Den ganzen Tag hast du dich in der Sonne geaalt, aber plötzlich sind sie da: lauter kleine Pickelchen, die so unerträglich jucken, dass sie den Aufenthalt in der Sonne fast unmöglich machen. Ist das eine Sonnenallergie? Oder doch nicht?
Hilfe, habe ich eine Sonnenallergie?
Nach dem Sonnenbad zeigen sich Pickel oder Bläschen auf der Haut? Nur keine Panik! "In den wenigsten Fällen handelt es sich um eine echte Allergie", weiß die Hamburger Dermatologin Dr. Susanne Steinkraus und führt aus: "Die Begriffe 'Sonnenallergie' und 'Lichtallergie' gibt es in der Medizin genau genommen gar nicht. Sie werden umgangssprachlich genutzt – für eine Reihe ganz unterschiedlicher Erkrankungen mit folgenden Symptomen:
- Die Haut beginnt zu jucken und zu brennen (Juckreiz).
- Die Haut verfärbt sich, es erscheinen rötlichen Flecken (Hautrötungen).
- Es entstehen Bläschen, Knötchen oder sogar Blasen.
- Die Haut kann anschwellen.
Treten die Symptome bei dir auf, solltest du auf jeden Fall eine Dermatologin oder einen Dermatologen zu Rate ziehen. Die Experten können die Ursachen erkennen.
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Was ist eine richtige Sonnenallergie?
"Mit den umgangssprachlichen Begriffen Sonnenallergie oder Lichtallergie werden gemeinhin vermeintlich allergische Hautreaktionen auf Sonneneinstrahlung bezeichnet. Tatsächlich ist die Sonnenallergie keine echte Allergie. Es handelt sich vielmehr um Hautreizungen, deren Entstehung die Medizin bislang nicht komplett erklären kann", so Dr. Steinkraus.
Mediziner bezeichnen Hautreaktionen auf das Sonnenlicht als polymorphe Lichtdermatosen. Die häufigste Form der polymorphen Lichtdermatose ist das sogenannte Sonnenekzem.
Was ist eigentlich Mallorca-Akne?
Betroffenen wird nicht primär die Sonne, sondern der Sonnenschutz zum Verhängnis. "Denn Mallorca-Akne kann durch bestimmte Emulgatoren ausgelöst werden, die in einigen Sonnenschutzmitteln enthalten sind, wie ethoxylierte Alkohole und Polyethylenglykole (PEG), sowie durch Detergenzien und Parfums", weiß Dr. Barbara Sturm. Die Ärztin für ästhetische Medizin erklärt: "In Kombination mit UV-Licht bilden diese Substanzen bestimmte Reizstoffe in den Talgdrüsen, die eine Entzündung verursachen – kleine Akne-ähnliche Pusteln, die vor allem im Gesicht, auf der Brust und am oberen Rücken auftreten."
Was tun bei Mallorca-Akne?
Tritt die Mallorca-Akne erstmal auf, hilft nur Rückzug: Entweder ins Hotelzimmer oder wenigstens mit T-Shirt in den Schatten. Bleibst du der Sonne fern, heilt der Ausschlag in der Regel von selbst. "Und beim nächsten Mal am besten fettfreien Sonnenschutz benutzen", so Dr. Sturm.
Hast du neben Pickeln einen brennenden Ausschlag, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Bis du dort ankommst, helfen kühlende Kompressen, das Brennen zu lindern. "Im Notfall kann ein leichtes cortisonhaltiges Präparat schnelle Abhilfe schaffen. Dies sollte aber nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen, auch Antihistaminika können helfen", so Dr. Steinkraus.
Woran erkenne ich, ob eine Sonnencreme zur Pickel-Falle werden kann?
Unbedingt ein fettfreies Produkt wählen und im Zweifel eine Dermatologin oder einen Dermatologen zu Rate ziehen. Dr. Barbara Sturm empfiehlt beim Sonnencreme-Kauf auf den Hinweis 'nicht komedogen' zu achten. Das heißt, dass ein Produkt die Poren nicht zusätzlich verstopft. "Aggressive oder reizende Inhaltsstoffe wie Mineralöl, Benzophenone, Octocrylen und bestimmte Konservierungsstoffe können in Verbindung mit der Entzündungsreaktion, die durch die Sonneneinstrahlung verursacht wird, eine kumulative Wirkung haben und eine Entzündungskaskade in der Haut auslösen."
Um Hautreaktionen in der Sonne vorzubeugen ist und bleibt der richtige Sonnenschutz das A und O: bei Sonnenallergie mindestens Lichtschutzfaktor 50, bei Mallorca-Akne ohne Fett und Emulgatoren. Wenn du das beachtest, kannst du die Sommersonne unbeschwert genießen.