8 Tipps für einen umweltbewussten Einkauf

Umweltbewusst einkaufen
8 Tipps, wie du schon beim Einkauf die Umwelt schützt

Veröffentlicht am 06.11.2024
8 Tipps, für einen umweltbewussten Einkauf
Foto: Shutterstock.com / Dragana Gordic

Nachhaltigkeit ist heutzutage wichtiger und populärer denn je. Doch was hat ein Einkauf im Supermarkt mit der Umwelt zu tun? Eine ganze Menge: Überlege nur, wie viel Obst und Gemüse in Plastik verpackt ist und aus fernen Ländern wie Neuseeland oder Ägypten importiert wird. Oder denk mal an das günstige Fleisch im Discounter, das die Regale und Kühltruhen füllt.

Es ist offensichtlich, dass dies weder umweltfreundlich noch nachhaltig ist. Daher ist ein Umdenken erforderlich! Konkret bedeutet dies, bewusst Produkte auszuwählen, die so klimaneutral und umweltfreundlich wie möglich hergestellt wurden. Das heißt, bei ihrer Produktion und ihrem Transport wurde wenig CO₂ freigesetzt und wenig Abfall erzeugt. Auch die faire Behandlung von Menschen und Tieren sollte bei deinen Kaufentscheidungen eine Rolle spielen.

Mit ein paar einfachen Tipps, Tricks und Hilfsmitteln kannst du deinen Einkauf problemlos umweltfreundlicher und nachhaltiger gestalten. Worauf du im Supermarkt achten solltest und welchen Siegeln du vertrauen kannst, erfährst du hier.

Verpackungsfrei einkaufen: der Supermarkt von morgen

Eines der größten Probleme für die Umwelt sind die immensen Berge an Müll, die wir tagtäglich produzieren. Kein Wunder, wenn alles doppelt und dreifach eingepackt und mit Plastik umwickelt ist. Deshalb gibt es mittlerweile eine ganze Menge sogenannter "Verpackungsfreier Supermärkte‘" oder "Unverpackt-Läden". Statt fertig abgepackt, gibt es dort alles offen zum Abfüllen, wie zum Beispiel Haferflocken, Zucker, Mehl & Co.

Am besten legst du dir spezielle Vorratsgläser zu, die du dort jederzeit nachfüllen kannst. Alternativ gibt es in vielen Unverpackt-Märkten wiederverwertbare Behälter, die du gegen Pfand leihen kannst. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern spart auch Zeit, die du damit verbringen würdest, die Lebensmittel aus der Verpackung zu befreien. Verpackungsfrei einzukaufen funktioniert so nicht nur mit Obst und Gemüse, sondern eben auch mit Pasta, Reis, Hülsenfrüchten, Essig, Öl, Gewürzen, Kräuter, Kaffee, Süßwaren und, und, und.

Diese 8 Tipps machen deinen Einkauf umweltfreundlich

Du hast keinen Unverpackt-Laden in deiner Nähe? Kein Problem. Auch im Supermarkt um die Ecke kannst du umweltfreundlich und nachhaltig einkaufen. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken. So wird dein Einkauf umweltbewusst:

1. Kaufe regional und saisonal

Regional und saisonal einzukaufen ist nicht nur umweltfreundlich, sondern sorgt regelmäßig für Abwechslung auf deinem Teller. Statt zu weit gereistem Obst und Gemüse zu greifen, entscheidest du dich lieber für Produkte, die hier bei uns Saison haben und im besten Fall aus deiner Region kommen. Kürzere Lieferketten sind super für die Umwelt, und frischer als nach einer langen Flugreise ist das Obst und Gemüse allemal. Den Unterschied schmeckst du sogar.

2. Lege dir Obst- und Gemüsesäckchen zu

Mittlerweile achten immer mehr Supermärkte darauf, ihr Obst und Gemüse auch lose anzubieten. So verabschieden sich überflüssige Plastikverpackungen hoffentlich Stück für Stück ganz aus den Frischeregalen. Damit einzelne Tomaten, Äpfel & Co. aber nicht wild durch deinen Einkaufswagen fliegen, gibt es kleine Netze, die du wieder verwenden kannst. Einmal gekauft, solltest du die in Zukunft einfach immer in deiner Einkaufstasche haben. Denn von der Plastiktasche an der Kasse hast du dich hoffentlich schon lange verabschiedet.

Zu kaufen gibt es die praktischen Säckchen mittlerweile in jedem Supermarkt, meist direkt in der Frischeabteilung. Noch mehr Auswahl hast du allerdings online: Dieses Set Obst- und Gemüsebeutel in verschiedenen Größen plus 2 Brotbeutel wurde nachhaltig produziert und besteht zu 100 Prozent aus Bio-Baumwolle.

3. Plane deinen Einkauf

Was die Planung deines Wocheneinkaufs mit der Umwelt zu tun hat? Eine ganze Menge. Wer clever einkauft, umgeht nämlich überstürztes und impulsives Zugreifen. Wenn du ungeplant einkaufst, ist dein Wagen am Ende meist viel zu voll, die Einkaufstasche liegt zu Hause und was du eigentlich aus den Lebensmitteln zubereiten willst, weißt du auch noch nicht. Meist gibt es noch genug Reste im Kühlschrank, die nur darauf warten, gefuttert zu werden. Stattdessen geraten sie in Vergessenheit und wandern letztendlich in den Müll.

Maria Savenko / Shutterstock.com

Statt also noch Gutes wegzuschmeißen oder viel zu viel einzukaufen, solltest du deinen Einkauf planen. Am einfachsten wird es, wenn du gleich für ein paar Tage vorplanst. Das erleichtert nicht nur den Einkauf, sondern auch den Gewissen. Hier kommen 9 Tipps, um Lebensmittel-Reste noch clever zu verwerten.

Unser Tipp: Mit der kostenlosen Bring!-App kannst du dir übrigens ganz einfach eine digitale Einkaufsliste schreiben und mit deinem Freund, deiner Familie oder deine WG teilen. Gleich runterladen!

4. Verzichte auf Einwegprodukte

Einweg- von Mehrwegflaschen zu unterscheiden, ist oft nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Aber dann schaust du eben ein zweites Mal – denn Einweg ist definitiv kein Weg mehr. Mehrwegflaschen werden hingegen zum Hersteller zurücktransportiert, dort gespült und wieder verwendet. In Sachen Umweltbewusstsein gibt es dafür definitiv Pluspunkte.

Übrigens bedeutet Pfand nicht unbedingt, dass es Mehrweg ist. Auch Einwegflaschen, die aus ökologisch unvorteilhaftem Material sind, sind mit einem Pfandbetrag versehen. Erkennen kannst du Mehrweg an den offiziellen Siegeln, wie "Blauer Engel" oder dem Mehrwegzeichen.

5. Werde zum Flexitarier

Bei der Produktion von Fleisch und Fleischprodukten entsteht eine riesige Menge an Treibhausgasen, und ganz nebenbei werden für die Viehhaltung hektarweise Wälder abgeholzt. Du musst ja nicht gleich Vegetarier oder Veganer werden, aber seinen Fleischkonsum zu reduzieren, hilft enorm, die Umwelt zu schützen.

Im Supermarkt gibt es mittlerweile eine ganze Reihe leckerer Fleischersatzprodukte, die es dir erleichtern, auf Fleisch zu verzichten. Aber auch bei Veggie-Produkten sollte die Qualität stimmen – schau immer auf die Zutatenliste. Soja-Schnitzel und Veggie-Hack sind aber absolut kein Muss, wenn du vegetarisch oder vegan kochen willst. Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte bilden nämlich die Basis von vielen leckeren fleischlosen Rezepten, überzeuge dich selbst, wie lecker das schmeckt:

6. Wenn Fleisch, dann bitte Bio-Ware

Dass Fleisch für ein paar Euro weder nachhaltig produziert wurde, noch "bio" ist und das Wohl der Tiere ganz sicher nicht an oberster Stelle steht, ist wohl allen klar. Natürlich werden die Tiere aus Bio-Haltung auch am Ende des Tages geschlachtet. Aber wenn du schon dabei bist, deinen Fleischkonsum zu reduzieren, dann achte doch gleich darauf, dass die Tiere nach (strengen) Bio-Richtlinien, wie Naturland oder demeter gehalten wurden. Unsere Empfehlung: Such dir eine:n Metzger:in des Vertrauens, der/die dir genau beantworten kann, woher das Fleisch kommt, wie die Tiere gehalten wurden und was gefüttert wurde. An der Fleischtheke im Supermarkt ist das meistens nicht der Fall, auf dem Wochenmarkt schon eher.

Unser Tipp: Bei kaufnekuh.de (beziehungsweise jetzt: "Grutto") kannst du dir dein gutes Fleisch bequem nach Hause bestellen. Hier kannst du ganz genau nachlesen, woher dein Fleisch kommt, es wird alles vom Tier verwendet und geschlachtet wird eben erst, wenn die ganze Kuh (oder das ganze Schwein, das Huhn etc.) verkauft ist. Qualität kostet. Ganz egal, wo du dein Fleisch kaufst. Aber hier solltest du definitiv keine Kompromisse machen.

7. Spar dir den Kauf von Wasser

Hör bloß nicht auf, Wasser zu trinken. Aber dreh dafür lieber den Hahn auf. Bei uns in Deutschland gibt es Wasser in bester Qualität direkt nach Hause. Da musst du nicht zu Wasser in Plastikflaschen greifen, die quer durch Europa gefahren werden und vor allem viel teurer sind. Allein beim Transport von Mineralwasser fällt laut BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) 1400-mal mehr CO₂, als bei Leitungswasser an.

Maria Savenko / Shutterstock.com

Wer auf Sprudelwasser nicht verzichten möchte, schafft sich einfach einen Trinkwassersprudler an, wie zum Beispiel den Klassiker von SodaStream. Die wurden auch vom Öko-Test als gut bis sehr gut bewertet.

7. Greif zu Produkten mit Fairtrade und Öko-Siegel

Nachhaltig und umweltbewusst einzukaufen bedeutet nicht nur vor Ort Plastik und Co. einzusparen. Mittlerweile gibt es einige Gütesiegel, die auf eine Produktion mit weniger Zusatzstoffen, Pflanzenschutzmitteln und auf eine angemessene Tierhaltung hinweisen. Dabei solltest du jedoch unbedingt auf bewährte Siegel, wie das offizielle "Bio-Siegel" setzen. Auf label-online.de kannst du dich genauer darüber informieren, welche Siegel was besagen. Die Bio-Siegel der großen Märkte wurden dabei aber alle mit gut bewertet. Auch das offizielle Fairtrade-Siegel ist ein Label, dem du vertrauen kannst.

8. Achte auf den blauen Kassenzettel

Um den Kassenbon gab es schon viele Diskussionen. Mittlerweile geht es nicht mehr ohne, aber du kannst zumindest darauf achten, was für eine Art von Kassenzettel dir am Ende angeboten wird. Das herkömmliche Thermopapier, das bis Ende 2019 gängig war, enthielt die Chemikalie Bisphenol A. Für Umwelt und deine Gesundheit eine echte Katastrophe. Seit es verboten ist, verwenden viele Märkte Bisphenol S, das auf die Umwelt bezogen allerdings auch noch kein grünes Licht bekommt.

Der blaue Kassenzettel, den immer mehr Supermärkte benutzen, ist hingegen umweltfreundlich. Auch wenn du den Bon normalerweise ablehnst, nimm ihn das nächste Mal mit, um zu checken, ob du auch hier etwas für die Umwelt tun kannst.

Fazit: Nachhaltiges Einkaufen erfordert nicht viel Aufwand

Oft sind es gerade die kleinen Maßnahmen, die schon einen großen und bedeutenden Unterschied bewirken können, wie zum Beispiel der richtige Einkaufszettel oder auf Saisonalität zu achten. Und genau diese Kleinigkeiten geben der Umwelt hoffentlich die Chance, schneller aufzuatmen.