Reibeisenhaut: So wirst du raue Haut an den Armen los

Reibeisenhaut
So pflegst du raue Haut an Oberarmen und Schenkeln

Veröffentlicht am 05.11.2024

Die Plage sammelt sich auf der Rückseite der Oberarme, an den Oberschenkeln oder am Po. Kleine rote Hubbel, die einfach nur nerven. Kennst du die? "Viele denken, es handelt sich um Pickel. Tatsächlich ist es aber eine Verhornungsstörung", erklärt Hautarzt Dr. Timm Golüke aus München und fährt fort: "Der medizinische Begriff ist Keratoris Pilaris." Rund 40 Prozent aller Erwachsenen haben diese Hautstörung.

Eines vorweg: Dringend behandeln musst du das nicht! Eine Reibeisenhaut ist nicht gefährlich, sondern ein rein ästhetisches Beauty-Problemchen, wie auch Studien zeigen. Wenn dich die rauen Pickelchen aber stören, verraten wir dir hier, wie du sie loswirst!

Reibeisenhaut
shutterstock.com/easyweh

Wie entsteht eine Reibeisenhaut?

Sie kommt quasi von innen. "Der Körper bildet zu viel Keratin, dadurch verstopfen die Öffnungen der Haarfollikel in der Haut. Als Folge entstehen kleine weißlich-rötliche Hornpropfen, die aussehen wie ein Mix aus Pickeln und Gänsehaut", so Dr. Golüke.

Weil sich die Haut an den betroffenen Stellen – meist sind's Oberarme, Oberschenkel und der Po – rau anfühlt, wird Keratosis Pilaris umgangssprachlich auch als Reibeisenhaut bezeichnet. Apropos, unebene Haut: Hast du schonmal was von Erdbeerbeinen gehört? Hier erfährst du mehr darüber.

Wieso habe ich die Pickelchen an den Oberarmen?

Wissenschaftler:innen sind sich mittlerweile sicher, dass die Hautstörung genetisch bedingt ist. Du kannst dich also bei deinen Eltern dafür "bedanken". Dr. Golüke ergänzt: "Eine Keratoris Pilaris tritt häufig zum ersten Mal in der Pubertät auf."

Im Laufe des Lebens kann sich die Reibeisenhaut zurückbilden und sogar wieder ganz verschwinden. Oft bleibt sie aber auch einfach. Was nicht heißt, dass du dich damit abfinden musst. Denn mit der richtigen Pflege kannst du einiges ausrichten.

Was kann ich gegen Reibeisenhaut tun?

Jedenfalls nicht abknibbeln! Das sorgt für Narben, und es gibt wesentlich sanftere Methoden. Diese Symptome einer Keratoris Pilaris lassen sich mithilfe einer regelmäßigen Pflegeroutine gut lindern.

So pflegst du Reibeisenhaut richtig:

Diese Pflege-Tipps solltest du beherzigen, wenn du konsequent gegen die Reibeisenhaut vorgehen willst:

1. Eincremen

Reibeisenhaut loswerden / Paula's Choice 2% BHA
Paula's Choice / PR

Regelmäßiges Eincremen ist schon die halbe Miete. Idealerweise mit einer Lotion mit intensiv hydratisierendem Urea (Harnstoff) und Säuren wie Milch-, Salicyl- oder Fruchtsäuren. Letztere lösen überschüssige tote Hautzellen und damit die Ursache für den Reibeisen-Effekt. Wir empfehlen die Lotion mit BHA von Paula's Choice. Laut einer Studie ist auch Eincremen mit Tacrolimus-Salbe wirksam.

2. Peeling

Reibeisenhaut
Hersteller

Apropos tote Hautschüppchen: Auch regelmäßige Peelings helfen. Dr. Golüke empfiehlt dafür einen Luffa-Handschuh (aus dem Schwammkürbis Luffa aegyptiaca) oder ein normales Körperpeeling. 1-2 Mal pro Woche damit abrubbeln und die Haut wird viel glatter! Wir lieben das Kaffeepeeling von Le Labo.

Reibeisenhaut
Hersteller

3. Parfümfrei

Achte auf parfümfreie Pflegeprodukte! "Duftstoffe können die Haut austrocknen und die Irritationen so noch verstärken", so der Experte. Falls es dich auch interessiert: So wirst du Milien an Augen und Wagen wieder los.

Wird Reibeisenhaut durch Sonnenlicht besser?

Betroffene berichten häufig, dass die Reibeisenhaut im Sommerurlaub durch Sonne und Meerwasser besser wird. Wissenschaftlich belegt ist das nicht. "Wohl aber, dass trockene Haut Keratoris Pilaris begünstigt", so Dr. Golüke. Weshalb sie vor allem im Winter, wenn die Haut durch Kälte und Heizungsluft strapaziert ist, besonders auftritt. Denke jedoch unbedingt an eine Sonnencreme, wenn du dich der Sonne aussetzen möchtest.

Reibeisenhaut loswerden / COSRX Aloe Vera Sonnencreme
COSRX / PR

Fazit: Mit den richtigen Produkten wird deine Haut glatt

Keratosis Pilaris, auch Reibeisenhaut genannt, sieht zwar nicht besonders schön aus, aber ist harmlos, sodass du es nur behandeln musst, wenn es dich wirklich stört. Pule jedoch niemals an den Pickeln herum, das sorgt für Narben! Mit Cremes, die Feuchtigkeit spenden, und sanften Peelings kannst du die kleinen Hubbel gut in den Griff bekommen.

Erwähnte Quellen:

Sharon Hwang und Robert A Schwartz (2008): Keratosis pilaris: a common follicular hyperkeratosis. Cutis, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18856156/, zuletzt abgerufen am 14.10.2024

JAAD (2005): A clinical study to evaluate the efficacy of tacrolimus 0.1% for the treatment of keratosis pilaris, https://doi.org/10.1016/j.jaad.2004.10.613, zuletzt abgerufen am 14.10.2024