Laufende Nase, juckende Augen, ständiger Niesreiz: Willkommen in der Zeit der Pollenallergien! Es ist vielleicht kein Trost, aber doch gut zu wissen, dass du nicht allein bist: Dem Allergieinformationsdienst zufolge sind in Deutschland rund 15 Millionen Menschen von einer Pollenallergie betroffen, Frauen sind mit rund 16,5 Prozent häufiger betroffen als Männer (etwa 13 Prozent).
Und alle fragen sich, sobald es wärmer wird und Bäume, Sträucher und Blumen anfangen zu blühen: Was tun, wenn's brennt? (Also, in den Augen.) Wir haben die wichtigsten Fragen dazu an Experten gestellt.
Ein wichtiger Tipp vorab: Bei starkem Pollenflug nicht draußen Sport treiben. Das geht schließlich auch sehr effektiv zuhause, zum Beispiel mit dem Springseil:
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Hier gibt es tatsächlich auch mal etwas Positives zu vermelden, zumindest was die Auswirkungen des Corona-bedingten Masken-Tragens betrift: Hinter einer FFP2-Maske sind die Atemwege von Allergikern auch sehr gut vor den Allergieauslösern geschützt. Wer dann noch eine die Augen gut abschließende Sonnenbrille trägt, kommt sicher besser durch die Pollensaison.
Weniger positiv sind aktuelle Studienergebnisse, die belegen, dass mit dem Pollenflug auch das Ansteckungsrisiko mit Coronaviren steigt. Grund: Die Allergene der Pollen schwächen den Immunsystem in der Abwehr von saisonalen Atemwegsviren, nicht nur von Allergikern übrigens. Das bestätigte eine an der Technischen Universität München durchgeführte Studie. Dafür werteten sie weltweit 248 Pollenflugstationen aus. Das Ergebnis: Wo die Pollenkonzentration stark zunahm, stiegen mit 4 Tagen Verzögerung auch die Corona-Neuinfektionen. Vor allem betroffen sind dicht bevölkerte Gegenden.
Fazit: Egal, ob du eine starke, schwache oder gar keine Pollenallergikerin bist, wenn die Pollen fliegen, sind alle einem höheren Infektionsrisiko mit Coronaviren ausgesetzt. Deshalb sollten sich alle immer so gut wie möglich vor Pollen schützen (z.B. mit FFP2-Masken), und Allergiker zusätzlich ihre antiallergischen Tabletten, Nasensprays und Augentropfen rechtzeitig (!) einsetzen, dann haben Pollenallergiker und Asthmatiker auch kein höheres Corona-Infektions-Risiko als Nicht-Allergiker.
Ursache für die Niesattacken und andere Beschwerden sind die wasserlöslichen Proteine der Pollen, die bei Kontakt mit den Schleimhäuten in Nase, Rachen und in den Augen freigesetzt werden. Wenn du Allergikerin bist, antwortet dein Körper darauf wie auf Krankheitserreger.
"Im Falle einer Allergie reagiert das Immunsystem auf die eigentlich harmlosen Proteine mit der Bildung von Immunglobin E-Antikörpern", sagt Dr. Torsten Zuberbier, Stiftungsvorsitzender der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung ECARF in Berlin. "In der Folge setzt der Körper entzündungsauslösende Stoffe wie Histamin frei, was wiederum Juck- und Niesreiz sowie die Schwellung und Rötung der Schleimhäute bewirkt." Das hilft bei einer Bindehautentzündung
Die üblichen Verdächtigen kennst du: Augenjucken oder -brennen, geschwollene Schleimhäute, laufende Nase, Niesreiz. "Viele Menschen sind während des Pollenflugs auch nicht voll leistungsfähig, schlafen schlecht und sind erschöpft", sagt Zuberbier.
Zudem reagieren bei einigen Allergikern nach Jahren des allergischen Schnupfens plötzlich auch die Bronchien überempfindlich. Unbehandelt kann sich daraus sogar Asthma entwickeln. Das hilft bei Histaminintoleranz
"Als Mittel der Wahl gelten Kortison-Nasen-Sprays oder neuere Antihistaminika", sagt Zuberbier, "Bei eher leichten Symptomen sind Cromone als Augentropfen und Nasensprays einsetzbar." Hier die wichtigsten Wirksubstanzen:
Wenn du deine Nase jeden Tag per Nasendusche mit Salzwasser spülst, spült das die Pollen von der Schleimhaut. Auch salzwasserhaltige Nasensprays können diesen Effekt haben.
"Das Wichtigste bei einer Allergie ist, den Auslöser zu meiden", rät Zuberbier. Sprich: Bei starkem Pollenflug lieber nicht joggen gehen, möglichst zuhause die Fenster geschlossen halten. Um ruhig schlafen zu können, solltest du das Haarewaschen auf den Abend verlegen und deine Kleidung vor dem Schlafengehen im Bad liegen lassen, anstatt auf einem Stuhl neben dem Bett. So bleibst du wenigstens nachts einigermaßen unbelastet und schläfst ruhiger. Auch Luftreiniger (z.B. der Philips Series 3000i, das Gerät soll auch Aerosole und Viren filtern können) im Schlafzimmer können die Pollenlast wesentlich senken. Wenn Haus oder Wohnung eine Lüftungsanlage haben, solltest du darauf achten, dass die Ventilationsschächte mit Pollenfiltern ausgestattet sind. Die gibt es übrigens auch für die Autolüftung (z.B. von Mann).
Auch wichtig: Hänge deine Wäsche während der Pollenflug-Saison nicht draußen zum Trocknen auf! Die Pollen können daran haften bleiben. Lüfte deine Wohnung morgens zwischen 6 und 8 Uhr, auf dem Land abends zwischen 18 und 24 Uhr. Raumluftfilter sind keine ganz günstige Anschaffung, können in Innenräumen aber eine enorme Allergenentlastung bewirken.
Bei Heuschnupfen gilt es, früh aktiv zu werden. Viele Mittel wirken am besten, wenn sie vor den ersten Heuschnupfen-Symptomen eingesetzt werden. Auch wenn die Allergie dich erwischt, kannst du etwas tun, um ihre Auswirkungen zu mindern. Ob Medikamente oder kleine Alltagstricks – probier es einfach einmal aus!
Buchtipp: Der Allergie-Code von Dr. Peter Liffler