Sympathischer wirken
8 Dinge, die dich zum Sympathie-Wunder machen

Es gibt Menschen, die einfach von allen gemocht werden. Was ist ihr Geheimnis? Und: Kannst du davon auch eine Portion haben? Ja! Wir verraten dir 8 Tipps, mit denen du Sympathiepunkte sammelst
8 Dinge, die dich zum Sympathie-Wunder machen
Foto: Jacob Lund / Shutterstock.com

Um eines mal vorweg klarzustellen: Niemand will lieb und nett sein. Auch du solltest das nicht wollen. Es geht im Leben nicht darum, es anderen recht zu machen, immer hübsch brav angepasst und unterwürfig zu sein. Das führt nur dazu, dass du dich selbst klein machst und deine eigenen Bedürfnisse unterdrückst.

Aber natürlich wollen wir alle gemocht und akzeptiert werden, wenn schon nicht von 100 Prozent der Leute, dann wenigstens von einem Prozent. Gerade wenn du deine eigenen Bedürfnisse befriedigen und Wünsche erfüllen willst, bist du oft auf andere Menschen angewiesen. Da ist es ganz gut, wenn sie dich sympathisch finden. Eine positive Wirkung auf Menschen ist keine überirdische Gabe, dafür braucht es kein "Sympathie-Gen" – das kann jede:r mit den richtigen Tipps lernen. Wir haben die besten hier gesammelt.

Wie wirke ich auf andere sympathisch?

Wer wem warum sympathisch ist, das ist natürlich eine sehr individuelle Frage. Geschmäcker sind verschieden Manche mögen es eher brav und nett (auf die kannst du verzichten), andere laut und derb, viele suchen Menschen, die ihnen irgendwie ähnlich sind, wieder andere reizen die Unterschiede.

Aber es gibt ein paar Verhaltensregeln, die immer beachtenswert sind, um Sympathiepunkte zu sammeln. Die meisten haben mit authentischem Auftreten, Offenheit und Ehrlichkeit zu tun. In unseren Tipps findest du sicher ein paar gute Anregungen!

Welche Produkte können helfen, sympathischer zu wirken?

Natürlich gibt es keine Sympathie-Pillen und auch kein Beliebtheits-Spray. Aber wenn du weißt, warum Menschen andere unterschwellig (und oft zu Unrecht) als unsympathisch wahrnehmen, kannst du tatsächlich mit diesen Tools gegensteuern:

  • Studien zeigen, dass Menschen, die nach Schweiß riechen, oft als weniger sympathisch wahrgenommen werden. Ein zuverlässiges Deodorant ist also eine gute Investition, zum Beispiel die veganen Deos von Ben & Anna.
  • Leider gilt nach wie vor die alte Erkenntnis, dass das Äußere eines Menschen starken Einfluss auf die Außenwirkung und damit auch auf seine Sympathiewerte hat. Sprich: Ein gepflegtes Äußeres ist Trumpf. Dabei helfen z. B. eine Whitening-Zahncreme und die regelmäßige Nutzung einer Handcreme.
  • Okay, jetzt kommen wir doch mit einem Sympathie-Spray: Ein dezent aufgetragener, schöner Duft kann natürlich einiges an Pluspunkten bewirken. Wichtig dabei: Nie zu viel nehmen! Am besten nimmst du deinen Lieblingsduft – oder einen ganz neuen. Derzeit beliebte Düfte sind zum Beispiel Allegoria Granada Salvia von Guerlain, Dot von Marc Jacobs und Bois d'Amande aus der Van Cleef & Arpels Collection Extraordinaire.

Welche Tipps machen mich sympathischer?

Letztlich gilt das gute alte Gesetz vom Wald: Wie du in ihn hineinrufst, so schallt es heraus. Aber wie genau du rufst, wie du dich dabei am besten Menschen gegenüber verhältst, das sagen wir dir hier in unseren 8 Tipps:

1. Andere beim Namen nennen

Schon bei der Begrüßung lassen sich ganz leicht die ersten Sympathiepunkte sammeln: Spreche dein Gegenüber – wann immer es geht – mit dem Namen an, denn der ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit, den zu hören das Gehirn eines Menschen Studien zufolge in ganz besonderer Weise aktiviert. "Jeder von uns hört wohl kaum etwas so gern wie den eigenen Namen. Werden wir damit angesprochen, fühlen wir uns wertgeschätzt", erklärt Michael Jagersbacher, Verhaltenstrainer und Autor von Sympathie-Code: Wie Sie andere für sich gewinnen (Goldegg Verlag).

Klar, deine engen Freunde gehen davon aus, dass du ihre Namen draufhast. Aber selbst bei denen zeigt es Wirkung, wenn du hin und wieder ein "Danke, Tina!" fallen lässt. Bei neuen Bekanntschaften ist dieser Schachzug doppelt wirksam. "Viele sind davon so positiv beeindruckt, dass sie sich im Gegenzug garantiert auch um Namensnennung bemühen werden", so Jagersbacher.

2. Deine Mini-Schwächen offen zugeben

Versuche nicht krampfhaft, die Superhipsterin oder die Superperfekte zu geben. "Das schüchtert andere ein. Und es schafft Distanz statt Sympathie, wenn man nur seine Erfolge und sein Können auflistet", sagt der Experte. Es ist also gar nicht wild, auch mal die total vermurksten Schokobrownies oder die peinliche Schwäche für 90er-Jahre-Teeniebands zu erwähnen.

Niemand wird dich dafür verurteilen – im Gegenteil. "Im Bewerbungsgespräch oder beim Date offen anzusprechen, dass man nervös ist, zeugt von Größe und ist charmant, weil das jeder nachvollziehen kann", sagt Autor Jagersbacher. Gut, vorm neuen Chef solltest du vielleicht nicht direkt mit deiner Spice-Girls-Schwärmerei loslegen, aber spätestens vor den Kollegen musst du die nicht länger verbergen. Offenheit schafft hier Vertrauen und Nähe. Mehr dazu: 10 schlechte Angewohnheiten, die sogar gesund sein können.

3. Stets ehrliches Interesse zeigen

Ob in der Kneipe oder im Meeting — es kommt immer gut rüber, ein paar Fragen zu stellen. Aktives Zuhören ist der Erfolgsschlüssel. "Den Fokus nicht auf sich selbst legen, sondern dem Gegenüber bewusst zuhören und Interesse zeigen", rät der Experte.

Also: Nicht schweigend dasitzen, aber auch nicht ständig diejenige sein, die ohne Pause Schenkelklopfer-Geschichten raushaut. Es zeigt Größe, auch anderen das Rampenlicht überlassen zu können. Sei innerlich von dir überzeugt, aber zeige das nicht ständig nach außen. So erzielst du die besten Ergebnisse in Sachen Sympathiegewinn. Übrigens: Auch deine Körperhaltung hat Einfluss auf deine Ausstrahlung: 9 Tipps.

4. Andere um kleine Gefallen bitten

Du bittest nur um einen kleinen Freundschaftsdienst und – schwupps – kletterst du auf der Beliebtheitsskala nach oben? Ja, dieses als Benjamin-Franklin-Effekt bekannte und in Studien belegte Prinzip funktioniert tatsächlich. Schon der Gründungsvater der USA hatte erkannt: Du trickst damit das Gehirn des anderen aus.

Dort ist einerseits gespeichert, dass wir nur Menschen einen Gefallen tun, die wir nett finden. Zum anderen: "Kann die Kollegin helfen, ist sie stolz und fühlt sich geschmeichelt, weil ihre Fähigkeiten erkannt wurden", erklärt der Experte. Unterbewusst wirst du dazu selbst als sympathische Person eingestuft. Win-win-Situation!

5. Ab und zu mal anfassen

Berührst du andere in einer für sie angenehmen Weise, wirkt das anziehend und fördert die Sympathie, wie auch Studien zeigen. Gemeint ist natürlich kein aufdringliches Angrabschen, sondern die sanfte und unauffällige Variante. Wenn du beispielsweise eine Person bei der Begrüßung kurz am Oberarm anfasst, kann das einen positiven Eindruck hinterlassen.

"Eine leichte Berührung, die der andere nur unterbewusst wahrnimmt, fördert das Vertrauen untereinander und macht sympathischer", sagt Jagersbacher. Und nicht nur im Privaten punktest du mit diesem Move: "Will man einem Kunden oder Vorgesetzten etwas verkaufen, setzt man sich ihm nicht gegenüber, sondern direkt daneben – Schulter an Schulter. Das wirkt sofort viel freundlicher", rät der Sympathie-Experte. (Pssst: Das verfehlt übrigens auch seine Wirkung auf Männer nicht, an denen du interessiert bist.)

Jacob Lund / Shutterstock.com
Nobody's perfect. Kleine Schwächen machen uns menschlich und damit auch sympathisch in den Augen unserer Mitmenschen

6. Angepasst, aber authentisch

Wenn du über deine Freundinnen sprichst, nennst du sie dann nur "die Mädels" oder "die Gööörls"? Sicher, weil alle in der Clique das genauso machen. "Wenn man sich gut versteht, passt man sich automatisch an und übernimmt Phrasen voneinander. Dieses Mikrokulturgut stärkt das Zutrauen untereinander", so Experte Jagersbacher.

Was im engen Freundeskreis meist intuitiv und automatisch passiert, kannst du aber auch ganz bewusst einsetzen: Ist etwa die Mittagspause für deine Kollegen immer der "Lunch", verwende den Begriff ebenfalls – und reihe dich so in die Gruppe ein. Allerdings darf das nicht ständig eingesetzt werden. "Wenn man alles nachplappert, geht Authentizität verloren und die Gefahr ist groß, dass die Strategie erkannt wird." Auch wichtig: So machst du ein schönes Kompliment.

7. Bei Konflikten die Ruhe bewahren

Niemand mag Ärger und Zoff, logisch. Komplett vermeiden lassen sich Konflikte trotzdem nicht. Doch selbst beim Streiten kannst du noch eine gute Figur machen. Wenn jemand tobend auf dich einredet, schimpfe bloß nicht unkontrolliert zurück!

"Wer mit ebenso viel Aggression wie das Gegenüber agiert, hat schon verloren", sagt Jagersbacher. Atme stattdessen ganz bewusst 3-mal tief ein und wieder aus. So kannst du deine Gefühle schnell wieder steuern und bleibst beherrscht.

Das absolute i-Tüpfelchen: Selbst einen Schritt auf den anderen zugehen. "Äußerungen wie 'Mhm', 'Ja' oder 'Aha' zeigen, dass man den Standpunkt des Streitenden ernst nimmt", rät der Experte. Genauso souverän solltest du sein, wenn du selbst einen Streit initiierst. Solange du dabei nämlich immer sachlich bleibst, kann es dir auch niemand richtig krummnehmen.

8. Mit dir selbst im Reinen sein

Das größte Geheimnis hinter einer Wow-Ausstrahlung ist immer die Zufriedenheit mit dir selbst. Und auch diese lässt sich trainieren: Wir alle hadern mal mit uns, mit unserer Figur oder der Frisur und alle haben mal einen schlechten Tag.

Versuche trotzdem, nett zu dir selbst zu sein. Lächele dir selbst und auch deinen Fehlern strahlend entgegen. Denke einfach daran: Herzen lassen sich leichter im Sturm erobern, wenn du auch dich selbst ins Herz geschlossen hast. Und umgekehrt: Menschen, die dich wegen deiner kleinen Schwächen ablehnen, willst du auch gar nicht in deinem Leben haben.

Natürlich ist Sympathie eine ganz individuelle Sache. Aber grundsätzlich gilt: Authentizität schlagt aufgesetztes Verhalten. Wenn du charmant, ehrlich und authentisch deine liebenswerte Seite zeigst, wirst du sicherlich auch als sympathisch empfunden. Dabei können unsere Tipps dir sicher helfen.

Erwähnte Quellen

Dennis P. Carmody, Michael Lewis: Brain activation when hearing one's own and others' names. Brain Research, Oktober 2006. doi 1016/j.brainres.2006.07.121

Yu Niiya: Does a Favor Request Increase Liking Toward the Requester? The Journal of Social Psychology, November 2014. doi 10.1080/00224545.2015.1095706

April H. Crusco and Christopher G. Wetzel: The Midas Touch: The Effects of Interpersonal Touch on Restaurant Tipping. Personality and Social Psychology Bulletin, Dezember 1984. doi 10.1177/0146167284104003

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Erscheinungsdatum 12.04.2023