Jede Frau kennt das: Sollen die Haare länger werden, kann's nicht schnell genug gehen. Klar, Extensions sind eine Option. Allerdings eine ziemlich kostspielige. Stellt sich also die Frage: Wie wachsen die eigenen Haare schneller?
Wie man möglichst schnell lange Haare bekommt, verraten uns der Dermatologe und Haarspezialist Dr. Christian Merkel vom Haut und Laserzentrum an der Oper in München und die Hamburger Friseurmeisterin Julia Lückemann, Inhaberin vom Nova Hairstudio.
Wie schnell wachsen Haare?
Auf dem Kopf im Schnitt etwa 1-1,5 Zentimeter im Monat – das macht 12-18 Zentimeter im Jahr. Wie schnell genau die Strähnen bei jedem Einzelnen sprießen, darüber entscheiden die Gene. Die schlechte Nachricht: Von außen lässt sich das Tempo leider nicht beschleunigen. Die gute Nachricht: Wir können trotzdem dafür sorgen, dass unsere Haare möglichst schnell lang werden. Denn sind die Haare durch eine ausgewogene Ernährung und die richtige Pflege gesund, brechen und splissen sie weniger und müssen dementsprechend seltener gekürzt werden.
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Warum wachsen meine Haare so langsam?
Wenn die Haare langsamer wachsen als normal, kann das verschiedene Ursachen haben. Die Veranlagung spielt eine große Rolle bei der Haarlänge. "Manche haben es da viel einfacher und die Traummähne wächst viel schneller. Andere hingegen haben große Schwierigkeiten, weil die Haare einfach sehr sensibel sind und schnell brechen“, sagt Julia Lückemann. "Schwierig wird es vor allem mit zu viel Stress zum Beispiel durch den Job oder bei Krankheit und starken Medikamenten. Dies sind Phasen, in denen unser Körper auf "Notversorgung" schaltet und die Haare und Kopfhaut nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt werden und dementsprechend schlechter wachsen“, weiß die Friseurmeisterin. "Ist das der Fall, empfehlen sich Nahrungsmittelergänzungen", sagt Dr. Merkel, "Auch Massagen der Kopfhaut können helfen. Minoxidil Medikamente aus der Apotheke (gibt es zum Auftragen als Lösung oder Schaum) wirken haarwachstumsfördernd."
Welche Rolle spielt die Ernährung fürs Haarwachstum?
Eine entscheidende! Haarexpertin Julia Lückemann erklärt: "Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist sehr wichtig für schönes und gesundes Haar. Wenn uns Vitamine und Mineralstoffe fehlen leiden zuerst Haare, Haut und Nägel darunter, da der Körper vorrangig die lebenswichtigen Organe versorgt." Absolute Superfoods für die Haare sind laut Dermatologe Dr. Merkel:

- Nüsse, weil sie reich an Omega-3-Fettsäuren, Kupfer und Biotin sind
- Avocados, weil sie neben Fol- und guter Fettsäure, auch reich an Vitamin B, C und E sind
- Fisch, weil er viel Eisen, Omega-3-Fettsäuren und essentielle Proteine enthält
Helfen Nahrungsergänzungsmittel, die Haare schneller wachsen zu lassen?
"Definitiv ja! Sollten die Haare nicht wachsen wie gewünscht, empfiehlt sich der Besuch beim spezialisierten Dermatologen", sagt Dr. Merkel. "Durch eine professionelle Analyse über das Blut können Mängel erkannt und spezifisch behandelt werden." Auch Friseurmeisterin Julia Lückemann empfiehlt Nahrungsergänzungsmittel für schöne, lange Haare. "Die Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln helfen auf jeden Fall den Körper mit allem Notwendigen für ein optimales Haarwachstum zu versorgen. Selbstverständlich ersetzt keine Tablette eine gesunde Ernährung", so die Expertin.
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Bedenken Sie auch, dass Nahrungsergänzungsmittel nur dann wirken können, wenn ein Mangel besteht. Sprechen Sie also in jedem Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie Tabletten für die Haare schlucken.
Welche Vitamine und Mineralstoffe sollten Haartabletten enthalten?
"Eisen, Kupfer, Zink und Selen sind essentiell für das Wachstum schöner Haare, auch Omega-Fettsäuren helfen den Haaren zu glänzen“, erklärt Dr. Merkel. Um Erfolge zu sehen empfehlen die meisten Hersteller eine Substitution über mehrere Monate, um etwaige Nährstoffmängel auszugleichen.
Was taugen die angesagten blauen Haargummibärchen?
Glauben Sie nicht dem Instagram-Hype! "Die Sugarbears enthalten dieselben Vitamine und Mineralstoffe wie andere Nahrungsergänzungsmittel für die Haare", erklärt Dr. Merkel und ergänzt: "Das Interessante ist nur die Darreichung als Gummibärchen anstatt eine Kapsel zu schlucken. Also eher ein Marketing Clou." Das sieht auch Friseurmeisterin Julia Lückemann so: "Die Haargummibären enthalten, wie der Name verrät, leider viel Zucker. Ich würde eher ein biologisches, zuckerfreies Präparat empfehlen." Und die gibt es sogar deutlich günstiger.
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Gibt es einen sinnvolleren Nahrungsergänzungs-Trend für schöne Haare?
Wie bereits erwähnt ist Eisen essentiell für ein gesundes Haarwachstum. Allerdings lässt sich Eisen am besten durch Infusionen substituieren. "Im Haut- und Laserzentrum bieten wir das beispielsweise in unserem Drip Spa an – Vitamin- und Spurenelementcocktails werden individuell zusammengestellt und durch den Arzt als Infusion verabreicht. So geraten die Nährstoffe direkt in den Blutkreislauf und die Ergebnisse sind schneller zu sehen. Erste Erfolge zeigen sich nach wenigen Wochen, eine Therapie sollte jedoch immer für vier bis sechs Monate durchgeführt werden", sagt Merkel.
Die Haare sollen länger werden – Wie oft sollte man sie schneiden?
Viele Friseure empfehlen ihren Kundinnen, die Haare alle 6-8 Wochen zu schneiden, um Spliss zu vermeiden. Allerdings sind die Haare dann nur 2-3 cm gewachsen. Im worst Case fällt der komplette Nachwuchs der Schere des Coiffeurs zum Opfer. Den Friseurbesuch zu skippen, ist keine Option. Schneiden müssen Sie nämlich! "Denn Spliss zieht sich leider von den Spitzen nach oben und sollte darum unbedingt geschnitten werden bevor das passiert." Friseurmeisterin Julia Lückemann empfiehlt daher nur alle 3-4 Monate einen Zentimeter zu schneiden. In konkreten Zahlen heißt das: Wenn Sie 3-4 Mal im Jahr einen Zentimeter opfern, bleiben im Schnitt immer noch etwa 10 Zentimeter Zuwachs. Also keine Panik vorm Spitzenschneiden!
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Gibt es Hausmittel für ein besseres Haarwachstum?
"Mit den Haaren ist es wie mit Pflanzen: Sie wachsen nur auf einem guten Nährboden", so Lückemann. Ihr absoluter Geheimtipp: Kokosöl und Rizinusöl in einem Kochtopf erwärmen (nicht kochen) und Rosmarinzweige dazu geben. Die Mischung abkühlen lassen und dann auf die Kopfhaut geben und gründlich einmassieren. Die Massage regt die Durchblutung an und die Öle sowie Rosmarin unterstützen das. Das Öl am besten noch eine Weile einwirken lassen und danach wie gewohnt shampoonieren und pflegen.
Tipp: Die Zutaten für die Haarwachs-Kur gibt es in der praktischen DIY-Beauty-Box von Naissance schon zusammen zu bestellen (über amazon.de).
Wie häufig sollte ich meine Haare waschen, wenn sie länger werden sollen?
Häufiges Waschen trocknet die Haare aus und begünstigt dadurch Spliss und Haarbruch. Julia Lückemann rät allen, die Ihre Haare wachsen lassen wollen: "Waschen Sie maximal alle 2 Tage, je seltener desto besser. Außerdem ist zu heißes Föhnen sowie häufiges Nutzen von Glätteisen und Lockenstab – insbesondere ohne Hitzeschutz – sehr kontraproduktiv. Perfekt wäre alle 3 Tage waschen und die Haare lufttrocknen lassen.“ Zwischendurch hilft Trockenshampoo.
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Offen oder hochgesteckt: Welches Haarstyling ist die ideale Frisur zum Wachsenlassen?
"Strenge Frisuren üben zu viel Druck aufs Haar aus“ erklärt Lückemann und empfiehlt: "Am besten die Haare offen tragen. Beim Sport oder zum Schlafen können Sie einen locker geflochtenen Zopf tragen."
Kann ich meine Haare färben, wenn ich sie wachsen lassen will?
Wenn man sich die Haare beim Profi färben lässt, ist das kein Problem. Vorausgesetzt der Friseur verwendet schonende Farben. "Tönungen ohne Ammoniak sind unbedenklich. Blondierungen hingegen besonders aggressiv und sollten komplett vermieden werden. Wer trotzdem heller werden möchte, ist mit einer Hellerfärbung mit Olaplex besser beraten“, sagt Saloninhaberin Julia Lückemann. "Man sollte allerdings nicht zu häufig färben. Alle 3-4 Monate ist in Ordnung.“
Was kann man tun, wenn die Haare zu Spliss neigen?
Julia Lückemann: "Spliss entsteht häufig durch falsche Pflege oder Umgangsfehler. Ich empfehle deshalb ein Beratungsgespräch beim Friseur, um zu sehen, wo eventuelle Spliss-Ursachen liegen könnten. Sprechen Sie mit dem Friseur über alle Angewohnheiten. Manchmal kann es auch am falschen Zopfgummi oder nervösem Zupfen an den Haaren liegen.“ Auch eine gute Pflegelinie und eine hochwertige Bürste sind unumgänglich. Hier lohnt es sich wirklich zu investieren! Denn professionelle Haarpflege vom Friseur ist leistungsstärker als Produkte aus dem Supermarkt.
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Was hilft, wenn die Haare trotzdem nicht länger werden?
"Deshalb muss eine lange Mähne kein Traum bleiben. Gut gearbeitete Verlängerungen können das ermöglichen. Allerdings muss man dabei aufpassen, es gibt große qualitative Unterschiede bei Extensions und den Friseuren, die Extensions anbringen“, sagt Julia Lückemann.
Fazit: Schöne lange Haare kommen von innen und außen
Wer von superlangen Haaren träumt, muss sich leider in Geduld üben. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und die richtige Haarpflege. Und ganz wichtig: Strapazieren Sie Ihr Haar nicht durch zu häufiges Färben und Stylen – dann werden Sie schnellstmöglich mit der XL-Traummähne belohnt.