Die eine Frau wünscht sich Locken, die andere glattere Haare. Für die eine gibt es die Dauerwelle, für die andere verschiedene Methoden, um die Haare glattzukriegen. Doch Vorsicht: Nicht jede Glättung geht glatt über die Bühne, es lauern durchaus Risiken, besonders bei einer ganz speziellen Methode.
Was steckt hinter dem Begriff "Brazilian Blowout"?
Geschmeidig glatte Haare ohne ewiges Hantieren mit dem Glätteisen – ein Traum vieler Frauen. Die "Brazilian-Blowout-Behandlung" verspricht genau das. "Brazilian Blowout" ist ein Produkt zum Glätten der Haare, das eine 100-Prozentige Glättung ermöglicht. Die Haare sind nach der Behandlung mit dieser speziellen Keratinkur glatt wie vom Glätteisen. Die Glättung hält zwei bis drei Monate – dann ist der Ansatz so breit, dass die Anwendung wiederholt werden muss. Klingt verlockend, oder? Sie sollten aber besser die Finger davon lassen!
Was macht den "Brazilian Blowout" so gefährlich?
Die Tinktur, die auf das Haar aufgetragen wird, enthält chemische Stoffe, die nicht ganz ohne sind, wie zum Beispiel Formaldehyd. Nachdem die Tinktur aufgetragen wird, muss das Haar geglättet werden. Hierbei entstehen Gase, die den Formaldehyd-Gehalt freisetzen. Dies kann zu schwerwiegenden Atemwegs-, Haut- und Augenreizungen führen. Es gilt obendrein als hochgradig krebserregend. Aus diesen Gründen ist die Brazilian-Blowout-Anwendung in den meisten Ländern Europas verboten. Eine gute und gesundheitlich unbedenkliche Alternative ist eine sanftere Keratin-Behandlung, die auch in Deutschland bei vielen Friseuren angeboten wird.
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Wie funktioniert eine Keratin-Haarglättung?
Das Protein Keratin ist der Hauptbestandteil unserer Haare. Bei einer Keratin-Behandlung wird es in Form einer Creme auf das Haar aufgepinselt. Der Wirkstoff, der zum Beispiel aus Schafswolle gewonnen wird, dringt in die Schuppenschicht ein und umhüllt die Haare. Die Haare werden anschließend glatt geföhnt und geglättet. Durch die hohe Temperatur richten sich die Disulfid-Brücken – das sind die Schwefelbrücken in den Haaren – neu aus. Und das Keratin fixiert die neue Form, sodass die Haare dauerhaft glatt bleiben.
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Was ist der Unterschied zwischen dem "Brazilian Blowout" und einer Keratin-Behandlung?
"Im Gegensatz zu der Methode des Brazilian Blowouts, arbeiten wir ausschließlich mit Produkten, die kein Formaldehyd, keine Parabene oder Ammoniak enthalten. Die Glättungs-Creme basiert stattdessen auf natürlichen Inhaltsstoffen, hauptsächlich aus Keratin", erklärt Pernille Meidlein Rasmussen, Friseur-Meisterin im Salon "Locke Eppendorf" in Hamburg. Das macht die Keratin-Behandlung gesundheitlich unbedenklich, bringt aber noch mehr Vorteile mit sich: Der Glatt-Effekt lässt sich beliebig steigern. Je nachdem ob die Haare im Anschluss nur glatt geföhnt und leicht geglättet werden oder Sie mehrfach mit dem Glätteisen durchs Haar gleiten – je mehr passiert, desto glatter wird das Ergebnis. "Möchten Sie lediglich Frizz bändigen und den natürlichen Schwung der Haare beibehalten, kann einfach weniger mit dem Glätteisen gearbeitet werden. Dies ist bei dem Brazilian Blowout nicht möglich. Die Haare sind nach dieser Anwendung dauerhaft aalglatt", so die Expertin.
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Test: Wie läuft eine Keratin-Behandlung ab?
Wie beim Färben wird zunächst eine Creme auf die Haare aufgetragen. Der Mix wird mittels Hitze von Föhn und Glätteisen in die Haare eingearbeitet und formt sie so dauerhaft um. Wie die Behandlung im Detail abläuft, hat Kollegin Natalie am eigenen Kopf getestet. Wie das vor sich ging, sehen Sie im Video. Alternativ haben wir den Ablauf darunter auch nochmal schriftlich für Sie zusammengefasst.
1. Zunächst werden die Haare gewaschen und von Restbeständen von Pflegeprodukten befreit.
2. Danach wird die Keratinkur partieweise auf die noch feuchten Haare aufgetragen.
3. Die Haare werden anschließend durchgekämmt und das überschüssige Produkt wird abgestrichen.
4. Nach einer zirka 10-Minütigen Einwirkzeit werden die Haare trocken geföhnt und anschließend Strähne für Strähne mit dem Glätteisen geglättet.
5. Danach werden die Haare ausgewaschen und eine Haarmaske wird auf das Haar aufgetragen.
6. Diese Haarmaske wirkt zirka 10 bis 15 Minuten ein und wird dann ausgewaschen.
7. Danach wird das Haar erneut trocken geföhnt und geglättet, damit die Haare „versiegelt“ werden und das Keratin ins Haar eingeschlossen wird.
8. Die Behandlung dauert je nach Haarlänge und Haardichte zwischen 2 bis 4 Stunden.
Ist eine Keratin-Behandlung für jeden Haartyp geeignet?
Ja, so lange die Haare gesund sind, spielt es für die Keratin-Behandlung keine Rolle, ob sie eher fein oder richtig dick sind. Auch coloriertes Haar lässt sich damit behandeln. Allerdings sollten die Haare mit Kuren auf die Behandlung vorbereitet werden. Je gepflegter die Strähnen vorab sind, desto geringer der Schaden. Zwar enthält das Treatment an sich bereits Pflege-Stoffe. Da bei der Behandlung allerdings viel mit dem Glätteisen und mit sehr heißen Temperaturen gearbeitet wird, werden die Haare trotzdem strapaziert.
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Können nach der Keratin-Behandlung noch Locken ins Haar gemacht werden?
Ja. Denn im Gegensatz zum Brazilian Blowout, wo die Haare nach der Behandlung dauerhaft glatt bleiben, können bei einer Keratin-Behandlung auch Locken oder Wellen mit einem Lockenstab oder Glätteisen ins Haar gestylt werden. Von alleine kringeln sich die Haare aber erstmal nicht mehr.
Wie pflege ich meine Haare nach einem Keratin-Treatment?
Um das Keratin nach der Behandlung länger im Haar zu behalten, ist es unabdingbar Produkte für Keratin behandeltes Haar zu benutzen. Außerdem sollte man jeweils nach den ersten drei Haarwäschen das Haar glätten, um den Effekt zu verstärken. Danach brauchen Sie Ihr Eisen aber erstmal nicht mehr zu zücken.
Ihnen sind die Haare nach der Behandlung einen Tick zu platt geworden? Dann sollten Sie ihr Glätteisen von Anfang an ruhen lassen.
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Wie lange hält der Glatt-Effekt?
Die Haarglättung hält rund 3 bis 6 Monate. Sie können die Haare dann erneut glätten lassen, oder aber die Glättung einfach auswachsen lassen. Keine Sorge: Da sich das Keratin mit der Zeit herauswäscht, entsteht ein fließender Übergang von den Locken am Ansatz zu den immer welliger werdenden Spitzen, ehe die Haare schließlich fast komplett zu ihrer natürlichen Form zurückfinden.
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Wie teuer ist eine Keratin-Behandlung?
„Pro behandelte Stunde werden bei uns im Salon 80 Euro angerechnet, dazu kommt eine Pauschale von weiteren 80 Euro für die Produkte. Eine 4-stündige Behandlung bei mittellangem Haar würde demnach zirka 400 Euro kosten“, rechnet die Expertin vor. Auf Dauer also nicht gerade günstig.
Fazit: Eine Keratin-Behandlung ist teuer, spart aber viel Zeit. Wer dauerhaft glatte Haare haben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Dafür bleibt aber auch monatelang der Griff zum Glätteisen erspart. Wichtig: Vertrauen Sie nur einer Friseurin oder einem Friseur, der in dem Bereich geschult ist und Keratin-Treatments regelmäßig ausführt. Andrenfalls passieren schnell Fehler, die sie im schlimmsten Fall Ihre Haarpracht kosten können.