"Bin ich eigentlich gesund?" – das ist eine Frage, die du dir nicht erst stellen solltest, wenn der Rücken schmerzt, das Herz pocht oder die Kondition zu wünschen übriglässt. Die eigene Gesundheit sollte nicht erst dann im Fokus stehen, wenn sie zum Problem wird: Vorsorge ist hier das Zauberwort.
Tatsächlich aber ist vielen Menschen gar nicht bewusst, welche regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen möglich sind und dass sie sogar teilweise von der Krankenkasse übernommen werden. Die Corona-Pandemie hat das Problem sogar noch vergrößert: Laut einer RKI-Studie ließ ein Drittel aller Befragten 2020 mindestens eine Gesundheitsleistung aus. Dabei lassen sich Krankheiten in der Regel besser behandeln, je früher sie entdeckt werden, weshalb Untersuchungen wie der Check-Up 35 so wichtig sind.
Was ist der Check-Up 35?
Wie der Name bereits sagt, handelt es sich beim Check-up 35 um eine umfassende Vorsorgeuntersuchung ab dem 35. Lebensjahr. Die Untersuchung wird in der hausärztlichen Praxis durchgeführt und hat das Ziel, Erkrankungen und Risikopotenziale frühzeitig zu erkennen. Dr. med. Philipp Gross, Facharzt für Allgemeinmedizin in München, erklärt, was beim Check-Up untersucht wird: "Wir untersuchen Kopf, Hals, Brustkorb und den Bauch, beurteilen den Bewegungsapparat, das Nervensystem, die Sinnesorgane und die Haut. Über die Messung von Blutdruck und Puls erkennen wir schon frühzeitig erhöhte Werte."
Im Anschluss an die Untersuchungen werden die Ergebnisse gemeinsam besprochen und der Arzt oder die Ärztin spricht gegebenenfalls Empfehlungen für eine gesündere Lebensweise aus. Laut Dr. Gross seien das häufig Tipps für mehr Bewegung, verbesserte Ernährung oder die Stressbewältigung. Sollte eine Erkrankung vermutet oder festgestellt werden, werden weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen veranlasst.
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Wer zahlt den Check-Up 35?
Die Krankenkasse zahlt den Check-up 35 ab dem 35. Lebensjahr alle 3 Jahre. Auch zwischen 18- und 35-Jährige haben einmalig Anspruch auf eine Check-Up-Untersuchung, die sich allerdings etwas vom Check-Up 35 unterscheidet: "Ab 35 Jahren erfolgt automatisch die Analyse von Urin- und Blutproben für ein Lipidprofil mit Cholesterinwerten und Blutzuckermessung, neuerdings auch einmalig mit einem Screening auf Hepatitis B und C. Unter 35 Jahren erfolgt eine Blutanalyse lediglich bei erhöhtem Risikoprofil, zum Beispiel bei Diabetes in der Familie", erklärt Dr. Gross.
Kann man den Check-Up auch häufiger in Anspruch nehmen?
Wer die Vorsorgeuntersuchung regelmäßiger durchführen lassen oder zusätzliche Untersuchungen in Anspruch nehmen will, kann die Kosten selbst tragen. "Die Kosten hängen wesentlich vom gewünschten Umfang der Untersuchung ab. Meistens bewegen sie im Bereich von ca. 50 Euro für die gewünschten Laboruntersuchungen", sagt Dr. Gross.
Aber: "Durch Ergänzungen wie beispielsweise eine sportmedizinische Leistungsdiagnostik, Herzultraschalluntersuchungen oder weitere diagnostische Untersuchungen können aber auch Kosten von mehreren hundert Euro entstehen."
Wie sinnvoll ist der Check-Up 35?
Seit vor einigen Jahren dänische Forschende des Nordic Cochrane Centre in Kopenhagen eine Auswertung verschiedener Studien zu Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt haben, stehen die Screening-Angebote in der Kritik. Die Auswertungen legen die Vermutung nahe, dass Check-Ups wenig bis keine Auswirkung auf das Sterberisiko haben und gesunde Patientinnen und Patienten unnötig verunsichern.
Die Forschenden geben aber selbst zu bedenken, dass Gesundheitsrisiken häufig schon während anderer Behandlungen entdeckt werden und es meistens sowieso schon gesunde und um ihre Gesundheit bemühte Menschen sind, welche Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Dr. Gross ist von den Check-up-Untersuchungen überzeugt: "Für mich ist es ein stimmiges Gesamtkonzept, eine gute Basis, auf der wir gegebenenfalls im Einzelfall mit weiteren Untersuchungen aufbauen können. Häufig ist zum Beispiel eine Impfung nötig, aber auch die Präventionsberatung bei erhöhtem Cholesterin, Gewicht, Süchten oder Blutdruckwerten ist mir ein großes Anliegen, um frühzeitig gegenzusteuern."

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Wie läuft der Check-Up 35 ab?
Zunächst wird natürlich ein Termin vereinbart. Vor Ort findet dann zunächst ein Gespräch statt, in welchem du zum Beispiel auf Vorerkrankungen, familiäre Erkrankungen (z.B. erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Diabetes oder Krebserkrankungen) oder Beschwerden hinweisen kannst. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung, die Impfpasskontrolle mit eventuellen Auffrischungsimpfungen, sowie Blut- und Urinuntersuchungen.
Der Termin nimmt in der Regel zwischen 30 bis 45 Minuten in Anspruch. Die Ergebnisbesprechung kann später telefonisch oder wieder vor Ort erfolgen. "Sollten Auffälligkeiten gefunden werden, können wir weitergehende Untersuchungen wie Ultraschalluntersuchungen der inneren Organe oder Gefäße oder auch Langzeitmessungen für Herzschlaganalyse oder Blutdruckmessung durchführen", ergänzt der Allgemeinmediziner.
Unterscheiden sich die Check-Ups bei Frauen und Männern?
Grundsätzlich sind die Check-up-35-Untersuchungen standardisiert und für alle Geschlechter sinnvoll, sagt Dr. Gross: "Die großen Volkskrankheiten, wie Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes und Herzerkrankungen, betreffen uns alle."
Was er aber beobachtet: "Häufig sind es besonders Männer, die schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht beim Arzt oder der Ärztin waren und dann gleich mehrere, zum Teil auch unnötig weit fortgeschrittene Erkrankungen aufweisen. Frauen kommen in der Regel etwas häufiger und früher zu uns." Abseits des Check-Ups 35 gibt es aber natürlich geschlechterspezifische Vorsorgeuntersuchungen, etwa die Brustkrebs- und Prostatakrebs-Früherkennung.

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Wird beim Check-Up 35 auch auf Hautkrebs untersucht?
Was genau bei der Vorsorgeuntersuchung untersucht wird, kann sich je nach Praxis unterscheiden. In der Praxis von Dr. Gross wird das Hautkrebsscreening, welches die Krankenkasse ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre übernimmt, gleich eingeschlossen: "Sollten wir hierbei suspekte Befunde finden, überweisen wir unsere Patienten und Patientinnen zur weiteren Abklärung in die dermatologische Praxis. Dieser abgestufte Prozess ermöglicht eine deutlich höhere Anzahl an Hautscreenings und hält den Dermatologen den Rücken frei. Gleichzeitig stellt er eine hohe Versorgungsqualität sicher."
Welche weiteren Vorsorge-Untersuchungen sind ratsam?
Der Check-Up 35 ist zwar umfassend, es gibt aber weitere Untersuchungen, die man zusätzlich durchführen lassen kann. Unser Experte nennt beispielsweise die je nach Geschlecht unterschiedlichen Krebsvorsorgen: "Ganz wichtig ist die Darmkrebsvorsorge als eine der effektivsten Tumorfrüherkennungsuntersuchungen. Durch eine Koloskopie mit 50 Jahren als Mann und 55 Jahren als Frau, mit Wiederholungen nach 10 Jahren, kann das Darmkrebsrisiko deutlich reduziert werden."
Keine Binsenweisheit, denn es stimmt einfach: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Vielleicht ist dieser Artikel ein kleiner Anstoß, um zum Telefon zu greifen oder sich an den Computer zu setzen und einen Vorsorge-Termin zu vereinbaren.
Erwähnte Quellen
Christin Heidemann et al. (2022): Nichtinanspruchnahme gesundheitlicher Versorgungsleistungen während der COVID-19-Pandemie: Ergebnisse der CoMoLo-Studie. Journal of Health Monitoring, doi 10.25646/9563
Krogsbøll LT, Jørgensen KJ, Gøtzsche PC (2019): Allgemeine Gesundheitschecks zur Verminderung der Krankheitshäufigkeit und Sterblichkeit. Cochrane, [online] Link