Was der Verbraucher nicht mag, versucht der Lebensmittelproduzent wegzuzüchten, was nicht immer von Vorteil ist. Das lässt sich beim Gemüse beobachten, dem mehr und mehr die gesunden Bitterstoffe fehlen. Und auch beim Obst wird fleißig „optimiert“ denn Früchte mögen viele lieber kernlos. Deshalb wird die Auswahl an Trauben, Melonen und anderem Obst ohne lästige Kerne stetig größer.
Dabei ist nicht nur das Obst selbst gesund, sondern bei vielen Sorten sind es auch die Kerne. Es ist sogar oft empfehlenswert, sie mitzuessen. Doch welche Obstkerne sind essbar und welche solltest du lieber nicht mitessen?
Einigen Obstkernen wird nachgesagt, dass sie den Blinddarm reizen sollen. Doch diese Sorgen sind in der Regel unbegründet. Zu Blinddarmentzündungen kommt es durch kleine Kerne, wie Apfel- oder Birnenkerne, nämlich nur äußerst selten. Kirschkerne und größere Kerne können wegen ihrer Größe den Durchgang zum Blinddarm meist gar nicht passieren – und so auch keine Entzündung hervorrufen.
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Auch Vergiftungen musst du normalerweise nicht befürchten. Zwar steckt in einigen Fruchtsamen (zum Beispiel in Apfelkernen) tatsächlich der Stoff Amygdalin, der im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird und die Aufnahme von Sauerstoff in den Zellen blockiert. Bei einer Vergiftung käme es zu Atemnot, Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen.
Doch dafür sind große Mengen Kerne nötig. Allein rund ein Kilogramm Apfelkerne müsstest du zerkauen und schlucken, damit es zu gefährlichen Vergiftungserscheinungen kommt. Und zwar auf einmal. Kleine Kerne aus frischem Obst mitzuessen ist also unbedenklich und mitunter sogar gesundheitsfördernd. Du willst deiner Gesundheit etwas gutes tun? Dann teste unser Women's Health Ernährungscoaching, für einen gesünderen Lebensstil!
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Die Kerne folgender Früchte kannst du guten Gewissens mitessen, und dir damit sogar ab und an etwas Gutes tun:
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Etwas anders sieht es bei Steinfrüchten aus. Die großen Kerne aus Aprikosen, Pfirsichen und Co. enthalten nämlich potenziell mehr giftige Stoffe, aufgrund ihrer Größe isst du sie aber wohl eh nie mit, und du verschluckst sie auch nicht so leicht versehentlich.
Selbst wenn das doch mal passiert, ist das kein Grund zur Panik. Auch ein paar Kirschkerne auf einmal werden dir nichts anhaben. Denn die giftigen Stoffe werden erst durch mechanisches Knacken der Kerne freigesetzt. Obstkerne, die nicht zerkaut werden, scheidet dein Körper normalerweise unverdaut wieder aus. Geknackte oder gemahlene Kerne könnten jedoch der Gesundheit schaden. Hier fehlen für die meisten Sorten jedoch noch entsprechende Studien.
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Zu den Obstkernen, die du vorsichtshalber lieber nicht in großen Mengen essen solltest, gehören unter anderem:
„Bittere Aprikosenkerne heilen Krebs!“, behaupten immer mal unseriöse Heilpraktikern im Internet. Sie empfehlen Betroffenen, statt einer Chemotherapie als natürliches Heilmittel täglich Aprikosenkerne zu essen. Doch wissenschaftliche Belege dafür, dass die Kerne tatsächlich Krebszellen abtöten, gibt es nicht.
Im Gegenteil. Toxikologische Risiken sind bereits nachgewiesen, beim Verzehr der Kerne wird Blausäure freigesetzt. Mehr als zwei der Kerne pro Tag sind für Erwachsene daher kritisch, heißt es vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR). Kinder sollten komplett verzichten.
Ein weiterer kerniger Hype sollte kritisch gesehen werden: Gemahlene Avocadokerne werden im Internet als das neue Gesundheitswunder gefeiert. Dabei gilt auch hier: Fundierte wissenschaftliche Belege dafür, dass die gemahlenen Kerne der Gesundheit tatsächlich nützen, gibt es bislang nicht.
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Einige Obstkerne, wie etwa Apfel- oder Weintraubenkerne, sind gesund und enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Du kannst sie in der Regel bedenkenlos mitessen. Bei großen Steinobstkernen solltest du vorsichtig sein. Für bittere Aprikosenkerne ist bereits nachgewiesen, dass übermäßiger Verzehr schädlich ist.