Deutschlands Trinkkultur wandelt sich. Viele junge Leute der Generation Z – definiert als alle zwischen 1995 und 2015 Geborenen – gehen dazu über, gar nicht mehr zu trinken. In der Party- und Clubbingszene boomten bis zur Corona-Pandemie Veranstaltungen wie "Morning Gloryville" und die in Berlin gegründete "Sober Sensation".
Schon morgens feierte man hier mit seinen Freunden, ohne einen Schluck Alkohol trinken oder die Nacht durchmachen zu müssen. Dass sich das nach dem Ende der Pandemie ändert, darf bezweifelt werden. Warum es Sinn macht, Alkohol aus dem Alltag zu verbannen, und welche spannenden neuen, alkoholfreien Getränke jetzt auf den Markt gekommen sind, liest du hier.

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Wie verändert sich das Trinkverhalten von Jugendlichen?
Laut einer Analyse der Initiative „Kenn dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geht der Alkoholkonsum deutlich zurück. Aktuell beantworten 76 Prozent der 18- bis 64-jährigen Männer und 66 Prozent der Frauen die Frage, ob sie im letzten Monat Alkohol getrunken haben, mit "Ja". Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es bei den Männern noch 90 und bei den Frauen 83 Prozent.
Und: Die Deutschen trinken nicht nur seltener Alkohol, wenn, dann auch deutlich weniger. Bei den Männern waren es im Jahr 2000 noch knapp 23 Gramm Reinalkohol pro Tag, bei den Frauen knapp 10 Gramm. Aktuell sind es bei den Männern nur noch 16 Gramm, bei den Frauen 8,5 Gramm. Der Trend geht also ganz klar in Richtung: Weniger ist mehr. Hieran erkennst du, dass du zu viel trinkst.
Warum trinkt die Jugend weniger Alkohol?
Die Antwort lautet: Gesundheit und Fitness. "Junge Menschen scheinen sich viel mit den Themen Gesundheit und Wohlbefinden auseinanderzusetzen", sagt Gesundheitscoach und Psychologin Briony Leo. "Der Fokus liegt darauf, in Bestform zu sein. Manche Dinge, die mit regelmäßigem und starkem Alkoholkonsum assoziiert werden wie gesundheitliche Probleme, hohe Ausgaben und peinliche Missgeschicke, gelten als nicht besonders attraktiv."
Bekannte Vorbilder wie die Fitness-Influencerinnen Pamela Reif oder Kayla Itsines verkörpern diesen bewussten abstinenten Lebensstil. Auch andere Promis verzichten auf Alkohol: Supermodel Jessica Hart war über ein Jahr abstinent, um herauszufinden, wie die beste Version ihrer selbst aussieht.
Neben dem Selbstoptimierungswunsch sind auch gesundheitliche Beschwerden ein häufiger Grund für die Abstinenz. Denn regelmäßiger Alkoholkonsum kann unter anderem zu einer Leberzirrhose oder Beeinträchtigungen des Gehirns führen. Die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung nehmen ab. Auch psychische Probleme sind eine Folge von zu viel Alkohol. Mehr dazu: Das macht Alkohol mit deinem Körper.
Welche alkoholfreien Getränke für Jugendliche sind Trend?
Zu den Gründen, dass immer häufiger auf Alkohol verzichtet wird, gehört auch, dass in letzter Zeit immer mehr alkoholfreie Spirituosen auf den Markt kommen. Schluss mit zuckrigen Mocktails und langweiligen Saftschorlen. Diese Getränke bewahren beides: feierliche Eleganz und einen klaren Kopf:
- Prisecco Rotfruchtig von Manufaktur Jörg Geiger: Pickelner Aperitif, brizzelt wie Prosecco und hat eine frische Fruchtnote.
- Riesling Feinherb von Carl Jung: Ein spritziger alkoholfreier Riesling mit Apfel- und Citrus-Aromen.
- Siegfried Wonderleaf von Rheinland Distillers: Fruchtige Botanicals, Gin-ial wie der Siegfried Gin.
- Laori Juniper No 1 von Laori Drinks: Würzige Ginaromen mit Wacholder, Kardamom, Lavendel und Rosmarin.
- Undone No 7 Italien Bitter Type von Undone: Italienischem Bitterlikör nachempfunden, würzig mit Orangennote.
- Alkoholfreier Rum von Fluére: Mit Noten von dunkel geröstetem Kaffee, Kakao, Lakritze, Tonkabohnen und Toffee.
- Übernormal Null von Kehrwieder Kreativbrauerei: Ein mit Spezialhefe gebrautes alkoholfreies Indian Pale Ale.
- Blutul Bianco Wermut von Enbio: Hergestellt aus alkoholfreiem Weißwein, weißem Traubenmost und Kräuterextrakt.
Welche Gründe spielen neben der Gesundheit eine Rolle?
Nicht nur gesundheitliche Gründe führen zur Abstinenz. Neben dem Wunsch nach mehr Wohlbefinden spielt auch ein weiterer Aspekt eine nicht ganz unwichtige Rolle. "Auf jungen Menschen lastet heute ein sehr großer Leistungsdruck, und es herrschen hohe Erfolgserwartungen im Studium und im Job", erklärt die Soziologin Dr. Emily Nicholls. Sie gibt daher zu bedenken: "Weniger Alkoholkonsum ist nicht nur rein positiv zu interpretieren, wenn dieser Entwicklung Leistungsdruck zu Grunde liegt."
Besonders auf denjenigen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, lastet ein enormer Druck. Eine berufliche Laufbahn wie noch 2 Jahrzehnte zuvor, in der man nach der Ausbildung in einer Firma zu arbeiten beginnt und bis zur Rente dort bleibt, ist heute eine Seltenheit. Stattdessen wechseln viele regelmäßig den Job, die meisten Studenten kommen ohne mindestens einen Nebenjob überhaupt nicht über die Runden. Beim Jonglieren zwischen Studium und Arbeit heißt ihr Schlüssel zum Erfolg: Produktivität, Klarheit, Präsenz und Fokus, wann immer es nötig ist – da scheint es reine Selbstsabotage zu sein, im Rahmes des #winewednesday noch eine Flasche Rosé zu trinken.
Aber auch junge Menschen mit mehr Freizeit überlegen sich genau, wofür sie ihr Geld ausgeben, denn viel ist davon in der Regel nicht vorhanden. Der Grund dafür sind niedrige Löhne, ständig steigende Mieten und andere finanzielle Verpflichtungen. Auf Grund schlecht bezahlter Positionen oder eines niedrigen Einstiegsgehalts sind viele junge Leute einen Großteil des Monats pleite. Essen gehen oder einen Film im Kino sehen ist oftmals die eine besondere Aktivität der Woche, die sie sich noch gönnen. Da bleibt kein Geld mehr für Cocktails übrig.
Welche Rolle spielen die Sozialen Medien für zunehmende Alkohol-Abstinenz?
Keine geringe. Nicht wenige haben sich schon mal betrunken bis auf die Knochen blamiert. Die Beklemmung und die Scham am Morgen danach können dann so schlimm sein, dass man es bereut, überhaupt ausgegangen zu sein, und sich die ganze Woche danach noch Sorgen macht. Diese Bedenken scheinen viele Anti-Alkoholiker unter 30 Jahren zu haben. Hier sind noch 7 gute Gründe, weniger Alkohol zu trinken.
Laut einer Studie der australischen La Trobe University in Melbourne sind die Hauptgründe für Abstinenz unter anderem das Gefühl, sich in Gesellschaft nicht mehr unter Kontrolle zu haben und negativ aufzufallen. Diese Sorge wird heutzutage noch dadurch verstärkt, dass jeder Ausrutscher festgehalten und online veröffentlicht werden kann.
"Handykameras, die Selfie-Kultur und die immer wichtigere Rolle der sozialen Medien geben einem viel schneller das Gefühl, immer bewertet und geprüft zu werden", erklärt Nicholls. "Man möchte unbedingt ein gewisses Bild von sich aufrechterhalten, welches untergraben werden könnte durch Bilder, die zeigen, wie man die Kontrolle verloren hat." Auf der anderen Seite kann Alkoholverzicht auch Angst und Beklemmungsgefühle reduzieren – ein oftmals unerwarteter Vorteil für Alkoholverzicht-Neulinge.
Wie wirkt Alkohol-Abstinenz auf den Körper?
"Viele Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, sind überrascht, dass sie sich ohne Alkohol gelassener fühlen", so Psychologin Leo. Angst mit Alkohol zu bekämpfen funktioniert nämlich nur temporär. Bis zum nächsten Morgen, um genau zu sein.
"Wenn man trinkt, wird das für Angstgefühle verantwortliche Glutamat vom Gehirn blockiert, sodass man sich entspannt", erklärt Expertin Leo. "Aber dann legt man sich schlafen, und das Gehirn produziert mehr Glutamat, um den Mangel wieder auszugleichen. Die Folge ist, dass man am nächsten Morgen sogar noch verstärkte Angstgefühle hat."
Warum macht No-Alkohol gerade in der Pandemie Sinn?
Es gibt gerade jetzt viele Gründe, aus der Realtität mal eine Zeitlag flüchten zu wollen. Die Corona-Krise macht einsam: Viele arbeiten vor allem im Home-Office oder studieren online. Freundinnen trifft man viel seltener als früher. Und gefeiert wird schon lange nicht mehr. Dazu kommt die Angst vor der Zukunft: Bekomme ich nach der Ausbildung oder dem Studium noch einen Job?
Alles theoretisch Gründe, die vielen Sorgen machen und häufiger zu Alkohol greifen lassen. Doch alleine trinken war noch nie eine gute Idee. Die Gefahr, dass daraus schnell eine Gewohnheit wird und auch die Menge in gesundheitsgefährdende Maße ansteigt, ist verdammt hoch. Und wie oben beschrieben, verstärkt Alkohol die Ängste zeitversetzt.
Deshalb sollte man besonders in diesem Pandemie-Winter auf Alkohol verzichten und nach alternativen Methoden zur Stressreduzierung setzen, wie z.B. Yoga, Kochen oder lange Spaziergänge. Das sind 7 bewährte Anti-Stress-Strategien.
"Nüchtern ist das neue Cool", das war schon Trend vor der Pandemie. Wenn das auch dein Motto war, bleib dabei, auch wenn Corona-Beschränkungen aufs Gemüt drücken. Wenn du die neue Abstinenz noch nicht ausprobiert hast, ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Denn vom alkoholfreien Leben profieren deine Psyche, deine Karriere und deine Gesundheit.