Corona-Fake-News
Vorsicht, Kettenbriefe mit Lügen zu Covid-19!

Es kursieren Kettenbriefe mit Fake-News zum Corona-Virus. Warum Quatsch ist, was darin steht und wie du darauf reagieren solltest, liest du hier
Kettenbriefe mit Fake News zum Corona-Virus
Foto: WomensHealth.de

Das Corona-Virus bestimmt die Nachrichten, mittlerweile sogar bei WhatsApp. Viele Menschen erhalten in diesen Tagen Nachrichten, in denen gefährliche Kettenbriefe zu Covid-19 verbreitet werden. Diese verharmlosen die Epidemie oder fördern fragwürdiges Verhalten bei Infektionen oder dem Verdacht darauf.

Die Nachrichten sind relativ leicht zu enttarnen, sie folgen einem ähnlichen Muster. Namenlose, angeblich qualifizierte Personen aus anderen Ländern geben Tipps für den Umgang mit Erkrankungen. Wir sagen dir, bei welchen "Informationen" du aufmerksam werden musst.

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Was steht im ersten Teil des Kettenbriefs mit Fake-News zum Corona-Virus?

In einem Kettenbrief werden unter der Zeile "So werden die Menschen in Kanada informiert" folgende Gerüchte verbreitet:

"Folgendermaßen finden sie heraus, ob sie zurzeit infiziert sind: Falls sie mit Fieber und/ oder Husten ins Krankenhaus gehen, ist die Lunge normalerweise zu 50 Prozent von einer Fibrose betroffen und es ist dann leider viel zu spät! Taiwanesische Experten empfehlen daher einen einfachen Selbsttest, den man jeden morgen durchführen kann: Atmen Sie tief ein und halten sie den Atem länger als 10 Sekunden an. Falls bei Ihnen kein Husten, Unwohlsein, Atemnot oder Anspannung usw. zu bemerken sind, bedeutet dies , dass in ihrer Lunge keine Fibrose, und im Grunde keine Infektion vorliegt."

All das ist falsch oder irreführend.

Warum sind die Informationen zu Covid-19 falsch?

Das lässt sich relativ leicht erklären:

1. Es stimmt keinesfalls, dass bei 50 Prozent der Patienten, die mit Fieber und/oder Husten ins Krankenhaus gehen, die Lunge von einer Fibrose betroffen ist. "Lungenfibrose hat mit Coronaviren nichts zu tun. Sie ist eine Verhärtung des Bindegewebes in der Lunge", sagt Gesundheitsredakteur und Humanbiologe Rufus Rieder. "An der absurden Behauptung erkennt man, dass der Autor des Kettenbriefes keine Ahnung hat, wovon er schreibt.“ Diese Fibrose-Behauptung hat auch ein taiwanesisches Fact-Checking-Center bereits aufgegriffen und widerlegt.

2. Der vorgeschlagene Test beweist lediglich, dass jemand 10 Sekunden die Luft anhalten kann, ohne zu husten. "Das schaffen sicher auch viele Covid-19-Infizierte", so Rufus Rieder. "Umgekehrt muss ja jemand, der bei dem Test hustet, nicht unbedingt erkrankt sein." Auch diesen "Test" hat das taiwanesische Fact-Checking-Center widerlegt.

3. Auch Menschen ohne Symptome können infiziert sein, bei ihnen verläuft die Infektion eben sehr mild oder sie befinden sich noch in der Inkubationszeit, also in der Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit. Diese Phase beträgt bei Coronaviren im Durchschnitt 5 Tage, im Einzelfall aber auch deutlich länger. "Deshalb sollten ALLE auf Hygiene und Abstand zu Mitmenschen achten", sagt Rieder. „2 Meter Abstand sind empfehlenswert, weiter kommt das Virus normalerweise nicht.“

Was steht noch in dem Fake-News-Kettenbrief?

Weiter heißt es in dem Brief:

"Wichtiger Ratschlag durch japanische Ärzte, die Covid-19-Fälle behandeln: Jeder sollte darauf achten, dass Mund und Rachen durchgehend befeuchtet und nie trocken sind. Trinken sie alle 15 Minuten zumindest einige Schlücke Wasser. Der Grund? Selbst wenn das Virus in ihren Mund gelangt, Trinkwasser oder andere Flüssigkeiten leiten diese Viren durch ihre Speiseröhre in Ihren Magen. Ihre Magensäure tötet dann das gesamte Virus ab. Doch wenn Sie nicht regelmäßig genug Wasser trinken, kann das Virus in ihre Luftröhre und so in ihre Lunge gelangen. Dies wäre für Sie dann sehr gefährlich."

Auch das ist zum großen Teil falsch.

Was stimmt im zweiten Teil des Briefes nicht?

Auch hier sind die Behauptungen relativ leicht zu widerlegen:

1. Es gibt keinerlei offiziellen Aufruf, in regelmäßigen Abständen Wasser zu trinken, um so eine Ansteckung mit Corona zu verhindern. "Natürlich ist es gesund, regelmäßig Wasser zu trinken, gerade wenn du krank bist. Aber das soll den Körper unterstützen, es verhindert keine Ansteckung", erklärt Gesundheitsredakteur Rieder.

2. Es ist auch ziemlicher Unsinn, man könne die Viren einfach wegspülen und herunterschlucken. "Das wünschen sich sicherlich viele, denn so ließen sich ja dann alle möglichen Viruserkrankungen einfach wegtrinken." Es ist aber reines Wunschdenken.

Was gibt es noch für Fake-News zum Corona-Virus?

Es geistern noch mehr Falschmeldungen durchs Netz, mit Vorliebe via WhatsApp. Hier zwei weitere Meldungen, die wir kennen, die bereits als falsch oder irreführend entlarvt wurden:

- In einer Sprachnachricht wird behauptet, die Uni Wien warne vor der Einnahme von Ibuprofen, weil es die Symptome von Covid-19 verstärke. Die Aussage wurde der Uni Wien untergeschoben, sie hat die Meldung bereits dementiert.

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Ob und wie Ibuprofen oder andere Wirkstoffe sich auf den Krankheitsverlauf auswirken kann derzeit ohne Studien noch nicht wirklich gesagt werden. Die WHO sagt, das werde geprüft, aber es gibt derzeit noch keinen Grund anzunehmen, dass solche Auswirkungen bestehen.

- In einem anderen Kettenbrief wird behauptet, das "Wuhan-Virus" sei "nicht hitzebeständig" und töte "bei einer Temperatur von 26-27 Grad". Deshalb solle man "mehr heißes Wasser" trinken und "raus in die Sonne" gehen. Auch wenn das Trinken von heißem Wasser nicht ungesund ist und auch Aufenthalte im Freien nicht schaden, ist die Meldung Quatsch, was sich spätestens daran zeigt, dass auch behauptet wird, das Virus sei "sehr groß" und könne deswegen keine Atemschutzmaske durchdringen.

Wie erkennt man Fake-News oder falsche Nachrichten?

Falschmeldungen zum Corona-Virus können gefährliche Folgen haben. Daher solltest du nicht sofort glauben, was du über soziale Netzwerke und Messaging-Dienste wie etwa WhatsApp, Youtube, Facebook zugeschickt oder geteilt bekommst. So kannst du vorgehen, um herauszufinden, ob die Nachricht stimmt.

1. Die Quelle checken

Welche Quelle ist genannt? Ist eine Studie, Uni oder etwas Ähnliches erwähnt, prüfe auf der Webseite oder den Social-Auftritten der genannten Quelle, ob es diese Nachricht wirklich gibt. Falls nicht oder falls es keine Quelle gibt, ist die Nachricht sehr wahrscheinlich unseriös.

2. Den Absender überprüfen

Hat dir eine Freundin das weitergeleitet? Was ist der Ursprung? Ist es vielleicht ein Kettenbrief? Ist der Originalabsender nicht auszumachen, solltest du vorsichtig sein. Kommt die Nachricht über Facebook, Youtube, Instagram, etc., schau dir das Profil des Nutzers genau an. Ein Klarname, ein echtes Profilfoto, die Anzahl der Freunde, Follower und Posts geben Auskunft darauf, wie seriös das Profil ist.

3. Den Inhalt bewerten

Soll die Nachricht Angst machen? Panik verbreiten? Genau das wollen Absender von Falschnachrichten meist erreichen: Dir Angst machen, dich verunsichern. Fake-News sind häufig ungenau und schwammig geschrieben. Quellen und genaue Ortsangaben fehlen. Hier ist Vorsicht geboten! Die Nachrichten sind relativ leicht zu enttarnen, sie folgen einem ähnlichen Muster. Namenlose, angeblich qualifizierte Personen aus anderen Ländern geben Tipps für den Umgang mit Erkrankungen.

4. Weitere Quellen suchen

Schau dich – besonders bei Corona-Meldungen – auf gängigen Nachrichtenportalen wie tagesschau.de, sueddeutsche.de, spiegel.de und den Webseiten der WHO und des Robert-Koch-Instituts um. Ist dort nichts oder das Gegenteil der Botschaft zu lesen, solltest du an der Echtheit zweifeln. Auch Webseiten wie correctiv.org versuchen regelmäßig Fake-News zu enttarnen.

Was soll man tun, wenn man solche Nachrichten erhält?

Wenn du eine Nachricht mit solch unglaubwürdigem Inhalt bekommst, musst du zwei Dinge tun:

1. Den Unsinn löschen und auf keinen Fall weiterverbreiten. Es gibt genügend offizielle Stellen, um sich über das Corona-Virus und Covid-19 zu informieren, etwa die Seite des Robert-Koch-Instituts oder der Weltgesundheitsorganisation. Wer nicht weiter weiß, kann sich auch an die örtliche Info-Hotline wenden.

2. Spreche die Person, von der du den Kettenbrief erhalten hast, direkt darauf an. Werde nicht unfreundlich, aber sage klipp und klar, dass der Inhalt kompletter Quatsch ist, dass man so etwas nicht ungeprüft verbreiten sollte und dass so etwas Menschen in Gefahr bringt. Verlinke gern diesen Artikel, wenn du dich nicht zu lang damit aufhalten willst.

Die Lage um das Corona-Virus ist verwirrend genug, niemand braucht jetzt Kettenbriefe, die irgendwelchen Unsinn verbreiten, nur um Aufmerksamkeit zu erheischen. Auch du kannst helfen, das zu verhindern. Vertraue nur seriösen Quellen und glaube nichts, was Fremde in sozialen Netzwerken verbreiten.

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