Die Sonne scheint, die Temperaturen sind hoch – große Lust auf schweißtreibenden Sport stellt sich da bei den meisten von uns nicht ein, vom Schwimmen im kühlen Baggersee mal abgesehen.
Doch es gibt gute, wissenschaftlich untermauerte Gründe, bei Sonne zu trainieren. Denn tatsächlich hat das Training im Freien eine ganze Reihe von positiven Auswirkungen auf Körper und Geist – wenn du nicht gerade in der prallen Mittagssonne bis zum Hitzschlag durchpowerst, klar. Was genau passiert, wenn du in der Sonne trainierst, und welche Auswirkungen die Hitze auf deinen Körper haben kann, erfährst du hier.
5 Dinge, die passieren, wenn du in der Sonne trainierst:
1. Deine Gesundheit profitiert
Das Training in der Sonne erhöht deinen Vitamin-D-Spiegel. Dieses Gute-Laune-Vitamin kann dein Körper über die Nahrung kaum ausreichend aufnehmen, es braucht dazu die UV-B-Strahlen der Sonne auf der Haut. Deshalb ist es wichtig, im Sommer einen Vorrat anzulegen, auf den der Körper in der dunkleren Jahreszeit zurückgreifen kann.
Und Vitamin D hat nicht nur eine positive Wirkung auf deine Psyche. Das 'Sonnen-Vitamin' unterstützt auch das Immunsystem, kräftigt die Muskeln und ist wichtig für die Aufnahme von Phosphor und Kalzium. Es fördert die Knochengesundheit, hilft bei der Gewichtsabnahme und ist ein wichtiger Verbündeter bei der Abwehr von Krankheiten, so die Einschätzung der Experten des Robert Koch Institutes.
2. Du wirst fitter
Da dein Körper mehr arbeiten muss, um sich kühl zu halten, kann das Training im Freien deine Kardio-Fitness in kürzerer Zeit steigern als bei moderaten Temperaturen oder beim Indoor-Training. Eine im Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports vorgestellte Studie stellt zwei Theorien auf, warum das so ist: Wärme verbessert die Fähigkeit des Körpers, das Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen, und erhöht zudem den Blutfluss, was zu einer positiven Anpassung der Blutgefäße führt.
3. Deine Laune hebt sich
Sonnenlicht steigert nicht nur die Vitamin-D-Produktion, auch die Serotonin-Produktion wird angeregt. Dieser Botenstoff, der in deinem Nervensystem unter anderem unsere Emotionen positiv zu beeinflussen vermag, sorgt für Glücksgefühle und hilft, Stress und Ängste abzubauen – genau wie Sport auch. Kombinierst du Sport und Sonnenschein, steigerst du die positive Wirkung.
4. Dein Energielevel steigt an
Die Kombination aus Sauerstoff und Sonnenschein hilft deinen Muskeln bei der Regeneration. Das Einatmen von frischer Luft unter freiem Himmel erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und beschleunigt somit die Muskelreparatur. Die Regenerationszeiten zwischen zwei Trainingseinheiten können sich dadurch reduzieren.
5. Du nimmst leichter ab
In der Sonne Sport zu treiben, könnte auch beim Abnehmen helfen. Denn um die Temperatur zu regulieren, drosselt der Körper die Verdauung und reduziert so den Appetit. Auch trinkst du nach einem Training in der Wärme mehr als in kühler Umgebung. Das häufige Trinken füllt den Magen, mit der Folge, dass du dich schneller gesättigt fühlst – und so in den Sommer-Monaten wahrscheinlich schneller ein paar Kilos verlierst als im restlichen Jahr.
Worauf du beim Training in der Sonne immer achten musst:
Wenn du in der Sonne trainierst, solltest du unbedingt auf folgende Punkte achten, sonst könnten die körperlichen Risiken überwiegen:
- Trainiere im Sommer nicht in der Mittagshitze zwischen 12 und 16 Uhr unter freiem Himmel. Es drohen sonst Hitzschlag durch Überhitzung des Körpers, sowie langfristig Hautkrebs durch die intensive Sonnenstrahlung. Letzteres auch trotz Sonnenschutzcreme, denn die schützt nur kurze Zeit und verliert durch den Schweiß schnell an Wirkung. Tipp: Wasserfeste Fluids (z.B. von Garnier).
- Trinke ausreichend Flüssigkeit, vor, während und nach dem Training, am besten Mineralwasser mit hohem Magnesium- oder Natriumgehalt.
- Trage vor der Sonne schützende Kleidung und vor allem eine Kopfbedeckung (z.B. von TrailHeads) zum Schutz vor einem Hitzeschlag.
- Höre auf deinen Körper: Bei Überanstrengung schalte lieber einen Gang runter oder brich dein Training ab.
Fazit: Sport im Sommer ist eine gute Idee. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen können Sonne und Wärme zu Leistungs- und Gesundheitsboostern werden, mit einer Extraportion guter Laune obendrauf.
Erwähnte Quellen:
Robert Koch Institut (RKI): Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D, https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html
Volker Schmiedel: Wie wir das Immunsystem gezielt stärken können, in: National Library of Medicine, 2021, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8423507/
Gholam R. Rahimi et al.: Physiological Responses to Heat Acclimation: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials, in Journal of Sports Science & Medicine, 2019, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6543994/
J.D. Periard et al.: Adaptations and mechanisms of human heat acclimation: Applications for competitive athletes and sports, in: Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports, 2015, https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/sms.12408