Würdest du dein Gesicht mit einem kleingeriebenen Joghurtbecher peelen? Blöde Frage, natürlich nicht! Du willst doch deinen Körper nicht mit irgendwelchem Plastik einreiben. Äh, tja, sorry. Tust du leider ab und zu doch.
Tatsächlich passiert so etwas Ähnliches ziemlich häufig, und zwar in Form von schädlichem Mikroplastik, das in vielen Kosmetika steckt. Solange deren Verwendung legal ist und nicht reglementiert wird, musst du selbst aktiv werden, um dich ihnen nicht auszusetzen. Wir sagen dir, wie.
Welche schädlichen Auswirkungen hat Mikroplastik?
Winzig kleine Plastikteile in Kosmetikprodukten verdrecken zum einen die Umwelt, und das sehr lange, weil sie nur sehr langsam abgebaut werden. Zum anderen enthalten die Kunststoffe aber oft auch Schadstoffe, die nicht nur auf deine Haut, sondern durch dieselbe dann auch in deinen Körper gelangen können. Das Problem ist, dass in einer grünen Verpackung oder hinter einem „Bio“ im Namen nicht immer auch ein ökologisches Produkt steckt.
Woran erkenne ich, ob ein Produkt Mikroplastik enthält?
Leider ist der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt, und die wenigsten kennen die Namen aller schädlichen Kunststoffe auswendig. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace empfiehlt aber die Labels von Nature.org und vom BDIH, weil diese Produkte garantiert frei davon sind. Außerdem haben sie diese Checkliste an Inhaltsstoffen erstellt, an denen du Mikroplastik erkennst.
Damit dein Badezimmer mikroplastikfrei wird, zeigen wir dir hier deshalb, welche Produkte auf die Kunststoffe verzichten:
1. Shampoo ohne Silikone und Parabene
2. Plastikfreies Duschgel
3. Gesichtscremes ohne Plastik
4. Plastikfreie Bodylotion
5. Sonnencremes ohne Mikroplastik
6. Plastikfreie Zahnpasta
7. No-Plastic-Peelings
1. Shampoo wäscht auch ohne Silikone und Parabene
Viele Menschen benutzen seit Jahren das gleiche Shampoo, weil alle anderen die Haare strohig, matt oder fettig werden lassen und sich einfach nicht richtig anfühlen. Deshalb ist es auch besonders schwer, von so einem Lieblingsprodukt wegzukommen.
Nach natürlichen Alternativen zu suchen, lohnt sich aber trotzdem: Viele Shampoos ohne Mikroplastik enthalten nämlich auch keine Silikone oder Parabene, welche bei einigen Menschen die Haare und Kopfhaut schädigen oder sogar allergische Reaktionen hervorrufen.
Erfrischendes Shampoo von lavera

Die Marke lavera stellt viele Naturkosmetik-Produkte her, die du bedenkenlos kaufen kannst. Das Shampoo mit Zitronenmelisse und Minze schäumt genauso gut wie ein herkömmliches und ist besonders gut für fettendes Haar geeignet. Oder probiere das Pflegeshampoo Frische und Balance mit Bio-Matcha und Bio-Quinoa aus.
Pflegendes Shampoo von Urtekram

Wer zu trockenem Haar oder gereizter Kopfhaut neigt, kann es mit dem Pflegeshampoo von Urtekram versuchen. Es enthält unter anderem Teebaum- und Lavendel-Extrakte, was die Kopfhaut beruhigt und die Haare sanft pflegt.
Ökologische Haarseife von Savion

Haarseifen sind oft besonders schlicht in ihren Inhaltsstoffen und damit perfekt für alle, die bewusst und plastikfrei einkaufen wollen. Durch verschiedene Zusammensetzungen ist für alle Haartypen was dabei, zum Beispiel ist die Brennesselseife von Savion für normales bis trockenes Haar geeignet.
2. Plastikfreies Duschgel schäumt weniger, riecht aber toll
Nur weil du beim Duschen Mikroplastik vermeiden willst, heißt das nicht, dass du ab jetzt nur noch schnöde Kernseife benutzen musst. Es gibt eine ganze Bandbreite an Duschgels und Seifen mit verschiedenen Düften und Pflege-Eigenschaften, einfach im Laden mal dran schnuppern, ob du den Duft magst.
Duschcreme von Weleda

Die Naturmarke Weleda bietet Duschcremes ohne Kunststoffe an. Die schäumen ein bisschen weniger, hinterlassen aber ein tolles Pflegegefühl auf der Haut und duften herrlich. Die Granatapfel-Waschlotion soll außerdem die Haut besonders gut regenerieren und mit Feuchtigkeit versorgen.
Nachhaltige Aleppo-Seife

Dezenter, dafür mit ökologischer Verpackung und pflegenden Inhaltsstoffen ist die Aleppo-Seife. Hier mag der Geruch etwas gewöhnungsbedürftig sein, dafür ist sie komplett ökologisch und traditionell hergestellt.
Reichhaltiges Duschöl von natyr

Das BIO Duschöl von natyr pflegt deine Haut beim Duschen besonders reichhaltig und setzt dabei auf natürliche und fair gehandelte Inhaltsstoffe aus Feigenkaktus und Arganöl, außerdem wird bei der Produktion auf Tierversuche verzichtet. Es schäumt vielleicht nicht so sehr, dafür riecht es großartig und du sparst dir sogar das Eincremen danach.
3. Gesichtscremes ohne Plastik sind oft auch vegan
Bei Gesichtscremes ist es ähnlich wie mit Shampoo: Oft hast du jahrelang nach dem einen perfekten Produkt gesucht und traust dich nicht, eine neue Creme auszuprobieren. Das Gesicht ist immerhin besonders sensibel, da will man nicht wild herumexperimentieren. Allerdings solltest du gerade deshalb nach einer natürlichen Alternative suchen, damit die empfindliche Haut nicht mit Mikroplastik belastet wird.
Vegane Creme von naturschatz

Die Cremes von naturschatz sind komplett vegan und pflegen verschiedene Hauttypen mit natürlichen Inhaltsstoffen und ohne Mineralöle, Parabene oder Parfüms, die SALVIA Gesichtscreme ist zum Beispiel perfekt für trockene Haut. Auch die Verpackung ist aus ökologischem Material. Das ganze Produkt ist vegan, dafür kostet es allerdings auch etwas mehr.
Regionale Naturkosmetik für ein besseres Hautbild von CMD

Die Cremes von CMD sind preiswerter, aber enthalten ebenfalls nur natürliche Inhaltsstoffe, beispielsweise die Mineralcreme mit Rügener Kreide. Sie ist besonders für fettigere Haut geeignet und hilft dabei, Hautunreinheiten loszuwerden. Außerdem mattiert die Creme ein bisschen, sodass du direkt ein klareres Hautbild bekommst.
Ökologische Cremes und Make-Up von Uoga Uoga

Die Marke Uoga Uoga bietet neben ökologischen Gesichtscremes und auch ein breites Sortiment an Make-Up aus 100 Prozent natürlichen Inhaltsstoffen an. Den veganen Moisturizer kannst du gleichzeitig auch als Foundation benutzen, der Cherry Lipstick betont und pflegt deine Lippen auf ganz natürliche Weise.
4. Plastikfreie Bodylotions gibt es für jeden Hauttyp
Im Gegensatz zu Gesicht und Haaren kannst du bei deiner Bodylotion einfacher herumexperimentieren. Generell gilt: Je trockener deine Haut, desto „dicker“ und reichhaltiger sollte deine Lotion sein. Beachte aber, dass einige Körperöle nur auf feuchter Haut angewendet werden sollen, sonst ziehen sie die Feuchtigkeit nämlich eher heraus.
Nährendes Körperöl von Primavera

Bei besonders trockener Haut kannst du auch auf Körperöle wie das von Primavera zurückgreifen. Mit dem Duft nach Minze und Zypresse wirkt es belebend, Mandel- und Jojoba-Öl pflegen deine Haut besonders reichhaltig, und das alles mit 100 Prozent natürlichen Inhaltsstoffen.
Leichte Aloe Vera Pflege von SatinNaturel

Etwas leichter ist das pflegende Gel von SatinNaturel, das mit Aloe Vera und Hyaluronsäure deine Haut sanft pflegt und auch als After-Sun-Lotion genutzt werden kann. Außerdem kommt es in einer ökologisch sinnvollen Glasflasche und ist komplett vegan.
Fair gehandelte Bodylotion von Fair Squared

Die Produkte von Fair Squared setzen nicht nur auf natürliche Zutaten ohne parabele oder Mikroplastik, sondern auch auf gute Arbeitsbedingungen bei den Produzenten. Die Bodylotion mit Kakao hat deshalb nicht nur ein Zertifikat für ein veganes und natürliches Produkt, sondern auch das Fairtrade-Siegel. Sie ist vor allem für normale oder empfindliche Haut geeignet und pflegt sie mit einem sanften Duft nach Kakao-Butter.
5. Sonnencremes schützen auch ohne Plastik zuverlässig
Herrlich, der Sommer ist da und du kannst dir am Strand die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Auf den eingecremten Bauch natürlich, schließlich willst du weder Falten noch Hautkrebs riskieren. Aber auch in vielen Sonnencremes verstecken sich Kunststoffe oder chemische Sonnenfilter.
Natürliche Sonnencreme von Suntribe

Die Sonnencreme von Suntribe schützt mit Zinkoxid vor der Sonne, ohne dabei die bedenklichen Nano-Partikel zu enthalten. Außerdem ist sie wasserfest und unbedenklich für Meer und Riffe, also perfekt für den Strandurlaub. Außerdem riecht sie leicht nach Kokos und Kakao, hinterlässt allerdings einen kleinen weißen Schimmer.
Veganer Sonnenschutz von Omuci

Die Sonnencreme von Omuci ist ebenfalls komplett natürlich und vegan und schützt mit Zink vor der Sonne. Trotzdem bleiben keine Flecken an Klamotten oder Taschen und sie zieht gut ein. Wasserfest ist sie allerdings nicht wirklich, dafür ist sie für Strand und Korallen absolut unbedenklich.
Riff-freundliche Sonnencreme von New Layer

Der Sonnenschutz von New Layer schützt nicht nur auf natürliche Weise die Haut, sondern versorgt sie darüber hinaus mit einer Portion Vitamin D. Außerdem ist der Behälter vollständig aus recyceltem Material und die Produktion läuft komplett ohne Tierversuche ab. So bleiben du und der Strand plastikfrei.
Das macht zu viel Sonne mit uns
6. Zahnpasta sollte kein Plastik, aber Fluorid enthalten
Wenn das Plastik schon in deinen Mund gelangt, ist der Weg zur Verdauung nicht mehr weit. Damit keine schädlichen Inhaltsstoffe beim Zähneputzen in deinen Körper kommen, kannst du nach einer natürlichen Zahncreme suchen. Wichtig ist dabei aber, dass sie trotzdem Fluorid enthält! In zahlreichen Studien wurde bewiesen, dass dieser Stoff in den Mengen, die übers Zähneputzen aufgenommen werden, unbedenklich ist, die Zähne aber effektiv gegen Karies schützt.
Unbedenkliche Zahnpasta von Logodent

Die Bio-Zahnpasta von Logodent fühlt sich an wie eine normale Zahnpasta, schäumt leicht und schmeckt nach Pfefferminzöl, enthält aber keinerlei schädliche Inhaltsstoffe. Schau bei Logodent aber genau auf die Zutatenliste, einige Produkte enthalten kein Fluorid, die solltest du meiden!
Ökologische Zahnpflege mit happybrush

Die Naturmarke happybrush bietet alles für eine ökologische und tierfreundliche Zahnpflege. So bieten sie zum Beispiel eine natürliche Zahnpasta mit Lavendel-, Cocos- oder Minzgeschmack und ohne Mikroplastik an. Außerdem verkaufen sie plastikfreie Zahnbürsten aus Bambus. Die sind vollständig biologisch abbaubar, allerdings musst du dich erstmal an das Gefühl des rauen Stiels gewöhnen.
7. Plastikfreie Peelings pflegen die Haut ganz natürlich
Peelings sind der Klassiker bei der Diskussion um Mikroplastik, weil die Kunststoffpartikel ausnahmsweise sogar zu sehen sind. Dabei reinigen natürliche Körnchen mindestens genauso gut wie die künstlichen.
Achte aber darauf, dass du nicht das gleiche Produkt für Gesicht und Körper benutzt. Die Haut im Gesicht ist viel empfindlicher und sollte nicht mit den groben Körnern gepeelt werden, die beim Körper dagegen für eine babyzarte Haut sorgen.
Aktivkohle-Peeling fürs Gesicht von BINU

Als Gesichtspeeling kannst du die vegane Gesichtsseife von BINU probieren, sie enthält Aktivkohle und Bambus und ist vor allem für fettige Haut gedacht. Die Seife ist für Gesicht und Körper geeignet, wegen des höheren Preises empfehlen wir dir aber, sie nur fürs Gesicht zu benutzen.
Sanftes Gesichts-Peeling von Cattier

Das Peeling von Cattier enthält weiße Heilerde und reinigt besonders schonend die Gesichtshaut, deshalb ist sie auch für empfindlichere Typen geeignet. Mit einem leichten Geruch nach Minze verbessert es sanft das Hautbild und ist dabei etwas preiswerter.
Ayurveda Körper-Peeling von Rituals

Für den Körper kannst Ritual of Ayurveda Body Scrub von Rituals ausprobieren. Mit Himalaya-Salz reinigst und pflegst du deine Haut und duftest danach nach indischer Rose und Mandelöl. Bei der Marke Rituals solltest du allerdings besonders auf die Inhaltsstoffe achten, einige andere Produkte enthalten nämlich Mikroplastik!
Edler Body-Scrub von Caudalíe

Der Caudalíe Divine Scrub kommt ebenfalls ohne Plastik aus und pflegt die Haut besonders intensiv mit Trauben-, Argan-, Hibiskus- und Sesam-Öl. Der Duft ist das Markenzeichen von Caudalíe und ist besonders edel und gleichzeitig dezent.
Auf plastikfreie Kosmetik umzusteigen, ist erst einmal eine Umstellung, weil vieles nicht so schäumt oder ein anderes Hautgefühl hinterlässt. Preislich kannst du dir aussuchen, wie viel du investieren möchtest. Es gibt Alternativprodukte, die kaum teurer sind als die üblichen, und Luxusprodukte, bei denen du tiefer in die Tasche greifen musst.