Pflanzen tun Körper und Seele gut – das ist vielfach erwiesen. Und doch gibt es Menschen, die wenig mit ihnen anfangen können oder denen das schlicht egal ist. Menschen wie mich.
Aber hartnäckige Zeitgenossinnen behaupten, dass es trotzdem lohnenswert ist, sich grüne Mitbewohner zuzulegen. Also wage ich nun einen Selbstversuch und öffne mein Zuhause ein paar grünen Mitbewohnern.
Was sollte ich beachten, wenn ich Pflanzen kaufen will?
Ich gebe es zu: Ich bin ein Freak. Denn bis vor Kurzem besaß ich keine einzige Zimmerpflanze. Auch Pandemie und Lockdowns haben mich nicht dazu gebracht. Natürlich hatte ich schon oft von den diversen Vorteilen gehört, die Pflanzen in der Wohnung mit sich bringen, aber hängen geblieben bin ich höchstens bei einem Bund Schnittblumen. Zu groß war mein Respekt davor, die für meine Gegebenheiten falschen Pflanzen auszuwählen und sie eingehen zu sehen. Und einen grünen Daumen habe ich wirklich nicht. Außerdem fand ich sie immer ein kleines bisschen … na ja, spießig. Aber spätestens seit keine durchgestylte Hochglanzwohnung in meinem Instagram-Feed mehr ohne eine Monstera, Geigenfeige oder Ufopflanze auskommt, habe ich meine Bedenken über Bord geworfen. Wie gut, dass ich den Effekt von Zimmerpflanzen jetzt selbst testen darf: mit einem Pflanzenpaket von pflanzenfreude.de
Mein erster Tipp: beraten lassen. Ich hätte nämlich nicht die richtigen Pflanzen für die unterschiedlichen Stellplätze in meinem Zuhause ausgesucht. Die Lichtverhältnisse spielen natürlich die wichtigste Rolle, aber auch die Art der Heizung (Bodenheizung oder Heizkörper) ist wichtig, und wie viel Pflegeaufwand man betreiben möchte. Außerdem solltest du berücksichtigen, ob Kinder oder Tiere im Haushalt leben, denn manche Pflanzen sind giftig. Bei mir ziehen am Ende eine Monstera, eine Geigenfeige, eine Efeutute, eine Ufopflanze, eine Forellenbegonie und eine Grünlilie ein. Mein erster Eindruck nach ein paar Minuten: Es scheint mir, als wären sie schon immer da gewesen, so nahtlos fügen sie sich in die Einrichtung ein, finden Platz auf der Hausbar oder im Bücherregal. Gleichzeitig wirkt die Wohnung sofort irgendwie gemütlicher und wärmer.
Warum sind grüne Helfer so gut für die Seele?
Der Effekt von Pflanzen auf das Wohlbefinden wurde vielfach wissenschaftlich belegt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Menschen in der Nähe von lebendigem Grün weniger gestresst sind als diejenigen, die sich in einer pflanzenlosen Umgebung aufhalten. Das erklärt Charlotte Lelieveld von Wageningen Environmental Research so: "Pflanzen sorgen in Gebäuden für eine angenehme Atmosphäre, was sich positiv auf den Stressabbau auswirkt." Und das gilt auch für unser Zuhause.
Darüber hinaus zeigen Forschungen, dass Menschen in einem Raum voller Pflanzen einen niedrigeren Blutdruck haben als Personen, die sich in einer Umgebung ohne Pflanzen befinden. Viele Pflanzen, wie zum Beispiel Lavendel oder Jasmin, verströmen außerdem einen angenehmen Duft, der zusätzlich eine entspannungsfördernde Wirkung hat. Auch die positive Wirkung auf den Körper ist vielfach belegt. Grünpflanzen wirken nämlich wie Luftreiniger: Sie filtern ungesunde Stoffe aus der Luft und regulieren die Luftfeuchtigkeit in einem Raum. Die US-Weltraumbehörde NASA forschte zum Beispiel bereits in den 1980er Jahren nach Möglichkeiten, die Luft in ihren Raumstationen zu entgiften und Schadstoffe zu filtern. Das Ergebnis der NASA-Studie: Pflanzen erwiesen sich als effektives Hilfsmittel. So ist zum Beispiel die Grünlilie in der Lage, Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol oder Kohlenmonoxid um bis zu 95 Prozent aus der Luft zu filtern.
Die Enzyme in den Blättern zerlegen die Schadstoffe und machen sie gefahrlos. Und Pflanzen wie Efeu können der Luft sogar Schimmelsporen entziehen. Bis zu 80 Prozent schafft die Pflanze in 12 Stunden.
Mit Pflanzen zu mehr Achtsamkeit
Natürlich tun Pflanzen in jedem Raum gut, aber besonders am Arbeitsplatz. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von pflanzenfreude.de mit mehr als 1000 Teilnehmenden kam heraus, dass 62 Prozent der Befragten mindestens eine Pflanze in ihrem Arbeitsumfeld stehen haben. Einer der häufigsten Gründe dafür war das Gefühl von Ruhe und Entspannung, dass sie durch den Anblick der Pflanzen empfanden.
Ich selbst bekomme die Magie der Pflanzen ein paar Tage nach ihrem Einzug bei mir zu spüren. Fand ich zuerst einfach ihre Optik schön, fange ich nach kurzer Zeit an, mich mit ihnen zu beschäftigen. Und merke, wie ich ganz nebenbei achtsamer werde. Ich schaue mir die Blätter der Pflanzen genau an, entdecke kleine neue Triebe und knipse braune Blätter ab. Ich sprühe die Pflanzen ein oder gieße sie mit Freude (okay, anfangs geriet ich noch latent unter Panik, dass sie doch in meiner Obhut eingehen).
Ich merke, wie ich in diesen grünen Momenten ruhiger werde. Nach wenigen Tagen schaue ich sogar bewusst einmal täglich, ob die Pflanzen etwas Pflege brauchen. Ich staube Blätter ab oder prüfe, ob die Erde noch feucht genug ist. Ich bin zwar noch weit entfernt davon, ein Profi zu sein, aber den Hype um die schönen Zimmerpflanzen kann ich schon voll und ganz verstehen.