Jede zweite bis dritte Frau leidet unter brüchigen, porösen und eingerissenen Fingernägeln. Das kann ziemlich nerven, denn rissige Fingernägel fühlen sich fies an, außerdem bleiben Sie damit gefühlt überall hängen. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht schön anzusehen sind. Was die Fingernägel spröde macht und was Sie dagegen tun können, erklären wir in Zusammenarbeit mit der Hamburger Dermatologin Nadine-Marie Röckl.
Wie kann es sein, dass bei Ihnen ständig die Fingernägel einreißen, sie brüchig und porös sind, und die Nägel Ihre Freundinnen nicht? Das kann an den folgenden Punkten liegen:
Fingernägel bestehen zum größten Teil aus Hornplatten und zu einen geringeren Teil aus Wasser und Fett. Durch häufiges Händewaschen und Kontakt zu Seifen und anderen Reinigungsmitteln werden die Fette jedoch vermehrt ausgewaschen. "Zusätzlich quellen die Hornzellen des Nagels durch Wasserkontakt auf und schrumpfen hinterher beim Trocknen zusammen", erklärt Expertin Nadine-Marie Röckl, "Der Halt zwischen den einzelnen Zellen geht dadurch verloren." Die Folge: Die Nägel sehen spröde und brüchig aus.
Unser Tipp: Waschen Sie sich erstens seltener die Hände, und verwenden Sie zweitens danach immer eine nährende Handcreme.
Damit bei Reinigungsarbeiten die Hände erst gar nicht in Kontakt mit Wasser und Spülmittel kommen, tragen Sie beim Abwasch, Hausputz, Autowaschen, aber auch bei der Arbeit im Garten (Gummi-) Handschuhe. Diese schützen nicht nur vor dem Austrocknen der Nägel, sondern minimieren gleichzeitig auch die mechanische Beanspruchung der Fingernägel. » Amazon-Handschuh-Bestseller: Waschbares Paar mit Innenfutter für nur 5 Euro.
So beugen Sie einer Eisenmangel-Anämie vor
Brüchige Fingernägel können einen Hinweis auf einen Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen geben. Achten Sie darauf, sich gesund und abwechslungsreich zu ernähren, damit Ihre Fingernägel bald wieder gesund und stark sind. Nadine-Marie Röckl erklärt, welche Vitamine und Mineralstoffe besonders wichtig für unsere Nägel sind und in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind:
Wie sinnvoll sind Vitaminpillen?
Tragen Sie häufiger mal künstliche Fingernägel? Genau das könnte die Ursache für Ihre brüchigen Fingernägel sein. Denn Ihre eigenen Fingernägel leiden in mehrfacher Hinsicht unter den falschen Nägeln. "Durch künstliche Nägel und Gelmodellagen gelangt weniger Sauerstoff an den Nagel", erklärt unsere Expertin. "Zudem können sich kleinste Hohlräume zwischen dem natürlichen und dem künstlichen Nagel bilden, in welche sich Pilze oder Bakterien einnisten können."
Durch das Fräsen an den natürlichen Nägeln als Vorbereitung auf das Aufkleben der künstlichen Fingernägel haben die Bakterien und Pilze ein leichtes Spiel, in die ausgedünnten Nägel einzudringen. Nagelpilz kann entstehen.
Sollten Sie unter Juckreiz, Ekzem, Rötung und Schwellung rund um den Nagel leiden, könnten Sie zudem allergisch auf das Acryl der Kunstnägel reagieren. Auch UV-Lampen, die zur Aushärtung der Lacke benutzt werden, können kritisch sein. Denn es ist unklar, in welchem Spektrum die Lampen strahlen und welche langfristigen Folgen, wie z.B. die Entstehung von Hautkrebs, drohen.
Das hilft gegen die 8 häufigsten Hautprobleme
Unser Tipp: Verzichten Sie auf künstliche Nägel, um Ihre brüchigen Fingernägel zu überdecken, denn das endet nur in einem Teufelskreis. Gönnen Sie Ihren Fingernägeln lieber eine Pause.
Im Winter klagen viele Frauen über trockene Haut und fliegende, trockene Haare. Aber auch Ihre Nägel leiden in der kalten Jahreszeit unter der geringen Luftfeuchtigkeit und den Temperaturschwankungen zwischen Innenräumen und Draußen.
Unser Tipp: Fingernägel und Nagelhaut freuen sich jetzt über eine Extraportion Pflege, sprich: Handcreme oder -lotion. Durch den schützenden Fettfilm auf Haut und Nagel kann weniger Feuchtigkeit aus den Haut- und Nagelzellen entweichen. "Die Creme wirkt wie eine kleine Versiegelung, muss jedoch nach jedem Waschen erneuert werden”, rät Nadine-Marie Röckl.
Bei brüchigen Fingernägeln handelt es sich zum Glück meistens um ein kosmetisches Problem. Nur in seltenen Fällen weisen sie auf eine Krankheit hin. Sie können jedoch eine Begleiterscheinung der folgenden Erkrankungen sein: Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Schuppenflechte, Blutarmut, einer krankhaften Verengung der Blutgefäße in den Händen und Füßen (Raynaud-Syndrom) und kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata).
Unser Tipp: "Sind Fingernägel und Fußnägel zeitgleich betroffen, könnte dem eine Erkrankung zugrunde liegen. Ärztlicher Rat ist hier sinnvoll. Wenn hingegen die Fußnägel kräftig und gesund aussehen, die Fingernägel jedoch brüchig, porös und dünn sind, lässt das auf äußere Umstände wie zu häufiges Händewaschen, Desinfizieren oder zu viel Nagellack schließen", erklärt die Hautärztin.
Leider kein Gerücht. Litten Ihre Eltern oder Großeltern an brüchigen Fingernägel, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Sie eine Prädisposition für brüchige Fingernägel haben. Da hilft dann nur eine regelmäßige Pflege und eine ausgewogene Ernährung.
Die gute Nachricht: Da brüchige Fingernägel häufig nur ein kosmetisches Problem darstellen, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um den splitternden, porösen Fingernägeln vorzubeugen. Wir haben die erfolgversprechensten Maßnahmen für Sie gesammelt.
Wie Achtsamkeit beim Essen fit und schlank macht
Es gibt spezielle Nagelkleber, die die Bruchstelle stabilisieren können. Tragen Sie einen Tropfen des Nagelklebers über der eingerissenen Stelle auf. Schneiden Sie aus einem Teebeutel eine kleines Stückchen Papier ab und drücken Sie es auf den Nagelkleber. Überschüssiges Papier können Sie nach dem Trocknen ganz einfach abschneiden oder feilen. Anschließend können Sie einen Nagellack auftragen. Durch den Nagelkleber und den Teebeutel wird der Riss verdeckt und der Nagel erhält mehr Stabilität. Probieren Sie es aus!
Brüchige Fingernägel geben meistens Hinweis auf eine falsche Pflege und einen unachtsamen Umgang mit Wasser und Spülmitteln. Mit unseren Tipps werden Ihre Fingernägel wieder gesund und stark. Sollten Ihre Fingernägel dennoch brüchig bleiben, suchen Sie einen Arzt auf, um eine Krankheit oder eine Mangelernährung auszuschließen.