Weg mit dem Chaos im Kopf
Emotional Detox für die Seele

Nicht nur der Körper, sondern auch die Seele profitiert von einem Detox. Mit diesen Tipps stärkst du dein emotionales Immunsystem
Frau im Sonnenuntergang
Foto: Pexels
In diesem Artikel:
  • Wie funktioniert Emotional Detox? 10 Tipps
  • 1. Führe ein Tagebuch für deine Emotionen
  • 2. Geh auf Spurensuche in deine Vergangenheit
  • 3. Leg dein Handy öfter weg
  • 4. Lerne, zu vergeben
  • 5. Lege kurze (oder lange) Pausen in Stille ein
  • 6. Tue Gutes
  • 7. Entwickle ein Einschlaf-Ritual
  • 8. Sprich öfter mit dir selbst
  • 9. Sag öfter „nein“ zu anderen
  • 10. Erkenne deine Bedürfnisse

Denkst du in letzter Zeit häufiger „Eigentlich geht es mir gut, aber …“? Hast du dieses komische Bauchgefühl, kannst aber nicht so richtig benennen, was es ist? Wenn dieses mulmige Gefühl einfach nicht verschwinden will, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass sich eine Menge negativer Gefühle angestaut haben.

Diese Gefühle können nicht nur auf die Stimmung, sondern auch aufs Selbstwertgefühl oder die Produktivität drücken, weil sie viel Aufmerksamkeit und Kraft ziehen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich regelmäßig fragst: „Wie geht’s mir gerade wirklich?“

Stress Down X Energy Up

Wie funktioniert Emotional Detox? 10 Tipps

Indem du dir selbst diese Aufmerksamkeit schenkst, lässt du negative Gefühle los und schaffst Platz für mehr Ruhe und Zufriedenheit – eine Detox-Kur für die Seele sozusagen. Tipps und Übungen dafür haben wir hier für dich zusammengestellt.

1. Führe ein Tagebuch für deine Emotionen

Die Psychologin Laura Ritthaler empfiehlt in ihrem Buch „Emotional Detox“: „Schreibe 3 Tage lang alle negativen Gefühle auf, die du während deines Tages fühlst.“ Nach dieser Zeit kannst du erkennen, welches Gefühl sich am häufigsten meldet. So kannst du es genauer analysieren und etwas dagegen tun.

2. Geh auf Spurensuche in deine Vergangenheit

Altlasten, die du vielleicht noch mit dir herumschleppst, können dich im Jetzt belasten. Deshalb ist es wichtig, diese Stück für Stück loszulassen. Stell dir folgende Frage: Gibt es Situationen oder Personen, die dir beim Erinnern ein unangenehmes Gefühl oder Stress bereiten? Das Gehirn schließt diese schmerzhaften Erinnerungen quasi automatisch weg, um sich selbst zu schützen. Aber nur das gezielte Abrufen bietet dir die Möglichkeit, das Problem zu lösen, indem du etwa mit der Person sprichst oder ein Ritual findest – zum Beispiel einen Abschiedsbrief – um einen gedanklichen Schlussstrich zu ziehen.

3. Leg dein Handy öfter weg

So einfach, so wirksam. Lege bewusst Pausen vom Handy ein. Besonders von Mails und Social Media. Die ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass du dich schneller gestresst fühlst und dünnhäutiger bei negativen Gefühlen wirst. Und auch der ständige Vergleich mit anderen auf Social Media ist Gift fürs Selbstwertgefühl. Wenn es dir schwerfällt, abzuschalten: stell dir einen Wecker oder lösch temporär die Apps vom Handy. Mehr Tipps für einen Digital Detox.

4. Lerne, zu vergeben

Das ist nicht immer einfach, aber: Entschuldigungen anzunehmen hilft dir dabei, dich von toxischen Situationen zu lösen, denn sie helfen dabei, das Geschehene wirklich zu verarbeiten. Studien haben gezeigt, dass sich dadurch sogar Spannungen im Körper lösen. Wichtig: Verzeihen heißt nicht vertragen oder über etwas hinwegzusehen, sondern loslassen und soll in erster Linie deinem emotionalen Detox nützlich sein.

5. Lege kurze (oder lange) Pausen in Stille ein

Meditations-Sessions sind kleine Inseln der Ruhe im stressigen Alltag. Dabei geht es nicht darum, dass du es aushältst, möglichst lang still zu sitzen. Sondern einfach um den bewussten Entzug von all den Sinnesreizen, die dich umgeben. Du kannst auch im Wald spazieren gehen, wenn du nicht sitzen magst. Schon 10 Minuten am Tag bringen eine Menge!

6. Tue Gutes

Kleine Gesten erzeugen großes Glück – egal, ob du deiner Freundin Blumen mitbringst oder den Sonntag in einer Spendensammelstelle verbringst: Indem du etwas Gutes tust, bekommst du selbst ein gutes Gefühl und kannst deine Emotionen ins Positive steuern.

7. Entwickle ein Einschlaf-Ritual

Müde und trotzdem total angeknipst – kennst du das? Entwickle deine persönliche Abendroutine, die dir hilft, das Erlebte vom Tag zu verarbeiten. Mach eine kurze Stretching-Einheit, Atemübungen, oder schreibe ein paar Zeilen ins Tagebuch: egal, was es ist, Hauptsache, du findest dein persönliches Ventil für deine Gedanken und Gefühle.

8. Sprich öfter mit dir selbst

Klar, Selbstgespräche kosten anfangs etwas Überwindung, aber sie tun erwiesenermaßen gut. Denn sie helfen nicht nur dabei, die eigenen Gedanken zu strukturieren, sondern auch beim Stressabbau. Also, lass einfach mal alles raus. Es hört ja niemand zu.

9. Sag öfter „nein“ zu anderen

… und „Ja“ zu dir selbst. Oft trifft man Entscheidungen automatisch oder vorschnell und handelt, wie man denkt, dass es von einem erwartet würde. Lass dir also bei deiner nächsten Entscheidung – egal, wie wichtig oder unwichtig sie ist – ganz bewusst mehr Zeit. Und frage dich, was du wirklich willst.

10. Erkenne deine Bedürfnisse

Hinter negativen Gefühlen wie Scham, Frust oder Wut verstecken sich häufig unbewusste Bedürfnisse, die nicht erfüllt sind. Zu erkennen, was du wirklich brauchst, kann dir dabei helfen, dein emotionales Immunsystem aufzupäppeln. Wenn du allein nicht weiterkommst, kann dir ein Coaching dabei helfen.

Durch Emotional Detox kannst du ganz bewusst und gezielt gegen mulmige Gefühle und schlechte Stimmung vorgehen. Mit unseren Tipps räumst du in deinem Kopf auf und kehrst zurück zum wohligen Bauchgefühl.

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Soul Sister 4 / 2022

Erscheinungsdatum 09.11.2022