- Was passiert bei einem Herzinfarkt?
- Was löst die Verstopfung der Herzkranzgefäße aus?
- Was kann noch einen Herzinfarkt auslösen?
- Welche Risikofaktoren begünstigen einen Herzinfarkt?
- Was ist bei einem Herzinfarkt bei Frauen anders als bei Männern?
- Was für Symptome haben Frauen bei einem Herzinfarkt?
- Was tun bei Anzeichen für einen Herzinfarkt?
- Wie kann ich einem Herzinfarkt vorbeugen?
Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Doch oft wird er bei Frauen falsch diagnostiziert oder gar nicht erkannt. Ein Grund: Die Symptome unterscheiden sich von denen bei Männern. Außerdem gilt der Herzinfarkt vielen als irgendwie "männlicher" Notfall und wird nicht so stark mit Frauen assoziiert.
Aber was ist bei einem Herzinfarkt bei Frauen anders? Und wie kannst du ihn frühzeitig erkennen und vorbeugen? Wir erklären dir, wie er sich bemerkbar macht, wann du besonders auf dein Herz achten solltest und wie du bei einem Infarkt handeln musst.
Aktuelle Studien, wie die von der European Society of Cardology im Mai 2023 vorgestellte, belegen die Brisanz: Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Herzinfarkt zu sterben, ist bei Frauen mehr als doppelt so hoch wie bei Männern.
Was passiert bei einem Herzinfarkt?
Damit die Herzmuskeln Blut durch deinen Körper pumpen können, werden sie selbst durch die sogenannten Herzkranzgefäße mit Blut versorgt. Die sorgen dafür, dass der Herzmuskel arbeiten und sich rhythmisch zusammenziehen kann.
Bei einem Herzinfarkt verstopft aber ein Teil dieser Gefäße. Die Folge: "Das Herz bekommt ungenügend Sauerstoff und das entsprechende Herzgewebe stirbt daraufhin ab", erklärt Prof. Dr. Dr. Christian Jung vom Universitätsklinikum Düsseldorf. Ärzte sprechen dann auch von einem Myokardinfarkt. Je nachdem, wie viel Gewebe betroffen ist, kann der Infarkt deshalb plötzlich lebensbedrohlich werden.
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Was löst die Verstopfung der Herzkranzgefäße aus?
Die Auslöser eines Herzinfarktes sind meistens entweder Verkalkungen in den Gefäßen oder geronnene rote Blutkörperchen. Bei der sogenannten Arteriosklerose lagern sich mit der Zeit Kalk und Fett an Gefäßwänden ab. Ein erhöhter Cholesterinspiegel steht im Verdacht, diese Ablagerungen zu begünstigen.
Jetzt kann es passieren, dass irgendwann ein Teil dieser Schicht abbricht und durch den Blutkreislauf bis zu den Herzkranzgefäßen gelangt. Dort bleibt es dann wie ein Korken stecken und stoppt so die Blutversorgung.
Was kann noch einen Herzinfarkt auslösen?
Ein weiterer Auslöser ist ein Thrombus, also geronnenes, verklumptes Blut. Eigentlich ist die Gerinnung des Blutes dazu da, dich vor hohem Blutverlust zu schützen, wenn du zum Beispiel eine Wunde hast. Allerdings passiert das auch manchmal ohne eine Verletzung, wenn die Blutkörperchen sich zum Beispiel um die Verkalkung einer Arteriosklerose schließen.
Manchmal kann auch eine Thrombose, zum Beispiel im Bein, verschleppt werden, dann wandert das Blutgerinnsel von seinem Ursprung weiter bis zum Herzen. Das passiert eher selten, aber gerade die Anti-Baby-Pille kann dieses Risiko erhöhen.
Welche Risikofaktoren begünstigen einen Herzinfarkt?
Herzinfarkte entstehen also vor allem durch mangelnde Blutzirkulation und beeinträchtigte Gefäße. Aber wie kommt es zu diesen Problemen? Bei diesen Risikofaktoren solltest du genau auf die Gesundheit deines Herzens achten, denn sie alle begünstigen Ablagerungen in den Gefäßen und falsche Blutgerinnung:
- Rauchen
- Wechseljahre und Schwangerschaften
- Ungesunde Ernährung und Fast Food
- Diabetes mellitus
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Erhöhter Blutfettwert oder Cholesterinspiegel
- Hoher Blutdruck
- Stress
- Familiäre Vorbelastung
- Die Anti-Baby-Pille
Was ist bei einem Herzinfarkt bei Frauen anders als bei Männern?
Zuerst einmal die gute Nachricht: Frauen, vor allem vor den Wechseljahren, haben nur ein geringes Risiko für einen Herzinfarkt. Das liegt zum einen daran, dass Frauen sich tendenziell gesünder ernähren und auf ihre Gesundheit achten.
Zum anderen schützt dich aber auch das Östrogen in deinem Körper vor einem Infarkt. Es wird vermutet, dass dieses Hormon die Gefäße sauber hält und schädliches Cholesterin im Körper absenkt.
Die schlechte Nachricht: Risikofaktoren wie Rauchen oder Diabetes erhöhen die Wahrscheinlichkeit bei Frauen viel stärker als bei Männern. Dazu kommt, dass Frauen durch die Vielfach-Belastung als Mutter, Partnerin und Arbeitnehmerin oft hohem Stress ausgesetzt sind. Und dass Stress das Herzinfarktrisiko weiter steigert, belegen großangelegte Studien wie die Interheart Study, die zu dem Ergebnis kommt, dass übermäßige körperliche Anstrengung und emotionaler Stress oder Wut Herzinfarkte auslösen können.
Die zweite schlechte Nachricht: Wenn es nun doch zu einem Herzinfarkt kommt, haben Frauen deutlich schlechtere Karten. Die klassischen Symptome wie Stechen in der Brust oder Schmerzen im linken Arm haben sie nämlich oft gar nicht, stattdessen sind die Anzeichen oft viel unspezifischer. Deshalb sterben betroffene Frauen auch häufiger am Herzinfarkt als Männer.
Was für Symptome haben Frauen bei einem Herzinfarkt?
Um die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt zu erhöhen, müssen die Symptome so früh wie möglich erkannt werden. Die können aber bis zu einem gewissen Grad anders sein als bei Männern, subtiler und weniger eindeutig. Umso wichtiger, dass du weißt, dass du an diesen Anzeichen einen möglichen Herzinfarkt erkennen kannst:
- Starkes Brennen, Engegefühl oder Druck in der Brust, das Herz fühlt sich wie eingeschnürt an
- Unruhe bis hin zu Todesangst
- Schmerzen, die bis in Schulter, Nacken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen
- Atemnot, Kurzatmigkeit oder Kaltschweiß
- Starke Übelkeit und häufiges Erbrechen
- Symptome halten mindestens für 5 Minuten an
Gerade wenn du Diabetes hast, musst du besonders aufpassen, weil die Zuckerkrankheit die Nerven und somit das Schmerzempfinden beeinträchtigen kann. "Da die Nervenschäden auch am Herzen auftreten können, nehmen viele Diabetiker die Herzinfarkt-Symptome weniger oder gar nicht wahr", erklärt Jung.
Was tun bei Anzeichen für einen Herzinfarkt?
Wenn du diese Symptome spürst, oder jemand in deinem Umfeld, sollte so schnell wie möglich ein Notarztwagen gerufen werden, denn Herzinfarkte können innerhalb von Minuten tödlich sein! So hilfst du dir selbst oder leistest lebensrettende Erste Hilfe:
- Ruhe bewahren.
- Wenn du selbst betroffen bist: Sprich Menschen gezielt an, dass du einen Notarzt brauchst.
- Wenn jemand anders betroffen ist: Bereich sichern und Menschen gezielt ansprechen, die dir helfen oder einen Krankenwagen rufen.
- 112 anrufen und folgende Fragen beantworten: Wo bist du, was ist passiert, wer ruft an? Auf Rückfragen warten!
- Wenn die Person nicht ansprechbar ist, ergreife Reanimationsmaßnahmen: Lege die betroffene Person auf den Rücken, überstrecke den Kopf, dann 30 Mal Herzdruckmassage und 2 Mal beatmen.
- Wenn die Person ansprechbar ist, kannst du ihren Oberkörper aufrichten, die Kleidung am Oberkörper lockern und sie beruhigen, damit sie möglichst langsam und tief atmet.
Wie kann ich einem Herzinfarkt vorbeugen?
Das Beste, was du für dein Herz tun kannst, ist eine ausgewogene und gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung, Entspannung und gutem Essen. Gerade, wenn du einen oder mehrere Risikofaktoren aufweist, solltest du daher Folgendes tun:
- Höre mit dem Rauchen auf: "Die meisten jungen Patientinnen, die einen Herzinfarkt erleiden, rauchen", erklärt Professor Jung. Das Nikotin macht die Gefäße starr, erhöht den Blutdruck und begünstigt Arteriosklerose.
- Trinke in Maßen: Gelegentlich ein Glas Rotwein oder ein Bier ist okay. Aber achte darauf, dass es nicht zu viel und nicht zu regelmäßig wird.
- Gönn dir Ruhe: Stress ist eine lebensbedrohliche Volkskrankheit. Schaff dir Zeiten und Orte, wo du zur Ruhe kommen kannst, du selbst bist und neue Kraft auftanken kannst.
- Treibe Sport: Ausdauersport ist der beste Freund deines Herzens, weil es fast allen Risikofaktoren entgegenwirkt. Intensiveres Training kann auch gut sein, aber nur, wenn dein Herz gesund genug dafür ist!
- Ernähre dich gesund: Du kennst das Spiel: Wenig Fast Food, rotes Fleisch, Salz oder gesättigte Fette, dafür mehr ungesättigte Fette, Obst, Gemüse und Fisch. All das beugt Bluthochdruck und Arteriosklerose vor und hält deinen ganzen Körper von innen fit.
- Nimm bei Bedarf Medikamente: Wenn du zu Bluthochdruck neigst oder sonstigen Risikofaktoren entsprichst, geh auf jeden Fall zu einem Arzt oder einer Ärztin. Im Zweifelsfall kannst du dort eine neue Anti-Baby-Pille, Beta-Blocker, Blutverdünner wie das bekannte Aspirin oder sonstige Arzneien bekommen. Wichtig dabei: Therapiere dich nicht einfach so selbst und sensibilisiere auch deinen Arzt bzw. deine Ärztin für die geschlechterspezifischen Unterschiede beim Herzinfarkt und seiner Behandlung.
Nimm diese Tipps nicht auf die leichte Schulter. Herzinfarkte gehören laut der Deutschen Herzstiftung mit über 20.000 Sterbefällen pro Jahr zu den häufigsten Todesursachen bei Frauen.
Wenn du deine Gesundheit ernst nimmst, kannst du das Risiko für einen Herzinfarkt sehr stark senken. Je besser du dich um dein Herz kümmerst, desto gesünder ist es nämlich. Merk dir aber in jedem Fall die (frauenspezifischen) Symptome eines Herzinfarktes, damit kannst du im Notfall dein Leben oder das von jemand anderem retten.

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Erwähnte Quellen:
Andrew Smyth, Martin O’Donnell, Pablo Lamelas, Koon Teo, Sumathy Rangarajan and Salim Yusuf. Physical Activity and Anger or Emotional Upset as Triggers of Acute Myocardial Infarction. The INTERHEART Study. 11.Oct. 2016 doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.116.023142
Mariana Martinho. Ladies first: awareness for the risk of adverse outcomes of female patients after ST-segment elevation acute coronary syndrome. Presentation at Heart Failure 2023, scientific congress of the European Society of Cardiology, Prague. News Release, 22. May 2023.