Hand aufs Herz: Auch wenn Ihr Kleiderschrank einmal im Jahr ausgemistet wird – die Sportkleidung, die schon seit Jahren im Einsatz ist, wird gar nicht erst in Frage gestellt. Wieso auch? Die Teile passen doch super. Ja, auf den ersten Blick. Doch ausgeleiertes Gewebe oder poröse Dämpfung an den Schuhen schaden mehr, als dass sie uns unterstützen. Aber woran erkennen Sie, dass sich das Ausmisten lohnt? Und wie pflegen Sie Ihre Sportkleidung richtig? Hier kommen unsere Experten-Tipps:
Sie sind fast das wichtigste Teil der Sportgarderobe, weil sie das Bindegewebe rund um die Brust schützen.
Sport-BHs sollten nach jedem Tragen, aber nie heißer als 40 Grad gewaschen werden. Nie mit chlorhaltigen Waschmitteln waschen und danach nie schleudern – alles viel zu aggressiv für die sensiblen Fasern! Tabuthema ist der Weichspüler. Der leiert die Stretch-Fasern aus. Expertin Katrin Prillwitz, Designerin beim Sport-BH-Hersteller Anita, rät, die BHs zum Trocknen an die Luft zu hängen und nicht in den Trockner zu geben. Der würde die Funktionalität des Materials zerstören.
Finden Sie den perfekten Sport-BH für Ihre Ansprüche
Es klingt zwar nach einer teuren Investition, macht sich am Ende aber bezahlt: Legen Sie sich BHs für jede Sportart zu. Bei ruhigeren Sportstunden, wie z. B. Yoga oder Pilates kommt ein BH mit geringer Stützkraft zum Einsatz, beim Joggen einer mit deutlich stärkerem Halt. Weil die Sportarten meist im Wechsel folgen, rotieren die Bras automatisch. Aufbewahrt werden sie übrigens am besten in einer Schublade – liegend bleiben sie immer in ihrer Form.
Pilling-Alarm? So bekämpfen Sie die kleinen Knötchen
Machen Sie den Tragetest! Bra anziehen und die Arme heben. Rutscht der BH dabei nach oben, ist das Gewebe ausgeleiert. Die Stützfunktion ist somit weg. Dann helfen leider nur noch: Trennung und Neukauf.
Bei voller Funktionstauglichkeit transportieren die Oberteile den Schweiß von der Haut, aber wärmen und schützen trotzdem optimal.
Auch hier gilt: im Feinwaschgang und nicht über 40 Grad. So fühlen sich die Shirts am wohlsten. Ebenso wichtig: Finger weg vom Weichspüler, der zerstört die Atmungsaktivität des Stoffs. Nach dem Schleudern Shirts bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Achtung: Kein direktes Sonnenlicht bei über 30 Grad, sonst leiern sie aus.
Das fängt schon bei der Fitness-Übung an. Zum Beispiel beim „Wandsitzen“ lieber ein Handtuch zwischen Rücken und Wand legen, damit die raue Oberfläche der Wand die Fasern des Shirts nicht aufraut.
Endlich die richtige Sportkleidung fürs Gym & Co.
Staut sich immer Schweiß unter dem Shirt, und Sie sind klitschnass, dann ist das ein klares Zeichen von Leistungsverlust des Oberteils. Weg damit!
Wie der Name schon sagt: Eng sollen sie sitzen. Einige behaupten, Kompression mache leistungsfähiger.
Was bringt Kompressionskleidung?
Mit Mesh-Einsatz, poppig bunt oder mit schrägen Nähten – egal wie Ihre Leggings aussehen, in der Maschine sollten alle nur den Feinwaschgang genießen. Und das auch erst nach dem zweiten Tragen. Wichtig: Tights gleich nach dem Waschen und Schleudern aus der Maschine nehmen, nie darin übernachten lassen.
Waschen, trocknen – und Pause! Gönnen Sie Leggings nach der Wäsche einen Tag Ruhe. Das stoppt den Alterungsprozess, lässt das Elastan durchtrocknen. So leiert es nicht so sehr aus.
Beult die Hose oder rutscht der Bund, wird es Zeit, sie auszusortieren oder nur auf der Couch zu tragen.
Mit Athleisure wird Ihre Sportkleidung endlich alltagstauglich!
Sie sind das Stoppschild für Wind und Regen, lassen aber trotzdem keinen Wärmestau am Körper zu.
Ungefütterte Jacken müssen erst nach 3-maligem Tragen gereinigt werden. Wichtig: Mit jedem Waschgang verlieren sie Imprägnierung. Prüfen Sie vor dem Trocknen die Pflegesymbole, häufig reaktiviert die Trocknerwärme die wasserabweisende Beschichtung. Bei synthetischen oder echten Daunen helfen 2–3 Tennisbälle im Trockner, das Futter besser zu verteilen.
Funktional und stylisch - Outdoorbekleidung für alle Fälle
Gibt es keine Möglichkeit, die Jacke in einen Trockner zu packen, geben Sie ihr viel Zeit, bei Zimmertemperatur zu trocknen. Mehrmaliges Schütteln bringt Luft in das Futter und lässt es wieder aufplustern. Jacke nie mit Restfeuchte in den Schrank hängen – sonst bleibt ein muffiger Geruch haften.
Auch Imprägnierspray kann die Jacke nicht für immer wasserabweisend machen. Ein klares Zeichen, dass sich das Material vollsaugt und dann auch für kalten Wind durchlässig wird: wenn Tropfen nicht mehr von der Oberfläche abperlen. Die Jacke ist undicht und kann weg – zumindest für den Sport.
Auf Dämpfung und Halt kommt es an. Nur das schont Bänder und Gelenke.
Werfen Sie dreckige Schuhe nie in die Waschmaschine! Durch das Schleudern können Teile der Sohle brechen, die Dämpfung kann verloren gehen. Außerdem kann sich der Kleber lösen. Lieber den groben Schmutz per Zahnbürste entfernen und bei gestricktem Obermaterial den Schmutz mit einer Seifenlauge abschrubben.
Tragen Sie verschiedene Sportschuhe im Wechsel und nur für die Aktivität, für die sie bestimmt sind. Experten vom Schuhhersteller Brooks Running empfehlen auf unsere Nachfrage, dass man den Sneaker nach dem Tragen an der Luft bei Raumtemperatur trocknen lässt – am besten ausgestopft mit Zeitungspapier. Schonen Sie das Material des Schuhs und halten ihn vor praller Sonne oder direkter Heizungswärme fern. Müffelnde Schuhe über Nacht in die Gefriertruhe stecken – das überleben die schuldigen Bakterien nämlich nicht.
Die Lebensspanne von Sportschuhen ist sehr unterschiedlich. Als Faustregel bei Laufschuhen gilt eine Lebensdauer von 600 gerannten Kilometern oder 6 Monaten (bei ständigem Einsatz). Ungewöhnliche Schmerzen in den Knien oder Schienbeinen können ein Indiz für schiefe Sohlen sein. Solange der Schuh flach und gerade auf dem Boden steht, ist die Dämpfung noch in Ordnung. Steht er krumm und schief: Ciao!
Wie eine zweite Haut umschließen sie den Fuß und beugen Reibung vor.
Socken und Strümpfe aus Baumwolle leiern viel schneller aus, optimal sind Kunstfasern. Die wiederum sollten Sie nie über 40 Grad waschen. Problem: Pilze werden dann nicht vollständig zerstört. Darum alle 2 Wochen Sportstrümpfe vorm Waschen in Essigwasser einlegen.
Halten Sie Fußnägel kurz, das schützt Socken vor Löchern. Lagern Sie Socken und Strümpfe einzeln, nicht im Knäuel, so behalten sie länger die Form.
Ist der Stoff nicht weich, sondern brüchig – weg damit. Wie bei jedem Hygieneprodukt ist häufiges Wechseln das Beste. So, jetzt müssen Sie das nur noch alles dem Typen erklären, der für Sie die Wäsche macht.
Na klar! Der Abschied von Ihrem Lieblingsteil fällt sicher leichter, wenn es ein 2. Leben dafür gibt. Hier wird sportlich recycelt:
Diese 7 Kleidungsstücke sollten Sie sofort ausmisten
Pflege-Tipps für die Yogamatte
Die besten Sneakers für Frauen
Klar, neue Sportkleidung zu shoppen, macht wahnsinnig Spaß. Aber was, wenn Sie nie wieder so einen hübschen Sport-BH finden, wie diesen einen vor 3 Jahren? Oder, wenn Sie schon ewig mit Ihren Lieblings-Leggings glücklich sind? Wer seine Sportsachen richtig pflegt, hat auch länger Freude daran.