- Was sind Entzündungen?
- Woran kann ich entzündliche Prozesse erkennen?
- Welche Folgen können stille Entzündungen haben?
- Wie häufig sind stille Entzündungen?
- Welche Ursachen haben stille Entzündungen?
- Welche Lebensmittel helfen gegen Entzündungen?
- Was hilft noch gegen Entzündungen?
Gesund, attraktiv und glücklich sehr alt werden, wer wünscht sich das nicht. Damit ein solches Leben in Gesundheit gelingt, musst du den Grundstein in jungen Jahren legen.
Ein wesentlicher Baustein dafür ist das Ausschalten sogenannter "stiller Entzündungen". Wie diese versteckten Risikogebiete im Körper entstehen und was du dagegen tun kannst, erklären wir dir hier.
Was sind Entzündungen?
Nun müssen wir einmal ganz basal werden. Zunächst unterscheidet man zwischen sichtbaren und stillen Entzündungen.
Sichtbare Entzündungen kennst du: Sie entstehen zum Beispiel durch Erkältungsviren oder eine blutige Wunde am Knie. Wenn Viren oder Bakterien in den Körper eindringen, mobilisiert dein Immunsystem eine Armee weißer Blutkörperchen (Leukozyten), um die feindlichen Mikroben zu bekämpfen. Sind Hautstellen betroffenen, schwellen sie an, werden rot und heiß. Bei einer Erkältung entwickelst du womöglich Fieber. Das alles sind Zeichen, dass dein Immunsystem körpereigene Abwehrzellen aktiviert und Reparaturmechanismen in Gang bringt. Diese Entzündungen kann man sehen, fühlen und beim Wiederabklingen beobachten. Sie sind absolut wichtig und sinnvoll, um deinen Körper zu schützen.
Stille Entzündungen dagegen spielen sich weniger auffällig, aber konstant im Körper ab und äußern sich anfangs höchstens mit diffusen Symptomen, dazu gehören zum Beispiel
- Müdigkeit
- Konzentrationsprobleme
- Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
- Lust- und Antriebslosigkeit
- Häufige Infekte
- Nachtschweiß
- Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln oder Kosmetikprodukten
Selten treten die Symptome geballt auf. Aber wenn dir einige wiederholt an dir auffallen, solltest du sie nicht gleich als Stress abtun, sondern auch stille Entzündungen als Ursache in Betracht ziehen und dich daraufhin untersuchen lassen.
Denn diese unterschwelligen, aber permanenten Entzündungen mobilisieren aggressive Radikale, die zwar effektiv gegen Krankheitserreger agieren, auf Dauer aber große Schäden im Gewebe deines Körpers anrichten können. Wie ein Schwelbrand können sie sich im Körper ausbreiten und langfristig großen Schaden verursachen.

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Woran kann ich entzündliche Prozesse erkennen?
Im Blutbild könnte man stille Entzündungen an einem konstant erhöhten CRP-Wert erkennen. Dieses C-reaktive Protein ist ein unspezifischer Entzündungsmarker, der normalerweise unter 0,5mg/l liegen sollte, im Falle zum Beispiel eines grippalen Infekts auf bis mehr als 100 mg/l ansteigen kann, und nach überstandener Krankheit auch wieder auf unter 0,5 mg/ abfällt. Bei stillen Entzündungen aber ist er meist ständig leicht erhöht.
Ein weiterer Marker ist eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), auch eine Blutsenkung kann Hinweise geben.
Wenn du Erschöpfungs-Symptome über einen längeren Zeitraum oder immer wieder hast, solltest du deine CPR-Werte beim nächsten Check-up untersuchen lassen. Denn man spürt stille Entzündungen meist nur indirekt, langfristig aber können sie dein Leben verkürzen.
Urin-Tests für Zuhause können die erste Hinweise geben, ob du vermehrt Leukozyten oder Blut im Urin hast. So geht's: Morgenurin in einem Becher auffangen, Teststäbchen kurz eintauchen und ablesen, ob Blutzucker, Nieren, Harnwege und Leukozyten im Lot sind. Natürlich können die Tests keinen Arzt ersetzen, aber erste Hinweise geben, ob du aktiv werden solltest.
Welche Folgen können stille Entzündungen haben?
Erste Anzeichen für stille Entzündungsprozesse können wie gesagt ständige Abgeschlagenheit und diffuse Schmerzen sein, die man auch mit Stress in Verbindung bringen könnte. Das Verflixte ist, dass es sich oftmals um eher wenig-spezifische Symptome handelt: Bei einer Person sind es leichte Kopfschmerzen, bei einer anderen Müdigkeit und bei einer dritten Gereiztheit. Manche merken noch gar nicht, dass sie stille Entzündungen in sich haben. Auf lange Sicht werden Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, Rheuma und Demenz damit in Verbindung gebracht. Doch das ist noch nicht alles.
"Langfristig erhöhte CRP-Blutwerte sind mit einem Anstieg des Krebs-, Herzinfarkt-, Schlaganfall und allgemeinen Sterblichkeitsrisikos assoziiert", erklärt Humanmediziner Dr. Peter Niemann in seinem Buch „Die Anti-Entzündungsstrategie“. Das National Center for Biotechnology kommt in einer Studie mit rund 85.000 Teilnehmern zum gleichen Ergebnis, wie auch eine Meta-Studie in The Lancet.
Experte Niemann sieht in Entzündungen grundsätzlich eine der Hauptursachen des Alterns: "Ich bin der Ansicht, dass jeder Mensch 100 Jahre oder älter werden und dabei glücklich und gesund leben kann. Die Bekämpfung der Entzündung in uns spielt dabei eine wichtige Rolle."
Wie häufig sind stille Entzündungen?
Experten streiten sich im Detail über die Häufigkeit. "Doch berücksichtigt man, dass alleine schon 5 bis 7 Prozent der Bevölkerung unter chronischen Entzündungskrankheiten leiden, dann ist davon auszugehen, dass durchaus ein Drittel (oder mehr) der Bevölkerung unter der einen oder anderen Form stiller Entzündungen leidet", so Niemann.
Welche Ursachen haben stille Entzündungen?
Wer sich einmal mit dem Thema stille Entzündungen beschäftigt, der wird erschrocken feststellen, dass sehr vieles im Alltag stille Entzündungen hervorruft. Viel hängt davon ab,
- was wir essen,
- wie viel wir uns bewegen (mindestens 30 Minuten/Tag mit Puls auf 180 minus Lebensalter),
- wie groß der Bauchumfang ist (sollte bei Frauen unter 80 Zentimetern liegen),
- wie viel Stress wir haben,
- welchen Umweltgiften wir ausgesetzt sind
Beim Essen stehen zu viel Zucker und zu viel Weißmehl im dringenden Verdacht, stille Entzündungen auszulösen. Wie auch übermäßiger Alkoholkonsum tragen sie zur Entstehung einer Fettleber bei, die ebenso wie Übergewicht und vor allem zu viel Bauchfett chronische Entzündungen im Körper provoziert. Studien zufolge können auch Darmprobleme die Ursache sein.
Niemann: "Die Umwelt ist voll mit Einflüssen, die sowohl Körper als auch Psyche in Mitleidenschaft ziehen. Beispielsweise entstehen sie aufgrund entzündungsfördernder Stoffe, die in vielen Lebensmitteln vorkommen. Hierzu zählen bestimmte Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe, Rückstände von Pestiziden oder sogenannte falsche Fette wie bestimmte Transfette oder gesättigte Fette verzehrt werden."
Welche Lebensmittel helfen gegen Entzündungen?
Es ist erstaunlich, wie einfach ein gesundes Leben sein kann und welche breite Palette an Möglichkeiten es gibt, stillen Entzündungen in deinem Körper entgegen zu wirken. Vor allem über die Ernährung kannst du viel steuern. "Wer Kaffee oder grünen Tee trinkt, hat weniger Entzündungen in sich, wie auch diejenigen Personen, die ihren Zuckeranteil unter 20 Prozent, idealerweise unter 10 Prozent des benötigten Tagesbedarfs an Kalorien halten können", weiß Experte Niemann.
Um die stille Bedrohung innerer Entzündungen einzudämmen, sollten Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Antioxidantien regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen. Antioxidantien sind chemische Verbindungen, die deinen Körper vor schädigenden, freien Radikale schützen, indem sie sie neutralisieren. Diese Zutaten sollten bestenfalls jeden Tag in deinem Essen zu finden sein:
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Kurkuma
- Pfeffer
- Ingwer
- Zimt
- Schnittlauch
"Eine Umstellung auf Biolebensmittel kann die Menge der aufgenommenen Pestizide zum Teil um mehr als drei Viertel reduzieren, was dann wiederum die stillen Entzündungen in uns verringert", erklärt Niemann, "Auch scheinbar banale Dinge wie die Verpackung der Lebensmittel spielen eine Rolle - bestimmte Konservendosen oder Plastikbehälter sollte man aufgrund der Beschichtungschemikalien meiden." Zudem ist es wichtig, mit welchen Zutaten gekocht wird, wobei frische Lebensmittel mit vielen Gewürzen, Gemüse und Obst zu bevorzugen sind, und ob die Zutaten ausreichend gewaschen wurden.
Was hilft noch gegen Entzündungen?
Neben der Ernährung sind diese Komponenten zur Reduktion krankmachender Entzündungen im Körper enorm wichtig:
- guter Schlaf,
- viel Bewegung
- meiden oder bewältigen von Stress wie z.B. Lärm
- gesundes Zahnfleisch, gute Zahnpflege
- ausreichend soziale Kontakte
Natürlich gibt es auch Medikamente (z.B. Antiphlogistika oder Glukokortkoide), die das Entzündungsgeschehen im Körper aufhalten können. Doch diese haben zum großen Teil enorme Nebenwirkungen und unterdrücken meist das Immunsystem. Dein*e Ärzt*in wird sie nur in sehr schweren Fällen verschreiben. Besser, du versuchst es erst einmal über die Ernährung und deine Lebensweise.
Es sind viele kleine, unspektakulär erscheinende Maßnahmen, die sowohl dein momentanes Wohlbefinden als auch deine langfristige Gesundheit stark beeinflussen können. Nimm sie ernst und setze sie jeden Tag aufs Neue bewusst im Alltag ein. Dann entziehst du stillen Entzündungen die Grundlage, sie bilden sich zurück oder entstehen erst gar nicht.