Die Pop-Musik hat Madonna. Und Beauty-Fans haben Retinol. Die Queen of Skincare macht den Teint strahlender, reiner, schrumpft Poren und mindert Falten. Allerdings ist der meist gefeierte Wirkstoff auch eine Diva (ha, schon wieder eine Parallele zur Queen of Pop…) und nicht ganz leicht anzuwenden. Viele klagen über Pickel und schuppige Haut in der Anfangszeit.
Also, wie verwendet man Retinol denn nun richtig, damit die Haut besser und nicht schlechter wird? Hilfe naht. Dr. Patricia Ogilvie ist Dermatologin und wissenschaftliche Beraterin für OLAY. Hier erklärt sie alles, was du über Retinol wissen musst. Also, 10 Minuten dranbleiben und uns in 10 Jahren für die stets tolle Haut danken.
Was genau ist Retinol?
Retinol ist nachweislich und wissenschaftlich bewiesen (!) das effizienteste Mittel gegen Fältchen und Linien. Der Zauberwirkstoff ist nichts anderes als Vitamin-A-Säure, also ein Derivat des Vitamin A – und Vitamine sind ja bekanntlich wahre Schönmacher. Übrigens: Die besten Lebensmittel für schöne Haut verraten wir hier.
Wie wirkt Retinol?
"Retinol ist als Goldstandard für die Verjüngung der Haut bzw. als Anti-Aging-Wirkstoff bekannt. Dabei denken junge Frauen häufig, dass brauchen sie noch nicht. Vitamin A kann aber sehr viel mehr als bereits bestehende Zeichen von Hautalterung verbessern", erklärt Dr. Ogilvie.
"Wir wissen, dass Vitamin A in allen Schichten der Haut unterschiedliche Wirkungen entfalten kann", sagt die Dermatologin und führt aus: "Jahrelange Forschung bestätigt eine Beschleunigung der Zellerneuerung. Der Wirkstoff hilft bei der Behebung von Unebenheiten sowie Hautunreinheiten und stimuliert die Kollagenproduktion. Das Ergebnis: Die Haut sieht frischer und strahlender aus. Hautschäden, die beispielsweise durch UV-Strahlung entstanden sind, werden reduziert." Wie schlecht die Sonne tatsächlich zur Haut ist, kannst du hier nachlesen.
Für wen ist der Wirkstoff geeignet?
Für alle! Dr. Ogilvie weiß: "Retinol ist, wenn es richtig formuliert ist, für jeden Hauttyp geeignet. Die Betonung liegt hier auf Formulierung: am besten eine, die so verkapselt ist und die Freisetzung so ermöglicht, dass reizende Nebeneffekte vermieden werden können. Dann kann jede Haut von Retinol profitieren."
Hast du allerdings häufig mit Hautproblemen zu kämpfen, solltest du sicherheitshalber mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen Rücksprache halten.
Hilfe, die Haut wird nach Retinol-Einsatz erstmal schlechter! Warum?
Das passiert laut der Dermatologin insbesondere bei unreiner Haut. In den ersten Tagen tauchen dann plötzlich mehr Pickel auf, die aber auch wieder verschwinden. "Bei sehr empfindlicher Haut kommen zudem Hautreizungsgefühl, Rötung und Irritation durch die verstärkte Wirkung der Oberflächenerneuerung hinzu."
Profi-Tipp von Dr. Ogilvie: Das Produkt zunächst drei Nächte hintereinander auf die Ellenbeuge auftragen, um es auf die Verträglichkeit zu testen.
Wie oft sollte ich Retinol verwenden?
Es gilt: Langsam herantasten! Insbesondere bei empfindlicher Haut empfiehlt Dr. Patricia Ogilvie retinolhaltige Pflege-Produkte zunächst nur jeden zweiten Abend aufzutragen. Außerdem ganz wichtig: Weniger ist mehr. Schon ein kleiner Klecks des Produkts für das ganze Gesicht reicht aus.
Morgens oder abends: Wann sollte ich Retinol verwenden?
Am besten vor dem Schlafengehen! Man liest immer wieder, dass die Haut durch Retinol lichtempfindlich wird. "Das ist bei modernen, gut formulierten Produkten zwar nicht mehr der Fall, aber Vitamin A ist lichtinstabil und büßt tagsüber an Wirkung ein. Trotzdem empfehle ich tagsüber eine Creme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor aufzutragen – jeden Tag, das ganze Jahr über."
Was ist die beste Pflege mit Retinol?
Das hängt davon ab, wie empfindlich deine Haut ist und ob du sie schon an die Verwendung von Pflege-Produkten mit Retinol hast. Einsteiger sollten definitiv nur sehr sanft starten. Fortgeschrittene können irgendwann auch auf höhere Konzentrationen setzen. Man sollte seine Haut aber immer langsam an Retinol gewöhnen und niemals mit der vollen Dröhnung starten.
Das sind die Retinol-Favoriten unserer Beauty-Redaktion:
1. Retinol für Fortgeschrittene
Eines der meist gehypten Retinol-Produkte ist diese Creme von Drunk Elephant. Beauty-Blogger und YouTuber schwören auf die Wirkung: Weniger Pickel, verblasste Akne-Narben und reduzierte Falten. Die Beauty-Insider sind in der Nutzung von Retinol aber auch meist schon sehr fortgeschritten. Für Einsteiger ist die Retinol-Konzentration in diesem Produkt definitiv zu hoch. Retinol-Erfahrene werden sie aber lieben!

Hier kannst du die Retinol-Creme von Drunk-Elephant kaufen.
2. Das perfekte Einsteiger-Produkt
Wenn du bisher noch keine Pflege mit Retinol verwendet hast oder ein eher empfindlicher Hauttyp bist, empfehlen wir diese Nachtpflege von Olay. Das Retinol darin ist so verkapselt, dass es langsam über 24 Stunden an die Haut abgebeben wird und so keine Retinol-typischen Hautirritationen auslösen kann. Keine trockene Haut, keine Pickel – versprochen! Für optimale Wirkung solltest du die Pflege nur abends verwenden und am nächsten Morgen Sonnenschutz auftragen.

Das sanfte Retinol gibt es hier.
3. Anti-Falten-Power
Die ultimative Anti-Falten-Power-Dosis Retinol steckt in dieser Creme von Dr. Denis Gross. Aber Achtung, die Retinol-Dosis darin ist so hoch, dass sich selbst Retinol-erfahrene Beauty-Junkies vorsichtig herantasten sollten.
Wir empfehlen: In der ersten Woche nur jeden dritten Abend auftragen, dann jeden zweiten und wenn die Haut schließlich gut mitmacht: jedes Mal vor dem Zubettgehen nutzen. Wer dranbleibt, wird mit feinporiger Haut und weniger tiefen Falten belohnt.

Die Retinol-Pflege kannst du hier bestellen.
Na, neugierig geworden? Retinol scheint ja wahre Wunder zu bewirken. Aber eine gewisse Vorsicht solltest du walten lassen. Mit unseren Tipps kannst du dich langsam und Bedacht an das Thema herantasten.