- Was ist der Grund für elektrische Haare?
- Warum entstehen fliegende Haare vor allem im Winter?
- Neigen bestimmte Haartypen eher dazu, sich statisch aufzuladen?
- Wie gehen elektrische Haare weg?
- 9 Tipps gegen elektrische Haare
Haare stehen in alle Richtungen ab, als wärst du so eine Zeichentrickfigur, die in eine Steckdose gefasst hat? So nervig! Hier verraten wir dir, woher der Struwwelpeter-Look kommt, und wie du ihn wieder loswirst.
Das Phänomen nennt sich fliegende Haare oder elektrische Haare, und es ist DAS Beauty-Problem Nr. 1 im Winter. Bevor wir dir sagen, wie du dagegen vorgehst, erklären wir kurz, woher es kommt.
Was ist der Grund für elektrische Haare?
Die fliegenden Haare sind das Ergebnis simpler Physik. Wenn du einen Strickpullover über den Kopf ziehst oder eine Mütze auf- und wieder absetzt, entsteht Reibung. Durch diese Reibung sammeln sich positiv geladene Teilchen, sogenannte Ionen, im Haar an.
Tja, und Plus und Plus stoßen sich ab, das hast du schon in der Schule gelernt. Das Gleiche passiert jetzt auch mit deinen Haaren, weil sie alle dieselbe Ladung haben. Und wenn Haare einander abstoßen, entsteht das bekannte Gestruwwel. Sogar wissenschaftliche Studien befassen sich mit dem Phänomen. Übrigens: Falls du dir nicht sicher bist, wie du deine Mähne am besten mit einer Kopfbedeckung kombinierst, findest du hier 11 Hairstyles für die Mützensaison.
Warum entstehen fliegende Haare vor allem im Winter?
Sowohl die kalte Außenluft als auch die Heizungsluft drinnen sind trockener als im Sommer. Das Problem: Diese feuchtigkeitsarme Luft leitet elektrische Ladung schlechter ab. Somit sammelt sich die Elektrizität verstärkt in den Haaren an.
Neigen bestimmte Haartypen eher dazu, sich statisch aufzuladen?
"Generell kann elektrisches Haar bei allen Haartypen vorkommen. Feine Haare heben durch ihr geringes Eigengewicht aber besonders leicht ab. Und auch trockene Haare können elektrische Ladung schlecht abgeben", erklärt Andreas Wild, Haarexperte von John Frieda.
Übrigens, im Umkehrschluss gilt auch: Fettige oder nasse Haare können sich nicht elektrisch aufladen. Denn Wasser und Öl erhöhen die elektrische Leitfähigkeit. Aber kipp dir nicht gleich ein Glas Wasser über den Kopf (oder Öl). Wir haben bessere Tipps parat!
Wie gehen elektrische Haare weg?
Klar, sich einfach gar nicht mehr die Haare zu waschen oder mit klatschnasser Mähne vor die Tür zu gehen, ist beides auch keine Lösung. Elektrische Haare zu verhindern oder sie wieder loszuwerden geht zum Glück auch anders. Hier sind unsere besten Tricks gegen den Auflade-Wahnsinn.
9 Tipps gegen elektrische Haare
- Hair-Halt: Anti-Frizz-Haarspray auf die Hände oder eine Bürste sprühen und damit kurz durch die Haare fahren – bändigt Fliegehaare, ohne sie zu verkleben. Wir lieben das Haarspray Miss Malleable von Evo. Hier findest du clevere Tipps für mehr Volumen in feinem Haar.
- Handcreme: "Kein Haarspray zur Hand? Dann geht auch ein Mini-Klecks Handcreme! Alles, was die Haare beschwert, ist hilfreich!", weiß der Haarprofi. Wir empfehlen dazu diese Creme von Nursem.
- Ionen-Föhn: Investiere in einen hochwertigen Ionen-Föhn! Er reichert die Haare mit negativ geladenen Teilchen an, neutralisiert also den Elektronen-Haushalt in den Strähnen. "Ein guter Föhn wird nicht so heiß, trocknet die Haare also weniger aus und wirkt so auch langfristig elektrischen Haaren durch Feuchtigkeitsmangel entgegen", so Wild. Profi-Tipp: Auf diesen Haartrockner von T3 schwören Hairstylisten auf der ganzen Welt.
- Spülung oder Haarkur: Bei der Pflege gilt jetzt: Feuchtigkeit, Feuchtigkeit und nochmal Feuchtigkeit. "Heißt konkret: Immer eine Spülung – zum Beispiel diese von Guhl – benutzen und wenn möglich 2x die Woche eine Haarkur", so Wild. Kauf-Tipp der Redaktion: Diese Haarmaske von Ouai. Warum? Pflegt intensiv, aber beschwert null.
- Die richtige Kleidung: Keine Polyester-Kleidung oder Schuhe mit Plastik-Sohle tragen! Beides trägt dazu bei, dass sich die Haare noch schneller aufladen.
- Feuchte Luft: Auch ein Luftbefeuchter im Zimmer hilft, elektrischen Haaren vorzubeugen.
- Trocknertuch: Mit einem Trocknertuch über die Haare fahren oder es direkt über die Bürsten-Borsten drücken und so dauerhaft befestigen. Was die Wäsche vorm elektrostatischen Aufladen bewahrt, bändigt auch die Mähne.
- Seidenschal: "Trägst du einen Seidenschal, laden sich die Haare nicht elektrisch auf", weiß Wild. Die einfache Begründung: Seide hat eine besonders gute Leitfähigkeit.
- Andreas Wilds Backstage-Trick: "Generell vorm Anprobieren eines Pullis ein Seidentuch über die Haare legen – so machen wir es auch bei den Fashion Shows, um die Looks nicht durchs Ankleiden zu zerstören."
Das Wetter lässt sich nicht ändern, aber mit unseren Tipps heben deine Haare sicher seltener ab. Wenn die Haare trotzdem nochmal die Flatter machen, weißt du jetzt, wie sie schnell wieder landen. Ein weiteres Haar-Problem im Winter ist übrigens Frizz. Welche Produkte am besten bei krisselig-trockenes Haar hilft, haben wir ausprobiert. Hier geht's zum Anti-Frizz-Test.