2005 Vinyasa-Yoga und seit 2010 Yin-Yoga. Im Hamburger Fitness-Studio KAIFU-LODGE gibt Karo 6 von den insgesamt über 50 Yoga-Kursen, die dort pro Woche angeboten werden.
Vorher-Nachher
Im Gegensatz zum Start kann ich mich wirklich auf mich selbst konzentrieren und muss nicht mehr bei den anderen schielen. Meine Schulter-, Arm und Handmuskulatur ist deutlich stärker geworden in den letzten Wochen, die Beweglichkeit viel besser. So kann es schon mal vorkommen, dass ich meinen Kollegen spontan auf dem Flur die Krähe vorführe. Diese Handbalance hätte ich früher niemals auch nur eine Sekunde halten können.
Mein Fazit: Ich bin in den Kursen sowie beim Home-Workout angestrengt und es ist richtig Sport, was man da macht. Daher behalte auch künftig mindestens ein bis zwei Yoga-Einheiten pro Woche bei. Manche Freundschaften beginnen halt etwas später im Leben.
Der Yoga-Einstieg ist auch mit Ü50 machbar und bei guter Anleitung kein Problem. Ob du in ein Studio gehst, oder es mit einem Plan selbst probierst: Die Asanas heißen dich willkommen!
Erwähnte Quelle:
Eyre, Harris; Acevedo, Bianca; Yang, Hongyu; Siddarth, Prabha; Van Dyk, Kathleen; Ercoli, Linda; Leaver, Amber; Cyr, Natalie; Narr, Katherine; Baune, Bernhard; Khalsa, Dharma; Lavretsky, Helen: Changes in Neural Connectivity and Memory Following a Yoga Intervention for Older Adults: A Pilot Study. Journal of Alzheimer's Disease, vol. 52, no. 2, pp. 673-684, 2016; content.iospress.com/articles/journal-of-alzheimers-disease/jad150653
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