Skyr oder Magerquark – was ist gesünder?

Skyr
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Skyr oder Magerquark? Das ist die beste Wahl!

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Skyr – die Proteinbombe aus Island – macht Magerquark Konkurrenz. Ist der Hype gerechtfertigt? Welches Milchprodukt ist gesünder? Wir klären auf
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Neben Magerquark und Naturjoghurt hat sich Skyr inzwischen fest im Sortiment der Kühltheken etabliert – und möglicherweise landet er auch bei dir regelmäßig im Einkaufswagen. Doch ist Skyr tatsächlich gesünder als klassischer Magerquark, oder steckt hinter dem Hype um diesen "Exportschlager aus Island" mehr Marketing als Substanz?

Wir haben uns das genauer angesehen und verraten dir, wie Skyr im Vergleich zu anderen Milchprodukten wie Quark und Joghurt abschneidet.

Was genau ist Skyr?

In Island schwört man schon seit Jahrhunderten auf Skyr. Der Name ist traditionell isländisch geblieben und wird wie "Skier" ausgesprochen, mit Betonung auf dem "r". Mit dem englischen "Sky", also Himmel, hat es nichts zu tun.

In Deutschland wird Skyr den sogenannten "Frischkäseerzeugnissen" zugeordnet. Geschmacklich hat er eine leicht säuerliche Note und erinnert damit an ungesüßten Naturjoghurt. Er ist jedoch etwas fester als Joghurt, aber wiederum viel cremiger als Magerquark, hat jedoch ähnliche Nährwerte wie Speisequark.

Wie wird Skyr hergestellt?

Das Geheimnis hinter Skyr ist seine besondere Herstellung. Dafür wird ausschließlich entrahmte Milch benutzt, die dann – ähnlich wie beim Joghurt – mit Milchsäurebakterien angereichert wird. Im Vergleich zu Joghurt wird dafür jedoch 4-mal so viel Milch benutzt.

Neben den Bakterien wird Skyr außerdem – wie Quark – mit (mikrobiellem) Lab, einem Gerinnungsenzym, eingedickt. Am Ende kommt das heraus, was viele so sehr lieben: ein Milchprodukt, das cremiger als Magerquark und fester als Joghurt ist.

Welche Nährwerte hat Skyr?

Kurz zusammengefasst: viel Protein und wenig Fett. Diese Kombination ist nicht nur beim Abnehmen, sondern auch beim Muskelaufbau hilfreich und macht ihn zum richtig guten Sattmacher.

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Bislang galt Magerquark mit 13 Gramm pro 100 Gramm als die Eiweißbombe schlechthin. Skyr enthält auf 100 Gramm 11 Gramm Protein und damit fast genauso viel und macht Magerquark ernstzunehmende Konkurrenz. Naturjoghurt muss einpacken, mit schlappen 3 Gramm Eiweiß.

Der Fettgehalt von Skyr ist sehr gering. Auf 100 Gramm sind es gerade mal 0,2 Gramm, was definitiv für das isländische Traditionsprodukt spricht. Hinzu kommt eine stolze Menge an Calcium, der mengenmäßig wichtigste Mikronährstoff in unserem Körper.

Milchprodukte zählen laut Studien zu den Top-Calciumquellen: Auf 100 Gramm bringt es Skyr auf stolze 150 Milligramm. Bei Naturjoghurt sind es im Vergleich 120 Milligramm.

Hier noch einmal alle Skyr-Nährwerte* pro 100 Gramm im Überblick:

  • Kalorien: 63 kcal
  • Fett: 0,2 Gramm
  • Kohlenhydrate: 4 Gramm
  • Eiweiß: 11 Gramm
  • Calcium: 150 Milligramm

*variiert je nach Hersteller/Marke

Ist Skyr gesund?

Die Antwort ist klar und eindeutig zu beantworten: Ja. Doch was macht ihn so gesund? Vor allem der hohe Proteingehalt: Eiweiß sättigt Studien zufolge nämlich besonders lang anhaltend, stabilisiert deinen Blutzuckerspiegel und beugt so Heißhunger vor. Das erleichtert es dir beim Abnehmen, im Defizit zu bleiben. Wie hoch dein Kaloriendefizit sein sollte, liest du hier.

Einen weiteren Pluspunkt gibt es für den extrem niedrigen Fettgehalt. Mit 0,2 Gramm ist er quasi fettfrei und damit ein echtes Leichtgewicht. Auch der hohe Calciumgehalt spricht für sich und trägt dazu bei, Knochen und Zähne zu schützen.

Als ob das nicht genug ist, kann Skyr durch die Milchsäurebakterien, mit denen er angereichert wurde, laut Studien dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu fördern. Und die ist nicht nur für Verdauung und Stoffwechsel essenziell, sondern wirkt sich auf das gesamte Wohlbefinden aus – das gilt als wissenschaftlich bewiesen. Fast 70 Prozent aller Immunzellen sitzen im Darm und sorgen dafür, dass deine körpereigene Abwehr funktioniert.

Ist Skyr besser als Magerquark?

Okay, Skyr ist gesund. Aber auch gesünder oder besser als Magerquark? Vergleicht man die Nährwerte, sind sie nämlich fast gleichauf, wie zum Beispiel beim Fettgehalt. In Bezug auf den Proteingehalt ist Magerquark der Spitzenreiter, mit dem es kein anderes Milchprodukt aufnehmen kann. Mit 13 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm hat er auch gegen Skyr, der es "nur" auf 11 Gramm bringt, knapp die Nase vorn.

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Ob Magerquark oder Skyr: Beide Lebensmittel sind super gesund

Schaut man sich hingegen die enthaltene Menge Calcium an, liegt Skyr mit 115 Milligramm vorn. Zum Vergleich: Magerquark enthält rund 92 Milligramm Calcium pro 100 Gramm. Dafür muss man für das isländische Traditionslebensmittel allerdings etwas tiefer in den Geldbeutel greifen.

Was schmeckt besser, Magerquark oder Skyr?

Beim Magerquark ist der Geschmack wohl das größte Manko, denn pur schmeckt er ziemlich fad und pappig. Mit einem Schluck Wasser oder Milch kannst du ihn zudem cremiger machen. Mischen, verrühren, fertig.

Skyr punktet hier mit einer unglaublich cremigen Konsistenz, die mehr an Joghurt als an (Mager)-Quark erinnert. Genau das macht ihn für viele so attraktiv. Am Ende ist es aber – wie so oft – Geschmacksache, welches Milchprodukt du lieber magst.

Wer auf der Suche nach einer guten Proteinquelle ist und sich mit Magerquark nicht anfreunden kann, hat mit Skyr eine richtig gute Alternative, die sich in der Küche vielfältig einsetzen und kombinieren lässt. Mittlerweile gibt es auch eine vegane Skyr-Version zu kaufen.

Skyr-Rezepte und Zubereitungstipps

In der Küche kann Skyr wie Magerquark oder Joghurt verwendet werden. Zum Frühstück mit Früchten, Haferflocken und ein paar Nüssen ist im Handumdrehen eine Mahlzeit zubereitet, die lange satt macht und Energie für den Tag liefert.

Genauso gut lässt er sich mit ein paar Kräutern und Gewürzen zu einem herzhaften Dip pimpen, der zu Kartoffeln, Gemüsesticks oder einem Steak passt. Oder wie wäre es mit einem Proteindressing zum Salat? So wird er gemacht!

Du brauchst noch mehr Rezeptideen? Diese Rezepte mit Skyr solltest du unbedingt ausprobieren:

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Wo kann ich Skyr kaufen?

Mittlerweile gehört Skyr in den meisten Supermärkten zum Standard-Sortiment im Kühlregal. Es gibt ihn sowohl als Markenprodukt von Arla, Weihenstephan & Co., als auch in der günstigeren – aber nicht schlechteren – No-Name-Variante bei Aldi, Lidl und anderen Discountern. Und das nicht nur pur in der "Originalzubereitung", sondern auch in vielen Geschmacksrichtungen. Die sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen.

Wer zu Sorten wie Vanille, Himbeere oder Erdbeere greift, sollte beachten, dass es nicht nur ein wenig Fruchtaroma ist, das da untergemischt wurde. Hinzu kommt meistens auch eine ordentliche Portion Zucker, die aus dem gesunden Sattmacher eine fiese Zuckerfalle macht. Deshalb solltest du lieber zum ungesüßten Original greifen und ihn selbst mit frischem Obst aufpeppen. Mit einem Geschmackspulver, wie dem Chunky Flavour, kannst du Skyr ebenfalls kalorienarm süßen.

Fazit: Der Hype um Skyr kommt nicht von ungefähr

Seine ausgezeichneten Nährwerte und die cremige Textur machen Skyr zu einem beliebten Sattmacher, der dir schnell eine Portion hochwertiger Proteine liefert. Obwohl auch Magerquark in dieser Hinsicht überzeugen kann, ist Skyr eine schmackhafte Abwechslung, die ihren festen Platz im Kühlregal verdient hat.

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Erwähnte Quellen:

Institute of Medicine (US) Committee to Review Dietary Reference Intakes for Vitamin D and Calcium (2011) Dietary Reference Intakes for Calcium and Vitamin D. (Ross AC, Taylor CL, Yaktine AL, Del Valle HB, eds.). Washington, DC: National Academies Press; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK56060/, zuletzt abgerufen am 18.02.2025

Westerterp-Plantenga MS, Lemmens SG, Westerterp KR. Dietary protein - its role in satiety, energetics, weight loss and health. Br J Nutr. 2012 Aug;108 Suppl 2:S105-12. doi: 10.1017/S0007114512002589, zuletzt abgerufen am 18.02.2025

Masood MI et al. (2011) Beneficial effects of lactic acid bacteria on human beings. Crit Rev Microbiol. 2011 Feb;37(1):91-8. doi: 10.3109/1040841X.2010.536522, zuletzt abgerufen am 18.02.2025

Sebastián Domingo JJ, Sánchez Sánchez C (2018) From the intestinal flora to the microbiome. Rev Esp Enferm Dig. 2018 Jan;110(1):51-56. doi: 10.17235/reed.2017.4947/2017, zuletzt abgerufen am 18.02.2025

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