Vaginitis
Das hilft dir bei einer Entzündung in der Scheide

Entzündungen im Scheidenbereich sind schmerzhaft und unangenehm. Jetzt hilft nicht verstecken, sondern handeln! Diese Tipps helfen
Brennen und Jucken im Intimbereich? Es könnte eine Scheidenentzündung (Vaginitis) dahinter stecken
Foto: Alliance Images / Shutterstock.com
In diesem Artikel:
  • Was ist eine Vaginitis?
  • Welche Ursachen hat eine Vaginitis?
  • Ist eine Scheidenentzündung ansteckend?
  • Was hilft bei Vaginitis?
  • Was ist eine bakterielle Vaginose?
  • Erhöht eine Vaginose das Frühgeburtsrisiko?
  • Wie lange dauert die Heilung einer Vaginitis und wie kann ich sie unterstützen?

Wenn das mikrobakterielle Gleichgewicht im intimsten Bereich einer Frau nicht mehr stimmt, kann das sehr unangenehm werden. Juckreiz und Brennen im Scheidenbereich, weißer bröckeliger Ausfluss sowie Schmerzen beim Wasserlassen sind typische Symptome einer Vaginitis, also einer akuten Scheidenentzündung.

Bei einer bakteriell verursachten Vaginose riecht zudem der Ausfluss auch noch fies nach Meeresgetier... Für betroffene Frauen ist das alles sehr unangenehm, am liebsten wollen sie sich verkriechen. Ganz falsch!

All diese Symptome sind Anlass, sofort aktiv zu werden. Wir erklären, warum Scheidenentzündungen rasch behandelt werden sollten und wie du sie künftig vermeidest. Übrigens: Das sind die 7 häufigsten Ursachen für eine juckende Scheide.

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Was ist eine Vaginitis?

Wie gesagt, bei einer Vaginits handelt es sich um eine akute oder auch chronische Scheidenentzündung, auch Kolpitis genannt, die durch Bakterien, Pilze oder andere Erreger verursacht wird. Studien zufolge ist auch eine gleichzeitige Infektion mit mehreren Erregern möglich. Sind auch die Schamlippen betroffen, spricht man von einer Vulvovaginitis. Fast jede Frau ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Wird eine Vaginits zeitnah behandelt, heilt sie in der Regel innerhalb weniger Wochen wieder ab.

Welche Ursachen hat eine Vaginitis?

Letztlich kann eine Infektion verschiedene Ursachen haben, Grundlage ist aber vor allem meist eine Störung der natürlichen Schutzbarriere im Vaginalbereich. Normalerweise verfügt die Scheide über zwei wirkungsvolle Schutzmechanismen gegen Infektionen und Verletzungen, die den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Gestagen zu verdanken sind:

Das sind zum einen Milchsäurebakterien (Döderlein-Bakterien oder Laktobazillen), die ein saures Scheidenmilieu erzeugen. Zum anderen besitzt die Scheidenhaut von Natur aus schon eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Erregern. Doch folgende Faktoren beeinträchtigen die natürlichen Schutzwälle:

  • Hormonveränderungen sowie Östrogenmangel
  • Antibiotika
  • Stress (lokale Abwehrschwäche)
  • eine Zuckerkrankheit
  • Unterkühlung
  • Medikamente wie die Antibaby-Pille oder Kortison
  • übermäßige Intimpflege mit Produkten, die das Scheidenmilieu weniger sauer machen
  • eine Überempfindlichkeit gegen Latex (z.B. latexhaltige Kondome)
  • zu eng sitzende oder synthetische Slips
  • Menstrualblut, das den Säuregrad des Scheidenmilieus verringert
  • Verhütungsmittel wie die Spirale
  • Tumore in der Scheide

Sind die natürlichen vaginalen Schutzmechanismen durch einen oder mehrere dieser Faktoren geschwächt, steigt das Risiko, sich eine Vaginitis oder eine bakterielle Vaginose einzufangen. Das sind die 5 wichtigsten Fakten über Scheidenflüssigkeit.

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Ist eine Scheidenentzündung ansteckend?

Ja, denn eine Scheidenentzündung entsteht durch Bakterien (Gardnerella vaginalis, Streptokokken, Staphylokokken, Kolibakterien und andere), Viren (Herpes genitalis und Humane Papillom-Viren), Pilze wie den Hefepilz Candida albicans oder Parasiten wie die Trichomonaden. Das sind kleine Geißeltierchen. Einer Studie zufolge sind bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen etwa gleich häufig.

Diese Erreger kannst du dir beim Sex, durch die gemeinsame Verwendung von Handtüchern und Badesachen, in der Sauna, im Whirlpool oder Schwimmbad einfangen. Viele Frauen tragen kleine Mengen des einen oder anderen Begleiters auch im gesunden Zustand in ihrer Scheide und sind völlig beschwerdefrei. Das ändert sich, wenn die jeweiligen Erreger die Chance bekommen, sich stark zu vermehren.

Was hilft bei Vaginitis?

Da eine Vaginitis viele verschiedene Ursachen haben kann, musst du unbedingt einen Termin bei deiner Gynäkologin machen. Nur der geschulte Blick der Ärztin und ein unter dem Mikroskop analysierter Abstrich können klären, um welchen Erreger es sich handelt. Studien zeigen, wie wichtig eine mikroskopische Untersuchung für die Diagnose ist.

Sollte es sich bei den Auslösern um Bakterien oder Trichomonaden handeln, helfen Antibiotika. Gegen virale Infektionen wird die Gynäkologin Virusstatika, d.h. Virushemmstoffe, einsetzen, um die Infektion einzudämmen. Wenn du eine Pilzinfektion hast, sind Antimykotika wirksam. Es gibt sie als Tablette und Zäpfchen, jeweils in Kombination mit einer Creme. Bei Erregern, die auf den Geschlechtspartner übertragen werden, ist es sinnvoll, dass dieser ebenfalls behandelt wird.

Zur Vorsorge und Prävention weiterer Infektionen und zur Vermeidung regelmäßiger Antibiotika-Einnahme kann Studien zufolge unter Umständen eine Behandlung mit Lactobacillus-Präparaten nützlich sein.

Was ist eine bakterielle Vaginose?

Die bakterielle Vaginose ist die häufigste mikrobiologische Störung des Scheidenmilieus. Sie entsteht, wenn sich Gardnerella vaginalis und andere Keime wie z. B. Prevotellaarten und Mykoplasmen in der Scheide im Übermaß tummeln. Gefördert wird diese mikrobiologische Verschiebung durch Stress.

Die Symptome sind sehr ähnlich zu jenen der Vaginitis mit der Ausnahme, dass der grau-weiße, homogene Ausfluss einen fischigen Geruch verströmt. Allerdings tritt dieser typische Ausfluss nur bei 50 Prozent der betroffenen Frauen auf. Anhand von vier Punkten, von denen drei zutreffend sein müssen, kann die Gynäkologin eine Diagnose stellen:

  1. Grau-weißer Ausfluss
  2. ein Säurewert über 4,5
  3. fischartiger Geruch des Ausflusses
  4. deutlich erkennbare, sogenannte Schlüsselzellen unterm Mikroskop. 

Erhöht eine Vaginose das Frühgeburtsrisiko?

Ja, sie erhöht Studien zufolge das Risiko für gynäkologische Infektionen wie eine Eileiterentzündung oder eine Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses sowie das Risiko einer Frühgeburt. Jede 5. bis 10. Schwangere hat eine bakterielle Vaginose.

In 10 bis 20 Prozent der Fälle heilt sie von allein aus – das Rückfallrisiko ist dann jedoch groß. Informiere deine Gynäkologin am besten bereits bei den ersten Anzeichen, sie wird dich entsprechend medikamentös behandeln. Hier sind noch mehr Antworten auf intime Fragen schwangerer Frauen.

Wie lange dauert die Heilung einer Vaginitis und wie kann ich sie unterstützen?

Bei einer rechtzeitigen und konsequenten Therapie heilt eine Scheidenentzündung in der Regel schnell ab. Ist der Erreger bei einer Vaginitis und Vaginose beseitigt, musst du deine Scheidenflora mit Döderleinbakterien, lokal anwendbaren Vitamin C-haltigen Präparaten und östrogenhaltige Medikamenten regenerieren.

Verzweifele nicht, auch wenn zum Beispiel eine Scheidenpilzinfektion im nächsten Zyklus wieder auftritt. Irgendwann ist Schluss damit. Tägliches Handtuchwechseln, Trockenföhnen des Genitalbereichs und pH-stabilisierende Waschlotionen mit Milchsäurezusatz helfen dabei. Zur Vorsorge solltest du darauf achten, mit der Pflege im Intimbereich nicht zu übertreiben und am besten mit Kondomen zu verhüten.

Gegen Vaginitis bzw. Vaginose hilft keine intensive Intimpflege, im Gegenteil. Du solltest bereits bei den ersten Anzeichen zügig einen Termin bei deiner Gynäkologin ausmachen. Um dich selbst, aber auch andere zu schützen. Während der Heilung solltest du Orte wie das Schwimmbad und die Sauna meiden. Gute Besserung!

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023

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