Bei den großen Laufveranstaltungen ist ein alkoholfreies Bier nach dem Zieleinlauf mittlerweile fast schon obligatorisch. Allerdings wird der helle Gerstensaft auch für andere Sportler und Sportlerinnen immer attraktiver – so lag im Jahr 2021 der Anteil alkoholfreier Biere auf dem deutschen Markt bereits bei rund 8 Prozent, Tendenz eindeutig steigend.
Mehr als 800 unterschiedliche alkoholfreie Biermarken gibt es hier inzwischen. Damit sind Deutschlands Brauer weltweit führend unter den Herstellern. Um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, haben wir mehr als 3300 Personen nach ihren Vorlieben gefragt und so die besten alkoholfreien Biere ermittelt.
Welche alkoholfreien Biere gibt es?
Wir unterscheiden zwischen Bieren, die in ganz Deutschland erhältlich sind, und regionalen Marken, die lediglich in einzelnen Bundesländern oder Gegenden angeboten werden. Dort haben Menschen teilweise ganz andere Vorlieben. Während Pils deutschlandweit am beliebtesten ist und etwa im norddeutschen Raum nahezu keine Konkurrenz hat, wird im Rheinland auch viel Kölsch und Altbier getrunken. In Sachsen ist das Schwarzbier sehr beliebt, in Baden-Württemberg stehen Export und Kristallweizen in der Gunst weit oben, und die Bayern lieben ihr Weizen und das Helle.
Um jeder Region so gerecht wie möglich zu werden, haben wir 2 verschiedene Studien durchgeführt: eine für nationale, eine für regionale Marken. Die erste Tabelle zeigt Sieger auf nationaler Ebene, während die zweite die besten alkoholfreien Biere aus den Regionen aufführt. Wer sich auch für Biere mit Alkohol interessiert, wird auf der Website unseres Bruderheftes Men’s Health unter MensHealth.de/Biermarken fündig.
Warum sollte ich alkoholfreies Bier trinken?
Es gleicht hervorragend Mineralstoffverluste aus. Ob im Sommer oder im Winter, beim Sport fließt Schweiß. Mit ihm verliert der Körper neben Wasser viele wichtige Mineralstoffe, unter anderem Natrium, Calcium, Kalium und Magnesium. Alle diese sogenannten Elektrolyte sind lebenswichtig und steuern neben dem Wasserhaushalt die elektrische Aktivität der Nerven- und Muskelzellen.
Weil bereits ein Wasserverlust in Höhe von 2 bis 4 Prozent zum Leistungsabfall führen kann, ist es unglaublich wichtig, diesem durch entsprechende Flüssigkeitsaufnahme entgegenzuwirken. Als Faustregel gilt: Bei mittlerer Sportintensität gehen pro Stunde 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit verloren. Wenn die Temperaturen im Sommer über 25 Grad steigen, können es sogar bis zu 2 Liter sein. Das ist schon eine beträchtliche Menge, die du wieder auffüllen musst, wenn du nichts an Leistungsfähigkeit einbüßen möchtest.
Enthalten alkoholfreie Biere gar keinen Alkohol?
Jein. Unter der Bezeichnung „alkoholfrei“ darf ein Bier einen Restalkoholgehalt von bis zu 0,5 Prozent haben. Die Menge ist zwar meist sehr gering, kann aber gerade für Sportlerinnen und Sportler den Unterschied machen. Wer gerne auf diesen Rest verzichten möchte, orientiert sich an der Angabe „0 Prozent“ bzw. „0,0 %“, die meist prominent auf dem Etikett zu finden ist.
So haben wir getestet
Die Studie „Beliebteste Biere in Deutschland“ wurde gemeinsam mit unserem Partner Globis Consulting auf Basis einer fundierten Methodik durchgeführt. In der nationalen Teilstudie wurden 40 alkoholfreie Biere der großen Brauereien untersucht. In der regionalen Teilstudie wurden 39 Biere ohne Alkohol größerer regionaler Brauereien bewertet. Basis der Studie war eine Befragung unter mehr als 3300 Biertrinker*innen. Dabei sollten die Befragten ihnen bekannte Biere nach 3 Kriterien beurteilen: Erfrischung, Geschmack und Preis/Leistung.
Die Bewertung erfolgte auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 der Bestwert war. Das Gesamtergebnis für jedes Bier wurde aus dem Mittelwert über die 3 Einzelkriterien und über alle Bewertungen ermittelt. Die Befragung fand im April 2022 statt. Die ausgezeichneten Marken haben die Möglichkeit, für ihre Außendarstellung ein Women’s-Health-Siegel zu erwerben, und zwar in den Kategorien „gesamt“, „Erfrischung“, „Geschmack“ und „Preis/Leistung“.
So haben wir gewählt
Jedes der Biere wurde in den 3 Kategorien Geschmack, Erfrischung und Preis/Leistung bewertet. Die Befragten konnten auf einer Skala von 1 bis 10 wählen, wobei 10 der Bestwert war. Das jeweilige Gesamtergebnis am Ende einer Zeile wurde aus dem Mittelwert der 3 Einzelbewertungen berechnet und ist hier aus Gründen der Übersichtlichkeit in Form von Sternen dargestellt. Um mit 4 oder gar 5 Sternen (Höchstnote) ausgezeichnet zu werden, musste ein Bier im Gesamtergebnis oder in einer der 3 Kategorien einen Wert im Positivbereich erzielen, der (mindestens) zwischen dem Durchschnittswert aller Biere einer Sorte und dem jeweiligen Bestwert lag. Wer auf mindestens 30 Prozent über dem Durchschnitt kam, erhielt dafür 4 Sterne, für 5 Sterne waren 50 Prozent über dem Schnitt nötig (siehe Illustration in der Mittelspalte, unten).
Biere, die extrem unterschiedliche Bewertungen erhielten, sind hier nicht mit aufgeführt. Darüber hinaus gibt es Biere, die von Befragten zwar positiv bewertet, aber verhältnismäßig selten genannt wurden und aus diesem Grund im Endergebnis und in den Tabellen keine Berücksichtigung finden konnten. So bilden alle unsere Bestenlisten ausschließlich Produkte ab, die hinreichend oft von den Befragten genannt und bewertet wurden. Die Erwähnung in einer der beiden Tabellen steht in diesem Sinne für eine klare und positive Beurteilung. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Qualität der Biere, die in unseren Listen nicht aufgeführt sind, in irgendeiner Weise angezweifelt wird.
Warum ist alkoholfreies Bier so gesund?
Besonders bei Sportlerinnen und Sportlern hat alkoholfreies Bier im Hinblick auf seine isotonische Wirkung zunehmend Interesse geweckt. Isotonisch bedeutet, dass es den Anforderungen des Körpers bestmöglich entspricht und dabei nahezu die gleichen osmotischen Druckverhältnisse aufweist wie das menschliche Blut. Der Wasser- und Mineralstoffhaushalt wird deshalb nach Belastungen besonders schnell aufgefüllt, weil die gelösten Stoffe vom Körper nicht erst in ihrer Konzentration ausgeglichen werden müssen, sofort resorbiert werden können und so direkt in das Blut übergehen.
Während einer Belastung ist alkoholfreies Bier allerdings keine gute Wahl, weil das enthaltene Kalium die Leistungsfähigkeit mindert. Mineral- oder Leitungswasser ist im Vergleich übrigens hypotonisch: Es wird noch mal schneller in den Dünndarm aufgenommen als isotonische Flüssigkeit, da die Konzentration an gelösten Teilchen geringer ist als die des Blutes. Der Nachteil ist aber, dass es nur wenige Mineralien und gar keine Energie liefert. Es eignet sich also nur, wenn du deinem Körper möglichst schnell Flüssigkeit zuführen möchtest, wie eben direkt während der Belastung.
Wenn du den Organismus jedoch gleichzeitig mit Mikronährstoffen versorgen möchtest, sind isotonische Getränke besser geeignet. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören Kohlenhydrate in Form von Zucker sowie Vitamine (A, C, B6, B9, B12) und Mineralstoffe (Magnesium, Kalium und Natrium).
Alkoholfreies Bier ist als Drink nach dem Sport immer beliebter. Kein Wunder, denn durch seine isotonischen Eigenschaften gleicht es den Mineralstoffverlust durchs Schwitzen hervorragend aus. Mit unserem Vergleich kannst du ganz leicht dein Lieblingsbier finden. Prost!