Dermaroller sind gerade DAS Beauty-Tool schlechthin. In unserem Microneedling-Guide verraten wir, ob die Nadel-Walzen wirklich so effektiv sind, wie es ihr Ruf vermuten lässt.
Dazu klären wir, wie du ein Microneedling zu Hause richtig durchführst. Außerdem verraten wir, woran du hochwertige Produkte erkennst und wo du sie kaufen kannst. Dazu haben wir einen Experten zurate gezogen: Dermatologe Dr. Wolfgang Koenen.
Unsere Kolleg:innen der Beauty-Redaktion haben verschiedene Dermaroller für jeden Geldbeutel getestet. Das sind die besten Dermaroller:
Unser Tipp | Produkt hier shoppen |
Das Original | |
Das gute Mittelmaß | |
Die günstige Alternative |
Was ist ein Dermaroller?
Er sieht ein bisschen aus wie eine Mini-Farbwalze - nur dass er alles andere als flauschig ist. Ein Dermaroller ist mit vielen kleinen Nadeln besetzt. Die Anwendung, die auch viele Kosmetikstudios anbieten, wird Microneedling genannt. Indem man den Dermaroller mit leichtem Druck über sein Gesicht oder Körper rollt, soll die Hautstruktur verbessert werden. Warum genau man sich das antun sollte? Unbedingt weiterlesen!
Übrigens: Dermaroller ist eigentlich ein Markenname. Wie Tempo bei Taschentüchern wird er umgangssprachlich aber auch für Nadelwalzen anderer Hersteller verwendet.
Wie funktioniert ein Dermaroller?
Das Microneedling-Tool wird in verschiedene Richtungen über die Haut bewegt. Dabei dringen die winzigen Nädelchen in die obere Hautschicht ein und verursachen mikroskopische Verletzungen. Klingt brutal, soll aber einen positiven Effekt auf allerhand Beauty-Problemchen haben: Vergrößerte Poren, Aknenarben, Falten, sogar Haarausfall und Cellulite sollen sich bessern. Klingt spannend, oder?
Warum das so ist? Grund dafür sind laut Dr. Koenen die Mikroverletzungen und die anschließenden Entzündungsreaktionen, die durch die Nadeln in der obersten Hautschicht entstehen und die körpereigenen Reparaturprozesse in Gang setzten: "Die Haut produziert vermehrt Kollagen und polstert von innen heraus auf."
Woran erkenne ich einen hochwertigen Dermaroller?
"Der Markt für Microneedling-Geräte ist relativ unübersichtlich, da es viele dubiose Angebote mit Importprodukten fragwürdiger Herkunft gibt", weiß Hautexperte Dr. Koenen. Er rät beim Kauf eines Rollers unbedingt auf einen deutschen Lieferanten zu achten. "Da dieser für die Produktqualität haftet und bei Problemen belangt werden kann."
"Bei hochwertigen Produkten sind die Nadeln eingesetzt und nicht aufgeklebt. Außerdem sollten Rollersysteme steril geliefert werden und mit einem Haltbarkeitsdatum versehen sein", so Dr. Koenen. Und nun noch der ultimative Tipp: "Wenn Nadelsysteme mit einer Länge über einem halben Millimeter angeboten werden, sollte man die Lieferquelle getrost als unseriös einordnen", so Dr. Koenen. Solche Tools gehören in die Hände von Expert:innen.
Der passende Dermaroller für jeden Geldbeutel
Die Geräte gibt es in verschiedenen Ausgestaltungen und Preisklassen. Hier stellen wir dir ein paar der wichtigsten vor:
1. Das Original: Dermaroller

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Der Original Dermaroller kommt praktischerweise direkt mit einem Roller Cleaner, so schlägst du mit diesem Set 2 Fliegen mit einer Klappe. Die 0,2 mm kurzen Mikronadeln dringen ausschließlich in die oberste Hautschicht (Epidermis) ein. Dadurch ist die Behandlung nahezu schmerzfrei und vor allem für Beginnerinnen empfehlenswert. Die Nadeln lösen alte Hautschüpchen, Ablagerungen und Verunreinigungen, wodurch deine Haut ebenmäßiger, frischer und jünger aussieht.
2. Das gute Mittelmaß: Microneedling Roller von Reveor

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Dieser Microneedling Roller hat eine Nadellänge von 0,25 mm und eignet sich daher super, wenn du mit Microneedling beginnen möchtest und noch keine Erfahrung hast. Alternativ kannst du zu der Variante mit einer Nadellänge von 0,5 mm greifen. Das ziept zwar ein wenig mehr, dafür sind die Ergebnisse umso überzeugender. Bei den Rollern von Reveor bestehen die Nadeln aus rostfreiem Edelstahl und dank der ergonomischen Form liegt er perfekt in der Hand, was beim Microneedling das A&O ist.
3. Die günstige Alternative: Needling Derma Roller von M1 Select

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Der Roller von M1 Select besticht nicht nur durch seinen günstigen Preis. Durch die insgesamt 540 und 0,5 mm langen Nadeln werden zudem die Wirkstoffe deiner Pflege besser aufgenommen und deine Haut produziert vermehrt wertvolles Kollagen. Weiterer Pluspunkt: Der schicke Roller macht auch optisch einiges her und insgesamt sehr hochwertig.
Bei welchen Hautproblemen kann ein Dermaroller helfen?
Zunächst einmal sorgen die kleinen Verletzungen in der obersten Hautschicht dafür, dass Pflegeprodukte ein bisschen tiefer eindringen können und so auch etwas besser wirken. Darüber hinaus sind regelmäßig durchgeführte Microneedlings für so einige Hautprobleme gut:
1. Narben: Vor allem eingesunkene Narben, die zum Beispiel durch Akne entstehen, können profitieren. Das Narbengewebe produziert durch die Nadelstiche vermehrt Kollagen und die Stelle polstert ein wenig auf. Für maximale Effekte auf Narbengewebe muss die Haut aber in der Tiefe bearbeitet werden. Das klappt nur mit längeren Nadeln beim Profi. Das hilft wirklich gegen Akne.
2. Pigmentstörungen: Bei dunklen Hyperpigmentierungen, die einst durch Sonne, den Alterungsprozess oder Unreinheiten entstanden sind, kann ein Nadelroller bei regelmäßiger Anwendung Linderung verschaffen.
3. Falten: Durch die Behandlung mit dem Dermaroller produziert die Haut vermehrt Kollagen und Elastin. So wird die Haut von innen heraus aufgepolstert und Falten geglättet.
4. Cellulite: Durch die feinen Nadelstiche wird die Haut besser durchblutet und gestärkt. Für einen Effekt braucht es allerdings längere Nadeln. Also, ab zur/zum Expert:in.
5. Dehnungsstreifen: Helle Streifen bekommst du zwar nicht weggerollt, aber eingesunkene Streifen können sich bessern. Auch hier profitierst du von dem anregenden Effekt auf die Kollagen- und Elastinproduktion. Was sonst noch gegen Dehnungsstreifen hilft.
Wann sollte man lieber keinen Dermaroller verwenden?
Wenn du an entzündeter oder verletzter Haut leidest. Also bei aktiven Pickeln, Herpes oder Sonnenbrand vorerst auf das Tool verzichten und abwarten, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Wann und wie oft sollte man den Dermaroller benutzen?
So oft du willst! "Ein kurznadeliger Roller kann mehrmals pro Woche, wenn man die Behandlung gut verträgt auch täglich benutzt werden. Professionelle Behandlungen werden im Abstand von mehreren Wochen durchgeführt. Je intensiver die Behandlung durchgeführt wird, desto stärker sind die Reaktionen an der Haut. Normalerweise entstehen Rötungen, die nach ein bis zwei Tagen abklingen", so Dr. Koenen.
Was ist der Unterschied zum professionellen Microneedling?
Die Anwendung zu Hause spart sicherlich Zeit und Geld, hat aber auch einige Nachteile im Vergleich mit der Behandlung beim Experten. "Heimanwendungen durch Laien unterliegen einer gesetzlichen Regelung, sodass hier nur Geräte mit einer geringen Nadellänge verwendet und vertrieben werden dürfen", sagt Dr. Koenen.
Er ergänzt: "Die erzielbaren Effekte sind begrenzt, eignen sich jedoch hervorragend zur Unterstützung einer professionellen Behandlung und zur allgemeinen Verbesserung des Hautbildes." Kosmetikerinnen dürfen längere Nadelsysteme einsetzen, daher ist eine Einzelbehandlung effektiver als eine Heimanwendung. "Von Ärzten durchgeführte medizinische Needlings werden bis zu einer Nadellänge von 2,5 mm durchgeführt. So lassen sich auch tiefere Narben nach Akne, Verletzungen, Operationen oder Verbrennungen effektiv behandeln."

Kann Microneedling der Haut auch schaden?
Du solltest immer so rollen, dass es für dich angenehm bleibt. Wenn du Schmerzen empfindest, machst du etwas falsch. Dr. Koenen rät: "Laienanwender:innen sollten nur Nadelsysteme bis zu einem halben Millimeter Länge anwenden, dann ist auch nicht mit ernsthaften Nebenwirkungen zu rechnen. Hygiene- und Pflegevorschriften müssen unbedingt beachtet werden." Am besten folgst dem folgenden Guide bei der Anwendung. Dann kann nichts schiefgehen!
Schritt-für-Schritt Anleitung für eine Dermaroller-Behandlung zu Hause
1. Erstmal desinfizieren:
Das Gerät muss sauber sein! Deshalb solltest du es nach und vor jeder Anwendung desinfizieren. Doppelt hält besser. Dazu kannst du einen speziellen Cleaner, z.B. Roller Cleaner von Dermaroller oder 70-prozentigen Alkohol, z.B. Isopropanol von Maxxi Store verwenden.
2. Gesicht vorbereiten:
Vor dem Treatment schminkst du dich einmal gründlich ab und verwendest ein mildes Reinigungsprodukt, z.B. Reinigungsmilch von La Roche Posay. Bevor es ans Rollen geht, kannst du auch schon mal dein liebstes Serum (wir lieben das Powerful-Strength Line-Reducing Concentrate von Kiehl's) auftragen, das du dann besonders gut mit dem Tool in deine Haut einarbeiten kannst.
3. Sei sanft zu deiner Haut:
Rolle behutsam von außen nach innen, jeweils waagerecht, vertikal und diagonal. Über dieselbe Stelle kannst du etwa 10-mal Rollen, bevor du zu einer anderen übergehst. Leichte Rötungen sind danach völlig normal und sollten schnell abklingen. Wenn nicht, erstmal aufhören zu rollen und lieber einmal die/den Dermatolog:in draufschauen lassen.

4. Die richtige Pflege danach:
Nach der Behandlung trägst du am besten eine beruhigende Gesichtspflege, z.B. Toleriane sensitive Fluide von La Roche Posay auf, von der du weißt, dass du sie gut verträgst. In den Tagen nach der Behandlung solltest du außerdem einen Sonnenschutz, z.B. Sun Sensitive Protect Face Creme von Eucerin auftragen. Die leicht verletzte Haut ist besonders anfällig für Pigmentflecken.
5. Wieder desinfizieren:
Abschließend hältst du den Dermaroller unter fließendes Wasser, lässt ihn abtropfen und desinfizierst das trockene Gerät, bevor du es an einem sauberen Ort verstaust.
Dermaroller sind zu Recht ein riesiger Beauty-Trend geworden, denn sie haben bei korrekter Anwendung allerhand positive Effekte auf die Haut. Ein professionelles Needling wirkt selbstredend stärker als die Anwendung daheim. Aber auch zuhause kannst du mit einem hochwertigen Dermaroller tolle Effekte erzielen.