Schilddrüse
Hast du eine Unterfunktion oder Überfunktion der Schilddrüse?

Du bist unkonzentriert, müde und antriebslos? Du nimmst zu und weißt nicht, warum? Das könnte an einer Fehlfunktion der Schilddrüse liegen
Müde und ausgelaugt? Möglicherweise eine Unterfunktion der Schilddrüse, also eine Hypothyreose
Foto: Albina Glisic / Shutterstock.com

Davon gehört hast du sicher schon, aber die Diagnose "Schilddrüsenfehlfunktion" scheint immer nur andere zu betreffen. Doch dann fühlst du dich irgendwann selbst dauernd motivationslos und müde. Das kann an der Tagesform liegen, aber auch an deiner Schilddrüse.

Wir erklären dir, wie die Schilddrüse funktioniert und wie sich eine Fehlfunktion auf dein Wohlbefinden und deine Gesundheit auswirkt. Außerdem sagen wir dir, wann und warum du mit den oben beschriebenen Symptomen vorsichtig sein und zu einer Ärztin gehen solltest

In diesem Artikel:

Wenn du häufig müde bist, leicht zunimmst und oft unter innerer Unruhe leidest, solltest du dich auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse untersuchen lassen. Welche anderen Symptome es gibt und was du dagegen tun kannst, erklären wir hier.

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Welche Funktion hat die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist Produzent lebensnotwendiger Hormone, z.B. des Thyroxins. Dabei gibt die Hirnanhangsdrüse die genauen Produktionsdaten vor und die Schilddrüse setzt den Prozess als "Vorarbeiterin" um. Ohne Schilddrüsenhormone geht in deinem Organismus gar nichts: Sie beeinflussen den Energiestoffwechsel, wirken sich auf den Magen-Darm-Trakt, Herz, Kreislauf und Psyche aus und sind zudem auch noch an Prozessen von Knochen-, Muskel- und Nervenzellen beteiligt. Puh! Eine Menge, oder?

3-D-Darstellung der schmetterlingsförmigen Schilddrüse
Sebastian Kaulitzki / Shutterstock.com
Die Schilddrüse ist schmetterlingsförmig und befindet sich im unteren Halsbereich.



Damit deine Schilddrüse die Hormone herstellen kann, benötigt sie übrigens ausreichende Mengen des Spurenelementes Jod aus der Nahrung. Darum kann Jodmangel zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

Außerdem kann es passieren, dass die Hormonproduktion in eine Schieflage gerät: Bei einer Überfunktion produziert die Schilddrüse zu große und bei einer Unterfunktion zu kleine Hormonmengen. Das hat für dein Befinden drastische Konsequenzen. Der Arzt kann derartige Störungen bei einer Bestimmung der Schilddrüsenwerte im Blut erkennen.

Was ist eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose)?


Bei einer Schilddrüsen-Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Schilddrüsenhormone. Etwa 2 bis 3 Prozent aller Frauen sind von dieser Erkrankung betroffen. Geht es dir so wie eingangs beschrieben? Fühlst du dich also niedergeschlagen und antriebslos? Dann leist du möglicherweise an Hypothyreose. Eine Schilddrüsenunterfunktion äußert sich übrigens auch durch: 

  • Kälteempfindlichkeit,
  • Wassereinlagerungen,
  • Verstopfung,
  • stumpfe Haare,
  • brüchige Fingernägel,
  • trockene Haut,
  • Gewichtszunahme,
  • Zyklusstörungen,
  • Unfruchtbarkeit.

Auch eine vergrößerte Schilddrüse kann ein Hinweis auf eine Unterfunktion sein. Das kannst du daran erkennen, dass deine Schilddrüse, die unterhalb deines Kehlkopfes vor der Luftröhre liegt, sich deutlicher abzeichnet und dein Hals "dicker" aussieht.

Per Ultraschall können Veränderungen der Schilddrüse genauer untersucht werden.
Borg / Shutterstock.com
Per Ultraschall können Veränderungen an der Schilddrüse genauer untersucht werden.



Was ist die Ursache für eine Hypothyreose?

Die häufigste Ursache für die Störung, die mitunter angeboren ist, sind chronische Schilddrüsenentzündungen und die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis. Sie entsteht, wenn eine genetische Anfälligkeit vorliegt und bedingt durch Stress, Jodmangel, Infektionen oder andere Faktoren das Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät.

Das Schilddrüsengewebe wird dabei nach und nach zerstört. Bislang gibt es keine Heilung hierfür. Aber der bei einer Unterfunktion auftretende Hormonmangel kann durch synthetische Schilddrüsenhormone, wie das Levothyroxin, ausgeglichen werden.

Übrigens: Entwickelt sich eine Unterfunktion der Schilddrüse aufgrund des erhöhten Jodbedarfs während einer Schwangerschaft oder der Stillzeit, kann sich die Funktion im Nachhinein wieder normalisieren.

Was ist eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)?


Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) arbeitet dein Organismus auf Hochtouren, weil zu große Hormonmengen den Körper fluten. Etwa 3 Prozent der Bevölkerung – 5-mal so viele Frauen wie Männer – leiden daran.

Falls du diese Symptome bei dir beobachtest, solltest du eine Überfunktion abklären lassen:

  • Nervosität,
  • Reizbarkeit,
  • starkes Schwitzen,
  • Einschlafstörungen,
  • unerklärlicher Gewichtsverlust,
  • hoher Blutdruck
  • erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie).

Was ist der Grund für eine Hyperthyreose?

In rund 40 Prozent aller Fälle handelt es sich um eine Immun-Hypothyreose, auch als Morbus Basedow bekannt. Sie tritt vor allem zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Typischerweise quellen die Augäpfel hervor.

Die zweite Hauptursache für eine Überfunktion ist die Bildung heißer Knoten in der Schilddrüse. Das sind Bereiche, in denen die Schilddrüsenzellen unabhängig vom Steuerungshormon TSH agieren und übermäßig Hormone produzieren.

Eine Schilddrüsenfehlfunktion macht sich unter anderen durch ständige Müdigkeit bemerkbar.
Garetsworkshop / Shutterstock.com
Ständige Müdigkeit kann ein Symptom für eine Schilddrüsenfehlfunktion sein.



Was hilft bei einer Schilddrüsen-Fehlfunktion?

Es gibt Medikamente, so genannte Thyreostatika, mit drei unterschiedlichen Wirkmechanismen, die zwar nichts gegen die Ursachen machen können, aber die Hormonflut eindämmen. Entweder hemmen sie den Einbau von Jod bei der Hormonbildung (das sind die Jodide), oder sie reduzieren die Bildung von Schilddrüsenhormonen (Perchlorat) oder sie verringern die Ausschüttung der Hormone ins Blut (die Thioharnstoffderivate).

Sollten die Medikamente nicht ausreichend helfen, ist bei heißen Knoten die so genannte Radio-Jod-Therapie einsetzbar. Radioaktives Jod sammelt sich hierbei in den übermäßig stoffwechselaktiven Knoten an. Die vom Jod abgegebene Strahlung zerstört die heißen Knoten. Wenn auch die Radio-Jod-Therapie "versagen" sollte, kann – abhängig vom Befund –  immer noch operativ oder minimal-invasiv behandelt werden.

Bei welchem Arzt lässt man die Schilddrüse untersuchen?

Wenn du die Ursache für deine gesundheitlichen Probleme bei der Schilddrüse vermutest, ist deine erste Ansprechpartnerin deine Hausärztin. Erhärtet sich der Verdacht, wird sie dich an einen Praxis für Endokrinologie mit Spezialisierung auf die Schilddrüse oder ein Schilddrüsenzentrum überweisen. Bei der weiterfürhenden Diagnostik werden ein Ultraschall der Schilddrüse, gezielte Blutuntersuchungen und eventuell ein Schilddrüsenzintigramm gemacht werden. Auch wirst du dort über konkrete Therapiemöglichkeiten informiert.

Unbehandelte Fehlfunktionen können auf Dauer sehr schädlich sein, in seltenen Fällen fallen Menschen sogar ins Koma. Zögere also nicht, deine Hausärztin auf deine Schilddrüse anzusprechen, wenn dir zum Beispiel deine Schilddrüse größer vorkommt als früher und andere oben genannte Symptome hinzukommen.

Schilddrüsen-Erkrankungen schränken dich in deiner Leistungsfähigkeit und deinem Wohlbefinden ein. Wenn die Symptome über eine längere Zeit auftreten, spätestens wenn dein Halsumfang größer wird, solltest du deine Ärztin darauf ansprechen.

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05 / 2023

Erscheinungsdatum 12.04.2023