Wenn du deine Haare einmal blond gefärbt hast, weißt du sicherlich: Das kann schlimm werden fürs Haar - und farblich sehr schiefgehen. Vor allem dann, wenn du selbst im heimischen Bad experimentierst und nicht so recht weißt, was du gerade eigentlich tust.
Doch Rettung naht: Jörg Oppermann, Starfriseur und Blond-Spezialist aus Hamburg verrät, worauf es ankommt, wenn du deine Haare schonend aufhellen willst. Hier sind seine Tipps.
Im Prinzip lässt sich jedes Haar aufhellen. Die Frage ist nur, wie hell deine Haare schließlich werden sollen und ob deine Wunschfarbe allein durch eine Aufhellung zu erreichen ist.
Starten wir mit etwas Nerd-Wissen: Bei einer Aufhellung, auch Hellerfärbung genannt, werden dem Haar natürliche Pigmente entzogen und gleichzeitig künstliche Pigmente angelagert. So lässt sich beispielsweise von Natur aus dunkelblondes Haar in ein hübsches Gold- oder Honigblond färben.
Wichtig zu wissen: Man kann nur uncoloriertes Haar heller färben und das auch nur um wenige Nuancen und nicht in Aschtönen. Sehr helle, kühle Nuancen wie Platinblond sind mit dieser Variante also nicht möglich. Dunkelbraunes Haar wird mit einer Hellerfärbung also niemals hellblond, sondern im besten Fall karamellfarben.
Hast du von Natur aus sehr dunkles Haar und/oder möchtest ein möglichst kühles Hellblond, führt kein Weg an Blondierung vorbei. Und die hat nicht den besten Ruf. Weil sie das Haar bei falscher Anwendung extrem strapaziert. Beim Blondieren werden dem Haar die Pigmente entzogen – das klappt sowohl mit natürlichem, als auch mit gefärbtem Haar.
Der Aufhellungsprozess läuft dabei immer über Rot, Orange, Gelb bis hin zu Weißblond. Nur mit Blondieren alleine wirst du also nicht dein Wunschblond erhalten. Außer, dein Traumton ist Kanarienvogel-Gelb. Ein guter Friseur tönt das Haar im Anschluss an die Blondierung deshalb in den gewünschten Blondton. Dafür benutzt er einen sogenannten "Toner". Dessen Wasserstoffperoxid-Gehalt ist gering, um das Haar nicht weiter zu strapazieren. Im englischsprachigen Raum heißt das Blondfärben in zwei Schritten "Double-Process".
Pflege-Tipps für strapaziertes Haar
Laut Jörg Opperman sind Blondierungen deutlich stressiger fürs Haar. Daher empfiehlt er immer zunächst festzustellen, wie weit du mit einer Hellerfärbung kommst. "Sollte dann die Nuance nicht aschig oder hell genug sein, kann mit einer Blondierung weiter gearbeitet werden", so der Profi.
Für welche Variante du dich auch entscheidest, spurlos wird die Farbveränderung nicht an deinem Haar vorbeigehen. "Denn die Schuppenschicht wird lange geöffnet, um Pigmente zu entziehen", so Oppermann.
Nicht unwichtig jedenfalls. Dickes Haar ist grundsätzlich strapazierfähiger und lässt sich – von Profihänden – problemlos bleichen. Sind die Haare sehr fein, sieht das schon anders aus: Hier ist eine Hellerfärbung in jedem Fall vorzuziehen. Durch Blondierung kann feines Haar nämlich schnell abbrechen.
So machst du mehr aus feinen Haaren
Das ist identisch. Beide Methoden entfernen die Pigmente dauerhaft, wachsen also heraus. Ist der Farbunterschied zur Naturhaarfarbe groß, muss entsprechend häufig nachgefärbt oder -gebleicht werden.
Am besten planst du zwischen 3 und 6 Stunden ein. "Eine genaue Zeitspanne lässt sich hier nicht festlegen, da dies von der Wunschfarbe und der Ausgangslage abhängig ist. Eine Blondierung ist jedoch vom Zeitaufwand oft höher als eine Aufhellung. Die Einwirkzeit ist deutlich länger als bei anderen Farben und dunkleren Tönen", sagt Oppermann.
Wenn du von dunkel nach hell gehen willst, gehen die Kosten in den dreistelligen Bereich. Ob der Colorist zur Hellerfärbung oder Blondierung greift, spielt für die Kosten eine untergeordnete Rolle. Viel entscheidender ist der Aufwand – also die Dauer deines Friseurbesuchs.
Je dunkler dein Haar, desto länger muss die Farbe einwirken. Sind deine Haare bereits dunkel gefärbt, dauert es sogar noch länger. Denn künstliche Pigmente lassen sich nur sehr langsam aus den Haaren ziehen. Wenn du sowieso schon blond bist und nur einen Tick heller werden willst, wird's günstiger – dann reichen meist schon ein paar Strähnchen.
Wichtiger Preisfaktoren sind natürlich auch die Marke und die Qualität der Produkte, mit denen gearbeitet wird und last but not least die Fachkompetenz des Stylisten.
Friseur war gestern! So färbst du dir die Haare ganz easy selbst
Was lange als "graue Maus"-Look abgetan wurde, ist jetzt ein echter Renner, wenn es um den perfekten Blondton geht: ein natürliches, kühles Mittel- bis Dunkelblond – wie es auch viele Frauen von Natur haben. Auch Promis wie Gigi Hadid und Taylor Swift setzen auf den natürlichen Blond-Look.
"Sehr helle, extreme Blondtöne liegen derzeit im Trend", sagt Starfriseur Jörg Oppermann. Die hellstmögliche Nuance ist Platinblond. Durch die silbrig schimmernden Farbnuancen zählt dieser Blondton zu den kühlen Mitstreitern. Achtung: Nicht jeder Hautton harmoniert mit dieser Farbe! Am besten sieht Platinblond zu heller Haut aus. Ist der Teint gebräunt, wirkt der Trendton leider schnell billig.
Nein, diese Haarfarbe ist nicht so Rot wie eine Erdbeere. In diesem Artikel geht's schließlich um Blond. Der Trend-Ton hat lediglich einen ganz leichten Rotstich – steht vor allem Frauen mit hellem Teint.
Du kannst dich zwischen blond und braun nicht entscheiden? Musst du auch nicht! Brond, also der Mix aus blonden und braunen Strähnen ist sehr beliebt, da er besonders natürlich wirkt und jeder Frau steht.
Alle Haarfarbentrends im Überblick
Der sicherste Weg, um eine kompetente Farbberatung zu bekommen, ist der Besuch beim Friseur oder Stylisten. Du möchtest dich lieber auf die eigene Vorstellungskraft verlassen? Kein Problem! Die App "Schwarzkopf Frisuren Styleguide" hilft dir, den richtigen Farbton zu finden. In der App kannst du verschiedene Farbtöne und auch Frisuren ausprobieren. Einfach ein Bild hochladen und los geht der Spaß.
Du möchtest deine Haare blond färben, aber einen teuren Friseurbesuch umgehen? Können wir natürlich verstehen. Aber: Während selber zu färben bei dunklen Tönen meist kein Problem darstellt, kann es bei Blond ganz schön in die Hose gehen. Nicht selten sind leuchtend gelbe Haare das Ergebnis. Wenn du es trotzdem selber mit Haarfarbe für zu Hause versuchen willst, gilt:
Haare färben mit Pflanzenhaarfarbe
Wer keinen Aufwand scheut, um den Haaren einen ultimativen Glow zu verpassen, macht sich eine Haarmaske aus Honig. Beim Erhitzen von Honig entfaltet sich das Enzym Peroxid, welches auch in Blondierungen enthalten ist. Hierbei solltest du darauf achten, dass der Honig im Topf und nicht in der Mikrowelle erhitzt wird, damit das Enzym nicht verloren geht.
Nachdem der Honig ein wenig abgekühlt ist, kannst du ihn mit je einem Schluck Wasser und Apfelessig zu einer cremigen Masse verrühren. Anschließend den Mix auf die Haare auftragen, mit Frischhaltefolie abdecken und für zwei Stunden einwirken lassen. Danach wie gewohnt mit Shampoo und Pflegespülung waschen und trocknen.
Als erstes presst du eine halbe Tasse Zitronensaft und füllst den Rest mit Wasser auf. Für die Anwendung im Haar gibst du die Mischung in eine Sprühflasche und sprühst den Mix ins Haar. Anschließend setzt du dich für 30 Minuten in die Sonne, damit die Zitrone einwirken kann.
Hinterher die Haare mit Shampoo auswaschen. Dieselbe Prozedur funktioniert übrigens auch mit Kamillentee. Einfach vier Beutel kochen, abkühlen lassen und dann wie bei der Zitrone anwenden.
Backpulver kann vieles, sogar die Haare aufhellen. Dafür nehmen Sie zwei Päckchen Backpulver und geben ein 1/4 Liter lauwarmes Wasser hinzu. Anschließend lassen Sie dies im trockenen Haar für 20 Minuten einwirken. Dann spülen Sie es mit Wasser aus und shampoonieren die Haare wie gewohnt.
DIY-Rezepte: Haarkuren selbst machen
Hellere Haare sind Profi-Sache. Ob Aufhellung oder Blondierung, beide Anwendungen strapazieren das Haar sehr. Eine Hellerfärbung ist aber, richtig ausgeführt, deutlich sanfter. Hellst du deine Haare selbst auf, kann das zu einem unerwünschten Ergebnis führen und die Haare stark strapazieren. Deshalb besser in Profihände begeben. Wer nur etwas heller werden will, setzt auf aufhellende Hausmittel.