- Was ist ein Vision Board?
- Was bringt ein Vision Board?
- Wie gestalte ich ein Vision Board?
- 1. Brainstormen
- 2. Ziele definieren
- 3. Inspiration holen
- 4. Material beschaffen
- 5. Vision Board erstellen
- 6. Zeit nehmen
- Welche Grenzen hat ein Vision Board?
Dream big, heißt es ja oft. Schließlich ist nichts unmöglich, oder? In der Realität sieht das aber irgendwie anders aus. Der Kindheitstraum ist auch im Erwachsenenalter entfernte Traumvorstellung, ebenso die kleinen Wünsche und Tagträume, in die es sich während des anstrengenden Alltags so leicht flüchten lässt.
Damit das Leben, das du dir für dich selbst wünschst, aber nicht mehr nur in deinem Kopf stattfindet, lohnt es sich ein Vision Board zu gestalten. Auch unter dem Namen Dream Board bekannt, führt es dir immer wieder all deine großen und kleinen Träume vor Augen und hilft dir so, dich ihnen Schritt für Schritt zu nähern.
Was ist ein Vision Board?
Im Grunde ist ein Vision Board eine Pinnwand, auf der du all deine Träume und Wünsche als Collage verbildlichst. Ob mit geknipsten Fotos, Bildern aus Magazinen oder dem Netz, selbstgemachten Illustrationen, Sprüche-Postkarten, schlagkräftigen Keywords oder aussagekräftigen Mantras – zum Einsatz kann alles kommen, was dir hilft, deine Träume darzustellen.
Oprah Winfrey schwört darauf. Ebenso Reese Witherspoon und auch unsere SOUL SISTER Laura Malina Seiler. Sie alle glauben daran, dass die gezielte Auswahl ihrer Träume, die Visualisierung dieser und der tägliche Blick darauf, sie dabei unterstützen all diese Wünsche auch eines Tages wahr werden zu lassen.
Was bringt ein Vision Board?
Klingt nach einem hübschen Deko-Element, kreativer Bastelarbeit… und etwas Hokuspokus, oder? Wäre doch zu einfach eine Pinnwand zu erstellen und – schwupps! – schon sind alle Träume Realität? Natürlich sorgt das Kreieren einer Collage allein nicht dafür, dass auf einmal alles je von dir Erträumte wahr wird, das Vision Board ist kein Zaubermittel. Aber: es ist ein hilfreicher und unterstützender Begleiter auf dem Weg zu deinen Zielen. Es hilft dir dabei herauszufinden, was du in deinem Leben überhaupt erreichen möchtest und kann dich motivieren stets Entscheidungen zu treffen, die dich näher an deine Träume heranbringen. Und es setzt deinen Fokus auf alles, was zum Erreichen deiner Träume notwendig ist und stärkt dich in den Fähigkeiten, die du dafür brauchst.

Wie das funktioniert? Einerseits hat das tägliche vor Augen führen deiner Träume die Auswirkung, dass du stets an sie denkst. Das heißt deine Wünsche sind im Alltag präsenter. So triffst du automatisch mehr Entscheidungen zu Gunsten ihrer Umsetzung. Siehst du zum Beispiel auf deinem Vision Board täglich jene Sehnsuchts-Orte, die du gerne während einer Weltreise besuchen würdest, für die dir bisher aber das Budget fehlt, denkst du im Alltag öfter daran Geld für diese Reise einzusparen.
Andererseits sorgt die Visualisierung deiner Träume für mehr Motivation, Kraft und Fähigkeiten. Mit Visualisierung ist gemeint, dass du ein klares Bild deiner Träume hast – dir also genau vorstellst, wie du dich fühlen wirst und wie du handelst, wenn dein Traum zur Realität wird. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass das Gehirn nicht unterscheiden kann, ob Bilder, an die man denkt, echt sind oder nur ausgedacht, wodurch in beiden Situationen (real oder visualisiert) dieselben Bereiche im Gehirn aktiviert und Folgehandlungen in Gang gesetzt werden, die sich letztlich positiv auf das Ziel-Erreichen auswirken.
Vor allem im Sport ist diese Methode deswegen gerne genutzt. In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass allein das Vorstellen von bestimmten Situationen – zum Beispiel die Ausführung einer Bewegung oder das Rennen durchs Ziel – Motivation, körperliche Kraft und Fähigkeit erhöhen (In der ersten Studie zur Visualisierung 1960 über die Leistung von High-School-Sportlern oder in einer Studie über Turnerinnen, erschienen im Journal of Imagery Research in Sport and Physical Acitivity).
Dein Vision Board kann dich also nachweislich motiviert zur Realisierung deiner Träume leiten.
Wie gestalte ich ein Vision Board?
Wir haben dich von der Kraft des Vision Boards überzeugt beziehungsweise denkst du zumindest „Es kann ja nicht schaden“? Sehr gut, dann musst du nur noch loslegen und dein eigenes Vision Board zum Leben erwecken. Wie? Unsere Anleitung für dich:
1. Brainstormen

An aller erster Stelle musst du erst einmal herausfinden, wovon du eigentlich träumst. Das heißt deinen Gedanken Raum lassen, sie nicht einengen. Nimm dir dafür am besten über einen längeren Zeitraum jeden Tag ein paar Minuten und schreibe auf, was dir in den Sinn kommt. Ein Journal (zum Beispiel von Project Três, Avocadostore, um 9 Euro) nur für diesen Zweck kann dir dabei ein wichtiger Wegbegleiter sein.
Dabei ist besonders wichtig außen vorzulassen, wie du deine Träume umsetzen kannst und ob sie realistisch oder völlig aus der Luft gegriffen sind. In diesem Schritt gilt: Dream big! Und schäm dich nicht! Du wolltest schon immer singend auf der großen Bühne stehen? Schreib es auf! Du hast schon als kleines Kind an eine Traumhochzeit gedacht? Notiere es. Völlig egal, ob deine Stimme schon entdeckt oder nur von deiner Familie gefeiert wurde. Völlig egal, ob du seit 5 Jahren in einer glücklichen Beziehung bist oder seit einer Ewigkeit Single. Lass dich nicht vom weit entfernten „Ist-Zustand“ abschrecken, sondern lass deiner Fantasie einfach mal freien Lauf. Ganz nach dem Motto: Wenn du dir alles auf der Welt wünschen könntest, was wäre es?
2. Ziele definieren
Du hast nun einige Träume im Kopf. Sehr gut. Was jetzt folgt, ist ein bisschen Ordnung. Handelt es sich bei dir nur um wenige große Ziele, ist es möglich alles auf einem Vision Board zu vereinen. Kommt bei dir jedoch ein Haufen an Wünschen zusammen, dann gliedere diese am besten in Kategorien (und somit auch mehrere Vision Boards).
Das bedeutet nicht, dass du manche wichtiger als andere einordnen sollst, nein. Vielmehr lohnt es sich, sie in Teilbereiche des Lebens zu ordnen, wie etwa Liebe, Hobbies, Urlaub, Wohnen oder Freundschaft. Aber auch eine Unterteilung in Zeitspannen kann sinnvoll sein. Was sind große Lebensziele, die du dir erst für eine entfernte Zukunft in 10 Jahren vorstellst und was sind Träume, die du bereits in den nächsten Monaten oder ein bis zwei Jahren leben möchtest? Welche Ziele hängen womöglich zusammen oder sind voneinander abhängig? Schreibe am Ende alle Träume noch einmal klar und prägnant ins Reine.
3. Inspiration holen

Du hast nun klare Ziele und einen guten Überblick? Bevor du dich auf die Bastelarbeit stürzt, hol dir am besten noch etwas Inspiration. Das Vision Board soll stets präsent sein, das heißt am besten an einem Ort in deiner Wohnung hängen, an dem du dich oft aufhältst. Deswegen ist es wichtig, viel Mühe in die Gestaltung zu stecken – sonst verstauben deine Träume bald schon wieder in der Ecke.
Auf Instagram oder Pinterest gibt es einige Vorlagen, aber auch so im Netz kannst du nach spezifischen Gestaltungen suchen. Wenn deine Wohnung beispielsweise eher in sanften Tönen dekoriert ist, suche am besten nach Inspirationen zu bestimmten Farben, die sich gut in deine Räume eingliedern lassen. Magst du es eher wild und bunt, nutze diese Keywords für deine Suche. Auch wirst du auf einige Ideen stoßen, die dir so vielleicht noch gar nicht in den Sinn gekommen sind. Es muss nämlich nicht die klassische Pinnwand sein! Stöber einfach ein bisschen und speichere dir ab, was dir gefällt.
4. Material beschaffen
Einen letzten Schritt, bevor du dich endlich austoben darfst, gibt es noch: Die Materialbesorgung. Möchtest du dein Vision Board digital erstellen – auch das ist möglich – kannst du dir diesen Punkt natürlich sparen. Hier ist das Äquivalent: nach der richtigen App suchen, die dich beim Design unterstützt. Canva oder Fotor sind gute Helferlein, aber auch spezifische Apps nur für Vision Boards lassen sich im App-Store finden. Für die haptische Gestaltung gilt: Bastelsachen einkaufen! Wir haben dir hier ein paar unserer Favoriten zusammengestellt. Dazu gehören auch schöne Alternativen zur klassischen Pinnwand
- Pinnwand – ganz klassisch aus Kork, für diejenigen, die es simpel mögen (von RAWWEST.BIS, Amazon, in verschiedenen Größen, ab ca. 6 Euro)
- Reißzwecke – Alternativen zu der klassischen Reißzwecke peppen dein Board auf. Zum Beispiel von fanshiontide aus Holz in verschiedenen Formen (Amazon, um 9 Euro) oder von Dokpav in süßer Herzoptik (Amazon, um 6 Euro)
- Pappe – eignet sich als Rahmen für Fotos oder zum Abgrenzen von Bereichen (von Perfect ideaz, Amazon, um 9 Euro). Auch gemustertes Origami-Papier macht einiges her (zum Beispiel von Clairefontaine, Amazon, um 8 Euro oder von DRAEGER PARIS 1886, Amazon, um 10 Euro)
- Klammern – Bulldogge Büroklammern verleihen deinem Board einen Vintage-Stil (zum Beispiel von Coideal, Amazon, um 9 Euro), aber auch Büroklammern in süßen Formen sind ein echter Hingucker und können als unterstreichendes Element deiner Träume dienen (etwa in Flugzeugform von Dasyusuo, Amazon, um 9 Euro)
- Tape – Auch Basteltape hilft dabei deine Fotos und Bilder in die richtige Position zu bringen. Vor allem dann, wenn du dich dazu entscheidest mit Pappe als Hintergrund zu arbeiten. Schöne Pastellfarben gibt es von SWECOMZE (Amazon, um 9 Euro). Buntes mit Mustern zum Beispiel von Feelava (Amazon, um 8 Euro).
- Stifte – um Keywords, Mantras oder Zitate in Szene zu setzen, aber auch um Überschriften oder Bereiche zu schaffen, brauchst du auf jeden Fall eine Auswahl an Stiften. Für den metallischen Look vielleicht von ANYUKE (Amazon, um 9 Euro), für den etwas verspielteren Look eignen sich Wasserfarbenstifte, zum Beispiel von FOCCTS (Amazon, um 12 Euro).
- Pinnwand-Alternativen – eine Kork-Pinnwand ist dir zu langweilig? Magnettafeln (zum Beispiel von Colours-Manufaktur, Amazon, in verschiedenen Farben und Größen, ab ca. 44 Euro) oder Metallgitter (etwa von devesanter in praktischer Unterteilungen, Amazon, um 18 Euro) bieten sich ebenfalls super für die Umsetzung deines Vision Boards an

Neben dem Bastelmaterial brauchst du aber natürlich auch Bilder und Worte, die deine Träume visualisieren. Wissenschaftlich ist es erwiesen, dass das Gehirn Bilder besser und schneller verarbeitet als Text. Behalte das bei der Suche in deinem Kopf und versuche dich überwiegend auf Fotos, Zeichnungen und Illustrationen zu beschränken. Dafür lohnt es sich durch Stock-Bilder zu klicken, aber auch durch Magazine zu blättern. Oder aber du zeichnest, malst oder fotografierst einfach selbst. Wichtig ist, dass du die fertigen Bilder nicht nur auswählst, weil du sie schön findest, sondern, weil sie für dich genau das ausdrücken, wovon du träumst. Auch das Gefühl, das du beim Betrachten der Bilder empfindest, ist wichtig! Sie sollen in dir etwas Positives auslösen!
5. Vision Board erstellen
Du hast alles zusammen?! Endlich! Nach der langen Vorbereitungszeit kannst du nun loslegen und dein Vision Board kreieren. Ob geordnet, gerade und in einem Farbton oder lieber wild durcheinander, mit Ecken und Kanten und kunterbunt. Wie das fertige Board aussieht, ist dir überlassen. Achte jedoch darauf, dass all deine Träume klar erkennbar sind und keiner in den Hintergrund rückt.
Wenn du das Ganze haptisch zusammenbaust, lege alle Einzelteile am besten vorab zurecht und fixiere sie erst am Ende fest am Untergrund. So kannst du im Prozess immer wieder Elemente austauschen oder ändern. Allgemein empfiehlt es sich ein Board zu nutzen, dass sich stetig neu anordnen lässt, denn: Träume verändern sich. Wenn dich jetzt der Wunsch nach einer riesigen Hochzeit wachhält, ist es in ein paar Jahren vielleicht doch eher eine schnuckelige Trauung im Grünen mit den engsten Freund:innen. Lass diese Veränderungen auch zu und halte nicht zu starr an deinen einst manifestierten Wünschen fest. Wichtig ist, ihnen nachzugehen und auf dem Weg zu sehen, was passiert.
6. Zeit nehmen
Kein letzter Schritt, sondern vielmehr ein wesentlicher Tipp: Lass dir mit deinem Vision Board Zeit! So eine Traum-Pinnwand lässt sich nicht in wenigen Stunden umsetzen. Schließlich geht es hier um lebensentscheidende Ziele. Vor allem das Definieren deiner Träume bedarf Zeit. Insbesondere dann, wenn du es in den vergangenen Jahren eher so gehandhabt hast deine Wünsche hintenanzustellen und für unrealistisch zu erklären. Beginne langsam damit deinen Gedanken Raum zu geben und sie nicht direkt im Keim zu ersticken.

Welche Grenzen hat ein Vision Board?
Wie bereits gesagt: Alleiniger Traum-Erfüller ist ein Vision Board nicht. Deine Wünsche werden nicht wahr, nur weil du sie auf einer Pinnwand festhältst. Aber es kann dir den richtigen Anstoß geben, dich regelmäßig um deine Träume zu kümmern, sie nicht aus den Augen zu verlieren und dich innerlich und auch unbewusst auf sie auszurichten.
Was mittlerweile oft von Wissenschaftler:innen an Vision Boards kritisiert wird, ist der starke Fokus auf das „Endziel“, also die große Belohnung, die wartet. Der Weg dorthin, die Herausforderungen und Hürden werden außer Acht gelassen, was zum Problem wird, sobald sie real überkommen werden müssen. Dann reiche der Blick auf die Belohnung nicht aus, um motiviert genug dafür zu sein. In einer Studie, die von Psycholog:innen an der Queen Mary University of London durchgeführt wurde, konnte dies bestätigt werden.
Das heißt nun aber nicht, dass deine Pinnwand gar keinen Sinn macht. Das Visualisieren ist eine machtvolle Methode, die nicht ohne Grund so erfolgreich in vielen Bereichen angewendet wird. Die Wissenschaftler:innen der Studie haben ebenfalls erkannt, dass der Fokus auf die Herausforderungen wichtig ist. Sich bewusst zu machen, dass deine Träume sich nicht allein durch deine Gedankenkraft erfüllen, sondern, dass du immer wieder aktiv handeln und Entscheidungen treffen musst, erhöht deine Bereitschaft, in den Momenten, in denen es darauf ankommt.
Wir empfehlen: Nutze die unterstützende Motivation des Vision Boards. Erlaube dir zu träumen, aber denke auch öfter in Zwischenzielen. Schaue regelmäßig zurück, um zu erkennen, wie viel näher du deinen Zielen womöglich schon gekommen bist und lass dich auch ein wenig vom Leben treiben. Manchmal kommt es sowieso viel besser als du denkst.