Gesunder Einkauf: So kaufen Sie richtig ein

Gesunder Einkauf
:
Food-Experten verraten, was nie in ihrem Einkaufswagen landen würde

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Gesunde Ernährung beginnt beim Einkauf. Doch welche Lebensmittel aus Discounter und Supermarkt sind unbedenklich, welche nicht? Diese 5 Ernährungsexperten sagen es Ihnen
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Die Auswahl an Lebensmitteln im Supermarkt ist riesig. Das erleichtert den Einkauf aber nicht unbedingt, vor allem, wenn Sie sich vorgenommen haben, gesund einzukaufen. Denn ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist, steht natürlich nicht auf der Packung. Jedenfalls nicht ehrlich.

Mogelpackungen gibt es umso mehr, also Produkte, die zum Beispiel reichlich Fett oder Zucker enthalten, auf den ersten Blick aber einen gesunden Eindruck machen. Wer sich von einer hübschen bunten Verpackung oder Schlagwörtern, wie "fit", "light" oder "nach Omas Rezept" blenden lässt und keinen Blick auf die Inhaltsstoffe wirft, ist schon in die Falle getappt.

Was Sie im Supermarkt nicht kaufen sollten

Doch wie schaffen Sie es dann, gesund und ausgewogen einzukaufen? Ganz einfach: Indem Sie sich ein wenig Ernährungs-Know-how aneignen. Und da Sie das am besten von Profis lernen, haben wir 5 Ernährungsexpertinnen und -experten gefragt, welche Lebensmittel für sie im Supermarkt zu den absoluten No-Gos gehören.

1. "Finger weg von Fertiggerichten!"

Dr. Anne Fleck kennen Sie vielleicht aus der NDR-Serie "Die Ernährungs-Docs". Darüber hinaus ist die Internistin, Rheumatologin und Ernährungsmedizinerin erfolgreiche Buchautorin. Ihr aktueller Bestseller: "SCHLANK! und gesund mit der Doc Fleck Methode" (Becker Joest Volk Verlag, 30 Euro).

Die Antwort von "Doc Fleck" ist eindeutig: "Fertiggerichte kommen mir nicht in den Einkaufswagen, weil sie viel zu überladen mit Kalorien bei nicht optimaler Nährstoffausbeute sind."

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Fertiggerichte enthalten jede Menge Zusatzstoffe und nur wenig Geschmack.

Tipp der Expertin: "Mit ein bisschen vorausschauender Planung lassen sich gesunde Gerichte in kurzer Zeit kochen und vielleicht auch gleich für Folgetage vorkochen. So entscheiden allein Sie darüber, was und in welcher Qualität in Ihren Kochtopf und damit in Ihren Körper kommt."

2. "Kein Billig-Fleisch, kein Obst und Gemüse aus fernen Ländern!"

Uwe Schröder ist Diplom-Ökotrophologe und am Deutschen Institut für Sporternährung e.V. (DiSE) in Bad Nauheim tätig. Er und seine Kollegen stehen Men’s Health regelmäßig bei Fragen zum Thema Sporternährung als Experten zur Seite.

"Ich kaufe aus ethischen Gründen kein Billig-Fleisch und lasse auch die Finger von günstigem Obst und Gemüse aus fernen Anbauländern." Blätterteig und in Fett ausgebackene Backwaren rührt der Experte ebenfalls nicht an: "Diese schlechten Fette in Kombi mit den schnell verfügbaren Getreidekohlenhydraten braucht wirklich kein Mensch", so Schröder.

Sein Tipp für einen gesunden Einkauf: "Machen Sie im Supermarkt generell einen großen Bogen um alle Produkte, die (extrem) verarbeitet wurden und viele Zusatzstoffe enthalten."

Wenn Sie beim Einkaufen unsicher sind, werfen Sie immer einen Blick auf die Zutatenliste. Wie viele Zutaten sind hier aufgelistet? Und noch viel wichtiger ist die Frage: Wie viele kennen Sie davon? Denn vor allem in Fertigprodukten kommen Zusatzstoffe mit unaussprechlichen Namen zum Einsatz, die Sie normalerweise nie essen würden.

Halten Sie sich an eine einfache Regel: Je weniger Zutaten ein Produkt enthält, desto besser.

3. "Vorsicht vor Fleisch aus konventioneller Haltung und Süßungsmitteln!"

Die Diplom-Ökotrophologin aus Amsterdam arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich als freie Food-Journalistin und Kochbuch-Autorin. In der GU-Reihe Küchenratgeber finden sich beispielsweise etliche Bücher von ihr, zum Beispiel zum Thema Low Carb.

"Hähnchenfleisch aus konventioneller Haltung kommt bei mir nicht in den Einkaufswagen." Der Grund: "Untersuchungen zeigen immer wieder, dass die Hühner bedingt durch die Haltung sehr viel Antibiotika und andere Medikamente bekommen – das will ich nicht auf meinem Teller haben."

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Verzichten Sie auf Billig-Fleisch vom Discounter.

Doch damit nicht genug: "Was ich im Supermarkt auch grundsätzlich links liegen lasse, sind alle Produkte mit künstlichen Süßstoffen. Mich stört der unnatürliche Süßgeschmack und der oft metallische Nachgeschmack. Außerdem zeigen Studien, dass die Süßstoffe unseren Stoffwechsel durcheinanderbringen und uns dazu verführen, zu viel zu essen."

4. "Keine abgepackte Wurst und keine Softdrinks!"

Dr. Matthias Riedl ist in Hamburg als Internist tätig, mit den Schwerpunkten Ernährungsmedizin und Diabetologie. Er gehört zu den NDR-Ernährungs-Docs, ist ärztlicher Direktor des medicum Hamburg, der größten Spezialpraxis für Diabetes und Ernährung und erfolgreicher Buchautor. Sein neuestes Werk: "Iss dich gesund. Mein Ernährungswissen und 150 Rezepte für ein gutes, langes Leben" (GU, um 30 Euro).

Im Einkaufswagen des bekannten Ernährungsmediziners ist alles zu finden, aber sicher keine Fertigprodukte, wie Tiefkühl-Pizza oder abgepackte Wurst. "Eigentlich ist für mich fast alles ein No-Go, was die Industrie zu sehr in der Hand hatte." Auch um Cola macht der Experte im Supermarkt einen großen Bogen. Denn Softdrinks enthalten reichlich Zucker oder alternative Süßstoffe, auf die Ihr Körper gut und gerne verzichten kann.

5. "Wenig Zucker, viele gute Fette, wenig Gluten!"

Dr. Burkhard Jahn ist Allgemein- und Ernährungsmediziner mit eigener Praxis. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit den Themen Anti-Aging und Übergewicht. Dazu hat er auch ein Buch geschrieben: "Das dicke Ende. Warum Sie dick sind. Warum es nicht so bleiben darf. Wie Sie abnehmen (braumüller, um 22 Euro.)

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Gesund einzukaufen ist weder kompliziert, noch teuer.

Bei Dr. Jahn stehen zahlreiche Lebensmittel auf der persönlichen Blacklist. Dazu muss man wissen: Seine Frau ist Veganerin und auch er meidet viele tierische Produkte. Beim Einkauf gilt daher das Motto "natürlich besser essen". "Das heißt, so viel wie möglich selber machen und so wenig wie möglich Fertigprodukte kaufen." So haben Sie es in der Hand, welche Zutaten am Ende in Ihrem Essen landen – und nicht der Hersteller.

Dr. Jahns No-Gos im Supermarkt:

  • Fleisch und Milchprodukte aus konventioneller Haltung
  • Fruchtjoghurts (enthalten Berge von Zucker und oft noch nicht mal Frucht)
  • Fruchtsäfte (mit Ausnahme von einigen Demeter-Säften)
  • Fertig-Gebäck (schlechte Kombi aus Zucker und Transfetten)
  • Gummibärchen (enthalten Gelatine und zu viel Zucker)
  • Fertig-Saucen

"Es ist sinnvoll, möglichst viel im Bioladen zu kaufen. Dort können Sie relativ sicher sein, Produkte mit natürlichen Zutaten zu erhalten", so der Experte. Aber auch im Bioladen gilt: Lesen Sie die Etiketten. Und achten Sie auf wenig Zucker, gute Fette und wenig Gluten. Denn natürlich sind Zucker und schlechte Fette nicht auf einmal gesund, nur weil sie aus dem Bioladen kommen."

Welche Lebensmittel sollte ich im Supermarkt kaufen?

Für den gesunden Einkauf gibt es eine ziemlich einfache Faustregel: Frische Lebensmittel einkaufen plus gesunde Vorräte bunkern. Eine gesunde Ernährung braucht im Grunde nur diesen ganz einfachen Trick – egal ob Sie Single sind oder mit Familie leben. Hier gibt es zudem Tipps, wie du nachhaltig einkaufen kannst.

Legen Sie sich zu Hause einen kleinen, aber feinen Vorrat an gesunden Lebensmitteln an, die Sie in der Vorratskammer und im Gefrierfach lagern. So haben Sie jederzeit die Basics für ein ausgewogenes und gesundes Essen griffbereit.

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Beste Vorbereitung auf den perfekten Einkauf: Liste schreiben!

Aber natürlich sollte auch frische Ware in Ihrem Einkaufswagen landen, wie Obst und Gemüse. Dosenananas ist nämlich keine gute Alternative zur frischen Frucht. Tiefgekühltes Gemüse oder Obst (z. B. Beeren) sind hingegen eine gute Wahl. Achten Sie aber auch da vorsichtshalber auf die Inhaltsstoffe.

Diese Lebensmittel sollten regelmäßig in Ihrem Einkaufwagen landen:

  • Frisches Obst und Gemüse, möglichst saisonal und regional
  • Fisch und Fleisch (frisch von der Theke oder tiefgekühlt)
  • TK-Kräuter und TK-Gemüse, wie Brokkoli
  • Fettarme Milchprodukte (Naturjoghurt, Magerquark, Käse)
  • Hülsenfrüchte (getrocknet oder Dose)
  • Reis und Vollkornnudeln
  • Pflanzenöl (Rapsöl ist ein prima Allrounder)
  • Haferflocken

Allgemein gilt: Selber kochen hui, Fertigprodukte pfui! Zu Fertigprodukten gehören nicht nur klassische Mikrowellengerichte, sondern im Grunde jedes Produkt, das irgendwie verarbeitet wurde. Ob Tütensuppe, Tiefkühlpizza oder Süßigkeiten. Greifen Sie beim Einkauf lieber zu frischen Lebensmitteln und gesunden Produkten, die gut zu lagern sind. Dadurch sparen Sie nicht nur Kalorien, sondern auch Geld.

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