Bevor wir loslegen, das Wichtigste zuerst: Warum auch immer du du selbst die Schere ansetzen willst, überlege es dir gut! Einen schlechten Haarschnitt rauswachsen zu lassen, dauert lang. Bestimmt länger als auf einen Friseurtermin zu warten – oder für einen zu sparen.
Okay, das willst du bestimmt nicht lesen, sonst wärst du ja nicht hier gelandet. Und du bist nicht ganz zu Unrecht hier. Denn auch wenn sich bei den Friseur*innen unter euch jetzt die Zehennägel hochrollen: Es gibt einige gute Gründe, sich die Haare mal selbst zu schneiden!
Wegen Corona muss sich im Friseursalon wirklich niemand fürchten, wenn brav Maske getragen wird, wie dieser US-Report zeigt. Meist geht es also um andere Gründe. Zunächst einmal spielt das liebe Geld eine Rolle.
Auch nicht zu vergessen: Die Schwierigkeit, einen Friseur oder eine Friseurin zu finden, der/die genau versteht, was du willst und wirklich nur so viel wegschneidet, wie du möchtest. Du hast doch bestimmt auch schon mal ausdrücklich verlangt: "Nur die Spitzen!" und bist dann mit 5 cm kürzerer Matte aus dem Laden gelaufen, oder? Ärgerlich!
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Und wenn du einen Figaro gefunden hast, der gute Arbeit leistet, musst du meist Wochen auf einen Termin außerhalb der eigenen Arbeitszeiten warten. Wer bitteschön schafft es mittwochs um 11 Uhr zum Friseur?
Wenn die Haare also am besten jetzt sofort ab sollen und das Ganze auch bitte keine Unsummen kosten soll, bist du hier genau richtig! Wir verraten, was du beim Haarschnitt zu Hause beachten musst, welches Equipment du dafür brauchst und haben einfache Schnitt-Anleitungen für dich zusammengestellt.
Ganz wichtig ist es zu bedenken, dass die Haare im nassen Zustand länger aussehen – weil sich Locken und Wellen aushängen und selbst glatte Haare sich platt am Ansatz anschmiegen, wenn sie nass sind. Du solltest beim Schneiden auch nicht zu kräftig an den Strähnen ziehen. Die Haare springen danach wieder hoch, und der Pony ist plötzlich kürzer als gedacht. Ups!
Wichtig ist es außerdem, die Haare gut abzuteilen, damit du am Ende nicht versehentlich eine Strähne erwischt, die gar nicht geschnitten werden sollte. Schneiden solltest du grundsätzlich nie waagerecht. Viel besser ist es, die Schere senkrecht in die Haare zu halten und Strähne für Strähne zu kappen. Das dauert länger. Aber es verhindert unschöne Schnittkanten und ungleiche Ecken in den Haaren.
Nass schneiden wirkt immer professionell. Tatsächlich schneiden aber auch viele gute Friseure die Haare in manchen Fällen lieber trocken. Es sagt also nichts über die Qualität des Schnitts aus, ob die Haare nass oder trocken geschnitten werden. Welche Schnitttechnik die richtige ist, hängt von der Haarstruktur ab. Also davon, ob deine Haare eher glatt oder lockig sind.
Eine gute Schere ist das A und O. Aber du musst nicht in das 200-Euro-Modell aus dem Friseurbedarf investieren – ja, richtig gute Scheren kosten echt so viel. Es gibt auch spezielle Haarscheren in der Drogerie und Online, die für den Heimbedarf ausreichen. Mit 10-20 Euro bist du immer noch günstiger dabei als für einen Haarschnitt. Und: Das Ding hält ewig und kommt bestimmt noch öfter zum Einsatz.
Für dicke Haare gibt es auch spezielle Effilier-Scheren zum Ausdünnen, z.B. dieses Modell von Canal. Auf keinen Fall solltest du deine Haare mit der Küchenschere (viel zu groß) oder einer Bastelschere (viel zu stumpf) schneiden. Dann sind grobe Schnittkanten und kaputtere Haare als vorher programmiert.
Du willst das jetzt bestimmt nicht lesen, aber: Nicht ohne Grund machen Friseure eine 3-jährige Berufsausbildung. Komplizierte Kurzhaarschnitte oder ein flotter Stufenschnitt? Das geht zuhause in die Hose. Wenn du aber bloß die kaputten Spitzen kappen willst oder den nervig langen Pony aus dem Blickfeld haben möchtest, kannst du auch ruhig selbst Hand anlegen.
Überlege aber wirklich genau, ob du dir das Do-it-yourself-Experiment zutrauest. Wer im Kunstunterricht in der Grundschule schon nicht so wirklich sauber ausschneiden konnte, sollte es vielleicht lieber lassen.
Alles verstanden und Zubehör zur Hand? Dann kann's ja losgehen. Hier kommen unsere Haar-Schneide-Anleitungen für zuhause:
Bevor du alle Haare absäbelst, solltest du wissen, dass selbst vermeintlich gerade abgeschnittene Haare beim Friseur nie auf eine Länge gekappt werden. Die vorderen Strähne sind immer etwas kürzer als die hinteren, so fällt die Mähne schöner, wenn du die Haare nach vorne über die Schultern legst. Wären alle Haare auf einer Länge, würde genau das komisch aussehen.
Dein Ziel sollte es also sein, eine U-Form bzw. eine leichten Bogen in die Spitzen zu schneiden – so wie auf dem Bild oben. Das klappt am besten so:
Je länger deine Haare sind, desto eher neigen sie zu Spliss. Denn die Enden wurden schon entsprechend häufig geföhnt, gefärbt, gesonnt – und spalten sich durch diese Strapazen irgendwann.
Das Tückische: Wenn du Spliss nicht schneidest, wandert er immer weiter hoch, ehe die Haare schließlich so kaputt sind, dass du alle auf Kinnlänge kürzen musst. Um das zu vermeiden, solltest du gespaltene Enden regelmäßig, etwa alle 4-6 Wochen schneiden. Dafür musst du nicht alle Haare absäbeln und auch nicht zum Friseur. So funktioniert ein Spliss-Schnitt zu Hause:
Wir haben übrigens auch einen Artikel mit den besten Pflege-Tipps für kaputte Haare zusammengestellt.
Grundsätzlich gilt: Hast du noch keinen Pony, willst aber unbedingt Stirnfransen tragen, solltest du beim ersten Mal lieber zum Friseur. Der Profi kann die ideale Breite, Dicke und Länge des Ponys für deine Gesichtsform und Haarstruktur bestimmen. Reichlich Pony-Inspiration gibt's hier. Bist du bereits Ponyträgerin, ist selbst Nachschneiden mit der richtigen Technik kein Problem. So geht's:
Lockige Haare solltest du – wie bereits erwähnt – am besten trocken schneiden. Nur so siehst du wie sich die Haare kringeln. Für einen komplett neuen Schnitt solltest du auf jeden Fall zum Friseur gehen. Willst du nur die kaputten Spitzen loswerden, klappt das auch zu Hause und zwar so:
Wenn du nicht gerade eine komplett neue Frisur haben willst, kannst du deine Haare auch zu Hause schneiden. Was du dafür brauchst und wie du dabei vorgehen solltest, weißt du jetzt. Und immer dran denken: Lieber erstmal zu wenig abschneiden, als übermütig zu werden.