Was Saunadecken für zuhause können

Saunadecken im Check
:
Eine Decke als Sauna? So wirken Infrarotdecken

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Eine Infrarotdecke wärmt und entspannt, klar. Aber kann sie auch zum Fettabbau beitragen? Wir klären, ob sich ein Kauf lohnt
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Wenn es draußen eiskalt ist und man in der Wohnung die Heizung auch nicht voll aufdrehen mag, ist man schnell bereit, neue wärmende Tools auszuprobieren. Kein Wunder, dass Saunadecken gerade im Trend liegen.

Doch ist der Hightech-Schlafsack, in dem Infrarotstrahlen den Körper erwärmen, sobald man den Reißverschluss zugezogen hat, wirklich der heißeste Scheiß? Oder ist der Dampf schon raus, bevor der Hype so richtig greift? Hier sind die Ergebnisse unserer Recherche und eines Selbstversuchs.

Was ist eine Saunadecke?

Eine Saunadecke ist eine Art Schlafsack aus abwaschbarem Kunstleder mit einer Steuerungseinheit, die in die Steckdose eingesteckt wird. Im geschlossenen Zustand gibt die Decke Infrarotstrahlen ab und erwärmt sich auf bis zu 75 Grad, ohne dabei die Haut zu schädigen.

Zwei Beispiele für beliebte Saunadecken-Modelle:

  • Die Saunadecke von CUPCHID hat einen Doppelreißverschluss, also 2 Ausgänge für die Hände, so dass du easy beim Aufwärmen dein Handy benutzen oder ein Buch lesen kannst. Außerdem lässt sich die Temperatur von 35 bis 75 Grad einstellen und eine Dauer von zwischen 15 und 60 Minuten programmieren, danach stellt sich die Decke automatisch ab. Ideal, wenn du einschlafen solltest.
  • Die Infrarot-Saunadecke von EcoSapiens kommt ohne Reißverschluss daher, die Seiten werden nur zugeklappt, dadurch kannst du auch einzelne Körperteile separat aufwärmen.

Der Hype um die gesundheitlichen Vorteile der Decken basiert jedoch vor allem auf Studien, die in konventionellen Saunen durchgeführt wurden. Hitze wirkt sich demnach günstig auf Durchblutung und Herzgesundheit aus und lindert chronische Schmerzen, so zum Beispiel eine Studie der renommierten Mayo Clinic. Können die neuen Saunadecken da mithalten? Oder bieten sie vielleicht andere positive Effekte?

Wir haben uns 3 typische Claims der Deckenhersteller angeschaut und die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu zusammengetragen.

1. Claim: "Saunadecken kurbeln die Fettverbrennung an." Stimmt's?

Nicht wirklich. Wer in einer Saunadecke schwitzt, verliert nur Wassergewicht aus dem Körper. Das bedeutet, alles, was die Waage hinterher weniger anzeigt, machst du wieder rückgängig, sobald du ausreichend Getränke zugeführt hast. "Die eingesetzten Infrarotstrahlen dringen lediglich in die oberen Hautschichten ein, erreichen jedoch nicht die darunter liegenden Fettzellen", erklärt Dr. Laith Jazrawi, Sportmediziner an der New York University.

2. Claim: "Saunadecken verbessern die Regeneration nach dem Sport." Stimmt’s?

Schaden kann es nicht. Die Hitze kann tatsächlich gegen Muskelschmerzen nach einem Workout helfen. "Allerdings ist Kältetherapie in diesem Fall meist wirkungsvoller", weiß Experte Jazrawi. Dies bestätigt eine in der Fachzeitschrift Journal of Strength and Conditioning veröffentlichte Studie, in der Eisbeutel am besten abschnitten. Laut der Untersuchung ist Hitze aber geeigneter als gar keine Behandlung. Wichtig: Verwende eine Saunadecke nicht länger als 20 bis 30 Minuten. Aus Sicherheitsgründen danach stets den Stecker ziehen!

3. Claim: "Saunadecken helfen gegen Stress und steigern das Wohlbefinden." Stimmt’s?

Gut möglich. Zugegebenermaßen gibt es noch keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage, um zu behaupten, dass Saunadecken auf physiologischer Ebene stressreduzierend wirken. Doch wenn du dir Zeit für Entspannung nimmst und durchatmest, wirkt sich dies definitiv positiv auf die psychische (und körperliche) Gesundheit aus. Der Abbau des Stresshormons Cortisol spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese 6 Tipps können dir ebenfalls dabei helfen, dich zu entspannen.

Wie fühlt es sich unter einer Saunadecke an?

Women's-Health-Autorin Roisín Dervish-O’Kane hat eine Saunadecke ausprobiert. Hier sind ihre Erfahrungen:

"Es fällt mir grundsätzlich nicht so leicht, einfach zu entspannen. Also nutze ich die Chance, mich mit moderner Technologie in einen Ruhemodus zu bringen. Gleichzeitig locken Versprechungen wie verbesserte Schlafqualität, weniger Schmerzen und ein stärkeres Immunsystem.

Entsprechend der Anleitung schlüpfe ich vollständig bekleidet hinein und schwitze mich eine halbe Stunde lang durch.

Die Infrarotstrahlen erzeugen Temperaturen bis zu 75 Grad, ohne dabei die Haut zu schädigen. Es fühlt sich ziemlich heiß und klebrig an. Danach brauche ich erst mal eine lauwarme Dusche. Leider fällt es mir anschließend schwer, in den Schlaf zu fallen, und ich liege bis 1 Uhr morgens wach.

Beim nächsten Mal versuche ich, in der Decke ein Buch zu lesen, aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren, weil ich meine erhöhte Herzfrequenz und die Schweißperlen auf der Stirn spüre. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir die Saunadecke beim Abnehmen oder Entgiften hilft, wie der Hersteller suggeriert. Aber sie wärmt mich und hilft mir beim Runterkommen nach der Arbeit, und das reicht mir als Effekt vollkommen. Es ist inzwischen ein schönes Freitagabend-Ritual geworden."

Fazit: Saunadecken helfen beim Entspannen, aber nicht beim Abnehmen

Saunadecken unterstützen zwar nicht den Fettabbau, aber helfen dir auf jeden Fall beim Entspannen nach einem stressigen Tag. Gerade im Winter kann es sehr angenehm sein, sich in eine warme Infrarotdecke zu legen und einfach abzuschalten!

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Erwähnte Quellen:

Jari A. Laukkanen, Tanjaniina Laukkanen, Setor K. Kunutsor (2018): Cardiovascular and Other Health Benefits of Sauna Bathing: A Review of the Evidence. Mayo Foundation for Medicial Education and Research, https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2018.04.008, zuletzt abgerufen am 19.11.2024

Petrofsky, Jerrold S. et al. (2015): Cold Vs. Heat After Exercise—Is There a Clear Winner for Muscle Soreness. The Journal of Strength and Conditioning Research, https://doi.org/10.1519/JSC.0000000000001127, zuletzt abgerufen am 19.11.2024

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