Was meinen Leute bei TikTok und Insta mit "Cortisol Face"?

Gesicht sieht aufgedunsen aus
Was meinen Leute bei TikTok und Insta mit "Cortisol face"?

Veröffentlicht am 03.07.2025
Ist blaues Licht wirklich so schlecht für die Haut?

Auf TikTok spricht man gerade viel über das "Cortisol Face". Das auch als "Moon Face" bekannte Phänomen ist gekennzeichnet durch Schwellungen oder Aufgedunsenheit im Gesicht – vermeintlich verursacht durch hohe Stresshormonwerte. Zwar ist "Cortisol Face" kein medizinischer Fachbegriff, aber wie bei den meisten Social-Media-Trends steckt trotzdem auch hier ein Fünkchen Wahrheit drin.

Woher kommt der Begriff "Cortisol face"?

Menschen, die Cortison verschrieben bekommen haben, neigen dazu, hohe Cortisolwerte zu entwickeln, was zu Gesichtsschwellungen und Aufgedunsenheit führen kann. Genau diese Schwellungen hat die TikTok-Community als "Cortisol Face" bezeichnet.

Die Verbindung zu Menschen, die keine Medikamente nehmen, besteht darin, dass Cortisol ein Hormon ist, das jeder Körper speichert und dessen Hauptaufgabe darin besteht, die Stressreaktion des Körpers zu regulieren. Hohe Cortisolwerte können sich auch auf die Haut auswirken, indem sie die Talgproduktion der Talgdrüsen steigern – was zu verstopften Poren und Akne führen kann. Sehr hohe Cortisolwerte können tatsächlich Gesichtsschwellungen verursachen, indem sich Fettpolster an den Seiten des Gesichts ansammeln.

Warum der Begriff problematisch ist

Die Sache funktioniert nicht so, wie TikTok es suggeriert. Es braucht eine erhebliche Menge an zusätzlichem Cortisol – meist durch die Einnahme von Cortison –, um ein Gesicht wirklich geschwollen und aufgedunsen wirken zu lassen. Der Stress durch eine nervige E-Mail vom Chef reicht dafür definitiv nicht aus. Zwar kann Stress die Haut beeinflussen, aber eher, indem er bestehende Hautprobleme wie Rosacea, Akne, Ekzeme oder Psoriasis verschlimmert.

Das bedeutet: Wenn dein Gesicht aufgequollener als sonst wirkt, gibt es wahrscheinlich andere Ursachen. Eine reduzierte Salzzufuhr, mehr Wasser zu trinken und ausreichend Schlaf (idealerweise 8 Stunden) sind einfache Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Wie so oft sind es die altbekannten Tipps, die tatsächlich helfen, den Stresspegel zu senken – und sich positiv auf die Haut auswirken. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Work-Life-Balance sind dabei entscheidend. Wenn du dir Sorgen um deinen Stresspegel machst, kann jede Arztpraxis Speichel- und Bluttests durchführen.

Fazit: Ein aufgedunsenes Gesicht ist meist kein "Cortisol face"

Wie immer bei Trends in Sozialen Netzwerken, ist auch hier Vorsicht geboten. Wenn dein Gesicht angeschwollen aussieht oder sich so anfühlt, stecken meist andere Gründe dahinter als zu viel Cortisol – und am besten helfen gesunde Ernährung, Entspannung und Schlaf, das zu beheben.