BMI berechnen
Wie du den Body Mass Index ausrechnest und was er bedeutet

Ist dein Gewicht „normal“? Der Body-Mass-Index soll die Antwort auf diese Frage geben. Wir erklären, wie du den BMI berechnest und warum du dich nicht nur auf das Ergebnis verlassen solltest
BMI berechnen
Foto: sergey causelove / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was bedeutet BMI?
  • Wer hat den BMI erfunden?
  • Wie lässt sich der BMI berechnen?
  • Was ist ein normaler BMI?
  • Warum hängt der BMI vom Alter ab?
  • Wie aussagekräftig ist der BMI?
  • Ist die BMI-Formel der richtige Maßstab?

Die Vermessung der Welt ist in vollem Gange, insbesondere die des menschlichen Körpers. Wir messen, wiegen, verfolgen und überprüfen uns ständig selbst. Dies kann stressig sein, aber auch sinnvoll und Sicherheit bieten, solange es nicht übertrieben wird. Dabei ist es vor allem wichtig, dass du keine falschen Maßstäbe anlegst, die nichts über deine individuelle Situation aussagen.

Ein bekannter und häufig verwendeter Maßstab ist der Body-Mass-Index (BMI). Er scheint eine einfache und relativ gerechte Lösung zu sein, da er das Gewicht in Relation zur Körpergröße setzt. Doch Vorsicht, auch hier ist es nicht ganz so einfach! Wir erklären dir, wie du den BMI berechnest und was er letztendlich bedeutet.

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Was bedeutet BMI?

Der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) ist eine Messgröße, die das Verhältnis zwischen Körpergröße und Körpergewicht darstellt. Klingt kompliziert? Keine Sorge, du kannst ihn mit einer einfachen Formel berechnen, die wir dir im Folgenden erklären.

Der BMI wird beispielsweise von Krankenkassen und Ärzt*innen seit vielen Jahren verwendet, um das Gewicht einer Person zu bewerten und auf mögliche Unter- oder Übergewicht sowie die damit verbundenen Risiken hinzuweisen. Die ermittelten Werte werden auch von Experten für gesundheitsbezogene Statistiken eines Landes genutzt.

Wer hat den BMI erfunden?

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte: Der belgische Astronom und Mathematiker Adolphe Quetelet untersuchte im 18. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen Körpergröße und Gewicht und entwickelte dabei die entsprechende Formel. Sein Ziel war es, das "Normale" nach dem Prinzip des renommierten Mathematikers Carl-Friedrich Gauß zu definieren. Daher wird die Formel auch als "Quetelet-Index" bezeichnet, obwohl die meisten sie als "Body-Mass-Index" kennen.

Zur damaligen Zeit fand die Formel jedoch keine Anwendung, da Übergewicht im Gegensatz zur heutigen Auffassung als Zeichen von Wohlstand und nicht als Problem angesehen wurde. Erst einige Jahre später stieß der amerikanische Physiologe Ancel Keys auf Quetelets Berechnung und gab ihr den heute bekannten Namen.

Mit der Zeit wurden die möglichen gravierenden gesundheitlichen Folgen von Übergewicht besser bekannt, so dass der BMI Ende des 20. Jahrhunderts schließlich als Maßstab zur Beurteilung des Gewichts galt. Studien zeigen, dass ein deutlich erhöhter BMI im Zusammenhang mit dem Risiko steht, früher zu sterben. Keys befand die Anwendung auf einzelne Personen allerdings als schwierig, da weder andere Maße noch das Alter berücksichtigt wurden. (Noch eine kritische Größe: Das ist der ideale Körperfettanteil bei Frauen.)

Wie lässt sich der BMI berechnen?

Das ist kinderleicht. Der BMI lässt sich in wenigen Schritten aus der Körpergröße und dem Gewicht eines Menschen berechnen. In der folgenden Formel teilst du dein Gewicht (in Kilogramm) durch deine Körpergröße (in Metern) im Quadrat, sprich:

BMI = Körpergewicht / Körpergröße²

Deinen Körpermaßindex kannst du einfach mit einem Taschenrechner selbst ausrechnen, oder du nutzt unseren kostenlosen BMI-Rechner. So findest du schnell heraus, ob du nach diesem Maßstab zu wenig wiegst, „Normalgewicht“ hast oder in Zukunft vielleicht doch ab und zu den zweiten Nachtisch weglassen solltest.

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Was ist ein normaler BMI?

Mit der folgenden Tabelle lässt sich der BMI einstufen. Gleiche deinen errechneten Wert dazu einfach mit der Abbildung ab. Du kannst sehen, ob du im "normalen" Bereich liegst oder nach in Studien festgelegten BMI-Standards leichtes Über- oder Untergewicht hast.

Dabei gilt allerdings große Vorsicht! Die Werte sind nur eine grobe Richtlinie. Die Spanne beim Normalgewicht ist sehr groß, somit variiert das „normale“ Gewicht stark. Eine 25-jährige Frau mit einer Größe von 165 Zentimetern könnte zwischen 52 Kilogramm (BMI von 19,1) und 65 Kilogramm (BMI von 23,9) wiegen, um nach dem BMI als normalgewichtig zu gelten.

Untergewicht

unter 19

Normalgewicht

19-24

Übergewicht

25-30

Adipositas

31-40

Starke Adipositas

>40

Warum hängt der BMI vom Alter ab?

Weil sich unser Körper im Laufe der Zeit verändert. Während die meisten Menschen in ihren frühen Zwanzigern noch relativ leicht einen schlanken und definierten Körper haben, ändert sich dies bereits 10 Jahre später. Das Körperfett lagert sich leichter ab und die Muskelmasse wird weniger.

Bereits ab dem 30. Lebensjahr müssen Frauen intensiver trainieren, um Muskelmasse aufzubauen. Ab dem 60. Lebensjahr führt die hormonelle Veränderung dazu, dass der Muskelaufbau verlangsamt wird und der Körperfettanteil steigt. Mehr dazu, wie du dem entgegenwirkst, liest du hier.

Prägnantes Beispiel ist das Wachstumshormon Somatotropin, welches das Längenwachstum des Körpers beeinflusst und Körperfett abbaut. Ab dem 40. Lebensjahr produziert der Körper das Hormon Studien zufolge immer weniger. Zudem fällt ein entscheidender Fatburner weg: Bis zur Menopause verbrennt dein Körper täglich 300 (!) Kalorien alleine durch das Heranreifen der Eizelle. (Interessant dazu auch: So beeinflussen Hormone das Abnehmen.)

Wie aussagekräftig ist der BMI?

Noch vor einigen Jahren wurde der Index für einen Richtwert gehalten. Mittlerweile kritisieren immer mehr Experten und Studien den BMI, da er entscheidende Faktoren außer Acht lässt. Dazu gehören vor allem die Muskelmasse bzw. den Fettanteil und Krankheiten wie Fehlfunktionen der Schilddrüse, die das Gewicht beeinflussen können.

Wenn du regelmäßig Sport treibst und dadurch eine beträchtliche Muskelmasse aufbaust, ist es wahrscheinlich, dass du mehr wiegst, da Muskeln schwerer sind als Fett. Überdies kann der Body-Mass-Index (BMI) bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Jugendlichen nicht genau einschätzen werden. Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft variiert von Frau zu Frau und hängt stark vom Ausgangsgewicht und der Körperstruktur ab. Während der Pubertät sind vorübergehende Gewichtsschwankungen in der Regel hormonell bedingt und gleichen sich im Laufe der Zeit aus.

Ist die BMI-Formel der richtige Maßstab?

Nicht wirklich. Heute wissen Experten es besser: Vor einigen Jahren hat Professor Nick Trefethen von der Universität in Oxford schlüssig argumentiert, dass die BMI-Formel fehlerhaft ist. Seiner Theorie gemäß müsste die neue Formel demnach lauten:

BMI = (1.3*Gewicht/Größe)2.5

Kannst du folgen? Nein? Egal. Fakt ist laut Mathe-Prof, dass die bisherige BMI-Formel große Menschen dicker und kleine dünner erscheinen lässt. Seine Formel hingegen würde das Verhältnis zwischen Körperumfang und Körpergröße viel exakter abbilden. Leider hat sie sich aber noch nicht durchgesetzt.

Der BMI liefert keine verlässliche Aussage über den Fitnesszustand eines Menschen. Lass dir also bloß nicht von einem Taschenrechner einreden, du seist zu dick!

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Erwähnte Quellen:

Stevens J, Cai J, Pamuk ER, Williamson DF, Thun MJ, Wood JL. The effect of age on the association between body-mass index and mortality. N Engl J Med. 1998 Jan 1;338(1):1-7. doi: 10.1056/NEJM199801013380101

Zierle-Ghosh A, Jan A. Physiology, Body Mass Index. [Updated 2022 Sep 11]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK535456/

Hersch EC, Merriam GR. Growth hormone (GH)-releasing hormone and GH secretagogues in normal aging: Fountain of Youth or Pool of Tantalus? Clin Interv Aging. 2008;3(1):121-9. PMID: 18488883; PMCID: PMC2544358

Nuttall, Frank Q. MD, PhD. Body Mass Index: Obesity, BMI, and Health. Nutrition Today 50(3):p 117-128, May/June 2015. doi: 10.1097/NT.0000000000000092

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Erscheinungsdatum 20.09.2023