So winzig und so ein fieser Endgegner: Das kleine gelbe Bläschen am Lid-Rand sieht im Spiegel winzig aus, fühlt sich aber an, als hättest du einen kratzenden Tennisball im Auge. Es handelt sich aber wohl eher um ein Gerstenkorn.
Gerstenkörner im Auge sind schmerzhaft und quälend, und wer sich eins eingefangen hat, will es einfach nur so schnell wie möglich wieder loswerden. Mit diesen Tipps gelingt dir das!

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Was ist ein Gerstenkorn im Unterschied zum Hagelkorn?
Bei einem Gerstenkorn (Hordeolum) handelt es sich um eine eitrige Entzündung des Augenlides. "Verantwortlich ist meist eine Infektion durch Bakterien wie Staphylokokken. In seltenen Fällen sind auch Streptokokken und andere Keime die Ursache", erklärt Professor Dr. med. Carl-Ludwig Schönfeld, Facharzt für Augenheilkunde in München.
Ein Gerstenkorn entsteht, wenn Bakterien in die Lidranddrüse gelangen. Wer sich zum Beispiel die Augen mit ungewaschenen Händen reibt, riskiert leicht eine bakterielle Infektion. Bei einem Gerstenkorn entzünden sich sowohl Talg- als auch Schweißdrüsen des Augenlides. Es kommt zu einer Eiteransammlung. Diese hat die charakteristische Form eines gelben Knotens und wird deshalb bildlich Gerstenkorn genannt. Eine Entzündung kann an mehreren Stellen im Auge entstehen. Es werden zwei Arten unterschieden:
- Inneres Gerstenkorn (Hordeolum Internum): Eine Entzündung der Lid-Innenseite liegenden Meibom-Drüsen (benannt nach dem Arzt Heinrich Meibom).
- Äußeres Gerstenkorn (Hordeolum Externum): Hierbei entzünden sich die an der Außenseite des Lides liegenden Zeiss- oder Molldrüsen.
Bei einem Hagelkorn (Chalazion) dagegen handelt es sich um einen geröteten Knoten am Augenlid. Seine Ursache ist keine Infektion, sondern ein verstopfter Talgdrüsengang, in dem sich Sekret staut. Hagelkörner tun in der Regel nicht weh und verschwinden von allein wieder.
Was sind die Symptome eines Gerstenkorns?
Typische Symptome sind die beschriebenen unangenehmen Empfindungen und eine Schwellung des Auges. Zudem beginnt sich das Auge zu röten und es entsteht ein Druckschmerz. Wenn du schon einmal ein Gerstenkorn hattest, kennst du das unangenehme Gefühl, als ob du ein Sandkorn im Auge spürt.

Wie verhindere ich ein Gerstenkorn?
Wichtig ist vor allem eine gute Augenhygiene, sprich: Hände waschen, bevor du dir ins Auge fasst! Halte dein Augenlid immer sauber und versuche, Verunreinigungen z. B. durch Schminke zu vermeiden. Besonders wichtig deshalb: abends abschminken!
Um dein Auge zu reinigen, empfiehlt Schönfeld, Babyshampoo auf die Wimpern aufzutragen. "Das Shampoo sollte 1-2 Minuten auf den Wimpern bleiben, dann das Auge mit warmem Wasser wieder ausspülen."
Falls du Kontaktlinsen trägst, solltest du diese immer gut säubern und hygienisch aufbewahren. Bei einem akuten Gerstenkorn ist es jedoch ratsam, auf Kontaktlinsen verzichten. Wenn du zusätzlich allgemeine Hygieneregeln beachtest, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Übrigens ist es ein Mythos, dass Gerstenkörner ansteckend sind! Das gilt eher für die bakterielle oder virale Bindehautentzündung.
Wie behandele ich ein Gerstenkorn?
Keine Sorge: "Meist heilt ein Gerstenkorn von selbst wieder ab. Das gelbe Knötchen platzt und der Eiter tritt aus“, sagt der Experte. Wenn du gesund bist, wird dein Immunsystem von alleine mit einem Gerstenkorn fertig. Je weniger du an deinem Auge herumdokterst, desto besser.
Reiben macht es nicht besser, im Gegenteil: Durch verschmutze Finger verschlimmerst du es möglicherweise noch. Manche Menschen sind besonders anfällig für die Entzündung im Augenlid. Dazu gehören Diabetiker, Menschen mit einem schwachen Immunsystem sowie Patienten, die chemotherapiert werden.
4 Tipps für die Behandlung eines Gerstenkorns
- Das betroffene Auge wärmen: Dr. Schönfeld empfiehlt, das Auge zu wärmen, da sich Gerstenkörner bei Wärme schneller öffnen und abheilen. "Man befeuchtet einen Waschlappen mit lauwarmem Wasser und lässt diesen 1-2 Minuten auf dem geschlossenen Auge." Auch gut: "Das Auge mit Rotlicht bestrahlen."
- Medikamente: Augentropfen oder Augensalben, die der Augenarzt verschreiben kann, sind Mittel, die bei einem Gerstenkorn hilfreich sind.
- Auf Schminke verzichten: Bei einer akuten Entzündung solltest du unbedingt auf Mascara und Co. verzichten, da Schminke das Auge zusätzlich reizen kann.
- Vorsicht bei Hausmitteln! Bei Hausmitteln wie zu Beispiel Kamille und Teebeuteln ist vorsichtig geboten. Dr. Schönfeld erklärt: "Hausmittel können kritisch sein, da die Möglichkeit besteht, dass allergische Reaktionen auftreten, die das Krankheitsbild verschlimmern."
Ab wann sollte ich zum Arzt gehen?
Falls das Gerstenkorn nach etwa 3-4 Wochen nicht von selbst platzt, heißt es: Ab zum Augenarzt! Denn: Die Entzündung kann sich auf das gesamte Auge sowie die Bindehaut übertragen. "Der Augenarzt kann Antibiotika verschreiben und in besonders schlimmen Fällen das Gerstenkorn operieren. Hierbei wird der Ausführungsgang der Lidranddrüse geöffnet und Eiter aus der Drüse hinaus massiert", so Dr. Schönfeld.
Wichtig: Auf keinen Fall selbst Hand anlegen und das Gerstenkorn ausdrücken! Wenn außer dem Gerstenkorn andere Krankheitserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Fieber auftreten, solltest du auch einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt, wenn du unter einem schwachen Immunsystem leidest.
Gerstenkörner sind unangenehm, heilen aber meist von selbst wieder ab. Achte auf angemessene Hygiene und fass dir nur mit gewaschenen Händen ins Auge. Falls du trotz aller Maßnahmen ein Gerstenkorn bekommst, wärme die betroffene Stelle. Spätestens wenn die Entzündung nach 3 Wochen nicht von selbst verschwindet, heißt es: Ab zum Arzt!