Nach einem schweißtreibenden Workout, einer Ladung Gemüsesticks mit ordentlich Aioli oder nach der morgendlichen Kaffee-Session – nicht immer riechst du so frisch, wie du es gern hättest! Gegen diese harmlosen Gerüche hilft meistens schon eine frische Dusche oder eine Runde Zähneputzen.
Doch manchmal weist der Körper durch abgesonderte Duftmarken auch auf Krankheiten, Intoleranzen und ähnliche Erscheinungen hin. Dann ist allerdings mehr gefragt als nur duschen. Diese Gerüche und ihre Ursachen solltest du kennen:
1. Fruchtartiger Mundgeruch als Anzeichen für Diabetes
Riecht dein Atem fruchtig oder süß, ist das zwar zunächst ganz nett, es kann aber ein Symptom einer diabetischen Ketoazidose (DKA) sein. Diese Problematik entsteht durch einen lang anhaltenden Insulinmangel. Dann passiert folgendes:
Wenn dem Körper kein Insulin zur Zuckeraufnahme zur Verfügung steht, baut er stattdessen Fettzellen ab, um an Energie zu kommen. Die Leber produziert aus den gespaltenen Fetten organische Säuren (Ketonkörper), die sich im Blut anhäufen und zu einer Übersäuerung (Azidose) führen können. "Eine dieser Säuren, Aceton, lässt den Atem fruchtig riechen", erklärt Dr. Erhard Siegel, Facharzt für Innere Medizin in Heidelberg und ehemaliger Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG).
Diabetische Ketoazidose ist nicht zu unterschätzen, sie kann zu Erbrechen und starkem Flüssigkeitsverlust führen und sogar lebensgefährlich sein. Solltest du oder sollten andere an dir also einen süßlichen Atem bemerken, der an überreifes Obst erinnert und gemeinsam mit anderen diabetischen Anzeichen wie Erschöpfung, getrübter Sehkraft oder Gewichtsverlust auftritt, wende dich sofort an deinen Arzt oder deine Ärztin!

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2. Gärende Düfte verraten Laktoseintoleranz
"Produziert der Dünndarm nicht genügend Laktase-Enzyme, kann keine Laktose verdaut werden", erklärt Dr. Siegel. Auf diese Weise gelangt ungespaltener Milchzucker bis in den Dickdarm, wo die Darmbakterien ihn vergären. Bei diesem Prozess entstehen Gase, die zu übel riechenden Blähungen und Stuhlgang führen.
Laktoseintoleranz entsteht meist im Laufe des Erwachsenwerdens, denn eigentlich verliert der Körper schon nach dem Abstillen die Fähigkeit, Laktose zu spalten. Geschätzt leiden weltweit 75 Prozent der Erwachsenen an einem Laktase-Mangel, in Deutschland sind es um die 15 Prozent. Die Auswirkungen der Intoleranz können dabei von Mensch zu Mensch variieren und schmerzhafte Krämpfe, Übelkeit, Durchfall oder eben unangenehme Gerüche beinhalten.
Solltest du bei dir diesen Körpergeruch oder andere der Symptome feststellen, nachdem du Milchprodukte zu dir genommen hast, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Dort kann das Problem mithilfe eines Atemtests diagnostiziert und festgestellt werden, wie viel Laktose du täglich problemlos verdauen kannst.
Laktose ist in vielen Lebensmitteln versteckt: in Backwaren, Eis, Pudding, Käse, Gewürzmischungen, Konserven, Medikamenten und sogar in Zahnpasta. Inzwischen gibt es zahlreiche laktosefreie Varianten im Supermarkt und für akuten Heißhunger auf Eis, Joghurt und Co. helfen zwischenzeitlich Laktase-Tabletten.

3. Stinkige Füße als Hinweis auf Fußpilz
Wenn du deine Schuhe ausziehst, sollten alle besser in Deckung gehen? Keine Angst, das muss nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun haben. Vielleicht leidest du unter Fußpilz. Weitere Anzeichen können Juckreiz, trockene, schuppige Haut an den Zehen, gerötete Hautstellen und Blasen sein.
Der unangenehme Fußgeruch entsteht durch eine Kombination von Bakterien und Pilzen und breitet sich durch Berührung schnell an anderen Körperpartien aus. Anzeichen von Fußpilz sollten nicht ignoriert werden: Mit der Zeit wird die Haut an den Zehen immer weicher und feuchter und bietet so den idealen Nährboden für Bakterien.
In den Industrieländern ist etwa jede:r Dritte von Fußpilz betroffen, Männer allerdings deutlich öfter als Frauen, da sie mehr Schweißdrüsen an den Füßen haben. Mittlerweile kann man Fußpilz mit Sprays oder Cremes selbst behandeln. Dennoch solltest du dich immer mit deinem Arzt absprechen!
Fußpilz wird übrigens nicht umsonst auch Sportler- oder Athletenfuß genannt: Besonders im Fitnessstudio oder Schwimmbad hat man sich schnell mit dem lästigen Pilz angesteckt. Trage also auch in der Umkleidekabine immer Schuhe und versuche, deine Füße trocken zu halten (zum Beispiel mit Babypuder oder Talkum).
4. Streng riechender Urin als Zeichen für Harnwegsinfektionen
Harnwegsinfektionen (HWI) können einen penetranten, fast chemischen Geruch des Urins erzeugen, so Dr. Markus Kunisch, Urologe in München. Dies passiert, nachdem zum Beispiel E.-coli-Bakterien in den Harntrakt eingedrungen sind und sich in der Blase vermehren.

Eine Harnwegsinfektion sollte nicht unterschätzt werden: Die Infektion kann sich bis in Nieren und Blutbahn ausweiten und dort richtig gefährlich werden. Symptome sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen und verstärkter Harndrang.
Weil die weibliche Harnröhre um einiges kürzer ist als die männliche, leiden vermehrt Frauen unter Harnwegsinfektionen. Mit einer Urinprobe lässt sich das Problem schnell beim Arzt diagnostizieren und entsprechend behandeln.
5. Unangenehmer Mundgeruch als Signal für Schlafapnoen
Obwohl Mundgeruch in vielen Fällen von einer Zahnfleischerkrankung (Parodontitis) oder von einem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux) verursacht wird, kann er auch ein Hinweis auf schwerwiegendere Erkrankungen sein.

Riecht dein Atem morgens – trotz regelmäßigen Zähneputzens – unangenehm, könntest du unter einer Schlafapnoe leiden. Dieses gefährliche Syndrom, das bei etwa 2 Prozent der erwachsenen Frauen auftritt, führt zu nächtlichen Atemaussetzern.
Betroffene atmen nachts durch den Mund, wodurch dieser trocken wird. Dies ist eine weit verbreitete Ursache für Mundgeruch, erklärt Dr. Jens Kühnemann, Zahnarzt in Hamburg. Bakterien vermehren sich schneller, produzieren schwefelhaltige Gase und lassen deinen Atem nach faulen Eiern riechen.
Wenn du also andere Ursachen für deinen Mundgeruch ausschließen kannst und unter Müdigkeit und Schnarchen leidest, solltest du deine Ärztin konsultieren. Schlafapnoe ist nicht zu unterschätzen: Sie wird mit Diabetes, Bluthochdruck und Herzkrankheiten in Verbindung gebracht, weshalb sich eine zeitnahe Diagnose empfiehlt. Oft wird zur Behandlung eine Atemmaske eingesetzt, die dir wieder ruhige Nächte und einen frischen Atem beschert.
Ein gutes Gefühl für den eigenen Körper zahlt sich immer aus! Achte auf Gerüche, auf dein Bauchgefühl nach den Mahlzeiten, auf dein Hautbild und dein Schlafverhalten. So kannst du gefährliche Krankheiten frühzeitig erkennen.