Von TikTok-Trends bis Luxusserum: Wenn es um Hautpflege geht, kursieren unzählige Tipps, aber nicht alle tun deiner Haut wirklich gut. Hier verraten 4 Dermatologinnen, welche Fehler sie selbst niemals machen würden und wie du deine Pflege-Routine smarter gestaltest.
Infobox: Unsere Expert:innenVier renommierte Dermatolog:innen teilen in diesem Artikel ihre besten Profi-Tipps für gesunde, strahlende Haut: Dr. Ife J. Rodney, Gründerin von Eternal Dermatology + Aesthetics und der Haarpflegemarke BLCK Haircare, ist Expertin für ästhetische Hautmedizin und Pflege bei verschiedenen Hauttypen. Dr. Susan Massick, Dermatologin am Ohio State University Wexner Medical Center, steht für einen klaren, wissenschaftlich fundierten Ansatz in der Hautpflege. Dr. Cindy Wassef, Associate Professor am Rutgers Center for Dermatology, forscht zu entzündlichen Hauterkrankungen und modernen Behandlungsansätzen. Dr. Joshua Zeichner, Direktor für kosmetische und klinische Forschung am Mount Sinai Hospital in New York, gilt als einer der führenden Experten für innovative Wirkstoffe und Hautpflegetrends.
1. Du verwendest zu viele Produkte auf einmal
10-Schritte-Routinen mögen auf TikTok beeindruckend aussehen, aber deine Haut sieht das anders. Zu viele Schichten überfordern die Hautbarriere und können Irritationen oder Unreinheiten verursachen.
Besser: maximal 2 bis 3 abgestimmte Produkte, die du regelmäßig verwendest, etwa einen Cleanser, eine Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz.
Gute Hautpflege bedeutet nicht, möglichst viele Produkte zu verwenden, sondern die richtigen. Dr. Cindy Wassef sagt dazu: "Ich würde niemals eine dieser 10-Schritte-Routinen machen – zu viele Produkte können Reizungen und Akne verursachen. Außerdem ist unklar, ob spätere Schichten überhaupt richtig aufgenommen werden." Wenn du auf sanfte Reinigung, Feuchtigkeit und täglichen Sonnenschutz setzt, bist du bereits bestens versorgt.
2. Du verzichtest auf täglichen Sonnenschutz
Sonnencreme ist kein Sommerprodukt, sondern die wichtigste Anti-Aging-Maßnahme überhaupt. UV-Strahlung lässt die Haut schneller altern, fördert Pigmentflecken und kann selbst an bewölkten Tagen oder im Winter langfristig Schäden verursachen. Viele unterschätzen dabei, dass rund 80 Prozent der sichtbaren Hautalterung durch UV-Strahlen verursacht werden – nicht durch Gene oder Stress.
Besser: Verwende jeden Morgen eine leichte Tagescreme oder ein Gel mit mindestens LSF 30 – am besten als letzten Schritt deiner Routine, auch wenn die Sonne sich nicht zeigt.
Täglicher Sonnenschutz ist kein Extra, sondern die Basis jeder Hautpflegeroutine. Auch Dr. Massick ergänzt: "Sonnencreme ist sicher, effektiv und essenziell. Sie sollte jeden Tag verwendet werden – auch bei Kälte oder bewölktem Himmel." Ein leichter LSF im Alltag schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor vorzeitiger Hautalterung und ernsten Hauterkrankungen. Wer konsequent cremt, sorgt langfristig für ein ebenmäßigeres Hautbild, weniger Falten und mehr Glow – ganz ohne teure Anti-Aging-Produkte.
3. Du greifst zu antibiotischen Cremes
Kleine Wunde, Creme drauf – fertig? Leider nein. Viele antibiotische Salben (z. B. mit Neomycin) können Kontaktallergien oder Entzündungen auslösen.
Besser: Bei kleinen Pickeln oder Irritationen lieber auf sanfte Spot-Treatments mit Benzoylperoxid oder Zink setzen.
Antibiotika gehören nicht in die tägliche Hautpflege. Für kleine Hautprobleme reicht meist eine milde, entzündungshemmende Pflege völlig aus. So unterstützt du die natürliche Regeneration deiner Haut, ohne sie unnötig zu belasten.
4. Du drückst Pickel – vor allem abends
Klar, es ist verlockend. Doch Pickel auszudrücken kann Entzündungen, Narben oder Pigmentflecken hinterlassen, besonders, wenn du müde bist oder es schnell gehen soll.
Besser: Pimple-Patches oder spezielle Spot-Treatments wirken gezielt und lassen Unreinheiten oft über Nacht abklingen.
Dr. Rodney erklärt: "Das Ausdrücken verursacht Trauma im umliegenden Gewebe und führt zu Schwellungen, Rötungen und dunklen Flecken." Geduld zahlt sich also aus – wer der Haut Zeit gibt, heilt schöner und ohne Spuren.
5. Du testest mehrere neue Produkte gleichzeitig
Neues Serum hier, neue Creme da – und plötzlich reagiert die Haut gereizt? Kein Wunder. Wenn du mehrere Produkte auf einmal ausprobierst, kannst du gar nicht erkennen, was wirkt oder reizt.
Besser: Führe neue Produkte einzeln ein und gib deiner Haut mindestens 2 Wochen Zeit, sich daran zu gewöhnen. Deine Haut braucht Routine, nicht Dauer-Experimente – gib ihr die Chance, sich anzupassen.
6. Du schwörst auf Gel-Maniküren
Klar, Gel-Lacke halten ewig und sehen top aus, aber sie haben ihren Preis. Durch UV-Lampen, aggressive Chemikalien und das Ablösen des Lacks werden Nägel spröde und dünn.
Besser: Greif lieber zu normalen Lacken oder pflegenden Nagelölen. Und gönn deinen Nägeln regelmäßig eine Pause.
Dr. Massick rät zur Gel-Maniküre ab. Sie sagt: "Die Chemikalien, UV-Lampen und das Ablösen des Lacks beschädigen die Nagelplatte – eine teure Art, die Nägel zu ruinieren." Schön gepflegte Nägel brauchen keine Gel-Schichten. Natürliche Pflege sorgt für gesunde, starke Nägel – ganz ohne UV-Licht.
7. Du benutzt zu aggressive Peelings oder Tools
Rauer Peelinghandschuh, harte Bürste, grobes Scrub – alles zu viel des Guten. Das reizt die Haut, schwächt die Barriere und kann Mikroverletzungen hinterlassen.
Besser: Verwende milde Enzym- oder Fruchtsäurepeelings und sanfte Reinigungsbürsten. Deine Haut braucht Pflege, nicht Schleifpapier.
Sanfte Produkte fördern die Hauterneuerung, ohne sie zu stressen. So bekommst du einen frischen, ebenmäßigen Teint, der gesund aussieht und sich genauso anfühlt.
So sieht die perfekte Hautpflege-Routine aus
Weniger ist oft mehr – und Dermatologinnen sind sich einig: Eine gesunde Haut braucht keine 10 Schritte, sondern die richtigen Basics.
Sanfter Cleanser: Morgens und abends reinigen, ohne die Hautbarriere zu strapazieren.
Paula's Choice Calm Ultra-Gentle Cleanser: Hier bestellen
Feuchtigkeitspflege mit Antioxidantien: Schützt vor freien Radikalen und stärkt die Hautschutzschicht.
Avène Cleanance Hydra beruhigende Feuchtigkeitspflege: Hier bestellen
Täglicher Sonnenschutz (SPF 30 oder höher): Der wichtigste Schritt für glatte, gesunde Haut – das ganze Jahr über.
Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme LSF 50+: Hier bestellen
Extra-Boost: Ein Serum mit Retinol oder Niacinamid kann Hautstruktur und Glow verbessern. Wichtig ist, langsam zu starten und die Verträglichkeit zu testen.
Wie oft solltest du deine Skincare-Routine anpassen?
Wenn deine Haut sich verändert – etwa durch Jahreszeiten, Stress oder Hormone –, darf auch die Routine angepasst werden.
Aber: Dermatologinnen empfehlen, Produkte nicht häufiger als alle 6–8 Wochen zu wechseln, um der Haut Zeit zur Umstellung zu geben.
FAQ: Häufige Fragen rund um die Hautpflege
Ja! UVA-Strahlen dringen durch Glas. Selbst Indoor-Arbeitende profitieren von täglichem SPF.
Nicht unbedingt. Auch ätherische Öle oder Pflanzenextrakte können allergische Reaktionen auslösen.
Für Make-up-Trägerinnen ja – aber für viele reicht ein sanfter Cleanser völlig aus.
Rötung, Brennen oder Spannungsgefühl sind klare Warnsignale. Dann heißt es: weniger ist mehr.





