5 Tipps gegen starke Halsschmerzen

Corona-Symptom Halsschmerzen
Die 5 besten Tipps bei starken Hausschmerzen

Veröffentlicht am 19.12.2023
Halsschmerzen sind ein häufiges Symptom einer Erkältung oder einer Corona-Infektion
Foto: Burdun Iliya / Shutterstock.com

Wenn der Hals anfängt zu kratzen, weißt du, dass es dich erwischt hat: Denn Halsschmerzen sind meist die Vorboten einer sich im Anmarsch befindenden Erkältung. Halsschmerzen gehören auch zu den häufigsten Symptomen einer Infektion mit Corona-Viren, und zwar in einer oft besonders schmerzhaften Form. Was Halsschmerzen auslöst und was gegen den Schmerz effektiv hilft, erfährst du hier.

Was ist die Ursache für starke Halsschmerzen?

"Unser Rachenraum, also Nase, Mund, Luftröhre und Hals, ist mit einer dünnen, glatten, sehr empfindlichen Schleimhaut überzogen, die auf alle möglichen Reize reagiert", erklärt Pneumologe und Allergologe Dr. Michael Barczok, "Wird sie durch Viren oder Bakterien gereizt, schwillt sie an und es bilden sich kleine, harte Entzündungsherde, wodurch das Schlucken, Reden, selbst das Atmen Schmerzen auslösen kann."

Bei Allergikern können allergieauslösende Reize wie Pollen unangenehme Halsschmerzen verursachen. Richtig gefährlich wird es bei Pseudokrupp-Anfällen, wovon vor allem Kinder betroffen sind: Dabei kann die Schleimhaut so anschwellen, dass sich die Luftröhre schließt und auch Schlucken kaum mehr möglich ist. Weitere Ursachen können Mandelentzündungen, Pilzinfektionen und Reflux sein, bei dem Magensäure aufsteigt und die Schleimhaut verbrennt.

Häufigste Auslöser von Halsschmerzen sind jedoch Erkältungs- und Influenza-Viren und inzwischen auch Corona-Viren, so Internist und Buchautor Dr. Barczok (Luft nach oben: wie richtiges Atmen uns stärker macht).

Sind Halsschmerzen ein Corona-Symptom?

Ja, in den allermeisten Studien wie der britischen ZOE-Studie, die per App Daten von Infizierten sammelt und auswertet, gehören Halsschmerzen mindestens in die Top 10 der genannten Beeinträchtigungen. Das gilt auch für die aktuellen Varianten Eris (EG.5)und Pirola (B.2.86), so aktuelle Ergebnisse der US-Gesundheitsbehörde CDC, trotz der großen Anzahl von Mutationen im Vergleich zu den Vorgängern BA.2 und XBB 1.5.

"Wie Erkältungs- und Influenzviren sind Corona-Viren darauf geeicht, sich in die Schleimhäute von Nase und Rachen zu bohren, um von dort aus in den Körper einzudringen und ihren 'Kreuzzug' gegen den Wirt zu beginnen", erklärt Dr. Barczok.

Halsschmerzen stehen auf Platz 6 der häufigsten Gründe, warum Hausärzt:innen aufgesucht werden, so das Deutsche Ärzteblatt. Doch in den allermeisten Fällen ist das nicht nötig, da nur selten Ursachen dahinterstecken, die z.B. eine Antibiotika-Gabe erfordern. Probiere es besser erst einmal mit unseren 5 Tipps gegen Halsschmerzen.

Was hilft effektiv bei starken Halsschmerzen?

Halsschmerzen können extrem schmerzhaft sein. Ist dein Rachen stark entzündet, solltest du diese 5 effektiven Hilfs- und Hausmittel kennen:

  1. Viel Trinken: "Am wichtigsten ist, die Schleimhäute feucht zu halten", sagt Dr. Barczok, am besten mit warmen Getränken, zum Beispiel Milch oder Tee mit Honig. Der Grund: wenn Schleimhäute feucht sind, gleiten Speisen leichter. Die Schleimhäute verkleben nicht und reiben nicht aufeinander. Als heilsam bei Halsschmerzen gelten Tees mit Salbei, frischem Ingwer, Königskerze, Eisenkraut, Thymian und Spitzwegerich.
  2. Nase freihalten: Wenn die Nase verstopft, atmen wir automatisch mit offenem Mund. Das passiert vor allem nachts häufig. Dr. Barczok: "Durch die Atmung mit offenem Mund aber trocknen die Rachenschleimhäute schnell aus, mit der Folge, dass die Viren dort leichter eindringen und Entzündungen verursachen können, die dann bei jedem Schlucken ein Reibeisengefühl auslösen und die Schmerzen verstärken." Benutze rechtzeitig Nasentropfen und/oder eine Nasendusche mit Kochsalzlösung, um eine freie Nasenatmung zu gewährleisten.
  3. Gurgeln: Wenn du mindestens eine Minute lang mit einem Mundwasser gurgelst, wirkt das beruhigend und desinfizierend auf die gereizten Schleimhäute. Dr. Barczok empfiehlt medizinische Mundwasser mit Chlorhexidin (z.B. in Dynexidin Forte). Öfter als 2-3 mal sollte man pro Tag nicht mit einem Mundwasser gurgeln. Übrigens: Wenn du mit einem Mundwasser wie Chlorhexidin protect gurgelst, verringerst du Studien zufolge kurzfristig die Virenzahl in deinem Rachenraum, auch bei Corona. Dadurch bist du erst einmal weniger ansteckend. Wenn du Halsschmerzen hast und jemanden treffen musst, solltest du also immer vorher gurgeln. Vor einem Antigen-Test jedoch solltest du kein Mundwasser benutzen, das könnte zu einem falsch-negativen Ergebnis führen.
  4. Bonbons lutschen: Wenn man ein (am besten zuckerfreies) Bonbon lutscht, legt sich eine feine Schleimschicht über die Schleimhäute, die sie vor dem Austrocknen schützt. Tipp von Dr. Barczok: Isla Moos-Pastillen. Isländisch Moos gibt es übrigens auch als Tee (z.B. von mynatura) und gilt als hilfreich bei Atemwegserkrankung, Husten und Bronchitis. Auch gut bei akuten Halsschmerzen: Lutschtabletten von GeloRevoice oder Dobendan, letzteres gibt es auch als Spray. Studien belegen die Wirksamkeit solcher speziellen Halspastillen.
  5. Feuchte Halswickel: Wenn der Hals sehr weh tut, rät der Lungenfacharzt aus Ulm zu feuchten Halswickeln. So funktioniert‘s: Man befeuchtet ein kleineres Tuch, z.B. ein Küchentuch, und wickelt es einmal um den Hals. Darüber wird ein trockenes Tuch gewickelt. Dadurch entsteht ein warm-feuchtes Hautklima um den Hals herum, das das Schlucken, Reden und Schlafen erleichtert.

Wie kann ich Halsschmerzen vorbeugen?

Da Halsschmerzen zumeist von Viren und Bakterien ausgelöst werden, achte darauf, dass sie gar nicht erst in deine Körper eindringen können. Am besten hältst du dich an die Hygiene-Regeln, die du seit Beginn der Pandemie im Schlaf runterbeten kannst: Halte Abstand von anderen, vor allem kranken Menschen, und trage in ihrer Nähe stets eine FFP2-Maske.

Halte dich zudem warm: Je wärmer dein Körper, desto besser können sich die Blutgefäße deines Körpers weiten und desto stärker ist deine Immunabwehr. Die beste Immunabwehr kann dein Körper starten, wenn er mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist. Sag Viren den Kampf an mit unseren Ernährungsplänen!

Was kann ich tun, wenn die Halsschmerzen gerade erst anfangen?

Achte darauf, dass die Schleimhäute in Rachen und Nase stets feucht bleiben, dann können sich die Viren und Bakterien schwerer festsetzen. Die besten Tipps dafür haben wir bereits genannt: Trinken, lutschen, gurgeln!

Darf ich Sport mit Halsschmerzen treiben?

Nein. "Wenn ein Virus hinter Halsschmerzen steckt, löst es Entzündungen im Körper aus", erklärt Dr. Barczok, "Diese Entzündungen sind im Körper unterwegs und können auch das Herz erreichen – mit tödlichen Folgen." Von solchen Fällen hört man immer wieder: Wenn ein scheinbar kerngesunder, junger Sportler beim Training oder im Turnier plötzlich zusammenbricht, steckt oft eine nicht auskurierte Entzündung im Körper dahinter. Das kann auch dich treffen. Deshalb gilt grundsätzlich: Mit Entzündungen im Körper schont man sich und treibt keinen Sport.

Wann sollte ich mit Halsschmerzen zum Arzt?

"Wenn Komplikationen bzw. Symptome hinzukommen, etwa starke Ohrenschmerzen oder anhaltendes Fieber", sagt Dr. Barczok. Auch wenn die starken Halsschmerzen länger als 5 Tage anhalten, solltest du eine Hausarzt- oder eine HNO-Praxis aufsuchen.

Egal, ob deine Halsschmerzen von Erkältungs-, Grippe- oder Coronaviren ausgelöst wurden: Stelle deine sportlichen Aktivitäten vorübergehend ein, und versorge dich mit schmerzlindernden Bonbons, Tees und Mundwassern – dann wirst du auch schnell wieder fit.

Erwähnte Quellen:

Yella Hewings-Martin, What are the symptoms of Omicron? October 2022; Zoe.com (zuletzt aufgerufen am 5.12.2023)

Centers of Disease Control and Prevention: Update on SARS-CoV-2 Variant BA.2.86 Being Tracked by CDC, November 2023

Krüger, Karen et al.: Klinische Leitlinie Halsschmerzen, in: Deutsches Ärzteblatt 2021; doi 10.3238/arztebl.m2021.0121

Y. Hanna et al.: Use of chlorhexidine to eradicate oropharyngeal SARS‐CoV‐2 in COVID‐19 patients, National Library of Medicine, 2021; doi 10.1002/jmv.26954

Jürgen Palm et. al.: Efficacy and safety of a triple active sore throat lozenge in the treatment of patients with acute pharyngitis, National Library of Medicine, 2018; doi 10.1111/ijcp.13272