Schlagfertigkeit
Besser kontern: Diese 4 Tipps machen dich schlagfertiger

Warum sprudeln einige vor witzigen Antworten, während anderen gar nichts einfällt? Weil schlagfertige Menschen diese 4 Dinge können
Besser kontern: Diese 4 Tipps machen dich schlagfertiger
Foto: Fizkes / shutterstock.com

Fallen dir auf unverschämte oder unqualifizierte Kommentare auch immer supercoole Retourkutschen ein - nur halt erst eine halbe Stunde später, wenn die Situation vorbei und der Gesprächspartner längst weg ist? Ärgerlich, aber weit verbreitet. Schlagfertigkeit ist den wenigsten von Natur aus gegeben. Aber die gute Nachricht: Sie ist zumindest in Ansätzen erlernbar!

Natürlich kannst du nicht für jede Situation den passenden Spruch auswendig im Kopf haben – und dann stellt sich auch immer noch die Frage, wie er so schnell den Weg nach draußen findet. Aber du kannst angemessene Reaktionen auf dumme Sprüche üben. Wir zeigen dir wie, und worauf du achten musst.

Wie werde ich schlagfertiger?

Dafür gibt es natürlich kein simples Rezept. Vieles ist Talent und Training, auch eine schnelle Auffassungsgabe und ein flottes Mundwerkzeug gehören dazu. Grundsätzlich ist es auch wichtig, überhaupt flüssig und spontan sprechen zu können. Das lernst du vor allem dadurch, dass du es immer wieder tust. Also diskutiere zum Beispiel viel mit Freunden, bei denen du keine Angst haben musst, bloßgestellt zu werden.

Um überraschend zu kontern, musst du auch vorgegebene Denkpfade verlassen. Nur so kommst du innerhalb kürzester Zeit auf neue, verblüffende Antworten und Problemlösungen. Dabei hilft es, viel bei anderen abzugucken, etwa Talk-Stars und Comediennes. Wenn du in einem Film, einer Talkshow oder einem Comedy-Programm eine bestechend schlagfertige Retourkutsche hörst, schreib sie dir auf, dann prägt sie sich ein und die Wahrscheinlichkeit wächst, dass du sie im richtigen Moment parat hast.

Es geht bei Schlagfertigkeit gar nicht daran, sich eine Superkraft anzueignen, sondern die eigenen Schwächen zu kennen und damit verbal umgehen zu können. Die bekannte Schlagfertigkeitstrainerin und Bestseller-Autorin Nicole Staudinger sagt: "Sich selbst anzunehmen ist eine wichtige Voraussetzung für Schlagfertigkeit. Wer die eigenen Schwächen akzeptiert hat, kann besser reagieren. Den Spiegel vorgehalten zu bekommen ist nicht mehr so schmerzlich und eine schlagfertige Antwort kommt dann oft von allein."

Welche Tools und Bücher helfen mir, schlagfertiger zu werden?

Natürlich ist das Thema Schlagfertigkeit viel behandelt worden und es gibt mittlerweile alle möglichen Hilfestellungen. Diese hier können dich wirklich unterstützen:

Womit kann ich meine Schlagfertigkeit trainieren?

Letztlich ist die relativ platte Antwort: Im Gespräch. Je mehr du sprichst, dich austauschst, dich auch in Diskussionen mit vermeintlich Überlegenen wagst, desto besser wirst du darin, die Situation zu lesen, dein Gegenüber zu scannen und deine verbalen Fähigkeiten zu schulen.

Wie schnell du allerdings dann jeweils eine passende Antwort findest, hängt von deiner Kreativität ab – und die musst du fordern und trainieren. Folgende Techniken helfen dir dabei:

1. Erlerne neue Denkprozesse

Der Trick besteht darin, deine Assoziationsfähigkeit zu steigern – das ist die Fähigkeit, zu einem Begriff ein passendes Bild im Gehirn aufzubauen. Wenn du geniale und witzige Antworten schlagfertiger Menschen näher analysierst, wirst du feststellen, dass diese meist daher so genial sind, weil sie eine überraschende Assoziation mit dem vorher Gesagten darstellen.

Übung: Die passende Übungsmethode sieht wie folgt aus: Bilde aus 5 voneinander unabhängigen Schlagwörtern eine fantasievolle und zusammenhängende Kurzgeschichte. Dein Gehirn lernt so, komplexer zu denken. Bei einer verbalen Attacke reagierst du später dann kreativer und flexibler.

2. Verbessere deine Sprachgewandtheit

Ein großer Wortschatz verkürzt die Reaktionszeit und hilft dabei, schnell den passenden Ausdruck zu finden. Da hilft vor allem viel lesen und andere sprechen hören. Auch das Ansehen von Filmen und Serien, in denen viel Schlagfertig gesprochen wird, kann dein Repertoire erweitern. Immer wenn dir eine Reaktion besonders schlagfertig erscheint, analysiere warum und merke sie dir.

Übung: Suche für deine alltagssprachlichen Wörter nach sinnverwandten Begriffen – das müssen keine Fremdwörter sein. Wenn du bei diesem Rhetorik-Training mal nicht weiterkommen, genügt ein kurzer Blick in ein Synonym-Wörterbuch. Was auch helfen kann: Anstehende Diskussionen durchzugehen, Argumente deines Gegenübers zu antizipieren und eine Reaktion einzustudieren. Dafür eignet sich übrigens eine Joggingrunde perfekt...

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3. Deute Gesprächsinhalte richtig

Die meisten Gespräche laufen auf der Sach- und auf der Beziehungsebene zugleich ab. So schwingen neben der reinen Information gleichzeitig immer auch die Gefühle der Gesprächspartner mit. Und die lassen Rückschlüsse auf die Beziehung zu. Davon darfst du dich aber nicht beeindrucken lassen, das hemmt dich.

Im Klartext bedeutet das für dich: Du musst lernen, Kritik an deiner Arbeit von versteckten Angriffen auf deine Person zu unterscheiden. Und beides kühl abzuwehren.

Übung: Überlege dir für Streitgespräche der jüngeren Vergangenheit, welche Sätze deines Gegenübers aggressiv, persönlich und verletzend waren. Für beides legst du dir Antwort-Formeln zurecht, die das Gespräch wieder versachlichen.

Beispiele: Auf Kritik reagierst du bestimmt und sachlich ("Sie liegen da leider falsch, was ich kurz belegen möchte"), auf Provokationen antwortest du überlegt und unberührt ("Es wäre schön, wenn wir jetzt wieder über die Sache reden könnten"). Spare dir beleidigende Konter, sonst eskaliert die Situation schnell.

4. Reagiere richtig auf Provokationen

Es geht nicht immer nur um verbale Schlagfertigkeit und um den coolsten Spruch. Auch dein Verhalten muss stimmen. Natürlich kannst du versuchen, deinen Gesprächsgegner mit verbaler Treffsicherheit zu übertrumpfen. Doch nicht immer ist diese ehrgeizige Methode erfolgreich. Je nachdem, in was für einer Situation du dich befindest, musst du die Taktik umstellen.

Ruhe bewahren

Da Provokationen – also persönliche Angriffe oder beleidigende Behauptungen – nur darauf abzielen, dich zu verunsichern, solltest du dein Verhalten kontrollieren können. Bleibe cool, souverän, spreche ruhig und argumentiere sachbezogen. Nur dann erkennst du unlogische Argumentationen, die du angreifen kannst, und entdeckst unterschwellige Botschaften.

Gefühle erkennen

Hinter ironischen und bissigen Bemerkung von Kolleginnen verbergen sich oft persönliche Gefühlsregungen wie Neid oder Konkurrenzdruck. Ergründe durch eine kurze Nachfrage, ob der/die Kollege/in vielleicht einen ganz allgemeinen, privaten Ärger am Hals hat. Nicht jeder Verdruss muss etwas mit dir zu tun haben.

Einfach ignorieren

Gar nicht zu antworten ist auch ein sehr aussagekräftiges Verhalten. In vielen Situationen hilft es, dumme Sprüche und provozierende Bemerkungen zu ignorieren und schweigend über sie hinwegzugehen. Sich nicht auf den aggressiven Stil deines Gesprächspartners einzulassen, spart Energie und Nerven. Darüber hinaus signalisierst du deinem Gegenüber, dass man dich nicht aus der Ruhe bringen kann.

Verallgemeinerungen zurückweisen

Wenn dein Gegenüber etwa behauptet: "Ihr Verhalten ist unmöglich", kannst du folgendermaßen antworten: "Wie meinen Sie das eigentlich? In welchen Situationen war ich denn unmöglich? Wann haben Sie das erste Mal gemerkt, dass ich so unmöglich bin?" Diese Frage-Strategie bringt dir Zeit und fordert den Gegner auf, seine Verallgemeinerung zu konkretisieren. Erhältst du keine konstruktive Antwort, dann musst du bei ärgerlichen Bemerkungen hartnäckig weiterfragen. Und zwar so lange, bis er antwortet oder aufgibt.

Schlagfertigkeit ist keine Frage von Tricks, sondern von Training. Mit etwas Geduld und konzentriertem Durchführen unserer Übungen kannst du bald auf jede Provokation richtig reagieren.

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023

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